Wann freut sich ein Hund?

  • Doofer Titel, ich weiss, das Thema ist aber ernst gemeint. Immer wieder lese ich, dass Leute, die um Rat fragen gefragt werden, woran sie festmachen, dass ihr Hund sich freut oder Spass hat an einer Beschäftigung. Nun ist es sicher richtig, "mein Hund freut sich" mal zu hinterfragen, und mittlerweile wissen doch viele, dass Schwanzwedeln nicht immer ein Zeichen von Freude ist.

    Was mir aber fehlt, ist jeweils ein Hinweis darauf, wie es denn aussieht, wenn ein Hund sich tatsächlich freut. Es wird die Gegenfrage gestellt, der TS gerät in Bedrängnis, dann geht oft der Rollladen runter und es kommt nix konstruktives mehr.

    Ich denke, die meisten HH sind der Meinung zu sehen, ob ihr Hund sich freut, sich langweilt oder eine lästige Pflicht absolviert - ich auch. ;) Ich kann mal daneben liegen, ok, aber nicht ständig..... Ich habe den Eindruck, dass es meist um die Grenze zwischen Freude und überdrehen geht, und das kann tatsächlich schwierig sein. Daher meine Frage an die Experten: woran macht ihr fest, was noch Freude ist? Wann schlägt Eustress in Distress um? Denn Freude ist doch nicht seliges pennen. Oder gesteht ihr dem Hund gar keine Freude zu, sondern nur die Befriedigung von Bedürfnissen oder die Erwartung, diese bald befriedigen zu können? :???:

  • Ich glaube, das Problem ist, dass so manche "Freude" als menschliches Gefühl ansehen. Und was der Hund dann so zeigt, wird halt anders interpretiert. Ich verbinde mit Freude "glücklich sein". Ein völlig überdrehter Hund ist meiner Meinung nicht glücklich, sondern eben überdreht.

    Meine Hunde strahlen, wenn sie glücklich sind :smile:

    Grisu:

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    ich finde, da sieht man Lucy die Vorfreude schön an:

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    glücklich miteinander:

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  • Zum schwanzwedeln... Wenn mein Hund vor Freude mit dem Schwanz wedelt, wedelt der ganze Hund. Bei anderer/negativer Aufregung ist das definitiv nicht so.
    Ansonsten ist er eh nicht der überschwengliche Typ, von daher schlägt Freude auch bei ihm nicht schnell in negativen Stress um. Er tickt sozusagen selten aus vor Freude.
    Die Frage ist vielleicht auch wie schnell die Hunde nach einer großen Freude wieder runterkommen.
    Glücklich sein ist nochmal was anderes finde ich. Mein Hund sieht oft mal unglücklich aus, weil er so eine Trantüte ist. Er sieht dann aber nur so aus, denke ich... ;)

