Schleppleine - Wie sieht Euer Alltag aus?

  • Zitat

    AuraI - Wenn ich im Training die Leine nicht dran habe und der Hund zieht es vor, dem für ihn viel wichtigeren Reiz zu folgen, als mir, wie kann ich dann mein Kommando absichern? Ich meine, wirft es mich in meinem Trainingserfolg nicht zurück, wenn Hundl lernt, Frauchen kann ihr Kommando nicht durchsetzen?

    Leider ist Rusty weder durch Futter, noch durch gemeinsames Spiel an mir zu interessieren, wenn er einen anderen Hund sieht...

    Wenn ich mit meinem Hund arbeite, ist vor Allem zu Anfang der Ort ruhig.

    Beispiel Apportieren.

    Die Schritte sind so klein (Dummy eine Armlänge weglegen, Hund nimmt auf, lässt wieder fallen - Lob), dass der Hund nicht übervfordert wird und deshalb anfängt, im Gras herumzuschnopern.
    Außerdem spreche ich meinen Hund an.
    Ich biete ihm etwas an, was er möchte, was ihm Spaß macht.
    Schaltet er ab, verlasse ich die Situation.
    Soll er ohne mich rumschnopern.
    Schenkt er mir wieder die Aufmerksamkeit (wie gesagt, zu Anfang spielt sich das alles auf ca 10 m² ab), wird weitergearbeitet.

    Ich stell mich nicht auf ne Wiese, mach die Schlepp ab und lass alles auf mich zukommen.

    Stück für Stück. Und ja, das bedeutet Arbeit und Zeitinvestition.
    Aber ich finde es einfach zu gefährlich, darauf zu hoffen, dass mein Hund sich daran erinnert, dass er rein theoretisch ja noch an der Schlepp ist... quasi...
    Ich habe eine Jägerin und ich kann sie nach ein einhalb Jahren intensiven Training fast überall frei laufen lassen.

    Und wenn ein einhalb Jahre intensives Training dazu führen, dass ich meinen Hund auf einer bestimmten Wiese von der Leine machen kann und auf allen anderen Wiesen der Welt nicht, dann hab ich was erreicht.
    Dann habe ich auf dieser Wiese einen Hund, der im Freilauf imstande ist, mit mir zu kommunizieren.

    Und, wie Aruna schon sagte, das ist ne ganzheitliche Sache.

    Ich kann keinen Freiganggehorsam festigen, wenn ich meinen Hund nicht lesen kann, nicht sehen kann, wann er nicht mehr bei mir ist, wann Reize zu stark sind, wann ein Training, will ich es auf Biegen und Brechen fortführen, meinem Hund nur zeigt, dass er nicht auf mich hören muss, weil man ihm die Chance lässt, sich einfach zu verabschieden.

  • Zitat

    Wer ohne Leine gut in Trainingssituation gehorcht und mitgearbeitet hat, darf auch mal 2 Minuten ohne Leine den Trainingsplatz verlassen.
    Und die Zeitspanne wird ausgeweitet und Freilaufeinheiten werden in den Alltag integriert.
    Es geht darum, dass der Hund lernt, an der Schlepp gelten die selben Gesetze, wie ohne Schlepp.


    Hi,
    ich hab jetzt mal nur diesen Teil zitiert, meine aber eigentlich deinen kompletten Beitrag.

    Was du geschrieben hast, hat mich sehr motiviert, das heute mal auszuprobieren.
    Und was soll ich sagen? Wir haben sehr begeistert ohne Leine eine ausführliche und abwechslungsreiche Dummyübungseinheit durchgezogen. Und anschließende durfte Snoop noch ganz schön weit komplett ohne Leine laufen und hat mir mein Vertrauen sehr gedankt. Er hat sich perfekt verhalten. Und damit es sich für ihn lohnt, war der Spaß mit mir ohne Schleppe auch noch ein bisschen ausführlicher, als mit ;)
    Er hat sogar die Krähen auf dem Feld nur beobachtet und dann zu mir geschaut und sich loben lassen. Es war klasse.

