Fitnesszustand beurteilen - wann ist mein Hund überfordert

  • Esi ich kann bei meinen auch nicht prinzipiell nach dem Hecheln gehen. Jedenfalls bei Püppy und Syd nicht. Ich weiß wie ihr "Normalhecheln" ist und danach geh ich halt. ;)
    Püppy hat den Lappen ständig draußen hängen, egal was sie macht...und Syd hat die Schnute auch meistens offen. :roll:
    Anzeichen bei Püppy für to much ist, wenn sie stoßartig anfängt zu hecheln und bei Syd hängt der Lappen dann seitlich raus (sonst nur nach vorne).
    Weiß nicht, ob Dir das vielleicht weiter hilft :???:

  • Ah, das Thema gefallt mir! Ich stelle mir ja im Moment die gleichen Fragen.


    Nach hecheln kann ich weder bei Daika noch bei Roots gehen. Daika hechelt nach 1 Minute stehen schon nicht mehr, und kann trotzdem müde sein. Roots hechelt permanent, vor Aufregung weil er einfach wieder weiter will. Er hechelt auch schon bevor wir losfahren. Da funktionniert es auch nicht.


    Ich versuche im Moment zu beobachten, wie sich die Hunde verhalten wenn wir wieder daheim sind. Legen sie sich alle sofort hin und schlafen stundenlang? Oder wird herumspaziert, geschnüffelt, gespielt?


    Aber auch das funktionniert nicht zu 100% denn wenn es sonnig ist, liegen sie IMMER herum und lassen sich braten.


    Ich finde das Wichtigste überhaupt ist keinen Skrupel mit der Bremse zu haben. Warum warten, bis der Boden tief ist, oder es steil bergauf geht, damit der Hund ziehen muss? Im Endeffekt komme ich doch auf das Gleiche, wenn ich auf flachem, guten Boden voll auf die Bremse steige, der Hund merkt den Unterschied sowieso nicht.


    Wenn der Hund immer alles gibt (wie meine ja auch), muss man gut managen. Aufhören, wenn der Hund noch Lust hat weiterzulaufen. Nur langsam die Strecken verlängern. Und gerade am Anfang der Saison viel Krafttraining machen. Weil damit (laut dem "Speed Mushing Manual") Muskel aufgebaut wird, der dann die Gelenke schützt wenn der Hund Vollgas lauft und die Verletzungsgefahrt verringernt.


    Bremse den Caron mal massiv, und schau was er macht. Nimm dir einen kürzeren Parcours (max. 2 km am Anfang), lass ihn höchstens 200-300 m laufen wie er will (also Vollgas im Galopp) und bremse dann so, dass er allerhöchstens im flotten Trab laufen kann, besser noch im langsamen Trab. Reinlegen wird er sich trotzdem voll (meine ruhen sich im Trab nicht mehr aus als im Galopp), aber es ist mal eine andere Gangart, das langsame Tempo schont die Gelenke und er kriegt als praktischen Nebeneffekt Muskeln. Die letzten 200-300 m lasst du dann die Bremse wieder los/lockerer und lasst ihn den Homerun machen.


    Ich orientiere mich beim Training viel an meinem eigenen Lauftraining. Damals war ich unmittelbar nach dem Laufen auch oft fertig, schon einen halbe Stunde später aber wieder fit und munter. Solange es bei den Hunden nicht mehr als das ist, stört es mich nicht.


    Ich finde mich langsam damit ab, dass die Hunde einen Wahnsinnskondition haben. Ich glaube die werden einfach nicht müde :hust: . Im Moment passe ich die Streckenlängen so an, dass wenn ich kurz vor dem Auto noch mal voll auf die Bremse steigen, sich alle noch mal voll reinhaun. Tun sie es nicht mehr (werden immer langsamer und drehen sich dann zu mir um), sind sie zu müde und ich bin zu weit gefahren.

  • Iris,


    wenn Daika müde ist, dann ist das ok ;)
    das heißt ja NICHT, dass du sie überfordert hast!!! ;)


    Zum Hecheln:
    Ich denke, es geht - genau wie Pueppy schreibt - nicht darum, ob die Hunde hecheln oder nicht, sondern WIE sie hecheln.
    Das Anstrengungshecheln kannst du doch sicherlich, wenn du deinen Hund gut kennst, vom "Normalzustand" unterscheiden, denke ich.



