Hund knurrt mich an und versucht zu beißen

  • Hallo ihr,

    ich würde gerne mal eure Meinung zu einer Situation hören die ich heute morgen mit meiner Hündin (Trxie 16 Wochen Golden Retriever) erlebt habe.

    Also, ich war mit ihr heute morgen unten. Sie lief ohne Leine und es war alles OK. Dann hat sie irgendwas gefunden (keine Ahnung was es war) und rante damit weg und hat dann drauf rumgekaut. Ich bin also hin und wollte ihr das aus dem Maul nehmen, was bisher auch immer ohne viel Gegenwehr funktioniert hat. Heute hat sich mich dann aber angeknurrt (richtig tiefer Ton) und dann kurz darauf nach mir geschnappt, als ob sie mich beißen will. Ich also erstmal zurückgewichen um dann nochmals den Versuch zu wagen ihr es aus dem Maul zu nehmen, aber ohne Erfolg nur mit dem Ergebnis das sie mich weiterhin ganz tief angeknurrt hat.

    Deutung: Sie wollte mir das was sie da gefunden hatte nicht geben und hat dies durch ihr Knurren zum Ausdruck gebracht. Ist das ein normales Verhalten was man so akzeptieren muss oder sollte man da in irgendeiner Form handeln. Meiner Meinung nach sollte mein Hund mich nicht anknurren und schon gar nicht nach mir schnappen. Wir haben kleine Kinder und wenn die in so eine Situation kommen darf da nix passieren. Wie reagiert man, was sollte man hier trainieren?

    Fragende Grüße Cooli

  • Zitat

    . Wie reagiert man, was sollte man hier trainieren?

    Fragende Grüße Cooli

    Hallo,

    vorab...: Dein Hund darf Dich sehr wohl anknurren. Das ist normale Kommunikation. Woher sollst Du sonst wissen, daß Du aus Hundesicht zu weit gehst...? :???:

    Was soll man trainieren...? Das Kommando "Aus" auf jeden Fall und natürlich die Vertrauensbindung zwischen dem Hund und seinen Menschen.

    Selbstverständlich probiert er jetzt mal aus, was denn passiert, wenn er was Gefundenes mal verteidigt. Auf keinen Fall solltest Du in einer solchen Situation körperlich reagieren, ihn also noch mehr bedrängen/einschränken. Wenn Du dann versuchst ihn zu packen (im Nacken, vielleicht noch gepaart mit Schütteln), würde Dein Hund das nicht verstehen und sein Begehren, die Beute zu verteidigen würde sich eher steigern. Ich schreibe das, weil es noch viel zu oft den Rat der alten Schule gibt, den Hund zu beuteln. Ich hoffe, den Gedanken hast Du nicht.

    Trainiere zu Hause das Kommando "Aus", in gewohnter Umgebung und ganz entspannt. Er hat was Tolles, Du hast was noch Tolleres und zeigst es ihm. Läßt er los, was er gerade im Maul hat, sagst Du "Aus" und belohnst ihn sofort mit dem noch besseren Teil.

    Geht auch mit gleichwertigen Spielzeugen. Nimm zwei Knotenseile (Falls er die nicht mag, was anderes, worauf er steht). Halte ihm eines hin, animier ihn, reinzubeißen und spiele einen Moment mit ihm. Das andere hälst Du hinter dem Rücken. Dann zeigst Du ihm das Zweite und animierst ihn, DIESES zu nehmen. Timing ist jetzt wichtig. Läßt er das andere los, sagst Du "Aus" und gibst ihm das andere.

    Bis es so gut klappt, daß er auch draußen was Gefundenes auf Kommonado fallen läßt, kann es lange dauern. Hab Geduld. Findet er draußen etwas, laß Dich bloß nicht auf ein Fangspiel ein und renn ihm hinterher. Das findet er erst Recht klasse. Nimm Superleckerchen mit und locke ihn damit, wenn er irgendwo was aufnimmt. Entferne Dich von ihm, mach Dich interessant. Er ist noch ein Welpe und wird Dir sicherlich folgen wollen. Läßt er das Gefundene los, weil Du ja was viiiiieeeel Besseres zu bieten hast, sagst Du wieder "Aus" und belohnst ihn.

    Desweiteren solltest Du zu Hause in bezug auf die Kinder immer darauf achten, daß der Hund beim Fressen nicht bedrängt wird. Vermeide Situationen, in denen er zum Verteidigen neigen könnte. Frißt der Hund, wird er in Ruhe gelassen. Schließlich ist das, was Du ihm gibst, dann auch tatsächlich seins.

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

  • Kinder sollte man in so eine Situation gar nicht bringen, denn Kinder können meißtens nicht richtig darauf reagieren.

    Was hat sie denn beim zweiten Versuch gemacht, als du es ihr nicht abnehmen konntest?

    Du kannst zwei Kommandos dafür üben: "Nein" und "Aus"

    Außerdem würde ich den Hund an eine Schleppleine führen, bis ihr das trainert habt, denn es ist u.a. ein lustiges Spiel für den Hund, wenn du hinterher rennst und zweitens signalisierst du damit: "ich will das haben!", du machst es dem Hund streitig und sie reagiert darauf (aus hündischer Sicht) ganz normal mit einer Warnung (mit Knurren und abschnappen) = das ist meins, lass das.

