Der Angsthund-Thread....

  • Zitat

    Ohjee, ich hoffe ich geh dir nicht auf den Keks damit :gott:


    Du gehst mir nicht auf den Keks, die Packung ist leider leer :D


    Ich hab's auch wieder mal angesprochen bei einem anderen Arzt (wir sind umgezogen). Auch diese TÄ meinte dass die SD nicht ins Bild passt. Hab's nur mal so bei einer Multi-Zecken-Entfernungs-Session nebenbei erwähnt.


    Die Unsicherheit tritt immer bei ähnlichen Geräuschen auf, es sind immer die gleichen Dinge die ihn mal gar nicht, dann mal wieder mehr, verunsichern. Nur leider hab ich bis jetzt den jeweiligen Auslöser nie gesehen/gehört/was auch immer.


    Aber ich hab's immer so latent im Hinterkopf...

  • huhuu alle zusammen ;)
    ich brauche mal eure hilfe, ihr habt doch sicherlich einige tipps für mich:
    und zwar ist mein hund kein angsthund in dem sinne, aber er hat panische angst vor wind! und zwar nur wenn wir in der wohnung sind! Draußen hat er keine angst davor....
    Bisher habe ich es immer ignoriert und so getan als wäre nichts, um seine angst nicht zu verstärken und dachte, dass es sich irgendwann vielleicht legt, aber ich habe das Gefühl dass die Angst immer schlimmer wird. Anfangs hat er nur gequietscht und hat verzweifelt einen Ort gesucht um sich zu verstecken. Sein Platz ist sonst unterm Schreibtisch, aber das bietet ihm anscheinend nicht genug Schutz und er versucht regelrecht sich zu verstecken. Mittlerweile ist es so schlimm, dass er einen nachts weckt weil er solche angst hat. machmal liegt er komplett apatisch irgendwo in nem versteckt oder er rennt gestresst hecheln und fiepend rum...
    habt ihr vielleicht ein paar tipps für mich? wie ich mich besser verhalten kann oder wie ichg ihm helfen kann?
    ganz liebe grüße
    janna und sambär

  • Ich brauche auch Hilfe.


    Ich bin Betreuungspatin im Tierschutzhaus Wien. Ich fahre also mindestens zwei Mal in der Woche ins Tierheim und verbringe dort den ganzen Nachmittag mit meinem Patenhund.
    Mit meinem ersten Hund hat das super funktioniert, er hat mich von Anfang an geliebt, war sehr anhänglich, ich hab viel mit ihm gespielt, das Training hat auch super funktioniert. Kurzum, das Verhältnis zwischen uns war fast perfekt.


    Jetzt ist dieser Hund aber (Gott sei Dank) abgeholt worden und ich hab meinen zweiten Hund bekommen. Sally, ein 1-2 jähriger Collie Mischling.


    Und sie hat Angst. Vor so ziemlich allem.
    Kaum ist sie aus ihrer Box draußen wird der Schwanz eingezogen und gewinselt. Ich hab ihren Schwanz echt noch nie im Normalzustand gesehen, und ich war bis jetzt 3 Nachmittage mit ihr zusammen.


    Erst dachte ich es sind nur die Hunde, die bellen, wenn wir vorbei gehen, die sie nervös machen. Aber sie hat sogar auf dem Trainingsplatz Angst, wo keine anderen Hunde sind.
    Sie fürchtet sich vor allen Geräuschen. Wind, raschelnde Blätter, etc.


    Außerdem zeigt sie nicht wirklich Interesse an mir. Sie lässt sich zwar streicheln wenn sie neben mir steht, aber sie kommt nie auf mich zu. Wenn sie es tut, dann schnüffelt sie kurz und haut sofort wieder ab in die hinterste Ecke des Trainingsplatzes.
    Sie verkriecht sich auch sehr oft irgendwo im Gestrüpp und kommt dann ewig nicht mehr raus. Winseln tut sie auch sehr oft. Und manchmal rennt sie wie ein aufgescheuchtes Huhn von A nach B.
    Sie ist einfach IMMER nervös und hat Angst.


    Und ab und zu beim Gehen an der Leine dreht sie total durch. Meistens dann, wenn ein lautes Geräusch ertönt oder ein Hund auf uns zu kommt. Was ich aber nicht verstehe, weil sie mit anderen Hunden eigentlich kein Problem hat. Sie ist sehr freundlich und verträglich.
    Naja, bei diesen "Anfällen" fängt sie an zu bocken und läuft immer rückwärts und springt, um sich aus ihrem Geschirr zu befreien. Einmal hat sie das schon geschafft und ist weggelaufen. Zum Glück ist sie einem anderen Paten über den Weg gelaufen und er hat sie eingefangen.
    Jetzt nehm ich noch ein Halsband zusätzlich zum Geschirr, damit sie nicht so leicht abhauen kann.


