Der Angsthund-Thread....

  • An sich finde ich dein vorhaben nicht schlecht, allerdings würde ich die ersten Tage und Wochen doch Rücksicht auf sie nehmen. Im Haushalt schon normale tätigkeiten, aber z.b. Gucken, ob jemand anderes staubsaugen kann während du Gassi gehst, wenn sie der total in Panik versetzt.
    Und draußen ebenso, anfangs ruhige Strecken wählen und langsam steigern.
    Wie ist sie denn draußen?


    Zu den mitteln kann ich nichts sagen.

  • bluebetty: sie ist erst seit 4 Tagen da, ich würde sie erst mal ankommen lassen und sich einleben lassen (selbstverständlich mit deinen Regeln). An etwas speziellem würde ich noch nichts machen, schon gar nicht mit Mitteln. Sie braucht halt ein bisschen Zeit. Erst mal ruhige Gebiete aufsuchen, langsam aber selbstsicher an die Welt hier gewöhnen.


    @all: weil eine Freundin mit ihrem Hund am Sonntag zum Wesenstest muss (Ausbildung zum Rettungshund), haben wir da am Mittwoch drüber gesprochen, wie Camillo wohl reagieren würde, wenn er bedrängt wird. Er verbellt ja teilweise aggressiv (klingt zumindest so). Gestern im Obedience-Training hat sich die Gelegenheit mal ergeben, ihn "zu testen". Er war mal wieder aufgeregt (Dunkel, Flutlicht, Schatten etc) und der Trainer hat ihn bedrängt. Und was macht mein Hundi, er geht rückwärts und legt sich auf den Boden, ohne auch nur ein kleines bisschen nach vorne zu gehen :gut: Das beruhigt mich schon. Natürlich vermeide ich solche Situationen, aber dass er selbst total hochgefahren nicht nach vorne geht, ist ein gutes Gefühl.

  • Dein Vorhaben klingt schon mal wirklich gut und sehr vernünftig. Ich habe auch so eine Hündin zu Hause. Sie lag die ersten Wochen (vielleicht auch Monate - ich weiß es gar nicht mehr) in der Wohnung NUR in ihrer Box. Das war ihr Rückzugsort.


    Ansonsten habe ich, genau wie du, alles so normal wie möglich gemacht. Die ganz schwierigen Dinge habe ich allerdings hinten angestellt. Zum Beispiel in eine Einkaufspassage gehen. Das kann sie heute, aber das habe ich erst viel, viel später gemacht.


    Im ersten Jahr hat sie trotzdem regelmäßig Canipur Relax bekommen und das hat ein bisschen geholfen. Wirklich nur ein bisschen, aber das reichte zumindest, um sie ein bisschen empfänglicher für mich zu machen und ihre Konzentration etwas zu verbessern. Die litt sehr unter der Angst.


    Es hat einige Zeit gedauert bis ich die passende Form von Auslastung gefunden hatte, die sie nicht über- aber auch nicht unterfordert. Wir sind viel in ruhige Gegenden gefahren, wo sie besser laufen konnte (aber NUR an der SL). Bis wird dort waren hatte sie aber auch schon eine S-Bahnfahrt hinter sich, die für sie anfangs sehr schwer war. Der Rest ergab sich im Alltag.


    Da ich einen zweiten Hund habe mit dem Hundetraining gemacht habe, nahm ich sie immer mit. Sie durfte einfach erstmal nur dabei sein. Irgendwann machte ihr das alles nicht mehr so viel aus und auch sie konnte mit trainieren. So verging die Zeit und heute klappt alles wurderbar. Das wünsche ich euch. Lass euch Zeit.

