Amichien Bonding

  • Hallo zusammen,


    unsere kleine ist jetzt 4 1/2 Monate alt und wir praktizieren seit Anfang an das "Amichien Bonding". Das habe ich in den Büchern von Jan Fenell gelesen. Bei uns scheint es gut zu funktionieren, obwohl es uns sehr schwer fällt. Ich würde gerne eure Meinung dazu hören, was ihr darüber denkt. Praktiziert ihr das auch mit euren Hunden und welche Erfahrungen habt ihr?


    Gruß


    Simone

    • Neu

    Hi


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    • In unserer Huschu wird das auch "gelehrt", aber mir persönlich ist das viel zu stressig, als dass ich mich da wirklich dran halten würde.
      Ich finde es auch teilweise echt überzogen, mein Hund darf auch mal vor mir durch die Tür oder bekommt was von meinem Keksen ab, ohne dass wir gleich ein Problem miteinander bekommen.

    • Amichien Bonding bedeutet:


      Hunde leben normalerweise in einem Rudel, das von festen Hierarchien geprägt ist. Ganz vereinfacht dargestellt gibt es den Rudelführer, ranghohe Tiere und „das gemeine Rudel“, also Hunde niedrigeren Ranges. Dabei sind auch die Rangniedrigen mit ihrer Rolle im Rudel recht zufrieden: Sie können es sich nämlich gut gehen lassen und brauchen keine lästige Pflichten übernehmen. Schließlich möchte nicht jeder Hund gerne ein Alpha-Tier sein – so wie auch nicht jeder Mensch eine Firma leiten möchte.


      Problematisch ist es, wenn ein Hund denkt, er wäre der Rudelführer. Das bedeutet nämlich, dass er ständig auf uns (sein Rudel) aufpassen, unser Überleben sichern und die Jagd bzw. den Gassigang organisieren muss. Ganz schön stressig. Kein Wunder, dass uns ein solcher Hund ständig auf den Fersen ist, um zu sehen, ob wir nicht schon wieder irgendeinen Unsinn anstellen. In seiner Vorstellung kann das auch nur ein Feind sein, der an der Haustür klingelt und die Ruhe des Rudels stört. Also wird der Feind ordentlich verbell


      Um einem Hund zu zeigen, dass er nicht Rudelführer sein muss, genügen einfache Rituale. Die geben dem Hund die Sicherheit, dass Sie derjenige sind, der sich um die Jagd, das Überleben, die Feinde und das Wohlergehen des ganzen Rudels kümmern. Der Hund kann sich unterdessen in seinem Körbchen breit machen und sein Leben genießen – was auch unseres deutlich vereinfacht.


      Wer wann etwas essen darf und wer nicht


      Im Hunderudel ist das ganz klar geregelt: Der Rudelführer darf grundsätzlich zuerst fressen. Er ist schließlich der wichtigste im Rudel und sein Überleben muss gesichert sein. Erst wenn der Rudelführer satt ist, dürfen sich die anderen den Rest gütlich tun.


      Das bedeutet für den Hundebesitzer, dass er grundsätzlich vor seinem Hund etwas zu essen bekommt und nicht umgekehrt. Wenn Sie aber beispielsweise morgens partout nichts hinunterbekommen, ihr Hund aber sein Fressen haben soll, dann genügt ein Trick: Bereiten Sie das Futter auf einer erhöhten Anrichte vor und tun Sie so, als essen Sie selbst etwas davon. Oder essen Sie einen kleinen Keks. Erst, wenn Sie ausgekaut haben, bekommt der Hund seinen Fressnapf.


      Wenn Sie einen kleinen Quengler zuhause haben sollten, der massiv sein Recht auf Futter einbellt, dann geben Sie ihm erst einmal nichts. Der Hund muss dabei lernen, dass er sein Fressen nur bekommt, wenn er sich ruhig gebärdet. Möglicherweise müssen Sie ihn dazu einen ganzen Tag lang hungern lassen – aber das ist auch im Ausnahmefall durchaus zu vertreten.
      Das Begrüßungsritual


      Diese Übung bezeichnet selbst Fennell als die schwerste. Denn nach jeder Trennung, auch wenn sie noch so kurz ist, darf der Hund nicht begrüßt werden. Denn der Rudelführer ist derjenige, der entscheidet, wann er Kontakt zu seinen Rudelmitgliedern aufnimmt und wann nicht. Wenn Sie nun einkaufen waren und bei der Wiederkehr stürmisch begrüßt werden, müssen Sie Ihren Vierbeiner vollkommen ignorieren. Sie dürfen also weder weder mit ihm sprechen, ja, noch nicht einmal ansehen.