    Wenn du dein Training aufbaust, musst du dir klar werden, welche Strecke im Endergebnis dein Ziel ist.
    Wenn es nur 6 bis 8 km sind, dann trainiert man in der Regel ausschließlich im Galopp trainieren (natürlich nicht Full Speed, sondern kontrolliert!).
    Wenn du dagegen eher so in den Bereich Mittelstrecke gehst, dann wechseln Trab- und Galoppstrecken im Intervalltraining ab. Allerdings scheiden sich hier meines Wissens die Geister: Einige Musher trainieren auch hier ausschließlich im Galopp, machen dann dafür weniger Strecke.
    Im Rennen traben dann die Hunde viel zwischendurch.
    Das setzt man dann aber, wenn ich Frank richtig verstehe, erst in der Mitte der Saison ein.
    Den Kraftaufbau machste immer im Galopp.


    Langstreckentraining (für Rennen über hunderte!!! von km und mehre Tage) findet lt. Sebastian Schnülle ausschließlich im Trab statt


    Ich meinte mit dem Hinweis aufs Hecheln, dass man genau schaut, dass man die Hunde nicht zu stark überhitzt, dass sie nicht Dehydrieren.
    Bei den kurzen Distanzen, die wir zzt. trainieren, sehe ich da ehrlich gesagt, weniger Gefahren.


    Ich finde, ein gutes Indiz für generelle Überforderung ist Lustlosigkeit beim nächsten Training bzw. eine Abnahme der Leistung über einen gewissen Zeitraum kann auch auf Überforderung schließen lassen (jedenfalls auf unzweckmäßigen Trainingsaufbau ;) )


    Ausreichend trinken und wässern vor höheren Belastungen wie Krafttraining - in welcher Form auch immer (Bremsen oder entsprechende Geländeanforderungen oder eine moderate Form des Weight Pulling) ist wichtig!!!



    Kathrin,
    ich geh mal davon aus, dass du Caron regelmäßig vom TA checken lässt...

  • Ich werde versuchen, eine Stellungnahme von einem Tiermediziner einzuholen. Für mein Gefühl sind hier einige Formulierungen (die Mitleser als "Anleitung" verstehen könnte) leicht missverständlich. Da ich aber KEIN Veterinärmediziner MIT der entsprechenden Erfahrung bin (das Studium reicht dazu nicht), hake ich nur kurz hier ein:


    > Im Endeffekt komme ich doch auf das Gleiche, wenn ich auf flachem, guten Boden voll auf die Bremse steige, der Hund merkt den Unterschied sowieso nicht.


    Nein. Das ist nicht das Gleiche. Laufen auf schwierigem Untergrund beansprucht andere Muskeln als das Ziehen einer schweren Last. Probiere es selbst aus: Laufe auf feinstem Strandsand 6km in Deiner Trainingsgeschwindigkeit und vergleiche die sich daran anschließenden Schmerzen mit denen, die Du nach 6km Auto-Wegziehen hast. Es wird Unterschiede geben. Schon allein in den Schultern (wenn Du mit den Schultern ziehst) ...
    Wenn ich das Ziel habe, die Geschwindigkeit zu reduzieren und ich habe die Wahl, die (virtuelle) Last zu erhöhen (Bremsen) oder durch die Bodenbeschaffenheit (durchaus auch bergan!) den Hund von sich aus eine niedrigere Arbeitsgeschwindigkeit wählen zu lassen, werde ich IMMER die äußeren Bedingungen wählen, nicht die Bremse.
    Die Bremse setze ich dann ein, wenn der Hund ansonsten "frei laufen" könnte.

  • Marc,


    einverstanden, wenn man die Wahlmöglichkeit hat, bereitet das den Hunden ja auch ein größeres Vergnügen :)
    Zudem erhöht man den Erfahrungschatz, was super ist, verschiedene Geländebeschaffenheiten zu bewältigen.