  • danke euch für die antworten! eigentlich weiß ich es ja selbst - es braucht zeit! und die haben wir auch (bloß tut sie mir zwischendurch so leid). ich merke aber, wie sie wirklich täglich etwas dazu lernt (treppenstufen, den bus nur noch anglotzen und nicht mehr versuchen wegzurennen) und in der wohnung seit zwei tagen schon recht selbstbewußt wird (sofa ist schöner als decke aufm boden - der kater liegt ja schließlich auch oben...). also regeln, ja das wird jetzt ein thema. kennt ihr noch gute übungen, um vertrauen/bindung aufzubauen?
    vielen lieben dank und euch allen eine gute neue woche wünschen
    alexandra und betty

  • Huhu, ich schleich mich mal mit unter euch, ich habe auch einen sogenannten Angsthund hier sitzen.


    Mein Klecks wird im Februar drei und hat Angst vor Menschen. Wenn er sie kennt ist alles super aber Fremde verbellt er und zeigt auch gern die Zähne und knurrt, geht aber dabei zurück bzw. nicht weiter als 2m ran.
    Ansonsten hat er Angst vor der Stadt ( dem Geräuschpegel, Autos, viele Menschen, viele Lichter, Hektik etc. ) Schüssen, Plastikflaschen, ungewohnten Dingen, Geräuschen und er sieht aus wie ein Häufchen Elend, wenn man wegen irgendwas die Hand hebt.
    Blöderweise nimmt er außerhalb des Hauses auch keine Leckerlies oder sonst etwas, was alles Training noch einen Ticken erschwert.
    Achso zudem ist er noch Aggressiv gegenüber Rüden aber ich denke nicht, dass er Angstaggressiv ist, ich denke, das ist Dominanzgehabe, wo wir auch dran arbeiten.


    Ich würd hier gern mitlesen und mich auch teilweise gern beteiligen, wenn ich etwas beizutragen habe :smile:

  • Zitat

    Huhu, ich schleich mich mal mit unter euch, ich habe auch einen sogenannten Angsthund hier sitzen.


    Mein Klecks wird im Februar drei und hat Angst vor Menschen. Wenn er sie kennt ist alles super aber Fremde verbellt er und zeigt auch gern die Zähne und knurrt, geht aber dabei zurück bzw. nicht weiter als 2m ran.
    Ansonsten hat er Angst vor der Stadt ( dem Geräuschpegel, Autos, viele Menschen, viele Lichter, Hektik etc. ) Schüssen, Plastikflaschen, ungewohnten Dingen, Geräuschen und er sieht aus wie ein Häufchen Elend, wenn man wegen irgendwas die Hand hebt.
    Blöderweise nimmt er außerhalb des Hauses auch keine Leckerlies oder sonst etwas, was alles Training noch einen Ticken erschwert.
    Achso zudem ist er noch Aggressiv gegenüber Rüden aber ich denke nicht, dass er Angstaggressiv ist, ich denke, das ist Dominanzgehabe, wo wir auch dran arbeiten.


    Ich würd hier gern mitlesen und mich auch teilweise gern beteiligen, wenn ich etwas beizutragen habe :smile:


    hi und herzlich willkommen!


    liest sich wie meine!


    meine ist angstaggressiv ... oder war es zumindest früher ... haben wir (fast) erfolgreich behoben (ich bin auf der hut!) :lol:


    bei ihr ist es das gleiche ... ein häufchen elend (zusammengesunken und auf halbe größe geschrumpft in der s-bahn, in der stadt)


    wie sieht die leinenführung generell aus? ich habe mir eine privattrainerin geholt, weil ich den stress schlichtweg nicht mehr ertragen habe und alleine nicht weitergekommen bin ...


    wir sind jetzt so weit (mit auf's und ab's klar) das hätte ich mir nicht träumen lassen :)

