Rassen und Jagdtrieb

  • Hallo Ihr Lieben.


    Ich dachte, es könnte eine gute Idee sein, wenn wir eine Sammlung anlegen. Wir haben hier ja suuuper viele Rassehunde und da ja jeder Vertreter einer Rasse ein Individuum ist, aber es ja schon grundsätzliche Tendenzen gibt, dachte ich, wir könnten mal so niederschreiben, wie es unsere Hunde so mit dem Jagdtrieb haben. Also eigene Erfahrungen mit dem eigenen Hund, nicht vom Hörensagen oder so, auch nicht, was Züchter allgemein so sagen, sondern wirklich NUR Rassehunde, NUR eigene Erfahrungen vom eigenen Hund.


    Rasse:


    Australian Cattle Dog


    Alter:


    Jabba: 2 Jahre
    Bluey: 4 1/2 Jahre


    Jagen:


    Jabba: wird hektisch, spurtet ohne vorherige Anzeichen plötzlich los in den Wald, läßt man ihn machen, rennt er dann tootal hektisch hin und her, länger habe ich noch nie gewartet (und auch das nur 2mal, wollte wissen, ob er so zurück kommt), auf Quietschie (unser Superrückruf) kommt er dann sehr zügig, teilweise raketenartig, läßt sich damit auch beim Losspurten sofort zurück rufen. kein schnüffeln als Anzeichen, kein Vorstehen, kein fixieren, rennt einfach los. Mal wochenlang nicht, dann wieder gehäuft. würde bei Wild-Sichtkontakt auch hinterher, ich war aber immer schneller. Von nem Hasen konnte ich ihn abrufen, bevor er gestartet ist.


    Bluey: bis er 3 Jahre alt war absolut null. Dann ist er beim Toben wenige Meter vom Weg weg über 2 junge Wildschweinge gestolpert und ihnen hinterher. Bis ich gemerkt habe, daß da was vor ihm ist, war er zu weit weg (an die Stirn klatsch), ne Freundin hat ihn vom Wildschwein geholt, welches er anstuppste, wollte wohl mit ihm spielen, hat es nicht gebissen oder so, ließ sich von der Freundin wegrufen, hat dann keine Anstalten gemacht noch mal weg zu gehen. Danach war kein gesteigertes Interesse feststellbar. Dann hat er ca. halbes Jahr später am Wegesrand ein Kitz entdeckt, es angeschnobert, das Kitz ist weg gehopst, Bluey ist hinterher gehopst, wollte spielen, konnte ihn aber abrufen, ablegen und gucken gehen, was mit dem Kitz ist. Seitdem ist er aber aufmerksamer, guckt mehr in die Hecken und ich habe ihn besser im Auge, konnte ihn aber immer bei Wildkontakten abrufen, von Rehen, Schweinen und Hasen.


    Welches Wild:


    Jabba: Findet Vögel gut, ist als Junghund gerne drauf los, war aber gut händelbar. Würde auch bei Reh und Kaninchen und Schwein hinterher. Bei Kaninchen war er abrufbar, bei Reh und Schwein sicherlich (noch) nicht. Sonst sieht man kein Wild, er rennt einfach los, hört mit einem bösen "Raus da" nicht auf, nur beim Superrückruf, dann aber sofort.


    Bluey: kann man so nicht sagen, würde es bei ihm auch nicht wirklich als Jagdtrieb bezeichnen, eher als gesteigertes Interesse, was da so im Wald kreucht und fleucht.


    Wie stark würdet Ihr den Trieb einschätzen:


    Jabba: schon ziemlich stark, konnte aber noch nicht den bestimmten Auslöser herausfinden, denke es ist (außer Sicht) vorallem der Geruch, aber was und wo genau? So gut rieche ich leider nicht. hat zu geringe Selbstkontrolle, dadurch auch von mir nur bedingt kontrollierbar, wir arbeiten dran, aber immer wieder Schleppleinenpflicht.


    Bluey: Trieb an sich schon vorhanden, mäßig bis stark, aber extrem gute Kontrolle, kann sich selbst gut kontrollieren, dadurch auch von mir gut zu kontrollieren.


    Wie arbeitet Ihr dagegen:


    Jabba: Für anderweitige Auslastung sorgen, viele Schnüffelspiele, Kopfarbeit, Gehorsamstreining, Schleppleinentraining, Rückruftraining, im Wildpark Training mit der entsprechenden Ablenkung und den Gerüchen, Impulskontrolltraining.