    Ich hab keine Ahnung was ich mit ihr machen soll. Wenn sie so bleibt, dann wird sie ewig im Tierheim bleiben. Wer will denn einen Hund, der bei ALLEM komplett die Nerven verliert?
    Außerdem stresst sie mich mittlerweile auch sehr. Ich lass es mir zwar nicht anmerken, um sie nicht noch zusätzlich zu stressen, aber ich bin einfach schon sehr gefrustet, weil es eben gar nichts gibt, das sie nicht verunsichert.
    Mit dem Schwanz wedeln hab ich sie auch noch NIE gesehen.


    Hat irgendjemand Tipps für mich? Ich bin echt schon verzweifelt. :/

  • Zitat


    Hat irgendjemand Tipps für mich? Ich bin echt schon verzweifelt. :/


    Hallo,
    weißt Du denn irgendwas von Sallys Vorgeschichte?


    Möglicherweise ist ein leidlich normaler Umgang mit ihr - also Spazierengehen, Knuddeln, Spielen - einfach noch eine ganze Nummer zu viel für sie. Gibt es dort einen kleineren eingezäunten Platz als den Trainingsplatz, auf dem sie in Deiner unmittelbaren Nähe wäre, ohne sich weit entfernt verstecken zu können?
    Möglicherweise wäre auch ein 2., freundlicher, Menschen gegenüber aufgeschlossener Hund sehr hilfreich dabei.
    Dann könntest Du Dich mit einem Buch bewaffnet dort mit den beiden Hunden hinsetzen (ruhig auf den Boden), irgendwas hundetaugliches Leckeres essen und den Hunden ab und an ein Häppchen hinwerfen.


    Was Sally, die ja offensichtlich aus Streß und Angst extrem unter Strom steht vielleicht ein wenig helfen könnte, wäre ein DAP-Halsband, falls es das bei Euch gibt.


    Extreme Nervösität und Ängstlichkeit können auch mal auf Schilddrüsen-Erkrankungen oder anderen gesundheitlichen Problemen beruhen - weisst Du dahingehend, was bei Sally schon abgeklärt worden ist?


    Ich würde in ganz ganz kleinen Schritten anfangen - in einem sicheren Auslauf, ruhig mit einem anderen Hund, da kann sie sich viel von abschauen und sie gar nicht groß beachten, einfach nur da sein und vielleicht vor mich hin reden/summen/singen. WENN sie denn mal kommt, gar nicht hinschauen, sie einfach mal machen lassen - das tun sie meist erst einmal ganz vorsichtig von hinten, schnuppern, näher kommen.


    LG, Chris


  • Ne, von der Vorgeschichte weiß ich eigentlich gar nichts. Es hieß nur, dass sie vermutlich schon schlechte Erfahrungen, die mit Geräuschen verbunden waren, gemacht hat.


    Naja, Plätze, wo sie gar nicht großartig rumlaufen kann gibts eigentlich nicht. Ich guck eh immer, dass ich auf den kleinsten Platz komme, aber auch da sind überall Bäume und Gebüsche, und Bewegungsfreiheit hat sie auch ziemlich viel.


    DAP-Halsbänder gibts im Tierschutzhaus soweit ich weiß nicht. Sind sicher zu teuer in der Anschaffung.


    Und ob die Schilddrüse kontrolliert wurde weiß ich auch nicht. Es ist in dem riesigen Tierschutzhaus grundsätzlich sehr schwer, an Informationen zu kommen, weil die Pfleger erstens die ganze Zeit irgendwo unterwegs sind und man sie selten mal antrifft und weil sie zweitens so viele Hunde betreuen müssen, dass sie ihre Schützlinge selbst nicht allzu gut kennen lernen können.


    Das mit dem zweiten Hund hab ich mir auch schon gedacht. Eine Freundin von mir ist auch Patin und wir haben vor, Sally mit ihrem Spike zusammen zu führen. Spike ist total der ausgeglichene Hund und auch ein Jahr älter als sie. Er ist so ziemlich das Gegenteil von Sally, deswegen hoffen wir da auch, dass er vielleicht einen guten Einfluss auf sie hat.


    Das mit dem Essen ist wieder so ein Problem. Das hab ich vorher vergessen zu erwähnen. Ich wollte mit Leckerlis probieren, dass sie die Erfahrung, die ihr Angst bereitet, mit was positivem verbindet. Das Problem ist, dass sie nichts frisst, weil sie zu nervös ist. Bis jetzt hat sie erst 2 Mal ein Leckerli angenommen. Und es liegt nicht dran dass sie die nicht mag. Mir ist gesagt worden, dass sie in ihrer Box eigentlich immer voll drauf abfährt.


    Und das mit dem ignorieren werd ich auch mal probieren. Heute hab ich sie schon großteils komplett in Ruhe gelassen, aber wenn sie zu mir kam, hab ich sie schon gestreichelt. Ich werd das jetzt noch intensiver betreiben.


