Problem mit anderem Hund / Hunden ?

  • Hallo,


    ich fürchte, wir haben ein neues Problem :???: .


    Bisher war Amy eine Hündin, die offen auf alle Hunde zuging und dann entschied, ob mit dem anderen gespielt wird, ob man sich verträgt oder ob man sich nicht mag. So weit so gut. Wenn sie etwas Schlechtes erlebt, koppelt sie das mit der Person / dem Hund und dem Ort wo es passiert ist. Nur mit viel Üben bekomme ich den Ort bzw. die Person wieder positiv besetzt.


    Jetzt gibt es auf dem Platz wo wir für die BH geübt haben einen Hund, der deutlich größer ist wie Amy und vom Gewicht her das Doppelte mitbringt. Ein an sich sehr lieber und verspielter, leider aber auch sehr tolpatschiger Hund. Dieser hat vor ein paar Wochen aus Versehen bei Amy, die gerade am Arbeiten war, mit seinen Pfoten in ihr Auge gepatscht. :shocked: Seitdem schnappt sie ihn weg, wenn er frontal auf sie zukommt bzw. wenn er ihr zu dicht auf die Pelle rückt. Ich hatte die Hoffnung, daß sie nach und nach sieht, daß er ok ist - sie muß nicht mit ihm spielen, aber sie soll ihn auch nicht immer wegschnappen.


    Und jetzt am Samstag hat sie ihm zu verstehen gegeben, daß er sich nicht in das Spiel mit ihrer Freundin einmischen soll - da ist er auf sie losgegangen. Wir sind zu dritt direkt dazwischen und ich konnte leider nicht genau sehen, was er gemacht hat ( keine Bißspuren ) , aber meine Amy lag zusammengekauert, heftig zitternd und speichelnd zu meinen Füßen. Erst nachdem der andere Hund vom Platz gebracht war, ließ sie sich überreden wieder aufzustehen und mitzukommen. Sie lief geduckt und schonte die rechte Hinterpfote. Außerdem wollte sie schnellstmöglich vom Platz. Zuhause war sie wieder ganz ruhig, lief normal und war nur ein wenig anhänglicher wie sonst. Eine Stunde später ist sie schon wieder im Garten rumgetobt.


    Jetzt waren wir gestern und heute mit ihr trailen - solange sie einen Trail arbeitet ignoriert sie andere Hunde, aber als sie umgeleint war, reagierte sie deutlich auf andere Hunde ( egal welche Rasse ) :/ . Sie ging nach vorne in die Leine und stellte einen Kamm auf. So kenne ich sie nicht.


    Ich hab damit gerechnet auf dem Platz ein Problem zu bekommen wenn der andere da ist, aber wenn sie jetzt auf alle Hunde reagiert...... was mach ich denn jetzt am Besten ? Ich will einfach nicht abwarten, sonst festigt sich das nachher noch....


    Ist sehr lang geworden, sorry, aber vielleicht habt Ihr ein paar Tipps für uns,


    liebe Grüße, Jana

  • Oh je Jana, das tut mir leid und ich kann gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst.


    Von Dago kenne ich so ein Verhalten auch. Er legte es an den Tag, nachdem er heftig gebissen wurde.


    Leider kann ich dir jetzt nicht ausführlich schreiben, da unser Besuch ante portas steht.


    Ich melde mich morgen bei Dir.

  • Hallo Conny,


    da bin ich mal gespannt, wie Ihr das in den Griff bekommen habt.


    Auf der einen Seite ist es toll, wie schnell sie lernt - aber was einmal drin ist, geht umso schwerer wieder aus ihrem Kopf :| .


    Liebe Grüße, Jana

  • Hallo Jana,


    vorab eine Frage: Hast Du die Möglichkeit Amy zu stoppen, wenn sie auf einen fremden Hund zurennt? Damit wäre das Problem aus der Welt.


    Bei Dago funktionierte das allerdings anfangs nicht, da er, wenn er vor mir lief, auch direkt eine Attacke startete, auf den anderen Hund zulief, bellte, allerdings dann in sicherem Abstand stehen blieb.


    Wir haben es so geregelt, dass Dago nicht zu fremden Hunden gelassen wurde.(anleinen war da wichtig) Kam er Fremder, musste er absitzen, ich forderte Blickkontakt, sagte mit ganz ruhiger Stimme "alles ok" , bestätigte ruhiges Verhalten mit Lob und Leckerchen und dann gingen wir weiter.


