Leinenaggression - wie habt ihr das Problem gelöst?

  • Zitat

    Der einfachere Weg ist ganz klar, dass er zu mir hochschaut und da bleibt, ansonsten gibt es Ärger mit Frauchen.


    Wie sieht denn dein Ärger aus ?
    Was machst du, wenn Hundi dich ignoriert, sich in die Leine schmeisst ?

  • Futter vor die Nase halten klappt bei Lucy auch großartig... Nur ändert sich dadurch rein gar nichts. Würde ich in der Situation mit Sicherheit nicht mehr machen. Interessant ist ja auch, wenn das funktioniert mit dem Futter, kann der andere Hund ja eigentlich kein Weltuntergang für den eigenen sein. Sonst wär das Futter auch egal. Also muss es auch möglich sein, dass der eigene Hund sich mit der Situation auseinander setzen kann und trotzdem nicht durchdreht.

    Zitat

    .... das 1% war leider die Leinenaggression, da hat es nie auch nur ein Stück geklappt ... nichtmal einen Hauch. Ich halte davon nichts ... wir nutzen das Ergebnis nun für andere Dinge (Menschen auf die er reagiert) ... also war es wenigstens nicht komplett zwecklos.

    Darf man fragen, ob ihr grundsätzlich einen Unterschied seht, bei der Aggression an der Leine gegen Hunde und bei der gegen Menschen? Andere Ursachen, andere Lösungsansätze?

  • Wir üben erst seit 3 Wochen. Aber mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden- Mal sehen wie es nach drei Monaten aussieht. Leckerlie vergessen passiert eigentlich nicht und wenn doch macht das auch nichts, da wie schon gesagt ich flexibel bin und auch auch ohne daran vorbeigehen kann. Ich mach das nicht an einer Methode fest, sondern reagiere der Situation entsprechend.
    Genau so korregiere ich auch, entweder kommt ein "passt schon, wir gehen weiter", ein nein, begrenze den Raum, trete mal so nebenbei in Richtung Hundebrust oder ich gehe einfach ohne weitere Beachtung daran vorbei.
    Je nach dem was ich in dem Moment der Situation entsprechend für angebracht halte.
    Fakt ist, dass ein Bekannter mit drei Hunden, unangeleint und ohne lockende Leckerlie an allem vorbei kommt, ohne das die Hunde fixieren und nur Augen für ihn haben und das hat er durch eine intensive Konditionierung so erreicht.
    Das hat mich persönlich davon überzeugt, dass mit in mein Training zu übernehmen und ziehen, fixieren etc.. fällt flach.
    Hatte am Anfang auch Zweifel, aber im Alltag in manchen Situationen finde ich es total praktisch, z.B. auch wenn Hundis was unheimlich ist.
    Für kleine Hunde ist es aber nicht geeignet, da wird man krumm und bucklig oder holt sich langfristig einen Hexenschuss.

  • Lucy_Lou

    Bei Menschen sind es die die plötzlich da sind, die komisch aussehen oder die ihn anstarren ... das ist aber in den Anfängen nie so extrem ... nur wenn man ihn machen läßt kann es extrem werden ... dann sieht es ähnlich aus, wie bei der Leinenaggro. Sprich er ist hier sehr lange noch ansprechbar ... ich sehe sofort, wenn jemand ihm suspekt ist und ich kann sofort eingreifen ... das nimmt er auch offensichtlich dankbar an.

    Bei der Leinenaggro ist es gesamt .... mmmhhhhh .... schwierig :) weil er viel schneller hochfährt und wenn man eine Sekunde zu spät reagiert ist er für nichts mehr (außer massiver körperlicher Einwirkung) empfänglich.

  • Dann würdest du sagen, bei Hunden ist es mehr ein (heftiger) Automatismus, der abgespult wird, bei Menschen eher ein überlegen und reagieren auf das bedrohliche? Bei Hunden war es anfangs Frust, später ausflippen aus "Gewohnheit"; bei Menschen eher Schutztrieb oder etwas in der Richtung? Reagiert er im Freilauf auf solche Menschen auch? Oder ist es immer die Leine?

  • Max ist generell ein eher unsicherer Hund, obwohl wir um Beste Sozialisierung bemüht waren, reagiert er auf viele Dinge unsicher .. er geht aber nach vorne ... was genau das Problem ausmacht... er ist kein Hund der sich in der Unsicherheit zurücknimmt.