  • Grundsätzlich davon ausgegangen, dass Glück von Dauer ist und Freude eine kurze Zeitspanne umfasst, die mit einer best. Situation/Erlebnis zu tun hat, und abgegrenzt werden muss von Vorfreude, die vielleicht eher Aufregung ist, würde ich sagen, wahre Freude äußert sich bei meinem Wayne zum einen durch sein "Spielgesicht", wie es auch Lucy_Lou gezeigt hat. Dabei sind seine Gesichtszüge völlig entspannt, er "lacht" förmlich, ist mit sich und der Welt zufrieden(!). Seine Freude hat also was mit Entspannung zu tun, welche man sowohl in seinem Gesicht (völlig "faltenlos", v.a. zwischen den Augen, auch der Mund ist entspannt) als auch an seinem entspannten Körper ablesen kann. In diesem Sinne "freudig" hüpft er über eine weite Wiese, die vielleicht zwar reizarm ist, ihm aber völlige Freiheit gibt, sich auszutoben.
    Zum anderen, und das ist es, was mich selber verwirrt, sind es genau so oft Situationen, in denen sein Gesicht wie auch seine Körperhaltung das genaue Gegenteil zeigt. Zum Beispiel wenn er etwas suchen darf, wobei ich salopp behaupten würde: "das liebt er" :D
    Wenn sein Schwanz rotiert wie ein Propeller, so dass er kaum noch laufen kann :lol: , während er seinen Dummy sucht oder was ähnliches, ist sein Körper alles andere als "entspannt". Im Gegenteil: er ist gespannt wie eine Feder, alle seine Muskeln sind in Bewegung, sein Gesicht verkniffen vor lauter Schnüffelkonzentration. Ähnlich, wenn er versucht, seinen Frisbee zu fangen, da entgleiten ihm manchmal vor lauter Anspannung seine Gesichtszüge, dass es mir(!) eine "Freude" ist :lol: ;)
    Er visiert dann so verkniffen sein Ziel an.. dass es schon fast Grimassen sind.
    In diesem Fall ist es vielleicht tatsächlich die Aufgabe, die ihm Erfüllung bereitet.
    In diesem Sinne ist es denke ich wie bei uns Menschen, dass sowohl Entspannung, Losgelöstheit, Freiheit, wie aber auch Anstrengung, das Lösen einer Aufgabe, die Erfüllung in einer Tätigkeit Freude bereiten kann.
    Letzteres ist es wohl, ebenso wie beim Menschen, das eine gewisse Gefahr birgt, dass der positive Stress sich in negativen verwandelt, man "nicht mehr runterkommt".
    Mein Hund macht das, denke ich, körpersprachlich sehr deutlich, wenn er nicht mehr konzentriert ist, sondern hochgepusht, und wenn er die Aufgabe (die Erfüllung seines Triebes) quasi einfordert (ich denke hier auch ans Stichwort Balljunkie) - ich versuch dann immer rechtzeitig Schluss zu machen.
    Ich habe früher immer so dahin gesagt, unser Wayne ist im "Flow", wenn ich das Gefühl(!) hatte, dass er mal wieder voll und ganz in einer Sache aufgeht...
    Und dann hab ich mal gegoogelt, was der Begriff eigentlich bedeutet, und festgestellt dass ich damit gar nicht mal so falsch lag: http://de.wikipedia.org/wiki/Flow_(Psychologie) (siehe "Flow Theorie von Mihaly Csikszentmihalyi)
    Simpel gesagt ist der Flow Zustand ein Zustand des völligen Ausgleichs zwischen Unter- und Überforderung, eine Harmonie zwischen Emotion und Verstand (Kognition?). Sozusagen also doch ein Gefühl von "Glück".
    Wie ich erkenne, ob er sich in diesem "Harmoniezustand", in diesem Ausgleich befindet?
    Ich denke, dass ist tatsächlich eine Sache von Einschätzung/Gefühl: wenn er voll und ganz in einer Sache aufgeht, aber immer noch konzentriert ist, seine Mimik und Gestik keine Zeichen von Fahrigkeit oder Zwanghaftigkeit aufweist...
    das rechte Maß zu erkennen ist, denke ich, nicht so einfach, und lässt sich auch nicht von jedem Hund auf alle anderen übertragen. Wahrscheinlich hat jeder Hund seine eigenen Grenzen und äußert die auch unterschiedlich.

    Und ich denke es gibt noch eine dritte Form von Freude, die wiederum mit Vorfreude zu tun hat und oft mit einer gewissen Aufgeregtheit zu tun hat: die Freude, wenn Besuch kommt, wenn man den Kauknochen in Empfang nehmen darf, oder wenn man merkt, dass das Auto gerade am geliebten Baggersee hält, oder man gleich losgeschickt wird, den versteckten Dummy zu holen.
    Da hibbelt der ganze Körper, und auch da kann es in Stress (Stressgähnen, Durchfall) ausarten, wenn es zu lang dauert, bis das Erwartete eintrifft. Ich denke auch hier ist es wie beim Menschen: kleine Kinder, die über ihrem Teller voll Essen mit den Händen wedeln, oder auf die weihnachtliche Bescherung warten..

    Boah, viel geschrieben, aber das war jetzt grad mein Gedankenfluß zum Thema, dass ich übrigens sehr interessant finde... :smile:

  • Ich hab mir ja jetzt nun auch knappe 2 Tage Gedanken darüber gemacht, Unterlagen rausgekramt, und im Endeffekt muss ich sagen, als mir Corinna die Frage stellte, hatte ich das Gefühl, oder die Befürchtung, wenn ich sage, mein Hund hat "Freude" am Apportieren, dass ich es fehlinterpretiere, so wie ich auch (und das hab ich wirklich) den "Spaß" am Treibball fehlinterpretiert hatte (Denn hier zeigte ihre Körpersprache bei genauerer Überlegung eben auch Zeichen von Frustration).

