Wortkommando vs. Sichtzeichen
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Hallo!
Mich würde einfach mal interessieren, wie ihr das mit euren Hundis handhabt!
Bekanntlich ist es ja so, dass Hunde unsere Körpersprache bzw. somit auch Sichtkommandos (z.B. Handzeichen) besser wahrnehmen als Sprache und leichter erlernen.Bei uns ist es so, dass ich für die gängigen Kommandos (Sitz, Platz, Fuß etc.) beides verwende, also z.B. Handfläche nach unten für "Platz" und er auch beides kennt.
Viele Kommandos allerdings kennt mein Hund nur auf Sichtzeichen bzw. Körpersprache! Z.b., wenn ich anzeige, welchen Weg wir jetzt gehen, dass er auf die andere Seite des Weges wechseln soll, weil ein Jogger kommt, dass er von der einen Seite neben mir laufend auf die andere wechseln soll... Natürlich sage ich dann auch immer etwas dazu, aber mehr so "wir gehen da rüber", oder "hüpf mal da hoch" oder so einen SchmarrnEinige wenige Kommandos, die nicht auf Sichtzeichen gehen (Komm her, Warte) gibt es nur als Wortkommando.
Wir kommen so ganz gut zurecht und durch die Welt - allerdings habe ich mich gefragt, ob bei so einer Vorgehensweise irgendwo ein Nachteil steckt, den ich noch nicht erkannt habe? Z.b. fällt mir auf, dass mein Hund immer rel. lange braucht, wenn er ein neues Kommando lernt, seine Handlung mit dem Kommando zu verbinden. Meine Körpersprache zu lesen fällt ihm viel leichter. Auch könnte ich mir vorstellen, dass es einmal hinderlich sein könnte, wenn man einen Hundesport betreiben will wie z.B. Obedience, wo keine Sichtzeichen erlaubt sind. Oder spricht sonst noch irgendeine Theorie gegen Sichtzeichen?
Ich bin gespannt auf eure Antworten und Erfahrungen,
~Felis
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Bei uns kenne die Hunde Sicht- und Hörzeichen.
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Same here. Sichtzeichen verwende ich gern (natürlich) vorallem bei weiteren Entfernungen. Was soll ich da rumbrüllen.
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Hmm ich benutze auch beides, wobei ich aber öfters auch nur Sichtzeichen verwende. Diese Option kommt mir auch zugute, wenn ich nicht richtig sprechen kann, weil ich mal wieder was am Hals habe. Was öfters mal vorkommt und auch momentan so ist.
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Ich mache es mit Henry im Moment so, dass ich mit Sichtzeichen beginne und dann das Kommando dazu sage.
Wir sind aber natürlich noch nicht so richtig weit, er ist ja erst 12 Wochen und nen Keks.
Sitz, Platz und bleib geht schon ansatzweise recht gut.Beim Komm muß ich immer in die Hocke gehen und mit dem Finger auf den Boden zeigen, sonst weiß er gar nicht, was er soll. Und auch das klappt nur, wenn der Herr gerade motiviert ist.
Wenn es drauf ankommt, dass er hört, klappt es meistens nicht
Also ich versuche jedenfalls, für jede Aktion sowohl ein Sicht- als auch ein Hörzeichen zu etablieren. -
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Sicht- und Hörzeichen, wobei die Sichtzeichen immer feiner werden je besser er das Kommando beherrscht. Beim Zugsport haben wir aber nur Hörzeichen
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Hihi, es wäre ja auch ein bisschen ungünstig, wenn sich ein Zughund (stelle mir gerade so ein 10er Gespann Huskies oder so vor) an jeder Ecke umdrehen würde mit einem großen Fragezeichen im Gesicht...
Mir ist aufgefallen, dass ich viele Sichtzeichen (z.B. Wegseite wechseln, Bleib bei mir) gar nicht richtig beibringen musste. Ich habe mich wohl automatisch energisch genug und richtig ausgedrückt. Mein Border lernt natürlich immer schnell, aber ich habe das Gefühl, bei Sichtzeichen ist er noch fixer und wir können richtig miteinander "sprechen". Seit mir aufgefallen ist, wie viele Sichtzeichen ich auch quasi unabsichtlich benutze, ist mir meine Körpersprache auch viel bewusster geworden und ich versuche, sie gezielter einzusetzen. Daraus ergeben sich dann oft neue Kommandos, je nachdem, wie oft die Situation auftaucht.
