Rassen und Jagdtrieb

  • Zitat

    Was du beschreibst, sind eher Hunde, die aus Langeweile und Mangel an Alternativen anfangen, diverse unerwünschte Jagdsequenzen zu zeigen, was mit konsequenter Erziehung zu beheben sein sollte!


    Nö, denn die Frage ist ja nach RASSE und Jagdtrieb und da gewisse Rassen für die Jagd gezüchtet sind, erklärt sich das doch selbst. Wenn ich aber, wie im Eingangsposting, einen ACD habe, dann glaube ich hängt nur ein kleiner Teil von der Genetik ab.


    Jagen fängt für mich aber bereits bei der Orientierung, dem Fixieren, Stöbern, etc. an und nicht erst beim Verfolgen von Beute.


    Gruß, staffy

  • Nunja, ein ACD ist ein Hüte- und Treibhund. Das heißt fixieren, hetzen, packen ist genetisch. Und das ist nun mal Jagen.
    Inwieweit ich das beeinflussen kann, damit arbeiten kann, darauf einwirken kann, das ist die Frage. Deshalb habe ich diesen Thread hier ins Leben gerufen.
    Und AUCH: Damit sich vielleicht der ein oder andere zu Wort meldet, dessen Hund als ohne Jagdtrieb angepriesen wurde, der aber doch solches Verhalten gezeigt hat, ob aus Langeweile oder Gelegenheit, das kann dann ja geklärt werden.
    Ich denke halt einfach, es ist mal interessant, so einen Überblick zu bekommen.


    Bluey hat übrigens bis zu seinem 3. Lebensjahr ALLES an Wild angezeigt und ist dann zu mir gekommen. Einmal saß ne Maus im Graben, da hat er mit der Nase drauf gestuppst, mich angesehen, ist dann zu mir gekommen. Selbiges hat er mal mit nem Hasen gemacht, der ist natürlich erst mal explodiert und dann auf und davon. Bluey hat sich hinter mir versteckt. Bei Rehen und Schweinen kam er zu mir und hat sich hinter mir versteckt. Erst seit er über die 2 Jungwildschweine "gestolpert" ist und mit denen spielen wollte, muß ich ein winziges kleines bißchen auf ihn aufpassen und er würde wohl ohne Abrufen hinterher. Ich möchte es aber nicht ausprobieren.
    Ich denke, daß das bei Bluey vom Training her kommt, denn ich bin mir sicher, daß er treiben würde, wenn er dürfte. Aber Bluey ist halt ein Hund, der alles richtig machen möchte. Der extrem Menschen-orientiert ist. Von Welpe an. Schon bei der Züchterin war er so, da ist er lieber den Kindern nach gelaufen und hat deren Schuhe apportiert, als mit seinen Geschwistern zu raufen. Er ist nie Schmetterlingen hinterher, nie nem Blatt oder so. Er hat mal versucht bei Tauben, da reichte es ihn 2-3 mal zu ermahnen, nie wieder...


    Bei Jabba ist das ganz anders. Er hat sich von Welpe an recht wenig orientiert, an Menschen im Allgemeinen, an mir im besonderen. Bei ihm ist das richtig harte Arbeit. Er hat als Welpe immer woanders geschlafen, hat bei seltsamen Begegnungen nie zu mir geschaut, versucht alles selbst zu regeln. Inzwischen ist das alles soweit ok. Er hat wenig Impulskontrolle (also im Vergleich zu Bluey halt), zeigt Übersprungshandlungen, zeigt bevor er einfach so los spurtet nichts an, er läuft auf dem Weg, ganz gelassen, weder besonders aufgeregt noch sonst was, und wie aus dem nichts rennt er einfach los, links oder rechts in die Hecken. Er läßt sich zurück rufen, das ist nicht das Problem. Aber auf was reagiert er in diesen Momenten so. Wild auf Sicht ist nicht das Problem, das haben wir selten und bisher habe ich es immer zuerst gesehen. Im Zweifelsfall hänge ich mir die Bärenglocke um..
    Jabba durfte übrigens auch als Welpe keine Schmetterlinge oder so Zeug jagen, haben von der 8. Woche an mit dem Impulstraining angefangen. Das Los Spurten hat er erst vor nem halben Jahr angefangen. Mal ist wochenlang nichts, dann wieder gehäuft.