    Ich hab dann aber die Schleppe wieder drangepackt, bevor doch noch was passiert. Aber wir hatten beide unseren Spaß. (Leider gibt es abolut keinen Hinweis darauf, wann Snoop sich "ausklinkt", allerdings ist sein Gehorsam in dieser Beziehung auch wieder etwas besser beworden, seit dem letzten Vorfall. Sein Gehorsam wird "impulsiver" :smile: (weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll).)

    Ich denke mal, das Freilauftraining werd ich jetzt langsam auf andere sichere Gebiete ausweiten und nach und nach zur Gewohnheit werden lassen.

    Vielen Dank für diese Anregung :smile:


    Zitat

    Schleppe dran, IMMER...und dann Stueck fuer Stueck kuerzen ;)

    ich mein...ihr macht es nicht so, ihr merkt euer Weg klappt nicht, bemerkt auch, dass ihr absolut keinen Einfluss habt, wenn euer Hund ohne Schleppe meint er muss nicht.,...warum tut ihr euch den Stress an, ganz ehrlich?

    Nun ja, alle Hunde sind anders. Bei meinem hat halt die Abschneidegeschichte nicht geklappt. Das gab sehr schnell "Rückfälle". Insofern finde ich AuraI's Anregung sehr interessant.
    Bei einer Freundin von mir hat das mit dem "Schleppe immer dran" besser als perfekt funktoniert. Ich denke mal, jeder muss auch das Wesen des eigenen Hundes mit berücksichtigen, bei seinen Entscheidungen.

  • Zitat

    (Leider gibt es abolut keinen Hinweis darauf, wann Snoop sich "ausklinkt"...

    Du, wenn ich diesen Satz lese kriege ich das kalte Grausen. Gerade wenn ich absolut keine Ahnung habe wann mein Hund sich mal wieder ausklinkt, wuerde er niemals von der Schleppe kommen O.o

  • Das ist ja Quak...
    Nur weil mein Hund keine Anzeichen zeigt, heißt das ja nicht, daß ich absolut gar keine Chance habe, auf ihn einzuwirken....

    Es sind HUNDE, TIERE, mit Instinkten und Trieben.

    JEDER Hund kann irgendwann mal etwas an den Tag legen ohne Vorwarnung, mit dem man nie gerechnet hätte... Dann dürfte NIE irgendein Hund von der Leine...

  • Zitat

    Das ist ja Quak...
    Nur weil mein Hund keine Anzeichen zeigt, heißt das ja nicht, daß ich absolut gar keine Chance habe, auf ihn einzuwirken....

    Es sind HUNDE, TIERE, mit Instinkten und Trieben.

    JEDER Hund kann irgendwann mal etwas an den Tag legen ohne Vorwarnung, mit dem man nie gerechnet hätte... Dann dürfte NIE irgendein Hund von der Leine...

    Nee, so wie das gerade beschrieben wurde klingt das, als ob mans generell nicht wuesste....unser Ruede gibts auch nur minimale Zeichen, wenn du nicht erkennst, isser auch weg.
    Meine Huendin gibt klarere Zeichen.
    Aber wenn ich nicht in der Lage bin die zu lesen (das ist kein Vorwurf- ich hab da auch ne Zeit gebraucht!), dann kann ich den Hund nicht einfach mal ableinen O.o

  • Es gibt Hunde, die zeigen wirklich NULL... Jabba ist auch so einer... Aber man lernt trotzdem das Risiko einzuschätzen. Wie ist er insgesamt drauf? Wo laufen wir rum? Wie ist Bluey drauf? usw... Außerdem kann ich, wenn er mal los gesprintet ist, auf ihn einwirken.

    Nicht immer gleich so zicken. Erstmal nachfragen. Snoop arbeitet super hart und nimmt das garantiert nicht auf die leichte Schulter und geht sicherlich kein Risiko ein...

