Umwelt-Belohnungen nach Premack-Prinzip

Ich krame mal gerade wieder das eigentlich Thema hervor.

Mich würde noch mehr interessieren, wo ihr Umweltbelohnungen einsetzt. Also nicht nur beim Jagen, sondern auch woanders.

Vielleicht habt ihr ein paar beispiele, denn ich würde es sehr gern mehr einsetzen, aber zT bin ich so herrlich unkreativ...

Wovon läßt sich Dein Hund denn am meisten ablenken?
Andere Hunde
Menschen (welches Alter)
Andere Tiere (welche?)
Geräusche
Gerüche
...

Zitat

Wovon läßt sich Dein Hund denn am meisten ablenken?
Andere Hunde
Menschen (welches Alter)
Andere Tiere (welche?)
Geräusche
Gerüche
...

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von allem
Momentan sind die Umweltbelohnungen neben leckerlies für mich die effektivsten Belohnungen. Mein Hund hat so jetzt in sehr kurzer Zeit die Leinenführigkeit gelernt (wenn sie zog, musste sie sich hinsetzen und konnte nicht mehr schnüffeln, wenn sie saß, gab es von mir ne Freigabe und es ging weiter)
Auch weiß ich, dass wenn ich sie abrufe, ich sie dann wieder weiterlaufen lassen kann und sie das als große Belohnung empfindet.
Aber weiter bin ich momentan noch nicht gekommen...
Sie ist keine Jägerin ( ), ich lerne gerade sehr viel ruhiger mit ihr zu arbeiten (mit Hilfe der Hundeschule) und belohne sie daher immer für ruhiges Verhalten. Momentan geht das nur über Leckerlies. Sie soll ja verstehen, dass es gut ist, was sie gerade macht...

Dann benamsele doch das Schnüffeln (ich glaube, das habe ich irgendwo am Anfang des Threads beschrieben, wie), dann kannst Du es auch für andere Verhalten als BEstärker benutzen.
Crispel findet es toll hochzuspringen (wie ein steigendes Pferd), - er findet es so toll, das ich es als Belohnung für alles mögliche nehme.
An ansprechenden STellen (weicher laubboden) liebt er es tiefe Löcher zu graben, und nach Pipi oder Häufchen scharrt er mit den Hinterpfoten - offenbar mit begeisterung - das benamsele ich zur Zeit. Vielleicht wird es nur ein Trick, aber vielleicht geht es auch zum Premacken...

Das ist eine gute Idee! Danke! Werd ich mir nachher gleich nochmal durchlesen. Muss jetzt leider erstmal zur Arbeit...

EDIT:
Hab nochmal vorne gelesen und wenn ich es nicht überlesen habe ( ) dann hast du nur geschrieben, was du benamselst, aber nicht wie

Ich habe erst einmal was benamselt, nämlich das langsamer laufen. Das hat aber sogut funktioniert, dass es mir fast schon unheimlich ist und ich fast glaube es ist nur Zufall wenn sie das macht....
Ich habe das "Langsamer" genommen. Jedesmal wenn sie langsamer wurde habe ich das gesagt. Ich habe das auf einer gassirunde dreimal gesagt. Das ist jetzt ich glaube 3 oder 4 Wochen her. Seitdem läuft sie jedesmal langsamer, wenn ich es sage... kann ein Hund sowas so schnell lernen???

Baut ihr das Benamseln auch so auf?

ha, dann war das vielleicht in dem Fred, aus dem sich dieser entwickelt hat.
Im Prinzip mache ich es so, wie du es bei dem "langsam" beschrieben hast.

Wenn er von selber Maulwurf gespielt hat, habe ich "graben" gesagt und geclickt. Meist wollte er da keinen keks, sondern einfach weiterbuddelt, also habe ich wieder "graben" gesagt...
Inzwischen ist es so, dass wenn ich auf eine Stelle mit lockerer Erde oder Maulwurfshaufen oder zeige und "graben" sage, fängt er an zu buddeln.
Bei den ersten paar Benamselungen kann es etwas dauern, bis der Hund es verknüpft, weil er ja so mit etwas beschäftigt ist, und auch noch gleichzeitig ein konzept lernen muß (das Geräusch, das Frauchen macht, bezeichnet das Verhalten das ich gerade zeige...") aber wie das immer ist: je mehr man lernt, desto schneller geht es.

Ich habe gestern meinen Hund auch mal mit der Umwelt belohnt. Dusty ist ja Jäger ... und er steht sehr gut vor. Als wir auf unsere Spiel- und Trainingswiese kamen, waren diesmal gaaaaaaaaaaaanz viele Krähen. Also habe ich das ganze versucht mal umsusetzen. Als er schaute habe ich diese Viecher mit "Vögel" benamselt, geclickt und er konnt entscheiden ob er lieber weiterschaut oder mich anschaut und Leckerchen nimmt. Er hat mich auch zu 75 % bei jedem Click angeschaut.

Dann sind wir gaaaaaanz langsam auf die Krähen zugegangen. Und es ist erfreulicherweise genau das passiert was ich gehofft habe. Erst hat er super vorgestanden ... ewig lang ... hab ich auch die ganze Zeit belohnt. Dann ist er mit mir zusammen zu den Krähen geschlichen, ist immer kleiner geworden, bis er sich dann von selbst hingelegt hat. Dafür durfte er dann an der Schlepp die Vögel aufstöbern. Interessanterweise war er trotzdem super abrufbar und selbst wenn noch gar nicht alle Vögel von der Wiese verschwunden waren, kam er im freudigen Galopp zurück. Dafür habe ich ihn gleich nochmal zum aufstöbern losgeschickt.

Hat super funktioniert. Beim dritten Mal habe ich ihn dann mit einem jackpot Leckerchen belohnt. Soweit ich das verstanden habe, soll man ja flexibel mit den Belohnungen sein, denn wie in meinem Fall kann man nicht überall den Hund auf die Vögel loslassen.

Umweltbelohnung habe ich heute das erstemal hier gelesen.

Leider kann ich mit meiner Motte das nicht mehr trainieren, sie hat schwere HD und Arthrose und soll daher keine Sprints und Hetzjagden machen. Ein permanentes immer wieder übendes Sitz ist für ihre Hüfte leider auch nicht gut.
Auch ist sie leider ein Spurenleser und würde den Spuren bis zum bitteren Ende nachrennen. Daher bleibt ihr nur die Schleppleine.

Aber sollte mal wieder ein Jagdfreudiger Vierbeiner ins Haus kommen werde ich dies sicher mal probieren. Ich hoffe nur, dass er dann auch Vögel interesant findet, den meine Motte findet Vögel total doof, weil die heben ja in die Luft ab und sind dann weg.

LG Tine