Fitnesszustand beurteilen - wann ist mein Hund überfordert

  • Es wird ja hier momentan fleissig über das Training diskutiert. Zu dem Thema frage ich mich, wie erkenne ich den Trainingszustand meines Hundes? Wann ist er überfordert?


    Heute bei der "Fahrt ins Grüne" ging Caron wieder ab wie ne Sau, ehrlich der legt sich so ins Zeug :???:
    Die ersten paar hundert Meter lass ich ihn wenn möglich rennen, er hat Lust dazu also soll er dürfen. Danach schaue ich dass er immer wieder mal das Tempo drosselt, das hält aber nicht lange und er wetzt wieder los.


    Ich hab dann zur Sicherheit drei Pausen eingelegt. Im Ganzen fuhren wir heute 2.6km. Die Erste Pause war nach 600m eine Pinkelpause, knapp 2min. Nach einem weiteren km die zweite Pause. Er durfte frei laufen, sprang herum, schnüffelte hier und da. Nach ca. 5-7min. ging es weiter. Nach 1km zurück die dritte Pause, er planschte im Bach herum und trank. Danach die restlichen paar hundert Meter im Galopp zurück zum Auto wo er noch kurz mit dem Kong auf der Wiese spielte aber sichtbar schlapp war.


    Wieso ich vorsichtig werde: Caron verausgabt sich total, wenn er dürfte würde er solange vollgas rennen bis er nicht mehr kann und sich ins Gras legen - total zufrieden, aber ausgepowert. Da dies weder mein Ziel noch gesund ist lege ich jetzt lieber etwas häufiger eine kurze Verschnaufpause ein. Auch eine Variante wäre wohl die "Erholungsphase" im Trab, oder?


    Da bin ich mir einfach noch unsicher.


    Ich will dass mein Hund Spass daran hat, er soll aber auch gesund bleiben. Daher finde ich es extrem wichtig den "Hobby-zwei-Mal-pro-Woche-Zughund" nicht zu überfordern.

  • ich würde eher am ANFANG das Tempo drosseln, so dass er zum Homerun hin noch die Luft hat.


    Wie kaputt er ist, erkennst du am Grad des Hechelns.

  • bungee, das Video von heute ist gerade am hochladen - da sieht man wie wir beim homerun fast die Brücke rammen ;) da war er immer noch im Galopp unterwegs.


    Hecheln... tja er hechelt, aber rennt trotzdem noch herum, schnüffelt hier und dort und geht fleissig pinkeln. Aber natürlich alles nicht mehr ganz so frisch.

  • Grad bei Caron würde ich anfangen, bewusst das Training zu planen und gezielt runterzubremsen, damit er sich nicht zu sehr in den Rausch läuft.
    Frank und ich haben uns bemüht, hier mal grundlegende Trainingsprinzipien zusammenzustellen. Ich glaub, dafür seid ihr beide jetzt reif ;)


    https://www.dogforum.de/ftopic83297.html


    Wenn du Pausen machst, Hund ausreichend trinken lassen, warten bis er nicht mehr hechelt, bevor du wieder einspannst.
    Trab ist ne aktive Erholung, das fände ich noch zu früh. Ich würde ihn erstmal komplett in den Pausen regenerieren lassen.


    Dafür aber eben am Anfang das Tempo drosseln, indem du runterbremst, ihn also langsam dran gewöhnst, in den Intervallen gegen die Bremse zu arbeiten. Erst zum Homerun machste die Bremse auf. Dann darf er ;)


    Hast du nen Tacho am Roller? Mach mal beim nächsten Training ne Testfahrt und schreib dir auf, wie schnell er im Schnitt in jedem der 4 Intervalle läuft :)


    Auch scheint es mir ratsam, dass du dir jetzt angewöhnst, ihn vor jedem Training zu wässern (das schützt auch vor Überhitzung): 1 bis 2 Becher Wasser ca. ne 1/2 Stde. vor Trainingsbeginn mit ein bisschen "Geschmacksverstärker" (aufgelöstes Trofu oder z.B. ein paar Tropfen Fischöl) ;).



