Leinenaggression - wie habt ihr das Problem gelöst?

  • [Ich denke das geht vielen von uns so...inklusive" meiner Wenigkeit"...ich bin da in dieser Hinsicht auch eher wie @Vallea...harmoniebedürftig...glaub ich zumindenst :???:
    Also als mein Hund damals eingezogen ist...war mein Motto: Nichts durchgehen lassen, konsequent sein...ein Hund ist ein Hund...ja und ich denke, deshalb hat man dann auch zu Hause keine Probleme...dann mit der Routine im täglichen Leben schleichen sich dann kleine "Erziehungsfehler" ein bzw man lässt unbewußt den Hund "Regeln überschreiten"(die nur klein und unbemerkt sein können)...so wie Staffy es beschrieben hat...und dann wundert man sich selber warum der Hund draussen auch "seine Sache" macht.

    Dazu kommt dann, das man sich draussen genauso konsequent verhalten soll...und dann noch als Frau, draussen in der Gesellschaft (wo antiautortäre Erziehung lange Zeit progandiert wurde)...jau und so manch andere HH und Menschen ohne Hund schauen mich dann etwas verwundert an, wenn ich meinem Hund draussen eine gezielte Ansage gebe(GRRR...bei einem Mann hätten die NIEEEEMALS so blöd geschaut, da ist es ja selbstverständlich).
    Natürlich muß ich dazu sagen es gibt immer noch den Unterschied zwischen "anschreien" und "gezielter Ansage".(ich werde nicht übermäßig laut).

    Die Krönung ist immer noch wenn man HH mit noch sehr jungen Hunden trifft...da komm ich mir immer sehr "dämmlich" vor...Diese verstehen es absolut nicht, wenn ich meine Hündin nicht direkt(sondern erst mal ablegen und Aufmerksamkeit fordere) zu Ihrer lasse und haben schon das Eine oder andere Male seltsame Komentare hinterlassen...so nach dem Motto: "Meine hört auch wenn ich NETT mit ihr rede" :muede2:
    Ich schreie doch meinen Hund nicht zusammen!!!...dann kommen mir wieder Zweifel, ob ich sie dann doch von Anfang an falsch erzogen habe...aber ich war auch früher nicht der Typ der "Kuschelfraktion"(nicht bös gemeint, ist halt meine Meinung)...ich hätte nur meine konsequente Art, die ich zu Hause angewendet habe, auch draussen anwenden sollen...ach ja manchmal ist alles nicht so einfach.

    lg
    Susanne[/quote]


    Du sprichst mir aus der Seele! Ich mache mir da auch viel zu oft den Kopf, was denken die Leute oder man bekommt blöde Kommentare zu hören "Der will doch nur spielen, etc..". Das verunsichert einen selbst ungemein.
    An manchen Tagen ist es mir egal und an anderen habe ich da einfach keinen Bock drauf und verhalte ich entsprechend inkonsequent und erwische mich dann auch wie ich versuche der Begegnung aus dem Weg zu gehen.

  • Zitat

    Melanie, hast Du Dir die Methode - also schon im Kleinen anfangen, zuhause schon alles regeln bevor man es draußen versucht, sich "Ersatzkonflikte" suchen...- nur hier aus diesem Thread gelernt?
    Oder wie bist Du drauf gekommen?

    Ja, wie bin ich drauf gekommen ? Ich bin drauf gekommen, weil sich irgendwann meine Eintstellung zum Hund, zur Hundeerziehung allgemein verändert hat.
    Ich wollte nicht mehr Konflikten aus dem Weg gehen. Ich wollte nicht mehr angeleinten Hunden aus dem Weg gehen müssen.
    Ich wollte keine Schwierigkeiten mehr umschiffen, sondern wollte den direkten Weg gehen.
    Willst du nicht auf deinem Platz bleiben ? Gut, Leine dran und fertig.
    Das hab ich nur ein einziges Mal gemacht, aber Mücke hat so dumm wie selten aus der Wäsche geguckt.

    Im Freilauf lief alles bestens, also wars klar, dass es an mir liegt. Dass Mücke nicht per se aggressiv ist, war mir eh klar.

    Ich hab mich gefragt, warum kann er ohne Leine völlig aggressionsfrei den anderen Rüden passieren, und warum geht das nicht an der Leine ?

    Bei mir gings nicht von heute auf morgen, weil ich erst nach und nach Dinge hier zu Hause verändert habe.