    Aber nein, selbst am Treibballgeschehen kann man Freude hineininterpretieren, denn, wie Livvy es so schön formuliert hat, es gibt mehrere Arten, Freude zu empfinden. Unterschiedliche Situationen, die unterschiedliche Bedeutung für den Hund haben.

    Im Grunde passiert aber immer das gleiche - ob beim kontrolliert apportierenden oder beim unkontrolliert hetzenden Hund: Der Körper schüttet Neurotransmitter/ Neuropeptide aus.

    WARUM der Körper das tut, ist immer ein anderer Grund.

    Aber so oder so, es handelt sich um Glücksgefühle, die ein Körper da empfindet.

    Und die "Symptome" sind je nach Situation ebenso verschieden, wie die Gründe für ihr Aufkommen.

    Freude, dass eine Lösung für ein Problem gefunden wurde.
    Freude, dass der soziale Zusammenhalt gefestigt werden kann.
    Freude, dass eine unangenehme Situation beendet ist.
    Vorfreude auf eine angenehme Situation, wie zb Futter, sozialer Kontakt, Wärme, eben das Befriedigen eines Bedürfnisses.
    Die Freude am Befriedigen eines Bedürfnisses an sich.
    Die Freude über die Freude.
    ...

    Und das sind nicht alles menschliche Interpretationen, sondern Situationen, die auch beim Hund vorkommen und die zu einer Ausschüttung von Glückshormonen führen.

    Von daher würd ich für mich beim Hund einfach dahingehend unterscheiden, wenn es darum geht, herauszufinden, ob eine Tätigkeit Freude für den Hund bereitet oder nicht, wie sich die Form der Freude langfristig auf den Gemütszustand des Hudnes auswirkt.
    Ist es Eu- oder Distress (beides kann positiv oder negativ empfunden werden, die Dauer des Stresses und die Erholungsphase bewerten die Stressart für den Körper), heißt, gibt es eine entsprechende Erholunsgphase und hält sich die Dauer des Stresszustands in Grenzen?

    Bsp Ballhetzen.

    Wirft man eine Stunde lang immer wieder den Ball völlig unkontrolliert, ist der Erregungszustand einfach viel zu stark, wird der Ball weggepackt, hat der Hund noch immer Stress, da er den Ball haben will, er wartet auf den Ball, hüpft an Herrchen hoch, sucht sich Alternativen, um diesen Stress zu kompensieren.
    Hier freut sich der Hund zweifellos im Moment des Hetzens.
    Auf neurophysiologischer Ebene so zu sagen gibt es da keinen Zweifel.
    Aber was macht diese Form der Freude langfristig mit dem Hund? Ist es Eu- oder Distress?

    Wirft man einen Ball bei einer Trainingseinheit von einer Stunde insgesamt 10- 20 Mal als Belohnung für erbrachte Leistung, so freut sich der Hund auch in dem Moment des Hetzens.
    Der Hund wird aber nicht über einen langen Zeitraum auf einem hohen Erregungslevel gehalten.
    Stress und Erholung wechseln sich ab, zudem variiert man die "Freudeformen", indem der Hund zb auch ein Problem lösen muss und man ihm körperliche Zuwendung schenkt.
    Was macht diese Form der Freude langfristig mit dem Hund? Ist es Eu- oder Distress?

    Ich denke, ich kann inzwischen ganz gut erkennen, auf welche Art und Weise sich mein Hund gerade freut, auch wenn man sich im akuten Moment nicht immer so analytisch dahinterklemmt.

    Aber ich stimme da Livvy völlig zu.

    Es gibt viele unterschiedliche Arten der Freude und jede hat seine Berechtigung.

  • Vielen Dank für die bisherigen Antworten - Livvy und Aura haben mir da viel Schreibarbeit erspart. :gut: Ich bin auch überzeugt, dass es verschiedene Arten der Freude gibt, eher entspannte und solche, die mit grösserer Erregung einhergehen, ja sogar wo der Hund sich mal kurz "nicht mehr spürt vor Freude". Auch Auras Überlegungen zum Ball- oder sonstwas-Junkie finde ich wichtig und richtig. Der Freudenkick im Moment ist grundsätzlich derselbe, aber hier fällt mit dem Packen des Balls keine Spannung ab, weil der Junkie sofort und unbedingt den nächsten Kick haben muss und all sein Trachten nur auf den nächsten Wurf fokussiert ist und den herbeiführen will.