      Erst wenn Ihr Hund einsieht, dass Sie noch nicht zu sprechen sind und sich zurückzieht, dürfen Sie ihn zu sich rufen, streicheln und ihn für sein Verhalten mit einem Leckerli belohnen. Das kann, je nach Hund, allerdings schon mal eine Stunde dauern. Denn viele Hunde versuchen auf alle möglichen Arten, Ihre Aufmerksamkeit zu erregen: bellen, anspringen, kneifen, Spielzeug bringen usw. Doch wenn Sie dieses Begrüßungsritual immer konsequent durchhalten, versteht Ihr Hund schnell, was Sie von ihm möchten und wird künftig abwarten, bis Sie auf ihn zukommen. Konsequent heißt übrigens in diesem Fall, dass Sie ihn immer ignorieren, wenn Sie wiederkommen, selbst wenn Sie nur auf der Toilette waren.
      Gassigehen ist wie jagen!


      Alles bereit zum Gassigehen? Na klar, der Hund steht schon an der Tür und ist auch schon draußen, sobald sie geöffnet wurde. Aber halt! Zum einen muss der Rudelführer schauen, ob draußen vor dem Bau auch alles sicher ist und er bestimmt auch, wohin geht. Deshalb geht der Rudelführer Mensch ebenfalls zuerst aus der Tür. Das ist ein wenig unpraktisch für uns, gibt dem Hund aber ein sehr deutliches Signal.


      Zieht der Hund an der Leine, wechseln wir so oft die Richtung, bis der Hund lernt, auf uns zu achten. Mit einer Schleppleine können wir zusätzlich trainieren, dass der Hund im Freigang nicht etwa eigene Wege geht und um die nächste Ecke verschwindet. Kleiner Wermutstropfen: Manche Hunde büchsen immer wieder aus, auch wenn Sie ihren Besitzer sonst als Rudelführer bedingungslos akzeptieren. Hier bleibt nur eins: Wachsam sein und weiterüben.
      Wenn der Feind naht


      Es klingelt an der Haustür und Ihr Hund schlägt Alarm. Zunächst einmal zu Recht, denn für Ihren Hund bedeutet jeder Besuch (und jeder Postbote!) eine potentielle Gefahr, de er abschrecken und/oder vor der er Sie warnen will. Dafür dürfen Sie sich ruhig mit einem Leckerli bedanken. Geben Sie Ihrem Hund aber gleichzeitig zu verstehen, dass Sie mit dieser „Gefahr“ alleine zurecht kommen und schicken ihn daher an seinen Platz. Wenn er dort nicht bleiben will, leinen Sie ihn an oder sperren Sie ihn – freundlich - in ein anderes Zimmer. Nach ein paar Wochen wird Ihr Hund einsehen, dass Sie alles im Griff haben und es mit Ruhe, Selbstsicherheit und Gelassenheit danken.


    • Sorry, aber diese Ansichtsweise ist sowas von veraltet und überholt, daß ist ja schon fast zum Ko***
      Wie kann man danach einen Hund erziehen wollen??


      Ich krieg es nicht in meinen Kopf!! :headbash:

    • Seit wann leben Haushunde normalerweise in einem Rudel?


      Rudelhaltung ist doch wohl eher der Einzelfall. Das Groß der Hunde wird als Einzelhund gehalten.


      Da vermischt jemand wieder Wölfe mit Hunden, ist aber nicht auf dem neuesten Stand der Wolfsforschung.


      Ich halte von diesen Methoden gar nichts.


      Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

    • Ich muss ganz ehrlich sagen, dass es mir auch oft zu anstrengend ist das alles so zu machen und ich lasse sie auch essen bevor wir essen und solche Sachen...allerdings habe ich das Gefühl gerade was das mit dem Futter hilft dabei das sie nicht bettelt....wenn wir essen legt sie sich in ihr Körbchen und beobachtet uns bis wir fertig sind. Anschließend kommt sie dann direkt zu uns, weil sie weiß, jetzt bin ich dran....aber das mit wer als erstes durch die Tür geht und so....das funktioniert nicht....na ja aber schon mal interessant was ihr darüber denkt....

    • Darf ich Dich fragen, ob Du auch andere Bücher gelesen hast??


      Ich finde diese Bücher für eine heutige artgerechte Hundeerziehung nicht besonders sinnvoll :/


      Gruß


      Bianca

    • Ich finde, dass diese Methode nicht einfach so als schlecht abgetan werden sollte. Besonders meiner Oma, die eher unsicher im Umgang mit dem Hund ist, hilft es, in Situationen, wo sie nicht weiter weiß, einfach mal nach diesen Richtlinien zu handeln. Man sollte es nicht in den Himmel loben, aber ich merke, wenn meine Omi Tonda eben mal nicht zuerst durch die Tür gehen lässt oder ihm das Futter wirklich erst gibt, wenn er eben still sitzen bleibt, dass es dann zwischen den beiden entspannter läuft. Tonda merkt, dass Oma sich auch mal durchsetzen kann und sie wird einfach ruhiger und selbstbewusster im Umgang.
      Die Methode ist einfach erklärt und verständlich, besonders für Anfänger, die eben noch Probleme haben, sich gegenüber dem Hund durchzusetzen.

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