  • ich will mich mal einreihen:


    ich habe meine aus dem tierschutz vor ca. einem jahr geholt ... ich hab zum glück nicht gemerkt (hundeanfänger) dass sie ängstlich ist und bin daher nicht darauf eingegangen ... wir sind raus zum gassigehen pipapo


    irgendwann nahm ich sie mit ins büro und sie fing an meinen chef anzuknurren ... da dachte ich "oha was war denn das jetzt"


    dann fing sie an unseren besuch anzuknurren ... sie hatte sich also eingelebt :lol:


    dann fing sie an, andere hunde anzupöbeln (war mein fehler, gebe ich offen zu, sie hat in meiner gegenwart ein paar mal eins auf die mütze bekommen weil ich sie zu jedem hund hingelassen habe)


    die panik in der stadt und an der straße nahm ich in der ersten zeit erstmal gar nicht wahr, weil leinenführung bei uns so aussah, dass ich hinter ihr hergezogen wurde und sowieso dauerstress angesagt war


    jetzt .... nach einem jahr ... sind wir so weit, dass sie unseren besuch nicht mehr anknurrt, dass sie an lockerer leine neben mir herläuft (nicht wenn irgendwo was knallt oder ein rolladen runterscheppert)


    man ist gefragt mit so einem hund aber ich habe so viel gelernt, das wöllte ich nicht mehr missen ... müllsäcke streicheln z.B. und blöde von anderen angeguckt werden :lol: bei hundebegegnungen absitzen lassen im 90 Grad Winkel und ganz cool dazustehen und ab und an mal einen zischer loszulassen


    mitten in der stadt einfach stehen bleiben, absitzen lassen (das häufchen elend duckt sich immer noch zusammen), 2 minuten entspannt durchatmen und weiter gehts ...


    alten leuten IMMER und IMMER wieder erklären den hund bitte nicht so anzustarren und anzusprechen ... anderen hundebesitzern IMMER (trotz offensichtlicher anleinaktion) zurufen zu müssen, dass sie ihren hund bitte zu sich nehmen sollen


    ja man braucht schon zeit und geduld für so einen hund ... aber die fortschritte die man sieht, die lohnen sich ... jeden tag :gut:


  • Hei,


    Angstaggressiv würde ich ihn nur bei Begegnungen mit Fremden Menschen nennen, bei Hundebegegnungen ist er nur Aggressiv und bei allem anderen einfach nur Ängstlich.


    In der Stadt ist es echt nur ein Hin und Her. Mittlerweile gehen wir jeden Samstag zum Supermarkt, dass kennt er mittlerweile gut und ist da schon für seine Verhältnisse echt ruhig. Der allerdings ist im Industriegebiet, da sind auch nicht soooo viele Menschen, Autos etc. In der "richtigen" Stadt ist er deutlich gestresster und zieht dann teilweise in alle Richtungen und steht nur unter Stress.


    Leinenführigkeit ist supi aber erst durch unsere Trainerin. Im Januar machen wir uns dann an das Stadttraining. Fremden Menschen hab ich mittlerweile ganz gut entgegengewirkt, weil ich immer alle angequatscht hab, ob sie ihm ein Leckerchen oder den Ball werfen. Jetzt ignoriert er Fremde offline, an der Leine weicht er aus und wenn sie ihn ansprechen oder anstarren, macht er wieder radau.


    Im großen und ganzen hat er sich schon super gemacht und unsere Hauptprobleme sind nun momentan das Jagen und die Rüdenaggressivität.


    LG

  • man kann nicht alles auf einmal angehen ... wenn du fortschritte siehst ... super!!!


    die "rüdenaggressivität" ist ein symptom der unsicherheit aber das wird dir deine trainerin sicher erklärt haben ... arbeite nur feste daran .. wenn du das mal geschafft hast und dein hundi gelernt hast, dass du alles im griff hast, wird die unsicherheit in der stadt auch nach und nach verschwinden ... da bist du dann zwar anders gefragt aber du schaffst das ... :gut: :gut:

  • Ja, Fortschritte haben wir definitiv schon gemacht :smile:


    Nein, Klecksie ist einfach ein wahnsinnig Hormongesteuerter Kerl :headbash:
    Anfangs ging es total gut mit allen Hunden, es hat sich mit dem Alter erst entwickelt.


    Ja, wir packen das schon alles :smile:
    Er muss nicht DER perfekte Hund werden aber er soll soweit erzogen sein, dass ich guten Gewissens mit ihm rausgehen kann, ohne Stress und dann auch giten Gewissens einen Zweithund holen kann :smile:

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