Hallo zusammen!
Jetzt brauch ich mal eure Hilfe.
Es geht um meine Luzie. Sie ist jetzt knappe 10 Monate alt und von Anfang an sehr temperamentvoll. Das soll sie wohl, laut Züchterin, auch von ihrem Vater geerbt haben.
Sie ist in der Wohnung ständig auf Achse, nötigt Nelly und die Katze immer wieder zum Spielen, was in lautstarkes Gebelle ausartet. Das Abwehrbellen von Nelly wird von Luzie als Spielaufforderung verstanden, so dass sie dann auch anfängt zu bellen. Äußerst unpraktisch, wenn man in einem Mehrfamilienhaus wohnt. :/ Auch ich werde ständig mit Spielaufforderungen bedrängt. Sie hüpft auch über's Sofa, den Sessel und alles was ihr unter die Pfoten kommt. Halb Pudel - halb Flummi!
Nichts in der Wohnung ist vor ihr sicher. Sie wandert in der Wohnung umher und klaut alles was nicht niet- und nagelfest ist. Ihr Klaugut wird dann in alle Einzelteile zerlegt. Um es ganz deutlich zu machen... Ich kann nicht mal aufs Klo gehen, ohne das wieder irgendwas ihr Interesse weckt. Inzwischen nehme ich sie daher sogar mit auf's Klo und lasse sie dort absitzen. Leider kann ich nicht alles auf eine für sie unerreichbare Höhe legen bzw. stellen, weil ich eine kleinwüchsige Rollstuhlfahrerin bin und sonst selbst nicht mehr in meinem Haushalt klar kommen würde. Außerdem kann ich nicht alle Türen in der Wohnung geschlossen halten, weil ich eine reine Wohnungskatze habe und die braucht ja auch ihren Freiraum.
Sie schläft tagsüber nur, wenn ich sie in den Zimmerkennel "sperre", oder mich mit ihr aufs Bett lege. Sie findet auch nicht nach geistiger Arbeit, Spielen mit mir oder anderen Hunden, ausgedehnten Spaziergängen oder dem Fressen Ruhe. Selbst wenn ich sie mit in die Stadt nehme... Sie ist dort zwar nicht gestreßt, aber die ganzen Eindücke müßten sie ja eigentlich müde machen. Machen sie aber nicht! Sie döst auf meinem Arm im Bus auf der Rücktour die 20 Minuten und wenn wir wieder zu Hause sind ist sie wieder topfit und sprüht nur so vor Tatendrang.
Sie wirkt immer ruhelos und auf der Suche. Ich würde es wirklich schon hyperaktiv nennen. Ein solches Verhalten kenne ich weder von Püppi oder Nelly, auch nicht als sie noch so jung waren. Ja, ich weiß jeder Hund ist anders, aber findet ihr Luzie's Verhalten noch in einem normalen Rahmen?
Allerdings lernt sie sonst sehr schnell und hat dann auch ein gutes Konzentrationsvermögen. Sie läßt sich inzwischen durch ein Kommando in ihr Körbchen schicken. Dort bleibt sie allerdings nur, wenn ich sie ständig im Auge habe, denn Schlafen tut sie ja nicht.
Ende August war ich mit Luzie für eine Woche bei meinem Vater, der eine gleichaltrige Berger des Pyrénées Hündin hat. Mit der hat Luzie ganz ganz viel im Garten gespielt. Da war sie dann auch mal müde und konnte Schlaf finden. In der ganzen Woche hat sie dort nichts "ausgefessen". Sie wirkte wie ein ganz anderer Hund. Aber das kann ich ihr hier nicht bieten. Zum einen habe ich keinen Garten und zum anderen findet sich hier auf unseren Spaziergängen auch nur ganz selten mal ein Spielkammerad. Mein Vater wohnt leider auch knappe 500km weit weg.
Ich habe ihr Futter auf Bestes Futter Fellow Banane umgestellt. Aber das hat auch nicht wirklich Besserung gebracht. Wenn ich ihr einen Kong oder einen anderen Kauartikel anbiete ist der unter Garantie nach allerspätestens 5 Minuten uninteressant und sie begibt sich in der Wohnung wieder auf ihre Suche.
Ausgelastet müßte sie meiner Meinung nach eigentlich sein. Ich gehe 2 mal am Tag (morgens und abends) 1 bis 1 1/2 Stunden mit ihr und Nelly raus. Dabei mach ich Grundgehorsamstraining, Apportier- und Schnüffelspiele und wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet lasse ich sie gerne mit anderen Hunden spielen. In der Wohnung dann noch jeweils über den Tag verteilt je eine Einheit (ca. 15 Minuten) Clickertraining, Bällchen- und Zerrspiele. Außerdem beteilige ich sie an der Hausarbeit. Zum einen um sie dabei unter Kontrolle zu haben und zum anderen um sie zu beschäftigen. Sie darf dabei an Gegenständen schnüffeln, mir Sachen aufheben, die ich extra für sie fallen lasse und mir zugucken. (Leider hat sie dabei keine große Ausdauer und verschwindet dann in ein anderes Zimmer um dort etwas anzustellen. Wenn ich sie sich z.B. in der Küche neben mir ablegen lasse steht sie ganz schnell wieder auf.) Dann gibt es noch einen ca. 15-30 minütigen Spaziergang am Nachmittag und vor dem Schlafen nochmal Pipi vor der Tür.
Ich weiß wirklich nicht mehr wie ich damit umgehen soll. Ich kann sie ja nicht ständig in den Kennel sperren, nur um mal kochen oder putzen zu können. Ignorieren kann ich ihr "Treiben" aber auch nicht einfach, denn durch ihr Spielbellen bekomme ich über kurz oder lang Ärger mit den Nachbarn und ihre "Zerstörungswut" ist ja für sie auch nicht ungefährlich. Dadurch dreht sich mein ganzer Tag eigentlich nur noch um Luzie. Und was mir auch besonders wichtig ist... ich möchte ein glückliches Pudelmädchen haben!
Das zuverlässige Abliegen kann ich sicherlich noch ausbauen, aber es ist doch nicht normal, dass man seinen Hund dadurch ständig kontrollieren muß, oder?
Kann bei einem Hund eine Störung der Schilddrüse angeboren sein?
Sollte ich die also auch jetzt schon, obwohl sie erst 10 Monate alt ist, untersuchen lassen?
Bin für jeden Rat dankbar!