    Bluey: nichts besonderes, habe ihn in bestimmten Gebieten ein wenig besser im Auge, als Welpe/Junghund wie bei Jabba oben, aber noch nie Schleppleine, war bei ihm nicht nötig.


    Wie schwer findet Ihr es, dagegen anzukommen:


    Jabba: schwankt, manchmal recht gut, manchmal schwieriger. an sich jedoch noch ganz ok, da er sich bisher immer zurück rufen ließ.


    Bluey: sehr einfach, da er alles richtig machen will, nen super Gehorsam hat.


    Wo?:


    Jabba: sind eigentlich nur im Wald unterwegs, da es hier keine Felder oder so gibt. Da aber recht unterschiedlich. In dem einen Wald ist mal nix, dafür woanders. Paar Wochen ist nirgends was, dann umgekehrt als vorher.


    Bluey: eigentlich ja gar nicht.



    Wenn Euch noch ergänzende Fragen dazu einfallen, bitte einfach dazutun und mit beantworten.


    Freue mich schon auf eine schöne Sammlung und auf Eure Erfahrungsberichte.

  • Zitat

    Ich denke mal, auch die Mischlinge können da gut mitmachen, oder?? =)


    ...beantwortet sich von selbst...


    Zitat

    sondern wirklich NUR Rassehunde, NUR eigene Erfahrungen vom eigenen Hund.

  • Rasse:


    Border Collie


    Alter:
    Teak: 9 Jahre
    Chill: 6 Jahre
    Cooma: 1,5 Jahre


    Jagen:
    Alle drei jagen. Wäre ja auch komisch, wenn nicht =) Bei Teak und Chill habe ich es unter Kontrolle, bei Cooma noch nicht 100%ig.


    Naturgemäßg sind alle drei natürlich extreme Sichtjäger, schalten aber gerne auf Nase um, wenn sich die Gelgenheit dazu biettet.


    Welches Wild:
    Bei allen dreien Rehe und Hasen.
    Cooma steht besonders auf Wildschweine.
    Chill findet Züge auch gut in dieser Hinsicht und hat früher auch versucht Autos zu jagen.
    Teak war in Balljunkie.


    Wie stark würdet ihr den Trieb einschätzen?
    Sehr hoch. Höher geht nicht - so wie ich es bei einer Hüteleistungszucht auch erwarten würde.


    Wie arbeitet ihr dagegen?
    Dagegen arbeite ich gar nicht. Ich arbeite damit - heißt natürlich, dass ich den Jagdtrieb unter Kontrolle bringe.


    Wie schwer findet ihr es dagegen anzukommen?
    Nicht so schwer, schließlich benötige ich den ja und hab mich für eine Rasse entschieden, die ihn mitbringt.



    Wo?

    Mmh... überall, versteht sich.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Malinois


    Der Dicke:
    Von anafang an gegen Jagen gearbeitet, weil ich zuvor schon 2 Jäger ausm Th hatte//habe.
    Wurde bei jedem gesichteten Wild/Vogel/schnellbewegenden Objekt ins Platz geschickt.
    Jetzt sind wir letztes Woe an ner mobilen Couringmaschine gewesen und der Hase ist 1m vor ihm hoch und er is Platz *angeb*


    Die Lütte: KAnnte schon den Spaß mit dem Hinterherhetzen.
    Aber uch sie hab ich mit Beute, Beute, Beute und platz bei jeder Gelegenheit soweit, dass sie sich wie vom Donner gerührt ins Platz wirft *nochmehrangeb*


    Die Dicke war nen Extremfall und hat mich 2Jahre Schleppleine, viel Arbeit und Mühen gekostet. Sie ist bis heute nicht 100% wildrein, aber lässt sich gut ins Platz brüllen. Ich muss schon immer ein Auge auf sie haben und notfalls wircklich brüllen *schäm*


    Was ?
    Rehe, Sauen (die fand der Dicke wirklich toll) Katzen (Bayahs bevorzugte Beute) Hasen, Vögel, also alles


    Wie extrem:
    Der Dicke nicht, die Ltte durch aus, die Dicke extremst


    Meine Einschätzung zu den Malis:
    Wer nen Mali von Welpe an hat und konsequent gegen das Hetzen und vorallem gegen das Spur erfolgen anarbeitet dürfte keine Probleme haben. Malis sind meist so derart beutegeil, dass man sie so puschen kann auf ein Komando, dass ihnen alles andere egal ist. Wenn man das dann noch mit den auslösenden Reizen koppelt wird fast perfekt
    Pech ist natürlich wenn der Hund ereits extrem jagt.

