Nireninsuffizienz, Erfahrungen?
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Hallo,
Ich muss euch gleich warnen, habe ziemlich viele Fragen, aber da das hier ja ein Gesundheitsforum ist, gibt es vielleicht den ein oder anderen der zu meinen Fragen etwas schreiben kann.
Bei meinem Hund wurde Niereninsuffizienz diagnostiziert.
Und laut verschiedenen Tierärzten auch schon ziemlich fortgeschritten.
Er hat jetzt schon mal drei Tage Infusion bekommen.
Jetzt werden die Werte noch mal kontrolliert.Habe aber folgende Fragen:
Habe was von Nierentransplantation bei Hunden im Internet gelesen.
IN Hannover oder so, laut meinem Tierarzt ist das aber noch unsicher oder sogar in der Forschung.
Hat da jemand schon mal was darüber gehört, negatives, positives egal.Oder Dialysen beim Hund ( hat man mir in Nürnberg in einer Klinik gesagt das dass möglich ist)
Weiß da jemand was darüber, und ob es die Möglichkeit gibt, das Zuhause ( wie beim Menschen) selbst regelmäßig zu machen.Und es gibt doch auch so Infusionsspritzen zur Nierenbewässerung, hat da jemand Erfahrung oder weiß ob man das beim Hund ( wenn auch nur zusätzlich machen sollte/könnte)?
Ansonsten freue ich mich über jeden Beitrag und Erfahrungen von euch. Danke!
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Hallo Strelka.!
Also ich hatte eine Golder retriever Hündin, sie hatte Nur eine ganz kleine verkümmerte Niere, sie hat nur ein Jahr durchgehalten. War meine Erfahrung und ich wills nicht nocheinmal erleben.
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Hallo Strelka!
Wie sehen denn die Nierenwerte deines Hundes aus? Wie hoch ist das Kreatinin, Kalium, Harnstoff?
Liegt eine Erhöhung der Entzündungsparameter vor? CRP??
sind auch andere Organe betroffen? Leberwerte?Ich denke, dass eine Nierentransplantation auch bei Hunden möglich ist, wenn auch gleich noch risikoreicher. Beim Hund gibt es viiiel mehr unterschiedliche Blutgruppen als beim Menschen, folglich ist die Suche nach einem passenden Spenderorgan sicher noch schwieriger und zeitaufwendiger...
Die OP an sich ist auch nicht ohne, wenn dein Hund zu sehr durch die NI geschwächt ist, möglicherweise ist er dann gar nicht operationsfähig??Dialysen beim hund werden durchaus durchgeführt, meist in größeren Tierkliniken. Im Gegensatz zum Menschen erfolgen diese zwar nicht 3x in der Woche sondern eher 1 mal in der Woche, aber können das Leben deines hundes verlängern. Ob es eine Möglichkeit der "Heimdialyse" (ich gehe davon aus, du meinst die "Blutwäsche" und nicht die Peritonealdialyse ("Bauchfelldialyse")) auch für Hunde gibt, bin ich nicht sicher und wenn doch, ist dies sicher ein enormer finanzieller Einschnitt. Letztendlich kann man sich ja alles kaufen, auch Dialysemaschinen.
Zu den Infusionslösungen: Zunächst muss geklärt sein, WIESO die Nieren nicht mehr funktionieren. Wenn kein Wasser mehr ausgeschieden werden kann und man Flüssigkeit substituiert, kann es im schlimmsten Fall zum Lungenödem und zum Tod des hundes führen (da er mit Wasser langsam zuläuft). Der TA sollte also zuvor abklären, ob zentral zu viel oder wenig Wasser im Körper ist (zB durch einen Ultraschall der V. Cava), dann kann er Infusionen zur Anregung der Nierenfunktion geben oder eben Wasser aus dem Körper ziehen. Dies geschieht u.a. durch die Gabe von Diuretika (Harntreibende Mittel) oder letztendlich durch eine Dialyse.
Das vermutlich schlimmste an einer NI sind aber wohl die Begleiterscheinungen. Durch die NI kommt es zum Anstieg der Giftstoffe im Körper. Diese verursachen Übelkeit, Müdigkeit, machen regelrecht ne "matte Birne". Viele hunde verweigern das Futter und werden zunehmend schwächer. Ein gutes Mittel gegen Übelkeit ist darum unabdingbar, lass dir unbedingt eines verordnen!!
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen und wünsche euch alles Gute...
LG Suse (Nierenschwester, aber für Menschen
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Hallo Strelka,
nun hast Du die Diagnose Niereninsuffizienz für Deinen Hund bekommen und tust jetzt das, was wir alle machen, wenn uns für unsere Lieben solch eine Diagnose mitgeteilt wird....Man versucht erst mal, herauszubekommen, was es für Möglichkeiten gibt.
