Hund den man nicht halten kann????

  • Ich habe es auch gerade erst wieder vor ein paar Tagen gesehen. Eine Frau, die mir entegegen kam hatte einen größeren Mischling an der Leine und band ihn an eine Pferdeweide. Sie meinte dann, sie kann ihn nicht halten und weiß nicht, ob er lieb ist.


    Im Endeffekt hat er zwar nichts gemacht, aber ich dachte nur so, was macht die denn wenn kein Pfahl zum festbinden da ist???


    Andererseits kann ich aus Erfahrung sprechen. Ich bin bis vor kurzem regelmäßig mit einer Dogge spazieren gegangen (60kg, ich ca. 70kg).


    Wenn sie rumzickt kann ich sie halten, in dem ich sie am K9 festhalte und einen Arm um den Hals lege, da bei ihr die Kraft aus den Vorderbeinen kommt. Um nicht so doof dazustehen, hatte ich immer ein Halti in der Tasche und habe es ihr in schwierigen Situationen angezogen, damit ich sie leicht unter Kontrolle hatte. Das setzt allerdings voraus, dass der Hund an sich nicht aggressive ist und man immer vorrausschaut.



    Ich bin der Meinung, wenn man einen Hund hat, muss man ihn auch halten können. In jeder Situation! Und wenn man den Hund trotzdem haben will und man ihn nicht halten kann, dann muss man sich eben Alternativen, wie z.B. ein Halti zulegen (das man natürlich nur unter Anleitung verwenden sollte).


    Dann finde ich es ok :)

  • Ja leider machen sich da viele Hundehalter etwas vor was die Kraft eines ungebremsten Hundes angeht. Diese ist nämlich enorm und rein von ihren Körperkräften können die wenigsten Halter einen Hund über 20 kg Gewicht halten, wenn dieser so gar nicht will.
    Zum Glück haben die meisten Hunde eine, wenn manchmal auch geringe, innere Bremse und die Halter wissen nicht wie hilflos sie eigentlich wären und auch die Passanten nicht.


    LG, Friederike

  • Ich führe zwei Briards, eine Hündin und einen Rüden, insgesamt habe ich mit beiden zusammen so ca. 64 kg an der Leine und ich habe leider eine ziemlich marode Wirbelsäule - mir bleibt also nur eine einzige Chance, und die ist, meine beiden so gut wie möglich zu erziehen.
    An der Leine ziehen ist bei uns ein absolutes "no go", da kenn ich nix. Ich habe beiden glasklar gemacht, daß sie mich nirgendwo hinzuziehen haben, und das bitte nie.
    Als die zwei noch nicht so top in Schuß waren, bin ich mit beiden auch ganz viel einzeln gegangen und mit beiden zusammen Radfahren (das ist durchaus nochmal was anderes, das haben die nämlich ganz schnell raus, daß ich da nicht so unmittelbar reagieren kann) mach ich mit beiden erst seit ein paar Wochen.
    Es gibt Situationen, die ich mir auch einfach spare - so gehe ich z.B. nicht mit beiden zusammen Sonntags nachmittags enge Wege entlang, von denen ich weiß, daß ich da alle 5 Minuten einen "der tut nix" treffe, das muß ich mir dann einfach nicht geben.

  • Ich hatte auch bis vor kurzem einen Hund den man "nicht halten kann".
    Sie wog die meiste Zeit mehr als ich.
    Das war, aufgrund von guter Erziehung, auch nie ein Problem. Bis auf ein Mal. Auf der anderen Strassenseite lief ein Hund, welcher so aussah wie sie (oder ihre Mama?). Ich weiß nicht, was sie damals geritten hat, aber sie preschte los und zog uns auf die Fahrbahn. Dank einer beherzten Vollbremsung des Autofahres ist uns nichts passiert (ausser weiche Knie, verwirrter Hund als wir beim anderen ankamen (sie war am Boden zerstört :???: ) Tränen usw.)


    Ich persönlich fühle mich sicherer mit einem Hund den ich kräftemäßig halten kann. Simmy ist zwar nicht gerade klein, aber er ist irgendwie so zart...