    Eigentlich erst richtig verstärkt, seitdem Bandit da ist, seit diesem Zeitpunkt merke ich die grösste Veränderung an Mücke ( was natürlich an meinem Verhalten liegt )
    Er ist insgesamt aufmerksamer und reagiert prompter auf mich. Außerdem ist das Leinenproblem keins mehr.
    Ich geh draussen gelassener spazieren, und das überträgt sich natürlich.

    Bandit ist sowieso kein Thema, weil er auf mich geprägt ist und seine Welt sich um mich dreht.
    Mit dem ist es irgendwie....einfach.... :lol:
    Und bei ihm wird mir klar, wie unterschiedlich wir doch unsere beiden Welpen behandelt haben und welche Konsequenzen das im täglichen Leben hat.

  • Zitat

    erarbeite ich noch ein zuverlässiges "Fuß" und der Ablenkung mit Leckerlies, eben das die Hunde auch unter größerer Ablenkung bei Fuß bleiben.


    Warum Ablenkung ? Der Hund braucht nicht abgelenkt werden, er muss nur wissen, was er tun soll und dass du dich durchsetzt.
    Mein Kleiner läuft auch schon schön bei mir ( Fuss gibts bei mir nicht) ,mit und ohne Leine, aber völlig ohne Leckerchen.
    Er soll ja sehen, wer kommt, was da vorn grad los ist, dennoch soll er bei mir bleiben.

  • Zitat


    Bei mir gings nicht von heute auf morgen, weil ich erst nach und nach Dinge hier zu Hause verändert habe.

    Was genau und wie hast du Dinge zu Hause geändert?Vielleicht komm ich dann endlich mal drauf wieso Didi draußen nicht soo auf mich achtet.

  • Zitat


    Warum Ablenkung ? Der Hund braucht nicht abgelenkt werden, er muss nur wissen, was er tun soll und dass du dich durchsetzt.
    Mein Kleiner läuft auch schon schön bei mir ( Fuss gibts bei mir nicht) ,mit und ohne Leine, aber völlig ohne Leckerchen.
    Er soll ja sehen, wer kommt, was da vorn grad los ist, dennoch soll er bei mir bleiben.

    Nach meiner Erfahrung reicht das eben in der Praxis und je nach Typ des Hundes, nicht immer aus und aus diesem Grund "baue" ich noch eine andere Brücke in meine Hunde.
    Im Moment bin ich sehr zufrieden und es läuft immer runder. Mein Kleiner gockelt an einen anderen Hund vorbei, aber ohne geziehe, geknurre oder anderes Theater. Der große hat keine Probleme in dieser Richtung, aber umso wichtiger ist es mir da weiter an der Leckerlie Methode zu üben.
    Dazu kenne ich Leute wo das System super funktioniert und das nach einer gewissen Zeit mit so gut keiner Futterbelohnung mehr.

  • Zitat

    Nach meiner Erfahrung reicht das eben in der Praxis und je nach Typ des Hundes, nicht immer aus und aus diesem Grund "baue" ich noch eine andere Brücke in meine Hunde.
    Im Moment bin ich sehr zufrieden und es läuft immer runder. Mein Kleiner gockelt an einen anderen Hund vorbei, aber ohne geziehe, geknurre oder anderes Theater. Der große hat keine Probleme in dieser Richtung, aber umso wichtiger ist es mir da weiter an der Leckerlie Methode zu üben.
    Dazu kenne ich Leute wo das System super funktioniert und das nach einer gewissen Zeit mit so gut keiner Futterbelohnung mehr.

    Ich denke auch wenn Deiner gut mit Leckerli arbeitet warum nicht .....schwieriger ist es doch wenn Hund in dieser Situation gar kein Leckerli annimmt....

  • Es mag sein, dass das Leckerlie-Prinzip bei manchen Hunde funktioniert. Wenn ich meiner die ganze Zeit ein Würstchen vor die Nase halte, dann geht sie auch anstandslos an anderen Hunden vorbei. Sobald ich das Leckerlie aber auch nur 1cm weiter weg nehme, geht gar nichts mehr.

    Das Problem, was ich mit dem System habe ist zum einen, dass der Hund immer die Möglichkeit hat sich zwischen dem Leckerlie und dem Kontakt (wie auch immer geartet) mit dem anderen Hund zu entscheiden. Grade in der Situation möchte ich aber nicht, dass er entscheiden kann. Es gibt nur eine Alternative und die heißt ruhig am anderen Hund vorbei zu gehen.