    Ich als armer Flachlandtiroler hab mich zzt. vergeblich auf die Suche nach einem Berg wie z.B. Pueppy ihn ständig vor der Haustür hat, begeben (vll. finde ich ihn ja irgendwann ;) - oder der Berg kommt zu uns ;) :( : Bei uns is alles eeeeeeeeeeeeben ;). Da kann ich im wesentlichen nur die Bremse einsetzen.



    Der Unterschied zum Runterbremsen in Schrittgeschwindigkeit bedeutet was anderes: Du erhöhst enorm den Maximalkraftanteil (wobei Iris aufm Roller für ihre 4 Huskies wohl eher n Scherz darstellt *grins).


    Je mehr Maximalkrafttraining du anbietest, desto mehr kann das auf die Geschwindigkeit gehen. Also Maximalkrafttraining für einen kurzen Zeitraum ok, auch zum Kraftaufbau. Aber die Hunde sollen ja in erster Linie Laufarbeit leisten. Das ist Schnellkraftausdauer bzw. Kraftausdauer.


    Je abwechslungsreicher ich ein Krafttraining gestalten kann, umso besser.


    Und nochmal:
    Ihr müsst euch darüber klar sein, welche Strecke ihr im Kopf habt, die die Hunde (irgendwann bewältigen können sollen) Ein Training für 6 bis 8 km wird sich von einem Training für 50 bis 300 km völlig unterscheiden. Und dies wiederum von einem Training das über 800(?-- hab ich jetzt nicht nachgeschlagen) km geht, wie das Yukon

  • Großteils einverstanden.


    Ich bitte nur darum, KRAFTTRAINING durch Zugarbeit nicht völlig gleichzusetzen mit AUSDAUERTRAINING. Es gibt Parallelen, es gibt über Strecken hinweg sogar gleiche Ergebnisse. Es sind aber zwei verschiedene Trainingsarten und Anforderungen.


    Was mir hier verloren ging, ist der Umstand, dass - bei Iris mag das zu vernachlässigen sein, aber das ist eben nicht verallgemeinerbar - die ZugLAST hinten dran, die man durch Bremsen erhöht, eine andere Belastung ist als "Laufarbeit" auf verschiedenen Böden. Ein Zugsport treibender Hund hat eine andere Qualität des Muskelapparats als ein langstreckenlaufender Hund OHNE Zuglast.


    EDIT: Was hat dies mit dem Thread-Thema zu tun? Für mich folgendes: Nach einem "Krafttraining" (gegen die Bremse ackern) können meine Hunde völlig problemlos noch im Garten toben. Tun sie auch. Nach einem LANGEN Spaziergang oder einer LANGEN Radfahrt - eher nicht. Klar, es sind noch Reserven da, aber bei scheinbar gleicher Erschöpfung (Hechel-Lautstärke, Durst, Körpersprache, Verhalten) gibt es doch erhebliche Unterschiede in den Reserven.

  • Du hast schon recht, es ist nicht ganz das Gleiche. Es ist ja aber eher gedacht für Leute, bei denen es einfach nur flach IST. Die haben dann ja nicht die Wahl. Da gehts nur über die Bremse.


    bungee


    Tja, Sprint, Mitteldistanz und LD, das ist so ne Sache.


    In Alaska sehen sie 40km als Sprint, bei uns ist das Mitteldistanz. Auf brettl-ebenen, beinhartem Trail laufen die 40 km in deiner guten Stunde. Wenn du aber in den Alpen fahrst (Skipisten hoch und runter), bist du für 40 km wohl mindestens den halben Tag unterwegs.


    Deswegen habe ich ja als momentanes Trainingsziel ganz einfach, dass die HUNDE immer alles geben. Aber keine fixen Tempo/Distanz-ziele. Weil das so schwierig zu vergleiche ist.


    Ich kann von meinen Hunden keinen permanenten Galopp verlange, wenn es steil bergauf geht. Auf flachem Weg hätte ich gerne einen konstanten Galopp, aber auch nur dann, wenn wir nicht gerade uns einen Berg hochgekämpft haben, dann sollen sie doch ruhig im lockeren Trab laufen und sich ein bisschen ausruhen :???: (bevor es zur nächsten Steigung geht).