    Eine bessere Reaktion (jaaa, hinteher ist man immer schlauer :lol: ) wäre z.B. gewesen, wenn du in die entgegengesetzte Richtung rufend weggerannt wärst oder dich hin hockst und so tust, als ob du was ganz, ganz tolles (noch besser als ihr Fundstück) gefunden hättest (OOHHHHHHH guck mal hier!).
    Sie wäre dann viellleicht rangekommen, hätte geguckt was du hast und du hättest ihr eine Belohnung gegeben (für´s Rankommen und als Tausch mit dem Gegenstand), sie angeleint und wärst weiter gegangen.

    Eure Lösung ist jetzt die zwei Kommandos "Nein" und "Aus" zu üben und das sie lernt Sachen (Spielzeug, Futter) mit dir zu tauschen, außerdem den Hund min. an einer Schleppleine fürhen, damit sie nicht mehr zum Erfolg kommt (zB wegrennen) ;)

  • ich bin auch der meinung, dass mein hund mich nicht anzuknurren hat, kommunikation hin oder her. er sollte mir schon soweit vertrauen, dass er darauf vertraut, dass ich nur gute dinge für ihn tue und deshalb keinen grund zum knurren hat. don chef bin ich, und im zweifelsfall hat er kein stimmrecht :smile:
    allerdings sollte das aufgebaut werden, versuch, ihn zu verstehen- hat er bisher mit seinen welpenkumpels gespielt, war das knurren wichtig und auch wirksam.
    wir haben unsere hündin einfach ignoriert, wenn sie dinge getan hat, die uns nicht gepasst haben- beim "fuß" laufen zum beispiel, hat sie anfangs angedeutet, in unsere beine zu schnappen. ignorieren, stur weitergehen, des hundes konzentration auf etwas anderes legen- so war das ganz schnell vorbei.
    den gegenstand würd ich versuchen zu tauschen, gegenstand gegen leckerli. ist das leckerli aufgefressen, und er will wieder an den gegenstand in deiner hand, würd ich scharf "aus!" sagen- hört er, sofort ein zweites leckerli- hört er nicht, umdrehen und kurz ignorieren.

  • Zitat

    ich bin auch der meinung, dass mein hund mich nicht anzuknurren hat, kommunikation hin oder her. er sollte mir schon soweit vertrauen, dass er darauf vertraut, dass ich nur gute dinge für ihn tue und deshalb keinen grund zum knurren hat. don chef bin ich, und im zweifelsfall hat er kein stimmrecht :smile:

    Daran muß man aber arbeiten und darf es nicht voraussetzen. Das ist der wesentliche Punkt in all diesen Diskussionen.

  • Zitat

    ich bin auch der meinung, dass mein hund mich nicht anzuknurren hat, kommunikation hin oder her. er sollte mir schon soweit vertrauen, dass er darauf vertraut, dass ich nur gute dinge für ihn tue und deshalb keinen grund zum knurren hat. don chef bin ich, und im zweifelsfall hat er kein stimmrecht :smile:

    Vielleicht muss man erstmal Vetrauen durch entsprechende Handlungen (die ja hier vorher anscheinend noch nie durchlaufen wurden und dann nach hinten losgegangen sind) aufbauen?

  • Ich finde dieses Verhalten durchaus ein normales Verhalten, sie hatte was gefunden und du willst es ihr aus dem MAul holen.

    Ich würde da in erster linie an dem Kommando "aus" oder "Pui" arbeiten, damit du ihr erst garnichts mehr aus dem Maul holen mußt.

    Schleppleine fände ich auch eine gute sache, da sie erst garnicht in versuchung geraten kann abzuhauen und du sie nicht "verfolgen" mußt.

    Mit den Kindern, ist schon richtig, aber sorry, meine Kinder wissen genau das sie meinen Hunden nichts zu fressen weg nehmen dürfen.
    Mach es deinen Kindern klar, dann kommst du auch nicht in die situation das der Hund sein futter gegenüber der Kids zu verteidigen hat

  • Zitat

    ich bin auch der meinung, dass mein hund mich nicht anzuknurren hat, kommunikation hin oder her. er sollte mir schon soweit vertrauen, dass er darauf vertraut, dass ich nur gute dinge für ihn tue und deshalb keinen grund zum knurren hat. don chef bin ich, und im zweifelsfall hat er kein stimmrecht :smile:

    Hallo,

    ich muß diesen Abschnitt nun auch noch ein drittes Mail zitieren und kommentieren, sorry.

    Wenn der Hund Dir eben nicht soweit vertraut, daß Du nur Positives für ihn willst, und man das Knurren sanktioniert (negativ), hab ich den Hund beim nächsten Mal gleich am Arm hängen.

    Das Vertrauen muß erst aufgebaut werden, da geb ich meinen Vorschreibern vollkommen Recht. Passiert es, daß der Hund einen Grund findet, mich anzuknurren, muß ich mir über die Situation Gedanken machen und an der Ursache arbeiten, nicht am Symptom (dem Knurren an sich).

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

  • Ich finde es ganz normal, wenn ein Junghund mal was nicht hergeben will, dann packe ich ihm ins Maul und hole es raus.
    Angst habe ich dann nicht vor dem knurren und zurückweichen würde ich auch nicht.

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