    Ich habe im Urlaub an einem Springertreffen teilgenommen und konnte dort sehr schön verschiedene Abstufungen der Ballverrücktheit beobachten (riesiger Sandstrand). Vom Junkie bis zu denen, für die der Ball nur ein Vergnügen unter vielen war und solchen, die sich dafür nicht interessieren. Im Moment des Hetzens und Packens, meist auch des Bringens sah man beim Junkie keinen Unterschied zu den andern, die sich am Ballspiel freuten. Zwischen den Würfen allerdings dann schon.

    Rhians Reaktion auf den Sandstrand - sie war noch nie im Leben an einem ähnlichen Ort - war übrigens auch Freude von der erregteren Art. Sie war teilweise regelrecht im Rausch. Und danach? Selten habe ich einen entspannteren und zufriedeneren Hund erlebt..... :D

  • Das, was gemeinhin als Freude interpretiert wird ist Stressverhalten.

    Die eingestellten Bilder finde ich als Beispiel sehr interessant, denn genau da liegt wohl ein Punkt der (Fehl?)Interpretation: Der Hund hat hochgezogene Lefzen und zeigt die Zähne. Eine Verhaltensweise, die alle Hunde im Stresszustand machen, wenn sie das Maul offen haben. Sehr interessant ist der Rest vom Hund: Warum sollte ein freudiger Hund auf jedem Bild die Augen zu haben ;) Das ist ganz sicher kein Zufall.

    Vor kurzem hatte irgendwer im Chat eine Abstimmung von Hundebildern eingestellt. Da hat der Hund mit Stressgesicht gewonnen.

    Ich denke, man muss daher sehr sehr vorsichtig sein, was man vom Bauchgefühl her meint zu sehen.

    Ich habe gar nicht das Ziel meinen Hunden Freude zu bereiten. Ich möchte Zufriedenheit haben. Auch wieder eine Interpretationssache: Das ist ein Zustand, der durch ruhige und konzentrierte Verhaltensweisen erreicht werden kann. Für mich ist ein "glücklicher" Hund, einer der nicht überdreht ist.

    Sehr spannend finde ich meinen Spitz, den ich ja seit Ende August habe. Er hat sich ein Stressverhalten angewöhnt, bei dem alle Leute in Verzückung geraten. Es ist eine Art Spielaufforderung - aber er klopft dabei übertrieben mit den Vorderbeinchen. Ich muss das mal filmen. Dabei hat er natürlich ein totales Stressgesicht. Ich denke, er hat einfach die Erfahrung gemacht, dass er so Stresssituationen umlenken kann. Bei mir versucht er das auch, wenn er was ausfrisst. Blöd nur, ich geh nicht drauf ein. Das hat ihn anfangs sehr irritiert.

    Viele Hunde wissen auch, dass sie mit Stressverhalten den Mensch lenken können. Ist eine Situation knifflig und der Hund kommt schwer zum Ziel, zeigt er Stressverhalten (typisch z.B. bei Labrador Retrievern: Rutewedelndes, "grinsendes" Herumhüpfen) und werden damit ihn Ruhe gelassen und bekommen gar noch positive Aufmerksamkeit!

    Mir sind ehrlich gesagt ruhige Hunde die liebsten :hust:

    Viele Grüße
    Corinna

  • Aber das ist ja der Punkt.

    Freude ist Stress.

    Die Frage ist, wodurch wird das Ausschütten von Glückshormonen ausgelöst, wie lange dauert der Erregungszustand an und wie ist der Wechsel zwischen Erregung und Entspannung und last but not least: Wie wirkt sich der Stress langfristig auf den Hund aus.

    Wenn man da ein wenig differenzieren kann, weiß man, dass das Kompensieren einer "Dysstresssituation" durch das (erlernte) Provozieren einer "Eustresssituation" (zb Spielaufforderung, um Aufmerksamkeit zu bekommen (soziale Zuwendung) oder um eine unangenehme Situation zu beenden) zwar in dem Moment für den Hund positiv ist, indem er die Freude über die Zuwendung empfindet, langfristig aber eher negativ für den Hund ist.

    Genau so ist das Empfinden von Freude beim Befriedigen des Hetzbedürfnisses an dem Punkt langfristig als negativ zu bewerten, wo der Hund diese Ausschüttung von Glückshormonen provoziert, um die Dysstresssituation, die er empfindet, wenn der Ball nicht mehr da ist, zu kompensieren.