  • Zitat

    Es gibt Hunde, die zeigen wirklich NULL... Jabba ist auch so einer... Aber man lernt trotzdem das Risiko einzuschätzen. Wie ist er insgesamt drauf? Wo laufen wir rum? Wie ist Bluey drauf? usw... Außerdem kann ich, wenn er mal los gesprintet ist, auf ihn einwirken.

    Nicht immer gleich so zicken. Erstmal nachfragen. Snoop arbeitet super hart und nimmt das garantiert nicht auf die leichte Schulter und geht sicherlich kein Risiko ein...


    Ich zicke nicht rum ;) Ehrlich...und ich freue mich auch, wenn sie hart arbeitet.
    Und trotzdem wuerde ich nen Hund den ich nciht einschaetzen kann nicht frei laufen lassen. Ende ;)

  • Zitat

    Du, wenn ich diesen Satz lese kriege ich das kalte Grausen. Gerade wenn ich absolut keine Ahnung habe wann mein Hund sich mal wieder ausklinkt, wuerde er niemals von der Schleppe kommen O.o


    Ja, das war auch nicht so ausführlich erklärt. Ich versteh schon deine Reaktion, aber wie auch schon geschrieben wurde:

    Zitat

    ... Aber man lernt trotzdem das Risiko einzuschätzen. Wie ist er insgesamt drauf? Wo laufen wir rum? Wie ist Bluey drauf? usw... Außerdem kann ich, wenn er mal los gesprintet ist, auf ihn einwirken.


    Natürlich lass ich ihn nicht einfach so ohne Leine laufen. Ich merke, ob er insgesamt aufmerksam und willig ist, und ich kenn ja auch das Gelände, in dem er entspannt hört. Im Wald würd ich ihn nie ohne Leine laufen lassen (zur Zeit ;) ), dann da könnte es eben passieren, dass er mal ohne Vorwarnung (und ich kann meinen Hunde wirklich gut lesen) nach links abbiegt, und loszischt. Aber im Feld kommt das nicht vor, und wenn, dann lässt er sich problemlos zurückrufen. Bisher ist er mir noch nie "zur Jagd abgehauen". Früher hat er aber an der Schlepp die Versuche gestartet. Mittlerweile startet er sie an der Schlepp nicht mehr. Irgendwie muss ich ja mal weiterkommen, oder?

    (Danke übrigens, Fräuleinwolle :smile: )

  • Benni läuft seid Frühling an der Schleppe. Allerdings schleift sie immer auf dem Boden rum und wenn ich z.B. sein Spielzeug quer übers Feld werfe, dann rennt er auch so hinterher und ich halte das Ende nicht fest.

    Spielen - da kann nichts passieren, Benni interessiert sich in dem Sinne nicht für andere Hunde. Diese haben nämlich in Bennis Augen nur eins zu tun: Klappe halten und unterwerfen. Punkt.

    Mit Weibchen könnte er theoretisch spielen, aber hier gibt es sehr wenige davon. Wenn ich mal jemanden treffe, dann reichen die 10m aus zum spielen. Und das kommt sowieso nur einmal im Quartal vor.

    Grund für die Schleppe: Benni rennt gerne zum schnüffeln zu anderen Hunden hin. Mehr will er aber nicht, schnüffeln und weiter. Sobald der andere Hund z.B. zum spielen auffordert ist Benni schon angepisst und droht. Durch solche blöden Situationen sind schon einige blutige Raufereien entstanden und da habe ich einfach überhaupt keine Lust mehr drauf.

    Benni fühlt sich an der Schleppe meiner Meinung nach auch nicht "eingeengt". Er kennt seinen groben Radius und ich fühle mich einfach viel viel sicherer und eventuell überträgt sich das auch auf Benni und er reagiert mehr auf mich.

    Isch ab fertisch... :D

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