Der Angsthund-Thread....

  • Ja wäre aufjedenfall eine möglichkeit. Musst den Hund aber aufjedenfall im Blick haben. Wenn der auch son Angsthase ist, soll der ja nicht durch die Gegend geschliffen werden*g*. Kann man ja notfalls noch nen kleinen Spiegel am Lenkrad Montieren. Hab das so schonmal bei jemanden gesehen.

  • Ja, wir fahren seit März Fahrrad.


    Immer Sonntags sowie es hell wird und alle anderen noch schlafen.


    Ich habe die Leine kurz, so dass er wirklich daneben laufen muß.
    Und habe aber die Leine so locker in der Hand, dass ich jederzeit sofort loslassen kann.


    Die Strecke ist so, dass er am Anfang frei laufen kann also pullern und rumtoben. Dann kommen so 2 km, wo er wirklich konzentriert am Rad laufen muß. Dann richtig Feldweg zum Toben ohne Leine und zum Schluß maximal eine viertel Stunde an der Leine durch das Wohngebiet zurück.


    Dadurch das kaum jemand unterwegs ist vor allem keine Autos und es auch ruhig ist, gibt es kaum Ablenkung oder Grund zum Panik haben. Wenn doch, lass ich einfach ohne Risiko los und stürze zumindest nicht.


    Ich gehe davon aus, dass mit zunehmender Routine eben auch Touren zu belebteren Zeiten möglich werden. Merke ja jetzt schon den Fortschritt.


    Wenn er ohne Angstgrund stehenbleiben will oder sich in Richtung Rad drückt, gibts ein wirklich strenges "aufpassen" oder "vorwärts".


    Das haben wir allerdings aber auch schon zu Fuß geübt. Genauso wie "halt" und "langsam".

  • Hallo ihr,
    ich reihe mich mal ein. Seit Sonntag sitzt hier auch so ein verängstigtes Exemplar aus dem Tierschutz, was als neugierig, offen, gut sozialisiert und freundlich zu Mensch und Tier beschrieben wurde.
    (9 Monate, frisch kastriert, undefinierbarer Mix)


    Fazit bis heute ist: Ich bin ehrlich: Momentan bin ich ratlos und eher verzweifelt, weil die Dinge die ich mir vorgestellt habe bzw. die auf uns zukommen werden, vielleicht nicht klappen und ich keine Ahnung hab ob ich was richtig mache oder alles falsch... Ich erzähle mal das was ich bisher über ihn weiß:


    In der Wohnung:
    Da klappt es bei mir allein ganz gut: er kommt von selbst auf mich zu. Da ich noch dazu gerade krank bin und deshalb mich am auskurieren bin, liege ich oft im Bett/auf dem Sofa. Er hat die letzten Tage des Öfteren mit mir gekuschelt und wir haben sogar schon mit einem Stofftier spielen können.
    Berührungen sind ok, Geschirr/Leine anlegen klappt auch.
    Es gab schon 3 Besuche: mein Freund war zweimal da und 2 Bekannte.
    Alle drei haben ihn jeweils ignoriert und einer meiner Freundinnen hat er sogar ein Leckerchen aus der Hand genommen.
    Mein Freund bereitet im Panik - er verkriecht sich in die andere Ecke des Zimmers oder tastet sich vorsichtig zu mir durch, wenn ich neben ihm auf dem Sofa sitze.
    Vorgestern hat er ebenfalls ein Lecker von seinem Schuh geklaut.
    Wenn er unbeobachtet ist, schnüffelt er heimlich in der Gegend um den Besuch rum, sobald eine Bewegung kommt, nimmt er reißaus.


    Alles in allem ist er einfach noch unsicher hier und ich hoffe ich mache bis jetzt alles richtig.
    Da er keine Kommandos beherrscht bis jetzt (außer NEIN), versuche ich ihm gerade als Rückzugsmöglichkeit einen Stoffkennel schön zu füttern.


    Hier kommt nämlich mein Problem: Ende nächster Woche wollte ich mit ihm ins Büro und meine Arbeit wieder aufnehmen.
    Ich habe echt die Befürchtung das es für ihn fürchterlich und stressig wird. Eine Betreuung die ich organisieren würde bereitet ihm sicherlich genauso Streß, da er Fremden gegenüber sehr ängstlich ist.
    Was denkt ihr: eher Büro oder Betreuung?


