erst ableinen, wenn sie hören??

  • Als ich Lena mit 10 Monaten bekommen habe, hatte ich einen total verängstigten Hibbelhund bekommen, der rennen kann wie dämlich.

    Ich bin glaub 1 oder 2 Wochen nur an der Leine gegangen, die meiste Zeit davon an der 2.5m Leine, wir mussten uns ja erst mal aneinander gewöhnen.

    Dann habe ich 15 m Schlepp gekauft und bin jeden 2. Tag in die Felder gefahren, wo man kaum Menschen (die sie entweder anspringen und begrüßen oder verbellen wollte) trifft, und habe sie an der Schlepp laufen lassen. Mit der Zeit kriegt man ein Gefühl dafür, wo man die Aufmerksamkeit vom Hund hat und wo nicht.

    Dann kam der erste Test, auf der Wiese hinter den Häusern, die sie dann zu dem Zeitpunkt schon einige Wochen kannte, mit den Worten meiner Mutter im Kopf: "Man muss seinem Hund vertrauen lernen" und ich habe sie mal losgemacht, nur ein paar Minuten, weil ich dann vor Konzentration und Angespanntheit durchgeschwitzt war, aber sie war leinenlos und hat auf mich geachtet. Das habe ich über die nächste Zeit ausgebaut, aber trotzdem lief sie immer noch viel Schlepp. Leinenlos gab es in absolut übersichtlichem Gebiet, zum Toben mit anderen Hunden.

    Nach 3-4 Monaten hatte sie sich eingelebt, Verlustangst zwar immer noch groß, also immer am gucken, wo ich bin, aber der Jagttrieb erwachte. Tja, ab da ging Madam ich glaube 3 Monate Dauerschlepp, danach hatte ich es halbwegs raus, ihre Signale zu deuten. Heute geht Madam auch immer wieder Schlepp, einfach als Absicherung in Feldern oder unbekanntem Wald, damit sie mir nicht beim nächsten flüchtenden Feldhasen durchstartet.

    Ebenfalls an der Schlepp haben wir das ignorieren von Menschen geübt, das nicht-hochspringen etc.

    Für mich war das so der richtige Weg. Es gibt hier einfach kaum reizarmes Gebiet, wo ich gefahrlos hätte ohne Schlepp üben können über einen gewissen Zeitraum, in einem Ballungsgebiet ist das einfach kaum möglich, darum war die Schlepp immer meine Absicherung, dass sie nicht irgendwo hinrennt, wo sie nicht hinsoll. Ich würde es auch immer wieder so machen, denn jeder Erfolg des Hundes, jede Mißachtung eines meiner Befehle, macht es mir ein stückweit weiter kaputt. Da habe ich nichts von.

    Daher von mir ein klares Ja zur Absicherung - solange bis man seinen Hund abschätzen kann und danach eine auf Hund-Halter angepasste Mischung aus Freilauf und Absicherung, bis der Grundgehorsam sitzt.

  • Zitat

    Also bei mir gehört der Hund zumindest in Freilaufgebieten abgeleint. Einen Hund, den ich von klein auf habe würde ich von Anfang an beibringen auch ohne Leine zu laufen. Wie kann man sich sicher sein, das der Hund hört, wenn man es nie testet. Mir leuchtet das nicht so ganz ein. Klar ist es in der Stadt, an der Straße etwas ganz anderes, wie in einem Freilaufgebiet.

