Erfahrungen große, wilde Hunde mit Brustgeschirr

  • Hmmmm. Ich kann die Gründe ja nachvollziehen (glaube ich ;)). Aber im Alltag stell ich es mir schwierig vor.


    Klar, einen leinenführigen Hund kann ich am Halsband führen. Einen "verträglichen" Hund kann ich im Geschirr führen.


    Was aber mache ich, wenn ich einen nicht-leinenführigen, unverträglichen Hund habe? Geht dann nur die "Doppel-Kombi", auch wenns viel Gefutschel ist? Oder pfeift man dann auf eines und nimmt nur das HB, damit man zur Not den Hund halten kann?


    Heute mal kompliziert ;)
    Henrike

  • Ich nehme nur das HB, denn wenn die Last auf einem geschirr liegt und ich werde eiskalt erwischt, dann hilft die 2. Leine nix mehr, aber Hund hatte wieder Erfolg.
    Also schnell die Leinenführigkeit hinbiegen und dann eben an den Notfällen arbeiten.
    Wobei es einen immer eiskalt erwischen kann. Hatte ich erst gestern. Komme verpennt, die Abendrunde zurück, vor mir kommt ein Auto aus der Seitenstrasse (also absolut nix aufregendes) plötzlich rennen Vater und Kind schreiend hinter dem Auto her. :shocked: Mein Rüde ging ab wie Zäpfchen, mit Geschirr wäre der weg gewesen.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Was aber mache ich, wenn ich einen nicht-leinenführigen, unverträglichen Hund habe?


    Ich persoenlich arbeite dann zuerst mal an einem Problem....klappt das dann arbeiten wir am naechsten Schritt.


    Pedro z.B. war mein letztes artgenossen-aggressives Pflegchen. Als er ankam zog er an der Leine wie ein Ochse und sah in jedem Hund ein Feindobjekt. Also bekam er zuerst einen Maulkorb verpasst und dann ein Geschirr.....dann ging ich mit ihm und Emma zusammen Gassi und arbeitete an seiner leinenfuehrigkeit (und gleichzeitig daran das man fremde Hunde ganz gut ignorieren kann). Als das recht gut ging bekam er ein Halsband und der MK konnte da auch schon weg.

  • Meine "Würger" sind die sogenannte Dressurhalsung, Lederflachwürger mit Zugstop.


    Meine schweren Jungs sind absolut leinenführig. Anderenfalls wäre ich ja nicht so behext, die drei an einer Leine und Dreierkoppel zuführen.


    Ich habe aber für Problemfälle, mit denen ich manchmal im Verein zu tun bekomme, auch Kettenwürger. Allerdings wird die Leine so eingehakt, daß sie sich nicht zu zieht.


    Silvi, toll, daß Du deine Hunde, im Geschirr, mit allen vier Pfoten vom Boden anhebst und in die andere Richtung drehst.


    Ich würde aber gerne sehen, wie Du das bei Quebec machst. Der Kleine hat ein Stockmaß von 79 cm und wiegt 72 kg.


    Es gibt Hunde, die kann man wunderbar mit Geschirr führen, aber ab einer gewissen Größe und einem entsprechenden Gewicht, nicht mehr ratsam.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Aruna, mein Powergirl, geht, seit sie Welpe ist, im Geschirr. Madame ist zwar äußerst verträglich aber hin und wieder noch etwas schwerhörig! Da wir an der 10-m Schlepp gehen, käme ein Halsband für mich gar nicht in Frage. 20m volle Power ins Halsband laufen... da hört man's nur noch krachen und die HWS ist hin, das will ich gar nicht riskieren, obwohl Aruna inzwischen sehr genau weiß, wie lang 10 m sind, sogar, wenn sie andere Hunde sieht, an denen sie eher selten ohne Ziehen vorbei kommt.
    Sie trägt zwar ein Halsband, das ist aber eher gedacht, um sie mal eben daheim zu schnappen, wenn sie auf unerlaubte Entdeckungstouren mit dem Sofakissen geht. :lol: ;)
    Ich war neulich bei einer HuSchu zu einem Kennenlern-Nachmittag, wo die Trainerin sagte, bei ihr ginge nichts mit Geschirr; einem Hund müsse Ungehorsam am Halsband richtig weh tun! :shocked:
    Logisch, dass wir dort nie wieder hin gegangen sind; auch wenn's länger dauert und mehr Geduld und Mühe erfordert: Aruna wird gewaltfrei erzogen. Denn wenn die Lektion bei einer solchen Erziehung einmal sitzt, dann sind 100% nahezu gewährleistet, denn dann folgt sie freiwillig, und genau das trainieren wir.