    Positiv hingegen würde ich es bewerten, wenn der Hund (was ja auch ein relativ natürlicher Prozess ist) eine Ausschüttung dieser Glückshormone durch die Befriedigung des Hertzebdürfnisses erlebt, nachdem er eine positiv empfundene Problemlösung bewerkstelligt hat.

    Stress ist nun einmal nicht nur negativ, auch wenn man subjektiv dazu neigt, nur Dysstress oder permanenten Stress als "Stress" zu bezeichnen.

    Zufriedenheit ist meiner Meinung nach eine Folge von positiv erlebtem Stress.

  • Noch was: Interessant ist immer, dass Hunde, die richtig arbeiten (Jagdhunde, Hütehunde etc...) in der Regel vom Stresslevel niedriger gehalten werden als man es bei der "Bespaßung" vieler Familienhunde erlebt.

    Vor Kurzem bin ich beim Durchzappen über einen Schwarz-Weiß-Film gestolpert. Es war grad eine Szene mit einem Deutschen Schäferhund (man, der sah richtig gut aus!), der einen Dieb stellen sollte. Der Hund wartete total ruhig und cool neben seinem Herrchen. Ganz anders, als man das bei diversen Dokus heute sieht, wenn der Drogenspürhund ausgepackt wird und kaum zu halten ist... geifernd un fiepend in der Leine hängt.

    Und da ist für mich der Punkt: Ein Hund, der derart aufgedreht ist, arbeitet schlechter. Wenn ich meinen BCs das Hetzen erlauben würde (Jaaa - die finden das ziemlich geil!), dann wäre kein vernünftiges Arbeiten mehr möglich. Geschieht es doch mal im Zuge der Ausbildung - sie waren ja alle mal jung - dann hat man ersteinmal damit zu tun, den Hund wieder zu versammeln. Die Breitschaft wieder durchzugehen, ist dann besonders hoch.

    Ähnliche Situation bei der Beobachtung beim Workingtest im Frühjahr: So mancher Labbi überrannte die Dummies zunächste einige Male bevor er fand. Sah natürlich total motiviert und eifrig aus, so ein herumrasender Hund... War aber nicht wirklich effektiv! Denn, wer soviel Energie für nichts verpufft und dann vor lauter Aufregung schlecht findet, arbeitet nicht besonders schlau ;) Da war so manch langsamerer Golden Retriever - sah natürlich nicht so spektakulär aus - effektiver am Werk.

    Früher hab ich das Stressverhalten beim Ball werfen meiner Teak auch als Freude interpretiert. Heute bekomm ich kalte Schauer, wenn ich einen Hund in dem Zustand sehe. Ich denke, durch die Arbeit mit meinen Hunden hat sich für mich der Blick in dieser Hinsicht geändert. Im Gesicht des Hundes sehe ich, ob er arbeitet oder am Abdrehen ist. Und ich mag ersteres eben lieber.

    Nichtsdestotrotz verschaffen sich meine Hunde auch ihren "Stress". Wenn sie zusammen toben, rennen und spielen sehen sie auch nicht grad ungestresst aus.

    Und die Motivation, die man zum Training braucht, ist ja ein Synonym für ein gewisses Maß an Stress.

    Andersherum übe ich ja auch, dass meine Hunde mit Stress klarkommen. Also Stress in einem konstruktivem Verhalten oder Entspannung mündet. Aber ich sehe für mich an keiner Stelle den Begriff Freude.

    Viele Grüße
    Corinna

  • flying paws: echt, das Bild z.B. zeigt Stress?

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    Ich lasse mich da ja gerne belehren, wobei die Gesamtsituation, die vor dem Bild war, entspannt war. Das letze von mir eingestellte Bild find ich da diskussionswürdiger (war gespannt, was zu den Bildern gesagt wird, von wegen "Freude"...). Aber grad auf dem ersten Bild würde ich tatsächlich sagen, da war er glücklich und entspannt

    Mc Connell beschreibt in ihrem Buch auch eher: Schnauze offen = entspannt, Schnauze zu = angespannt (was man bei meinen Hund auch klar so zuordnen kann). Augen zu, zeigt nur Grisu, wenn er mir entspannt/Glücklich scheint, Lucy nicht. Klar, da kommt dann immer noch die Ohrstellung, Lefzen hochgezogen, die Menge an "Falten" im Gesicht hinzu... aber auf obigem Bild :???:

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