    Bei einem erwachsenem Hund kommt es drauf an. Lilly haben wir mit 2 Jahren bekommen, sie lief von Anfang an ohne Leine. Ich kann mir auch nicht vorstellen, das sie auf der Hundewiese im Umkreis von 20 Metern bei mir bleiben soll. Sie tut es wenn wir normal laufen, aber beim Spielen mit den anderen Hunden reicht das lange nicht.


    die rede war hier auch nicht nur von einem freilaufgebiet ohne gefahren, sondern von einer umgebung, in der normale fußgänger, radfahrer, jogger, etc auftauchen können. vielleicht auch mal ein landwirtschaftliches fahrzeug.
    da sollte ich meinen hund abrufen können. kann ich es nicht, gehört er an die schlepp.


    und noch etwas: spielt er mit anderen hunden, verschwindet er auch mal ein stückchen weiter weg, bleibt aber in hörweite. wenn ein landwirtschaftliches fahrzeug kommt, lässt er sich trotzdem abrufen oder ablegen. und das ist verdammt noch mal sehr wichtig!!

  • Tex habe ich von anfang an immer frei laufen lassen. Das hat auch alles ganz gut geklappt. Allerdings ist er jetzt 7 Monate alt und beginnt jetzt, seinen Sturkopf durchsetzen zu wollen. Auf manchen Spazierwegen ist mir das allerdings zu gefährlich und er läuft dort an der Schleppe.

    Auf unserer "normalen" Runde besteht die Möglichkeit, wirklich auf alles zu treffen, was einen Hund interessieren oder irritieren könnte. Reiter, Fahrradfahrer, Jogger, Familien mit Kindern, Walker, ab und an ein Trecker, Rehe... da lasse ich ihn lieber an der Schleppleine, weil ich ihn noch nicht soo gut einschätzen kann. Bisher ist er zwar immer abrufbar gewesen...aber in dem Alter weiß man nie. Ist entspannter für mich und sicherer für alle Beteiligten.

    Wenn ich allerdings mal woanders spaziern gehe und ich weiß, dass mir auf diesem Weg mal alle Jubeljahre jemand entgegen kommt, lasse ich ihn frei laufen. Allerdings achte ich darauf, dass er in einem bestimmten Radius bleibt. Ich mag es nicht, wenn mein Hund so weit weg ist.
    Auch wenn die Hunde meiner Eltern dabei sind, lasse ich ihn frei laufen, da er sich an den beiden Großen orrientiert.

  • Zitat

    die rede war hier auch nicht nur von einem freilaufgebiet ohne gefahren, sondern von einer umgebung, in der normale fußgänger, radfahrer, jogger, etc auftauchen können. vielleicht auch mal ein landwirtschaftliches fahrzeug.
    da sollte ich meinen hund abrufen können. kann ich es nicht, gehört er an die schlepp.

    Bei uns ist das Freilaufgebiet nicht abgegrenzt. Es gibt wohl 2 Wege, der eine da laufen die Hundehalter, auf der anderen Seite der Wiese die Nichthundehalter. Es ist für jeden Hund möglich dort an die Nichthundehalter (Spaziergänger, Jogger, Fahrradfahrer, Inlineskater) zu kommen. Du müßtest deinen Hund dann nach deiner Aussage anleinen, oder nicht? Ich mache das nicht, ich vertraue meinem Hund. Mit Schleppe kann mein Hund nicht richtig spielen, damit ich noch Einfluss habe, dürfte sie ja höchstens 20 Meter weg von mir, und das reicht halt nicht für ein ausgelassenes Spiel mit anderen Hunden. Wie ich auch schrieb, Stadtgänge oder gut befahrene Straßen gibts bei uns auch nur mit Leine.

    Aber ich glaube das war nicht der Grund für diese Diskussion. Wenn gesagt worden wäre, Hund in der Stadt an der Leine, und mind. einmal pro Tag Freilauf und toben mit anderen Hunden, gäbe es diesen Thread nicht. Es ging meines Erachtens darum, ob der Hund immer an der Leine sein sollte.

  • Ich weiß gar nicht warum hier jetzt rumgestritten/gezickt wird. Die VN hat ne einfache Frage gestellt und jeder gibt seine persönliche Meinung, entsprechend seiner Erfahrungen ab. Ich würde nie einen Hund nur an der Schleppleine führen, sofern ich ihn von Welpen an habe, dass ist aber nur meine Meinung. Ich würde von meinem Hund nie erwarten, dass er er nur in einem Radius von x Metern um mich herum läuft.