Aber nicht alles, was man so in den Weiten des Web findet, ist tatsächlich im Sinne eines Tieres...Zu der angesprochenen Nierentransplantation möchte ich Dir folgendes zu bedenken geben: Das wird schon bei Tieren gemacht, ist aber lange noch nicht so ausgereift wie beim Menschen. Du musst bedenken, dass es erst einmal eine passende Spenderniere geben muss, dann erfolgt eine lange, komplizierte OP bei einem Tier, das sowieso schon geschwächt ist und nicht die besten Voraussetzungen zum Überstehen einer Riesen-OP hat - WENN alles gut geht und die neue Niere angenommen wird, heißt das immunsupprimierende Medikamente für Deinen Hund - mit allen Konsequenzen, nämlich dem Schutz vor Infektionen durch andere Hunde. Das würde bedeuten, dass Dein Hund sein Leben lang von anderen Hunden Abstand nehmen sollte und und und...
Es klingt herzlos, die Kosten zu erwähnen - aber auch das sollte man bedenken.
Auch eine Dialyse halte ich bei einem Hund für sehr grenzwertig - die Dialysen bei Hunden, die in TK durchgeführt werden, sind in den meisten Fällen Dialysen bei akutem Nierenversagen, z. B. bei Vergiftungen, das heißt, da wird einige Male dialysiert und dann ist gut... Aber eine dauerhafte Dialyse, den Rest des Lebens mit all der Last, über die menschliche Dialysepatienten so klagen (Müdigkeit, Wassereinlagerungen, Juckreiz, Trinkmengenbeschränkung und und und) ZWISCHEN den Dialysen... ich hätte große Bedenken, ob man das einem Tier zumuten kann - ein Mensch versteht, warum das so ist, Deinem Hund kannst Du es nicht erklären...Und Dein Hund merkt nur, dass er zwischendurch immer wieder leidet... Ein Mensch kann diese Entscheidung selbst treffen - ein Hund ist von seinem Halter abhängig.
Auch eine schon fortgeschrittene Niereninsuffizienz kann durchaus noch behandelbar sein, ohne gleich die fast utopischen oben genannten Geschütze aufzufahren.
Laß Dir von Deinen behandelnden TÄ noch mal in Ruhe alle Möglichkeiten erklären und natürlich auch das Ausmaß und so bekannt auch die Ursache für diese Niereninsuffizienz.
Ich drück Euch beiden ganz doll die Daumen.
LG, Chris -
Hallo,
ich kann verstehen, dass Du nach der Diagnose über Möglichkeiten nachdenkst, wie Du Deinem Hund helfen kannst.
Alle Maßnahmen die Du genannt hast, tragen meiner Meinung nach nicht dazu bei, dass Du seine Lebensqualität verbessert.
Vor einer Nierentransplantation sind bereits umfangreiche Maßnahmen notwendig, um das Tier auf die OP vorzubereiten. Klinische Tests, Dialysen, Medikamente. Und dann muss auch noch ein passendes Organ gefunden werden. Das ist also nicht mal eben so getan.
Regelmäßige Dialyse, nee mal ehrlich: willst Du das Deinem Hund antun? Auch das geht wahrscheinlich ohne entsprechende Medikamente gar nicht. Und Du musst das Tier wahrscheinlich auch erstmal lange an die Prozedur und die Maschinen gewöhnen.Wir hatten eine Hündin, die altersbedingt eine CNI hatte. Sie hat nach der Diagnose blutdrucksinkende Mittel bekommen und eine Nierendiät. Damit kam sie noch gut 1 1/2 Jahre nach der Diagnose klar. Sie hatte Spaß am Leben und musste bis auf ihre geliebten Leckerchen auf Nichts verzichten. Als es anfing ihr richtig schlecht zu gehen, haben wir es mit Infusionen probiert. Das war für unsere Hündin die Hölle. Wir haben sie dann erlöst.
Sprich mit Deinem TA über die Behandlungsmöglichkeiten, die Dein Hund verträgt und nicht allzusehr in seiner Lebensqualität einschränken. Ein Hund will laufen, spielen, schnüffeln und am Leben teilhaben. Und nicht in einer Tierklink oder bei Dir zu Hause an Schläuchen und Drähten hängen.