    Grundsätzlich sehe ich es aber nicht als Problem. Auch ein kleiner Hund kann einen, in einem kurzen Moment der Unkonzentriertheit, mit einem überraschenden Hechtsprung auf die Fahrbahn (o.ä) zerren. Loslassen tut man da ja meist nicht. Zumindest ging es mir damals so.

  • Pondi selig hat mich gelegentlich an langer Leine ausgehebelt. Das waren durchweg Situation, wo es um Wild ging. Das ist nur dann passiert, wenn der kluge Kopf genau gemerkt hat, dass ich aus irgendwelchen Gründen nicht bei der Sache bin. Und das ist in meinen Augen genau der Punkt: hat man einen Hund, der körperlich in der Lage ist, seinen Menschen auszuhebeln _und_ eine (oder mehrere) Baustellen hat, wo er es auch tun würde - dann muß Mensch immer 100% da sein.


    Ich habe jede meiner geistigen Abwesenheiten :roll: mit Schmerzen bezahlt, weil ich immerhin so verantwortungsbewußt bin, dass ich Pondis Leine niemals nicht losgelassen habe. Aber ich hatte immer mehrere Wochen etwas von solchen Aktionen.

  • Zitat

    da bei ihr die Kraft aus den Vorderbeinen kommt


    Das ist bei jedem Hund so. Schafft man es ihn vorn anzuheben, kommt er nicht voran.


    Zitat

    Ich bin der Meinung, wenn man einen Hund hat, muss man ihn auch halten können. In jeder Situation! Und wenn man den Hund trotzdem haben will und man ihn nicht halten kann, dann muss man sich eben Alternativen, wie z.B. ein Halti zulegen (das man natürlich nur unter Anleitung verwenden sollte).


    Nein, die einzige Alternative ist, wenn man allein nicht in der Lage ist einen Hund so auszubilden das er gehorcht, geht man in eine Hundeschule.


    Ich führe drei Neufundländerrüden, daß sind zusammen knapp 200 kg, an einem Dreierkoppel. Ich wiege 70 kg. Neufundländer ziehen an Land mehr als das fünffache ihres Körpergewichtes, sie würden also gar nicht merken, daß ich noch an der Leine hänge, wenn sie losziehen.


    Also, wie "halte" ich meine schweren Jungs? Mit Stimme, Handzeichen und Körpersprache.


    Ich brauche weder Kettenhalsbänder noch Halti.


    Wie immer ist das Zaubermittel Erziehung und Arbeit mit dem/den Hund/en.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Also ich muß ehrlich sagen, ich bin mir nicht sicher ob ich meine beiden Buben mit nur je 30kg halten könnte. Und ich bin nicht gerade zerbrechlich. Ok, sie haben einen tiefen Schwerpunkt, aber trotzdem :D
    Meine Frau kann sie definitiv nicht halten (ist anfangs mal bei einem Hasen passiert, sie wurde von den Füßen gerissen und 2m mitgeschleift).


    Ich denke die meisten überschätzen sich da.

  • Ich wage zu behaupten,dass ein normaler Mensch selbst einen 20Kilo Hund nicht halten kann,wenn die 20Kilo irgendwo him wollen,toll ist es auch wenn einen 20Kilo in die Schleppleine preschen,was mir damals die Hand gebrochen hat....
    Von daher ist es eigentlich egal was man sich für einen Hund holt der über 20Kilo hat...
    Da hilft nur erziehen...

  • Wegen diesen Grund habe ich mich auch für einen kleinen Hund entschieden.


    Obwohl sie es auch schon geschafft hat, das ich mir den Boden aus nächster Nähe anschauen mußte.
    Ich war gerade schön in ein Gespräch vertieft und auf einmal zog meine Kleine mit voller Wucht nach vorne (7 kg Kampfgewicht, aber mit Geschirr :D ). Und dann lag ich da, mitten in einer belebten Einkaufsmeile :ops: .

  • Zitat

    Also ich muß ehrlich sagen, ich bin mir nicht sicher ob ich meine beiden Buben mit nur je 30kg halten könnte.


    Könnte keiner. Wenn man nicht drauf gefaßt ist, den Hund kurz an der Leine hat, eventuell vorne den Boden nehmen kann, hat man keine Chance.


    Wenn man Pech hat landet man unweigerlich auf der Nase.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

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