    Bei jedem fremden Hund, rief ich Dago zu mir und ließ nicht zu, dass er zu dem anderen Hund ging.


    Über einen guten Grundgehorsam habe ich das hinbekommen, obwohl er auch heute, speziell bei Dobermännern, unberechenbar ist, heißt, er würde, ließe ich ihn, den Dobi anpflaumen.


    Lasse Amy nie zu fremden Hunden, denn Du weißt auch nicht, wie diese reagieren und Amy ist nun mal erwachsen geworden und verteidigt sich.


    Ist sie verfressen? Dann bekommst Du das gut mit Superleckerchen hin.


    Unsere beiden haben einen Erzfeind in der Straße, den wir heute Mittag trafen. Das Frauchen hatte ihn am Zaun angebunden und kehrte den Bürgersteig. Dago und Atti sahen den Hund schon,a ls wir das Haus verließen und bauten sich auf.
    Bis wir das "Freindgebiet" erreichten, machte ich Gehorsamsübungen mit den Hunden und ließ sie, ca 10 m vor dem JRT absitzen. Dieser machte fürchterlich die Welle, doch unsere blieben ruhig und als ich merkte, dass ich ihre Aufmerksamkeit hatte, gingen wir vorbei.



  • Ich bin gestern und heute immer mit möglichst großem Abstand um andere Hunde ( Amy war angeleint ), möglichst ruhig mit viel Ansprache und Leckerchen. Aber sobald der andere näher an uns war, war die Aufmerksamkeit nicht mehr gegeben.


    Ich werde diese ( und sicher nächste ) Woche mal den leeren Platz wieder schönfüttern und dort mit ihr spielen. Vielleicht kann sie sich da auch mit ihren zwei besten "Freundinnen" treffen, damit sie sich wieder sicherer fühlt.


    Liebe Grüße und danke für die Antwort, Jana

  • Hallo zusammen,


    der Thread ist zwar schon was älter, aber ich schreib hier mal weiter.


    Amy ist kurz nach dem Vorfall von einem zweiten Hund fertig gemacht worden und danach ging erstmal gar nichts mehr.


    Auf dem leeren Hundeplatz ist Amy wieder ganz normal, mit einer Freundin ebenfalls. Wie es im Beisein der Gruppe oder des einen Hundes ist, werde ich wahrscheinlich erst im Februar sehen können.


    Wenn sie an der Leine auf andere Hunde loswollte, bin ich dazwischen und hab sie angemeckert. Dadurch habe ich das halbwegs in den Griff bekommen. An der Leine ist Ruhe, außer, wenn der andere Hund zu ihr gelassen wird - aber das wehre ich ab, ist an der Leine ja auch mein Job.


    Im Freilauf klappt es auch wieder mit fast allen Hunden. Was mit aber sehr unangenehm auffällt ist folgendes Verhalten ( was sie definitiv erst seit dem Vorfall zeigt :( :


    wenn zwei andere Hunde da sind, versucht sie den einen von ihrem Favoriten wegzudrängen, notfalls auch mit Schnappen. Einzeln würde sie mit beiden Hunden spielen und wenn es noch mehr sind, sucht sie sich einen Spielgefährten aus.
    Eben durfte ich mir anhören, daß ich da aber eine enorme Zicke hätte ( sie hat nach dem einen Hund geschnappt, weil er ihr zu aufdringlich war ) und als sie dann wieder zwischen die beiden anderen Hunde ging kam ein "Hütehunde wollen andere Hunde ja immer trennen ".


    Ich mag so ein Verhalten nicht und werde daran arbeiten, aber hat das wirklich was mit Hütehund zu tun oder kann es auch, wie ich bisher vermutet habe, von dem Vorfall herkommen ?