  • [quote="flying-paws"]Rasse:


    Border Collie


    Alter:
    Jette 5 Jahre


    Jagen:
    Natürlich jagd sie. Gehört als Hütehund und Sichtjäger dazu. Ohne Jagdtrieb kein Hütetrieb ;-) ( kann auch, wie Corinnas Mädels gut auf Nase umswitschen )



    Welches Wild:
    Rehe und Hasen ab und an Raben.



    Wie stark würdet ihr den Trieb einschätzen?
    Sehr hoch. Höher geht nicht - so wie ich es bei einer Hüteleistungszucht auch erwarten würde. ( schließe mich da Corinna an )


    Wie arbeitet ihr dagegen?
    Dagegen arbeite ich gar nicht. Ich arbeite damit - heißt natürlich, dass ich den Jagdtrieb unter Kontrolle bringe. ( DITO )


    Wie schwer findet ihr es dagegen anzukommen?
    Nicht so schwer, schließlich benötige ich den ja und hab mich für eine Rasse entschieden, die ihn mitbringt. - Naja..... ich muss schneller sein als sie ;-)



    Wo?

    Da, wo sich WIld befindet. Sie wittert es oder sieht es. Was ich auch bereits nutzen konnte, als meine Schafe außer Sicht in Kornfeldern verschwunden waren und wir keine Ahnung hatten, wo sie sind.


    Ohne ihre jagdlichen Fähigkeiten auf Witterung, hätten wir recht planlos gesucht und das Kornfeld platt getreten.


    Liebe Grüße
    Alexandra

  • Wie arbeitet Ihr dagegen?


    Damit meine ich natürlich, wie Ihr das unter Kontrolle bringt, wie Ihr gegen UNKONTROLLIERTES Jagen vorgeht, was Ihr übt, trainiert, dem Hund an Ersatz anbietet, ihn sonst beschäftigt... :D


    Dann würde mich halt auch noch besonders interessieren, wie das nun mit so Rassen ist, denen halt wirklich starker Jagdtrieb nach gesagt wird. Wo es heißt, die könne man nie von der Leine lassen: Husky, Beagle und so. Wie ist es bei denen, wenn von Welpe an trainiert und geübt wird. Oder findet man sich gleich mit dem Kauf mit dem Jagdtrieb ab und läßt sie halt nie von der Leine?


    Würde mich freuen, wenn noch mehr mitmachen...

  • Rasse:


    Australian Shepherd


    Alter:


    im April 3 Jahre


    Jagen:


    Grisu jagt kein Wild, hat er nie getan. Wohl aber Interesse an Wild gezeigt. Er reagiert dabei rein auf Sicht, überhaupt nicht auf Spuren.



    Welches Wild:
    Mit Abstand am interessantesten findet er Rehe. Kleintiere sind für ihn sehr uninteressant



    Wie stark würdet ihr den Trieb einschätzen?
    Gering


    Wie arbeitet ihr dagegen?
    Als Welpe/Junghund: so viele Wildbegegnungen wie möglich suchen (was hier sehr leicht ist) und jeglichen Ansatz von Jagen unterbinden (letztlich Meideverhalten). Dazu Aufbau eines Alternativverhaltens bei Wildsichtung. Mehr war bei Grisu nie nötig. (über Lucy könnte ich da viel mehr zu schreiben...)


    Was ich noch ergänzen kann: wir haben im ersten Lebensjahr keinerlei unkontrollierte Hetzspiele wie z.B. Ball-Spiele gemacht, stattdessen allgemein viel an Selbstbeherrschung, Impulskontrolle... gearbeitet. Heute spielen wir durchaus (unkontrollierte) Hetzspiele. Daneben machen wir viel an Nasenarbeit und mit dem Futterbeutel. Hat er auch Spaß dran. Gezieltes "Anti-Jagd-Training" oder Beschränkungen, aus Sorge, er könnte auf den Geschmack kommen, gibt es schon länger nicht mehr.



    Wie schwer findet ihr es dagegen anzukommen?
    Bei ihm sehr einfach, da hab ich eher noch zu viel gemacht :p .

    Wo?

    Wir treffen annähernd täglich auf Rehe, seltener auf Kaninchen oder Hasen. Gebiete ohne Wild gibt es hier nicht, deshalb war mir die Kontrolle bei ihm auch so wichtig. Vor allem nach Lucy, die als Berner-Collie-Mix ja eigentlich weniger Jagdtrieb haben sollte, als ein Australian Shepherd. Pustekuchen... aber das wusste ich ja nicht, als Grisu als Welpe einzog...

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