Ist das bei euch auch so?
Lg
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Ich arbeite auch Kombiniert,
wir haben Sichtzeichen für Sitz, Platz, Bleib, recht und links, Herkommen, über Eck gehen, zurückgehen etc.
Und eigentlich noch viele andere kleine Dinge. Je nach Hund reagieren sie da auch unterschiedlich drauf. Für meinen DSH reicht ein handheben und ein kurzer Blick, dann bleibt sie stehen oder legt sich hin.Bei den zwei kleinen brauche ich immer noch das Sprachkommando, wenn sie allerdings dann im bleib sind, reicht ein Sichtzeichen um es wieder zu korrigieren.
Es ist immer wieder erstaunlich wie sehr sie doch auf die Körpersprache reagieren.
LG
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Ich glaube noch nicht mal so sehr, dass Hunde Sichtzeichen "bevorzugen". Der Punkt dürfte sein, dass Sichtzeichen meist eindeutiger sind, da vom Menschen ohne Nachdenken, "spontan" gemacht werden. Es sieht immer in etwa gleich aus. Die Sprache hat dagegen so ihre Tücken. Die Stimme ist mal aufgeregt, mal ruhig, mal wird das Wort schnell gesprochen, mal langsam, dann wird es in Sätze verpackt oder taucht im Alltag auf, ohne dass der Hund gemeint ist.
Und es spielt sicher eine große Rolle, wie man Kommandos aufbaut. Lehrt man den Hund Sitz, indem man eine Hand mit Futter über seinen Kopf führt, konzentriert er sich auf das Futter und auf die Handbewegung. Das Wort nimmt er kaum wahr, es ist ja auch völlig unerheblich in der Situation. Da ist es dann schwieriger, hinterher das Wort einzuführen.
Ich habe hier beides: meine Hündin hat die Grundkommandos hauptsächlich über locken gelernt. Sie hat sich sehr lange schwer damit getan, Sitz und Platz alleine aufs Wort hin zu unterscheiden. Meist hat sie sich anfangs einfach auf Verdacht ins Platz geworfen. Genauso hat sie gebraucht, um eine korrekte, gerade Grundstellung beim Fuß einzunehmen, ohne Handeinweisung. Da saß sie gerne schief. Bei meinem Rüden bin ich bewußt im Aufbau überhaupt nicht über Sichtzeichen und locken gegangen und hatte es deutlicher einfacher. Auf Sichtzeichen bei Grundkommandos reagiert mein Rüde heute noch kaum, eher auf die gesamte Körperhaltung von mir (z.B. ich stehe leicht vornüber gebeugt, er legt sich, ich senke nur die flache Hand --> er legt sich nicht).
Ähnlich ist es bei Tricks. Gerade bei meinem Rüden ist es so, dass ich denke (!), jetzt könnte ich mal "turn" sagen (drehen um die eigene Achse) und er tut es, ohne dass ich weiß, was ich ihm da vermittelt haben könnte. Was ich damit sagen will: was wir bewusst an Handzeichen geben, ist für den Hund vermutlich nicht viel eindeutiger oder leichter zu lernen, als Wortkommandos. Aber der Hund kann uns sehr gut lesen, die Zeichen, die wir unbewusst geben. -
Mittlerweile ist es so, dass ich die Sichtzeichen nicht mehr komplett anwenden muss, sondern nur noch andeuten muss. Mein Hund versteht es sofort. Heute haben wir mal wieder Platz auf Entfernung gemacht. Poco war ungefähr 20 Meter entfernt und ich musste das Platzzeichen nur andeuten und er ist wie ein nasser Sack ins Platz gefallen. Irgendwie macht es einen dann sehr stolz, das man mit seinem Hund auf einer solchen Entfernung kommunizieren kann, obwohl andere Hunde um ihn herum liefen und sich wahrscheinlich über ihn gewundert haben, warum er plötzlich die Flunder macht.
Was war ich stolz... und dann kam die Glasscherbe und er sagt nicht mal was.
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