    Es ist immer die Leine ... wohl weil er nicht frei agieren kann. Auch im Freilauf ist er vorsichtig ... duckt sich eher weg, wenn ihn wer streicheln will ... Leute die er schon öfters gesehen hat, auf die läuft er mit Freude zu. Leute im Freilauf ohne Hund sind ihm widerrum suspsekt aber da macht er nix. Ein Mensch ohne Hund = suspekt .... kann ich gut verstehen :D kleiner Scherz am Rande :lol:
    Schutztrieb mag sein ... glaube ich aber nicht wirklich. Ich glaube es ist einfach eine gehörige Portion Frust, gemischt mit Unsicherheit.

    Bei Hunden geht alles meist sehr schnell ... wir hatten jedoch nie Reaktionen (wie andere) auf 50 Metern oder so. Max kann schon verhältnismäßig dicht ran (5 Meter?) und läßt sich - wenn man ein gutes Timing hat - in der Distanz gut beeinflussen. Dann geht es auch mit einem Nein ... schluss jetzt, etc. ... direkte Konfrontation geht gar nicht. Und man muss Feinheiten lesen bei ihm ... in einem Moment schaut er interessiert aber eine Sekunde später kann es schon zu fixieren übergehen ... da kann man ihn unter Umständen noch auffangen .... nächste Stufe ist dann versteifen .... mit Nachdruck kriegt man ihn auch hier noch aufgefangen und eine weitere Sekunde später dreht er durch ... ab da kann man es total knicken... aus seinem "Film" kriegt man ihn nicht mehr zu sich. Dann hilft nur kommentarloses stures weitergehen ... so fängt er sich am ehesten. Wenn man also nur eine Sekunde zu spät reagiert ist das Thema durch. Situationen, wo aus dem nichts ein Hund auftaucht sind komplett unkontrollierbar ... also nur Hund nehmen, Augen zu und durch .. im Zweifelsfall ihn hinter sich herschleifen ... aber das ist schon (auch wenn es live nicht so wirkt :lol: ) schon besser geworden. Er legt sich heute nicht mehr ab und man muss ihn auch nicht mehr wirklich hinter sich herschleifen ... sobald man nen Stück weiter weg ist, beruhigt er sich normalerweise auch schnell wieder.

  • Dann arbeitest Du aber nicht ausschließlich über Konditionierung, sondern machst genauso wie ich auch ´ne Ansage, wenn Hundi meint zicken zu müssen. Du entscheidest situationsbedingt und das halte ich auch für völlig korrekt.

    Meiner Meinung nach kann man bei einem leicht leinenaggressiven Hund, der vielleicht grade damit angefangen hat, vielleicht noch alleine über die Leckerlies sein Ziel erreichen. Aber wenn man einen Hund hat, der schon seit Monaten oder gar Jahren in diesem Muster drin ist, hat man da meiner Meinung nach keine großen Chancen. Dann muss auch schonmal ´ne klare Ansage kommen.

    Ich wage jetzt sogar mal zu behaupten, dass Dein Bekannter das gleiche Ergebnis wahrscheinlich komplett ohne Leckerlie erreicht hätte. Denn wer drei Hunde gleichzeitig so problemlos führen kann, der ist einfach eine Führungspersönlichkeit (bzw. hat sich dies erarbeitet).

  • Zitat


    Das Problem, was ich mit dem System habe ist zum einen, dass der Hund immer die Möglichkeit hat sich zwischen dem Leckerlie und dem Kontakt (wie auch immer geartet) mit dem anderen Hund zu entscheiden. Grade in der Situation möchte ich aber nicht, dass er entscheiden kann. Es gibt nur eine Alternative und die heißt ruhig am anderen Hund vorbei zu gehen.

    :gut:
    Ganz genau so sehe ich das auch. Jetzt abgesehen davon, dass Leckerlie nicht wichtig für meine Hunde sind, und sie sich immer für die Alternative entscheiden würden, halte ich es in solchen Situationen für problematisch den Hund entscheiden zu lassen was er tut.
    Was, wenn er sich neun mal für das Leckerlie entscheidet und beim zehnten mal für die Alternative?

  • Das hat meiner ja früher gemacht, als wir noch Leckerlies am Start hatten ... 10 x fürs Leckerlie entschieden und 1 x für den anderen Hund. Minimiert den Streß für den Halter überhaupt nicht, einen Lerneffekt hat es da nie wirklich gegeben ... nur den vermeintlichen, dass er 10x halt nicht ausgetickt ist ... aber so blieb es dann auch ... es ist nicht auf 20:1 oder 30:1 angestiegen ... es hat sich höchstens verschlimmert.

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