    Fragende Grüße, Jana

  • nö, hütehunde wollen nich trennen, sondern hüten, zusammentreiben und zusammenhalten...



    was deine da macht, sieht mir ziemlich nach strukturieren aus, harmonie schaffen über agression und dominanz.. was natürlich echt doof ist, wenn andere hunde so versaut oder rassebingt so sind, dass sie das nich erkennen...


    hab hier auch so ein hundchen...


    sprüche von anderen wirst du noch einige kriegen, solche hunde sind wohl eher selten.. andere menschen mit weniger ahnung halten solchen hunde sogar manchmal für geistesgestört... da hilft nur cool bleiben oder zurückmaulen... was aber nich wirklich förderlich ist auf dauer ;-)
    meine standartantwort zur zeit lautet: jaja, so unterschiedlich haben die menschen die einzelnen rassen gezüchtet...


    wichtig ist eben, wie du das schon machst, dem hund zu zeigen, dass das echt doof ist, sich aufzubauen, und dass du das regelst.

  • Danke für die Antwort =) .


    Zitat

    nö, hütehunde wollen nich trennen, sondern hüten, zusammentreiben und zusammenhalten...



    Das hab ich eben auch immer gedacht.


    was deine da macht, sieht mir ziemlich nach strukturieren aus, harmonie schaffen über agression und dominanz..

    Amy's Freundin geht immer dazwischen, wenn zwei Hunde sich zoffen, aber diese hier wollten spielen ( wenn auch sehr unterschiedlich ). Warum sollte sie da Harmonie schaffen wollen ? :???:


    Zum einen fand ich einfach den negativen Kommentar zu den "Border Collies / Hütehunden" doof, aber vor allem rege ich mich im nachhinein darüber auf, daß Amy dann als Zicke hingestellt wurde. Meiner Meinung nach ist ein Schnappen in die Luft ein Kommunikationsmittel, wenn der andere Hund halt auf andere Anzeichen von "laß mich" nicht reagiert.


    Sehe ich das falsch und Amy ist wirklich auffällig zickig oder darf ein Hund einen aufdringlichen Hund ( er wollte permanent hinten an ihr schnüffeln und das mag sie eben nicht ) mit in-die-Luft-schnappen abwehren ?


    Das Trennen der Hunde - ob das jetzt hüten, strukturieren oder sonst was ist - sah für mich eher so aus, als wenn sie einem Hund sagt, jetzt spiele ich mit dem anderen und Du störst ( ist sicher sehr menschlich gedacht :ops: ).




    Mal abgesehen davon, daß ich dieses "Trennen" versuche zu unterbinden, was mach ich denn jetzt mit Amy....im Moment weiß ich nicht mehr so richtig wie weiter. Ich möchte halt gerne, das sie sich wieder wie früher mit den anderen Hunden versteht. :/


    Könnt Ihr uns nicht ein paar Tipps geben, was ihr Verhalten bedeuten könnte und wie ich weiter machen kann ?


    Liebe Grüße, Jana

  • Ich klinke mich mal ein, weil ich auf das Patentrezept zur Problemlösung sehr gespannt bin. Meine beiden Hunde sind (zusammen) mit anderen Hunden unverträglich. Alleine sind sie "handelbar". Ich bin absolut sicher, dass das "Gruppentraining" der Hundeschule, die ich mit meinen beiden als Jungehunde besucht habe, daran schuld ist.


    Aber etwas will ich noch loswerden: Meiner Hündin wurde schon (von alten Frauen) attestiert, dass sie "schon optisch als gemeingefährlich erkennbar" sei, dass sie "falsch, verschlagen und hinterlistig" sei. Meinem Ex-Rüden wurde zugesprochen, "unglaublich dumm" zu sein und sich "ganz typisch" zu verhalten. Oft heißt es "typisch Mann" oder "Männer sind ja so blöd". Und ich selbst werde üblicherweise als arrogantes Arschloch betitelt.
    So what? Manche Mädchen oder alte Frauen tragen T-Shirts mit "Zicke"-Aufdruck, andere haben Aufkleber auf dem Auto mit "Zickenzone". Offenbar sind die also stolz auf den Titel. Selbst wenn Deine Hündin zur Zeit "zickig" ist: Sie hat einen Grund dafür. Frauen wird ja nachgesagt, nachtragend zu sein. Vielleicht stimmt auch dieses Klischee (und nicht nur die über die unsensiblen Männer)?
    Nimm die Kommentare hin. Wichtiger als dass irgendjemand Deine Hündin als "die klügste, schönste und beste Hündin aller Zeiten" bezeichnet, ist, dass ihr beide wieder glücklich miteinander leben könnt. Und das braucht Zeit, Muße und positive Erlebnisse.

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