    Nun zu draußen:
    Hier geht gar nichts... Ich wohne Luftlinie 500 m von einem kilometerlangen Auslaufgebiet von dem uns eine Brücke trennt, die für uns noch nicht begehbar ist.
    Da ich kein Auto habe, sind wir auf unsere Füße/Pfoten angewiesen. Hier im Wohngebiet wird jeder noch so kleine Spaziergang zu argem Streß.
    Enki ist völlig hektisch bis panisch. Nimmt reißaus vor Fußgängern (speziell wenn jemand hinter uns geht) und alles in allem ist er so wie er reagiert völlig überfordert. Er gefriert bei Geräuschen oder Gegenständen und läßt sich durch nichts beeindrucken, außer durch einen Richtungswechsel von mir oder rennt in Panik weg, so dass ich zumindest ein paar Schritte hinterhermuss damit er nicht aus Geschirr und Halsband raus ist.
    Wenn wir abends gehen ohne Menschen oder nur ganz begrenzter Zahl, dann trägt er die Rute wieder normal und hat sichtlich Freude daran alles zu erschnüffeln.
    Begegnungen mit anderen Hunden haben wir bisher nur über Blickkontakt gehabt, aber da tickt er völlig aus und starrt. Ansprache/Locken/Blick versperren probiere ich und es klappt vielleicht.
    Da ich ihn noch nicht einschätzen kann wage ich mich noch nicht daran ihm meine Gassihündin oder gar den Nachbarshund vorzustellen, weil ich nicht wüßte wo man das Treffen arrangieren sollte.
    Habt ihr da Tipps?
    Ist es sinnvoll die Begegnung herbeizuführen jetzt wo er noch so unsicher ist (und ich ebenfalls muss ich zugeben).


    Entschuldigung für den langen Text. Vielleicht habt ihr Ideen wie ich ihm das Eingewöhnen stressfreier machen kann.

  • Hallo,
    ich habe den Treath zu spät gesehen... :ops:


    Möchte somit auch meine Plüschnase vorstellen und hoffe auf "Hilfe".
    Meine Hündin ist ca. 5 Jahre und kommt aus Rumänien oder Ungarn. Das wußte die Auffangstation nicht. Sie ist unkastriert und vom Wesen her suuuuper zart und unscheinbar. Uns gegenüber hat sie sich sehr schnell zutraulich gezeigt, aber fremde Menschen - idR. Erwachsene - da hat sie Angst und knurrt und bellt wie verrückt. Anfassen läßt sie sich so gut wie nie von Fremden.


    Ebenfalls hat sie ein RIESEN Problem, sie ist nicht verträglich mit anderen Hunden. Fast alle Hunde werden angegangen. Und das ist mein Problem.
    Sie hat noch nie richtig zugebissen, sie macht eher den Eindruch, als wenn sie lieber erstmal "draufhaut" und dann entscheidet, "..da passiert ja doch nix, also kann ich ja mal gucken oder spielen...".


    Wir waren schon in der HuSchu, Trainer waren bei mir und habe sie angeschaut und mir Tipps gegeben, wo ich leider sagen muß - ich zweifle echt an dem Können dieser "Hundekenner". (Dazu mehr wenn Bedarf sein sollte.)


    Kann mir hier jmd. helfen was ich tun kann, um sie wenigstens an der Leine ruhig und entspannt zu machen?!


    Danke und Gruß
    Greyhound & Gesa

  • Einen entscheidenden Fehler lese ich und den solltest Du sofort abstellen. Dabei spielt es keine Rolle ob sie den anderen Hund/Mensch einfach nicht mag oder unsicher oder ängstlich ist.


    Du lässt sie alleine in der Situation und sie agiert. Das solltest Du so schnell wie möglich abstellen. Du und nur Du regelst die Situation.


    Will jemand Deinen Hund antatschen, stell Dich davor und blocke.


    Bei Hundebegegnungen, beachte sie schon bei großer Entfernung genau. Wenn ich merke sie fühlt sich unwohl, gehe ich meistens einen Schritt zur Seite und setze sie ab. "Sitz" heißt bei uns generell: Abwarten und Ruhe bewahren. Egal ob ein "merkwürdiger" anderer Hund entgegenkommt oder ein lauter Traktor.


    Der "Türsteher-Block" ist wirklich viel wert. Ich stell mich ziemlich breitbeinig vor unsere Hündin und lasse passieren. Mache ich z.B. bei allen kleinen Kindern, da die für sie immer noch Wesen vom anderen Stern sind, aber auch bei fremden, unheimlichen Hunden.


    Beides nimmt sie mittlerweile gerne an und ich glaub sie ist froh solche Dinge eben nicht selbst regeln zu müssen....

  • Mir sind heute noch ein paar Sachen eingefallen.


    Erstmal würde ich mit einem unsicheren Hund zumindest anfangs den gleichen Weg laufen wie den Hinweg. Also keinen Bogen, sondern wirklich den gleichen Weg zurück. Der Rückweg ist immer langweiliger, denn den kennt man ja schon. :)


    Und wie ist es mit den diversen Hilfsmitteln, die es mittlerweile gibt. Calming Cap z.B. wenn ein Hund sehr auf Sicht reagiert oder auch das Thundershirt, das wirkt wie ein Körperband, nur besser, weil über den ganzen Körper.


    Dann gibts ja noch diverse Nahrungsmittelzusätze. Ich denke, die gebräuchlichsten sind Zylkene und Johanniskraut.


    DAP gibt es auch in diversen Ausführungen. Als Halsband, zum Sprühen und für die Steckdose als Zerstäuber.


    Ich denke, diese Dinge sind auf jeden Fall einen Versuch wert.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!