    Wenn er nach dem Training müde ist, aber beim nächsten Training mit umso mehr Elan loslegt, denke ich, hast du alles richtig gemacht, was die Motivation angeht ;).
    Dann kannst du wie gesagt jetzt anfangen, ihn vorsichtig gegen die Bremse laufen zu lassen ( im ersten Schritt ca. 10 bis 15% weniger als in dem Tempo, das er dir von sich aus anbietet)

  • Brems-Diskussion außen vor: Für ganz wichtig halte ich, das "ganz Freilaufen" am ANFANG möglichst zu vermeiden. Klar hat das motivierende Funktion, der Hund freut sich wie Bolle auf die Zugarbeit, weil er dann kacheln darf - der Nachteil ist aber eben, dass er einen Großteil seiner Kraft in der "Speed-Strecke" verausgabt und es danach sehr schwer wird zu beurteilen, ob er noch kann, ob er noch will.
    Der Witz meiner Meinung nach ist, nicht unbedingt mechanisch zu bremsen, sondern den Renn-Spaß auch in niedrigerem Tempo sicherzustellen. Das kann z.B. auf schwierigerem Gelände sein.


    Beispiel: Meine Hündin ist rennverrückt. Die will unbedingt an der obersten Leistungsgrenze (genauer: etwas darüber) ziehen - so schnell wie möglich (sie schafft 36km/h ohne besonderes Training am Rad, ihr Bruder 39km/h). Weil ich das BREMSEN als negativ erlebt habe (der Exrüde verliert dadurch sofort jedes Interesse am Ziehen, dem Mädel ist alles egal, die zieht sich auch zu Tode, wenn's sein muss), habe ich einerseits über viele Kommandos und entsprechende Aufmerksamkeit (was will der alte Sack da hinten wohl gleich wieder von uns) UND EINE ZU BEGINN SCHWIERIGE STRECKE dafür gesorgt, dass Mrs Peel am Anfang auf ihre Kosten kommt - aber eben bei 22km/h, weil es schneller auf der Strecke (weich, uneben, Feldweg) nicht geht und Doc Schobert seinen Spaß behält (der düst ja sowieso lieber da lang, wo es so uneben wie nur irgendmöglich ist).


    Warum dieser Aufwand, wenn wir doch nur Spaß haben wollen? Weil wir, ließe ich die beiden "maximal laufen", ja nicht mehr zurückkämen, ich müsste sie dann ziehen (und dazu bin ich zu faul). Da nur ich weiß, wie lang die Strecke ist, díe ich zu fahren vorhabe, bin ich auch dafür verantwortlich, unser aller Kräfte einzuteilen.


    Wir haben das im Sommer per Joggen geübt und ich bin begeistert, wie gut es jetzt, wo wir tagsüber hellen Sonnenschein und 5-8 Grad Außentemperatur haben, klappt :) Wir können sehr gemütlich Runden drehen, lange, kurze - und Emma hängt sich auf dem Rückweg noch ein Stück weit richtig rein.
    Nachteil: Nach 2 Stunden Pause wollen die beiden wieder los. Die schaffen mich.


    Edit: Ja, ne, klar: Wenn es nicht anders als mit Bremsen geht, weil die örtliche Varianz fehlt ... dann muss man eben etwas runterbremsen.

  • hmmm, gute Ideen!
    Ich könnte die Strecke anders planen, so müssten wir um viele Kurven, sprich langsamer fahren - zumindest zu Beginn. Da hier alles Landwirtschaftsgebiet ist haben wir "nur" schöne intakte Wege, Schweizerisch akkurat gepflegt :) also nix mit Unebenheiten :D

  • zwischendurch auch mal n Trainingstag einbauen, wo du ihn - statt viel zu rennen - viele Richtungskommandos ausführen lässt?


    Da ist er anschließend mit Sicherheit mindestens genauso kaputt, wie nach nem intensiven Lauftraining ;)

  • Bungee ich hab das übrigens mal probiert mit dem warten bis der Hund nimma hechelt. Ich würde festfrieren oder da sterben. Klappt vielleicht bei Hounds, bei Dusty mit seinem Kuschelfell eher selten (außer vielleicht ab 0 °C abwärts). Ich denke da muss man schauen was für einen Hund man so hat.

  • Kriegt er denn genug zu trinken?


    bei ihm auch: Falls das mit der Röntgenkontrolle ohne Befund ist, (alle 100 Zehen, Daumen und Pfoten sind gedrückt!), würde ich ihn an deiner Stelle auch vor dem Training wässern, wie oben beschrieben und ggf. auch Wasser mitnehmen, das ein wenig "parfümiert" ist, damit er ausreichend trinkt.

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