  • Rasse:


    Golden Retriever



    Alter:
    2.5 Jahre


    Jagen:
    Sichtjäger, bei interessanten Wildspuren aber sofortige Umschaltung auf die Nase. Bei Wildsichtung verharrt er kurz, bei Spuren donnert er sofort los.



    Welches Wild:
    Grosse Vögel, Enten werden "nur" verbellt, Rehe sind extrem interessant, Dachse findet er zum fürchten, Fuchsspuren sind nicht soo spannend, Eichhörnchen sind das Allerbeste. Katzen werden "nur" gehetzt wenn sie davonrennen, wenn sie stehenbleiben werden sie abgeschleckt =)


    Wie stark würdet ihr den Trieb einschätzen?
    Caron hat viel Trieb, durch seinen will-to-please ist er aber sehr gut umlenkbar.


    Wie arbeitet ihr dagegen?
    Schleppleine im Wald, abscannen der Umgebung im Freilauf, Futterdummy als interessante Alternative zwischendurch, Dummytraining, Reizangel für Steadyness und Impulskontrolle.


    Wie schwer findet ihr es dagegen anzukommen?
    Nicht so schwer, ich bin bloss manchmal zu faul :roll: da der Golden Retriever nicht für die eigenständige Jagd gezüchtet wurde ist er zum arbeiten sehr angenehm und leichtführig. Könnte ich es besser wäre er bestimmt ein suuuper Hund :hust:



    Wo?
    immer und überall

  • Als was definiert ihr Jagdtrieb ?


    Da kommen doch sehr viele Faktoren zusammen, die aus Erfahrung, Möglichkeiten und ganz viel Erziehung bestehen.
    Nimm 3 Hunde aus einem Wurf, zwei werden perfekt, einer jagt - völlig unerzogen und unkontrolliert. Das hat aber NULL mit Jagdtrieb zu tun !


    Ausserdem haben fast alle Rassehunde einen jagdlichen Hintergrund ;-)


    Gruß, staffy

  • Sogar die BX hat mal gejagt, als sie dafür noch vorgesehen war..zumindest hat sie assistiert bei der Jagd, heute ist da kaum noch was übrig, aber ich behaupte, eine BX ohne Erziehung und ganz viel Langeweile geht auch jagen.


    Also zumindest kenne ich aus einschlägigen Foren Leute, die Probleme damit zu haben scheinen... :???:


    Wenn man mich fragt, würd ich sagen wenig bis kaum Jagdtrieb, aber ich find das trotzdem sehr schwierig zu pauschalisieren... :roll:

  • Rasse:


    Großpudel


    Alter:


    2 Jahre


    Jagen:


    Reine Sichtjägerin. Wenn sie was interessantes Bewegendes sieht, rennt sie hinterher.


    Welches Wild:


    Auf jeden Fall Vögel. Hasen denke ich auch, die sind uns bisher Gott sei Dank nur an der Leine begegnet, aber sie fand sie schon sehr interessant.
    Anderes Wild wie Rehe, etc. ist uns bisher noch gar nicht begegnet, deswegen kann ich dazu nichts sagen. Ich denke aber, dass sie grundsätzlich hinter allem, was sie bewegt hinterherlaufen würde, da sie auch schonmal hinter Schafen her war (wonach ich ein super schlechtes Gewissen hatte).


    Wie stark würdet Ihr den Trieb einschätzen:


    Ich denke mäßig vorhanden, lässt sich aber gut kontrollieren, vor allem da sie nur auf Sicht jagt, fällt die Kontrolle leichter.


    Wie arbeitet Ihr dagegen:


    Früher mit Schleppleinentraining, mittlerweile sind wir schon länger ohne Schleppe unterwegs. Ansonsten versuche ich die Spaziergänge abwechselnd zu gestalten, indem wir Suchspiele, Dummyarbeit und meist ein bisschen Unterordnung machen. Außerdem bin ich öfter mit allen dreien unterwegs, dann ist sie zusätzlich durch das Spielen mit den anderen beschäftigt.


    Wie schwer findet Ihr es, dagegen anzukommen:


    Nicht so schwer. Mittlerweile lässt sie sich eigentlich immer Abrufen, selbst wenn sie schon Vögel entdeckt hat. Vorher ist sie meist, auch wenn sie am Hetzen war, nach 2 - 3 Rufen zurück gekommen.


    Wo?:


    Wir sind viel im Wald unterwegs, dort ist es aber eher selten. Mehr auf freien Flächen wie Wiesen, Felder, etc.

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