  • Zitat

    Jetzt muß ich aber nochmal kurz nachfragen: Gehts hier um normale Halsbänder oder um Würger? grübel


    Ich hab das so verstanden, dass alle im Verein der TS meinen, einen großen,wilden Hund nur mit einem Würger bändigen zu können. Da gibts ja schon noch einen Unterschied zu einem Halsband mit einem Klickverschluß.


    Genau so ist es. Die allgemeine Meinung war, dass man bei einem wirklich ziehenden großen Hund nur mit Würger sicher unterwegs sein kann, damit er sich eben selber die Luft abdreht und merkt, dass er nicht ziehen darf :???:

  • Zitat


    Genau so ist es. Die allgemeine Meinung war, dass man bei einem wirklich ziehenden großen Hund nur mit Würger sicher unterwegs sein kann, damit er sich eben selber die Luft abdreht und merkt, dass er nicht ziehen darf



    Ich habe nichts von einer allgemeinen Meinung - pro Würger beim großen Hund - gelesen, nur die Frage Halsband oder Brustgeschirr.


    Übrigens, Würger mit Zugstopp drehen nicht die Luft ab. Sie ziehen sich, wenn sie richtig passen, nur soweit zu, daß der Hund den Kopf nicht aus dem Halsband ziehen kann. Und den richtigen Sitz des Halsbandes - sprich die Weite, die nötig ist - kann man sehr gut selbst feststellen.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Auch wenn ich die Gründe der Halsbandnutzer recht gut nachvollziehen kann und es mir persönlich auch sehr recht ist, dass die Hunde "kontrollierbar" bleiben, so kann ich nicht behaupten, keine Bauchschmerzen dabei zu haben, wenn ich mir vorstelle, dass da 50-, 60- oder 70kg-Hunde am Halsband von den Vorderpfoten gehoben werden, um ihren Vorwärtsbewegungen entgegenwirken zu können.


    Irgendwie sträubt sich da in mir alles. Vielleicht sollte ich doch froh sein, dass mein "großer" Hund doch nicht groß genug ist, um nicht auch im Geschirr kontrollierbar zu sein, damit ich nicht in diesen Gewissenskonflikt komme, in den ich zwangsläufig käme.


    Grüße von der Wattebauschfront,
    Henrike

  • Schön ist das nicht, aber was soll man tun?
    Bei einem selbst aufgezogenen Hund hatte ich bisher nie das Problem, dass ich den Hund so halten musste.
    Aber bei einem total verkorksten Übernahmehund sieht die Sache anders aus. Was hier einzieht, hat im Allgemeinen bereits gebissen, da geht der Eigenschutz und der Schutz der Umwelt vor. Es geht schließlich nur um eine Erziehungsphase nicht um ein ganzen Hundeleben.
    Danach kann es mal passieren, wenn man selbst gepennt hat, aber Alltag ist es sicherlich nicht.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Danach kann es mal passieren, wenn man selbst gepennt hat, aber Alltag ist es sicherlich nicht.


    So ist es.


    Henrike, wir schreiben hier von absoluten Ausnahmesituationen, beim eigenen Hund.


    Bei Hunden, die auffällig sind, kommt es natürlich Anfangs öfter zu diesen Aktionen, aber wie schon von Schnauzermädel geschrieben, es sind Phasen, die vorüber gehen. Kein Dauerzustand.


    Es ist auch so, daß Du dir den Druck nicht auf dem Kehlkopf vorstellen darfst. Das Halsband wird hoch an den Hinterkopf geführt und liegt unten an den Kinnwinkeln an.


    Es hört sich alles dramatischer an, als es tatsächlich ist und bleibt die absolute Notmaßnahme.


    Ich schmeiß auch lieber Wattebäuschchen oder brülle, daß die Heide wackelt, wenn´s mal wieder hakt, als daß ich grob werde.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

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