Grüße aus HH
Silke -
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Nochmal Hallo Strelka,
ich erzähl Dir jetzt einfach noch ein wenig von meiner 15-jährigen Dackel-Mix-Omi Jenni, bei der wir vor einigen Wochen auch die Diagnose chronische Niereninsuffizienz bekommen haben.Jenni war NOCH tüddeliger als vorher schon - sie hat Durchblutungsstörungen und ist halt eine tüdelige alte Dame, die manchmal nicht so recht weiß, was gerade los ist, läuft aber noch gemütlich kleine Runden mit, wedelt sich bei jeglicher Ansprache nen Pin in den Bauch und zeigt noch ein dem Alter angemessenes Maß an Lebensqualität. Beim Knuddeln war mir der typische süßliche "Nieren"-Geruch aufgefallen und das trieb uns dann zum TA. Dort wurde dann anhand der Blutwerte festgestellt, dass ihre Nieren nur noch in geringem Ausmaß funktionieren - ca. 1/4 der normalen Leistung... Das hat natürlich zur Folge, dass der Organismus von den Stoffwechselprodukten, die sonst über die Niere abgebaut werden, überflutet ist, was zu den ganz typischen Symptomen der chronischen Niereninsuffizienz führt.
Ich pack Dir hier mal einen Link zu einer informativen TA-Seite rein, wo das alles, auch die Therapie-Möglichkeiten ganz gut beschrieben ist:
http://www.tierarztpraxis-roga…reninsuffizienz_hund.html
Unsere Jenni bekommt nun eine spezielle Nierendiät und wird homöopahtisch behandelt. Mehr möchten wir ihr in ihrem Alter nicht mehr zumuten. Sie ist geistig wieder etwas "wacher", seit ihr Blut nicht mehr von zu viel unausgeschiedenen Eiweiß-Abbauprodukten überschwemmt ist.
Sie frißt gerne, geht noch gerne mit uns raus und läßt sich am allerliebsten unter ihrer Rotlichtlampe so richtig durchknuddeln.
Wenn das alles nicht mehr gegeben ist, werden wir sie - vollgepackt mit unserer Liebe, einschläfern lassen.Im Grunde erfüllen wir nur den Spruch "Zähl nicht die Tage des Lebens, sondern zähl wieviel Leben der einzelne Tag hat".
Und so sollte es im Umgang mit unseren Tieren immer sein - denn Tiere leben viel mehr im Hier und Jetzt, als wir Menschen.
Ich drück Euch die Daumen, dass Ihr noch eine lange, erfüllte Zeit vor Euch habt.
LG, Chris
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Danke Leute eure Beiträge sind echt nützlich, manche Sachen habe ich so noch garnicht gewusst!
Die Werte sind gerade leider beim Tierarzt, hole sie aber am montag ab.
Dan wird auch noch mal bei ihm blutabgenommen.Naja das mit den an den dialysen hängen, denke ich nicht das für meinen Schatzi so schlimm wäre ( jedenfalls in gewohnter umgebung) da er eh den ganzen tag nur schläft eigentlich, und kontakt mit hunden beschränkt sich bei ihm auch nur auf gegenseitiges beriechen.
Gespielt hat er leider noch nie wirklich mit seinen Artgenossen.
Er kommt ja auch ursprünglich aus Italien, vielleicht kennt er dass einfach net.Stimmt es eigentlich das man bei nierenbeschwerden auf das Wasser achten sollte, wegen dem natrium und so?
Und mit meinem Tierarzt ( war mit ihm schon bei drei verschiedenen) kann ich net so gut darüber reden, als ich ihn neulich gefragt habe ob wir jetzt noch weiter Infusionen machen( er hat drei tage jeweils ca 10 stunden Infusionen bekommen) hat er gemeint, wie weit wir das ganze noch spielen wollen.
Mir kommt es so vor als ob er schon aufgegeben hat. -
Ich bins nochmal kennt jemand vielleicht kliniken wo man sich mit nieren spiziell auskennt?
Oder einfach größere Tierkliniken die eventuelll mehr erfahrungen haben? -
Meine Kleine hat seit ca 1 1/2 Jahren chronische Nierensuffizenz. Ich habe ihr Futter darauf eingestellt. Da ich BARFe ging das ohne Probleme und ohne Mehrkosten Aller viertel Jahre wird ihr Blut untersucht. Ihr geht es super und glaube und hoffe das bleibt auch so.
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Hallo Luckydog,
kannst Du mal kurz aufschreiben, wie Du Deine Kleine barfst.
Habe im Bekanntenkreis auch eine Hündin, die nur eine Niere besitzt. Da aber die ganzen Fertigfutter für Nierenerkrankungen nicht der Renner sind, überlegen wir nun, die Hündin auf (Teil-?) Barf umzustellen.
Was fütterst Du Deiner Hündin denn alles bei dieser Erkrankung und in welcher Zusammensetzung. Was beachtest du hierbei?
LG Svenja
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