    Und zu Daika: sie kommt anscheinend mit ihrem Puls extrem schnell wieder runter, ist aber trotzdem irgendwie "anders". Normalerweise ist Daika immer unser Scherzkeks vom Dienst, wenn sie fertig ist, legt sie sich nur noch hin und ist irgendwie abnormal (für ihre Verhältnisse :roll: ) ruhig. Zumindest kommt mir das so vor, bin mir auch nicht sicher.


    Ich finde es gar nicht so einfach sein Training zu planen, abhängig von seinen Hunden, den Wegen die man hat und dem, was man mit den Hunden vorhat.

  • Die Konditionsbereiche gehen fließend ineinander über.


    Otto Normalverbraucher versteht unter Ausauer eher einen möglichst langen Dauerlauf ;)


    Das ist aber eine Herz-Kreislauf-Training im Bereich aerobe Ausdauer.


    Daneben gibt es auch noch Krafttraining.
    Dies findet in den Muskeln statt und hier gibt es dann eine LOKALE Muskelausdauer.


    Je höher die Gewichte, desto mehr trainiere ich die Maximalkraft (eine Komponente übrigens, die ich für die Schnellkraft durchaus benötige).
    Die geht allerdings auf Kosten der Ausdauer: Ich erhöhe den UMFANG der Muskulatur, aber nciht so ihre Kapilarisierung und damit die Sauerstoffversorgung.
    Maximalkrafttraining:
    m.a.W. Hohe Kraftbelastung: Kurze Strecken bzw.wenig Wiederholungen
    (im extrem "Weight Pulling" über 25 m)


    Kraftausdauer:
    geringere Kraftbelastung: längere Strecken, geringerer Kraftaufwand



    Der Zughundesport ist eher eine Ausdauersportart, also wird hier im Training das Schwergewicht drauf liegen, die Ausdauerkomponenten zu trainieren.
    Man wird also Krafttraining machen, auch die Kraftanteile erhöhen, aber nicht ausuferndes Maximalkrafttraining.
    Für Speedtraining macht man das im begrenzten Rahmen, weil sich dadurch die Kraftschneligkeit erhöht.


    Nehmen wir an, Muskelaufbau (Umfang) und Kapillarisierung sind gut.
    Dann gibt es noch zellinterne Abläufe, die auch trainiert werden müssen:
    Nämlich, wie gut und wie schnell die Energiebereitstellung in den Zellen erfolgen kann.
    Die Zellchemie sieht anders aus, ob ich aeroben Bereich trainiere oder im anaeroben Bereich (dann gehe ich eine sogenannte "Sauerstoffschuld" ein, dann ändern sich die zellinternen Abbauprozesse) oder ob ich genau an der Grenze zwischen aerob und anaerob trainiere (d.h. ich baue zunehmend eine Sauerstoffschuld auf)


    Wenn ich also für Hunde trainiere, dann muss ich mir klar machen, welche Art von Belastungen ich ihnen zumuten will. Entsprechend bau ich das Training auf. Meistens wird man die Hunde an der Schwelle aerob/anaerob trainieren.
    Deshalb auch erstmal die vollständige Erholung in den Trainingspausen, dann die Steigerung von passiven zu aktiven Pausen.. die Erholung wird vermindert, die Sauerstoffschuld vergrößert, um für entsprechende Anpassungen in der Zellchemie zu sorgen). Das nennt man dann Trainingseffekt! ;)


    Langstreckentraining ist ausschließlich aerobes Training: deshalb Trab. Deshalb IMMER vollständige Erholung. Lediglich langsame Ausweitung der Distanzen.


    War das zu wissenschaftlich oder einigermaßen hilfreich?

  • Mal ein etwas anderer Aspekt. Man sollte ja einen Hund vor sportlichen Betätigungen aufwärmen und nachm Training nicht sofort ins kalte Auto schmeissen, sondern noch ein wenig langsam gehen.


    Was ist wenn ich Pausen mache, wo er sich vollständig erholt. Müsst ich ihn dann nicht wieder erstmal aufwärmen?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!