    Aber das bin ich ... jeder händelt es anders, die Bedürfnisse von jedem Hund sind anders und mit dem einen kann man so vorgehen und mit dem anderen so. Es gibt kein Patentrezept und man muss schauen, wie sich der eigene Hund verhält und ich finde man muss auch etwas Vertrauen in den Hund haben.

    Ich finde es albern zu erwarten, dass man hier 100% konform mit den Meinungen anderen zu gehen.

  • Zitat

    meiner läuft eben nicht and er leine - weil er sich zuverlässig abrufen lässt ;)

    wenn mein hund sich aber nicht abrufen lassen würde, würde ich erstmal mit der schlepp üben


    Kein Hund hört 100%, das kann man nie garantieren, schon gar nicht wenn der Hund noch jung ist. Und ich bin eben der Meinung, auch dann sollte ein Hund Freilauf bekommen. Und Toben mit der Schleppleine halte ich nicht nur für unsinnig, weil der Hund eh schnell aus dem Einflussbereich heraus ist, sondern auch für sehr gefährlich, für alle beteiligten Hunde.

    Genauso wie es Grundrechte für Menschen gibt, gibt es das auch für Hunde, und Freilauf gehört für mich dazu, und das nicht nur einmal in der Woche, in der Hundeschule.

  • Zitat

    Kein Hund hört 100%, das kann man nie garantieren, schon gar nicht wenn der Hund noch jung ist. Und ich bin eben der Meinung, auch dann sollte ein Hund Freilauf bekommen. Und Toben mit der Schleppleine halte ich nicht nur für unsinnig, weil der Hund eh schnell aus dem Einflussbereich heraus ist, sondern auch für sehr gefährlich, für alle beteiligten Hunde.

    Genauso wie es Grundrechte für Menschen gibt, gibt es das auch für Hunde, und Freilauf gehört für mich dazu, und das nicht nur einmal in der Woche, in der Hundeschule.


    deine meinung lasse ich gelten. aber lass auch meine stehen.
    ich habe von vornherein gesagt, dass mein hund keine maschine ist, dass auch mal was sein kann.
    deswegen händle ich das für mich so, dass ich ihn zu mir ruf, wenns unübersichtlich wird, weil es doch mal sein kann, dass er jemandem vors rad läuft.

    und genau daher rührte auch die frage, weil ein hund eines anderen halters (anderer thread - link siehe weiter oben) einem vors rad gelaufen war, an einer, wie es für mich klang, unübersichtlichen stelle.

    ich halte es eben auch wichtig, für die sicherheit von allen beteiligten zu sorgen.
    klar braucht ein hund freilauf, soll mit anderen hunden spielen.
    aber wenn die gefahr zu groß wird, dann muss der bewegungsfreiraum auch mal KURZFRISTIG eingeschränkt werden dürfen ;)

  • Zitat

    ich halte es eben auch wichtig, für die sicherheit von allen beteiligten zu sorgen.
    klar braucht ein hund freilauf, soll mit anderen hunden spielen.
    aber wenn die gefahr zu groß wird, dann muss der bewegungsfreiraum auch mal KURZFRISTIG eingeschränkt werden dürfen ;)

    Im Grunde stimme ich dir ja zu....es kommt vor allem auf das kleine Wörtchen kurzfristig an. Da liegt doch der Hase begraben. Soweit ich mich allerdings erinnere war das in dem anderen Beitrag nichts kurzfristiges.

  • hört der hund nicht, lässt sich nicht abrufen, muss ich mit ihm trainieren.
    in der zeit kommt er an die schlepp. bei intensivem training sollte man aber nach 2 wochen wieder nen testlauf machen können.
    ich kann mich nicht erinnern, von monaten oder jahren gesprochen zu haben

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