    Vielen Dank für deinen Beitrag. :smile:

  • Wie geht es Euch allen denn so?


    Wir haben unsere Probleme mit anderen Hunden gut im Griff. Ich stelle Schara hinter mich oder mich dazwischen und schon gibts keine Agressionen mehr.
    Das Problem Tierarzt werden wir wohl nie in Griff bekommen. Da müsste ich wohl täglich da mal durch laufen und die Zeit nehme ich mir nun auch wieder nicht. :roll: Die Ängste sitzen bei Schara sehr tief. Ich denke, dass da was vorgefallen ist, was sie regelrecht traumatisiert hat. Sonst würde sie nicht so ausrasten, dass sie uns sogar beisst. ich kann im normalen Leben alles mit ihr machen. Ihr im Ohr rumpopeln, an den Beinen ziehen, ruppig umeinander stoßen, sie wird nie agressiv. Aber sobald ich etwas fremdes in der Hand habe, bzw. der Arzt auf sie zukommt ist es vorbei. :verzweifelt:

  • Wie übst du das mit Gegenständen? Mein Rüde ist zwar kein Ängstlicher, aber hat durchaus was gegen Gegenstände. Da lass ich ihm immer die möglichkeit den Gegenstand anzusehen, wenn möglich will er auch unbedingt sehn was ich mit dem Gegenstand an ihm mache. Danach wird der Gegenstand wieder beschnüffelt und sehr viel gelobt die ganze Zeit und auch mit Leckerlies bin ich dann nicht gezeig.


    Auch ruhige ansprache von mir hilft dabei. So sachen wie "alles ok, alles cool, sind bald fertig, du machst das gut..." Helfen das er das ganze misstrauisch aber ruhig über sich ergehn lässt. Naja und sobald geknurrt wird, ist es halt vorbei und ich lass ihn einfach machen und meist will er am Gegenstand Schnuppern.


    Also im grunde hat er die ganze zeit noch Kontrolle über die Situation und lässt es über sich ergehn, weil er mir vertraut. Aber das vertrauen war langsam aufgebaut in sekunden schritten. Und beim knurren war sofort schluß. Ich lass den auch Klitsch Nass durch die Wohnung laufen, wenn ihm das abtrocknen zu unheimlich wird. beim nächsten mal wirds dann eben besser :smile: .


    Auch hat sich diese ruhige ansprache schon bei Tierarzt Besuchen bewährt. Draussen machen wir den Maulkorb um und dann gibts viel Leckerlies. Und wenn er dann beim Tierarzt ruhig sitzen soll um sich ansehn zu lassen, dann hört er wieder:"alles ok, alles cool, sind bald fertig, du machst das gut, noch ein Leckerlie für dich du lieber schatz..." .
    Ich muss dabei auch selbst total entspannt und ruhig sein. Dann kann mein TA ihm sogar tropfen ins Auge träufeln, oder Spritzen geben. Aber mein Tierarzt muss dafür auf dem Boden kriechen :lol: , weil auf den Tisch heben das geht nicht! Dann hätten wir nen um sich beißenden Hund vor uns und untersuchungen wären eh nicht möglich.

  • Wir haben das auch schon alles so durch. Aber Schara bleibt ja nicht da und knurrt auch nicht. Sie geht einfach weg wenn sie etwas mißtraut. Auch wenn ich ihr den Gegenstand zeige, anschauen lasse, schnüffeln lasse. Sie hat auch gar kein Interesse an dem Gegenstand. Nur weg!

  • Auch mit Leckerlies?


    Also eine Hand Gegenstand, andere Hand leckerlie und dabei immer schön auf den Hund mit ruhiger stimme einreden. Das weggehen ist ja auch ok, das darf nicht verhindert werden.


    Ich habs wirklich im sekunden Takt aufbauen müssen. Leckerlie geben ruhig zureden und dann irgendwann mal ne leichte berührung. Irgendwann wurd aus der leichten berührung ein kurzes drüber streicheln.

  • Nein, geht bei Schara nicht. Da kann ich ne Fleischwurststange in der Hand haben. Sie ist fruchtbar mißtrauisch. Vielleicht die Kombination Taubheit und Strassenhund? :???: Sie hat viel mitgemacht. Wurde ja sogar angeschoßen, hat das Projektil noch drinnen. Das prägt. Sie schaut sich viel um, stockt, schrickt zurück auch wenn da nichts ist. Es wird besser, aber es ist noch da.
    Vielleicht wird es mit den Jahren besser. Wir sind ja "erst" ein Jahr zusammen.


    Irgendwie schon traurig wenn man so einem Viecherl nicht vermitteln kann, dass man es gut mit ihm meint. Aber so geht es ja vielen Besitzern von Straßenhunden oder anders traumatisierten Hunden.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!