    Zum anderen hemmt diese Lockerei das Lernen. Der Hund ist so auf das Leckerie fixiert, dass er alles andere ausblendet. Er merkt im Prinzip gar nicht, was er tut. Im schlimmsten Fall bekommt er nicht mal mit, dass da ein anderer Hund ist und damit erreiche ich im Endeffekt dann gar nichts - außer dass er genau in dieser Situation ruhig am anderen Hund vorbei geht.

    Ich hab monatelang rumgeeiert - mit Leckerlie vor der Nase wedeln, mit Halti, mit Absetzen am Rand usw. Seitdem mich drauf konzentriere mich nicht auf die Situation zu konzentrieren :lol: und im Zweifelsfall ´ne klare Ansage Erteile, funktionierts auf einmal.

    Wir waren letztens auf dem Hundeplatz und mit uns auf dem Platz war eine Hündin, die Meggie immer anzickt (selbst beim Training, was sie eigentlich sonst nicht macht). Ich konnte mit Meggie sogar ohne Leine trainieren, sie hat absolut keine Anstalten gemacht sich daneben zu benehmen. Sie ist im Ganzen weitaus entspannter und sogar anhänglicher.

    Das ist meine Meinung und meine Erfahrung.

    Ich trainiere auch mit Leckerlie, allerdings nicht als Lockmittel (oder wenn dann nur ganz kurz zum Erlernen einer neuen Übung), sondern als Belohnung nach ausgeführter Übung oder auch mal einfach nur so.

  • Ziel ist es ja mit dem Leckerlie-Training über Monate eine Konditionierung aufzubauen. Nicht das ablenken ist das Ziel, sondern das der Hund auf Kommando hoch schaut und auch geistig bei mir bleibt. Die Leckerlie werden immer weniger und ich zeige meinem Hund schon das es mir damit ernst ist und tüttel ihm nicht damit vor der Nase rum. Der einfachere Weg ist ganz klar, dass er zu mir hochschaut und da bleibt, ansonsten gibt es Ärger mit Frauchen.
    Konsequenz ist auch hier das Schlüsselwort. Aber für den Hund ist es klar ersichtlich das sich positives Verhalten für ihn lohnt.
    Bei Hunde wo da Kind schon in den Brunnen gefallen ist, kann so wirklich eine Verbesserung erzielt werden.
    Aber in erster Linie geht es um Konditionierung von Verhalten und nicht um das locken mit Leckerlie.

  • Zitat

    Ziel ist es ja mit dem Leckerlie-Training über Monate eine Konditionierung aufzubauen. Nicht das ablenken ist das Ziel, sondern das der Hund auf Kommando hoch schaut und auch geistig bei mir bleibt.

    Haben wir auch über Monate aufgebaut ... hat zu 99% geklappt ... überall .. in jeder Situation .. im Freilauf ... draußen ... beim spielen ...

    .... das 1% war leider die Leinenaggression, da hat es nie auch nur ein Stück geklappt ... nichtmal einen Hauch. Ich halte davon nichts ... wir nutzen das Ergebnis nun für andere Dinge (Menschen auf die er reagiert) ... also war es wenigstens nicht komplett zwecklos.

  • Zitat

    Ziel ist es ja mit dem Leckerlie-Training über Monate eine Konditionierung aufzubauen. Nicht das ablenken ist das Ziel, sondern das der Hund auf Kommando hoch schaut und auch geistig bei mir bleibt.

    Sorry, für mich ist das das gleiche.
    Wenn der Hund auf Kommando hochschaut und seine komplette Aufmerksamkeit dadurch mir widmen soll, IST das schlichtweg Ablenkung vom Wesentlichen.
    Nie im Leben hätt ich bei Mücke damit den Hauch einer Chance gehabt.
    Mit Bandit wäre das machbar, er würd sich NUR auf mich konzentrieren, aber er SOLL ja den anderen Hund sehen, er darf auch den tobenden Hund auf der anderen Strassenseite wahrnehmen und sich anschauen.
    Solange er ruhig bleibt.
    Dafür braucht er mich aber nicht anschauen.

    Mücke ist letztens sogar eine Leinenlänge vor mir gelaufen und blieb ruhig.
    Er poste zwar, aber er zeigte keinerlei Aggression,sondern ging zügig weiter, das ist das, was ich will.
    Er braucht nicht neben mir laufen und mich ansehen.
    Wenn er s von sich aus macht, ists natürlich auch gut :D

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