Welpe , 4 1/2 Monate beißt plötzlich zu

  • Nein, es hat nicht mit der Rangornung an sich zu tun, es damit zu tun, was ein Junghund in dieser Phase ausprobiert, es ist einfach ein normaler Punkt in der Entwicklung, den in seltenen Fällen auch die Familie zu spüren bekommt.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Also Blutuntersuchung hat man noch nicht gemacht, das werd ich dann jetzt wohl noch machen lassen.


    Super unbedingt auch die Schilddrüse damit abchecken lassen!


    Wenn es med. Ursachen sind kann es vieles sein :( : Aber gerade diese blauen und grauen Tage können dafür sprechen....


    Zitat


    Also die wenn er dann zubeißt, fließt schon auch mal Blut und Zahnabdrücke.


    Wenn es in der Kategorie ist, würde ich Hausregeln aufstellen, um meine Sicherheit zu gewährleisten.


    Bei meinen Dackel waren das:


    - Hausleine, um ihn wegzusperren, wenn er seine Ausraster bekommt (gerade, wenn mein Dad von Arbeit gekommen ist hat der Dackel ihn angemacht) und wenn Besuch kommt (wenn er nicht als erstes begrüßt wurde, hing er dem Besuch im Arm oder Bein!) oder wenn er auf der Couch lag.


    - Maulkorb bei Besuch (falls sie ihn doch mal anfassen oder berühren)


    - Besucher mussten ihn ignorieren (vor allem nicht nicht anfassen)


    -Wir mussten ihn ignorieren (er war ein Sozialschmarotzer, der schwanzwedelnd zu einem hingekommen ist und wenn man sich ihm zugewandt hat (Ansprechen reichte schon aus) hat er sofort angegriffen.


    - Verstecke wurden verstopft (er lag gerne dort und ist dann rausgeschossen gekommen und hat einen angegriffen)


    - Zugang zu Betten wurde verstellt (er lag oft unbemerkt unter der Decke und hat einen versucht anzufallen)


    - Umstellung von Feucht- auf Trockenfutter, dieses wurde dann in kleinen Haufen in den Zimmern versteckt, die er suchen dürfte (Auslastung)


    - Futter für das er länger brauchte (Kauknochen), damit wurde er in ein Zimmer gesperrt bis er fertig war (er fing schon an zu knurrren, wenn man das Zimmer betreten wollte).



    Ich muss noch dazu sagen, dass er durch ein traumatisches Erlebniss im 6- Lebensmonat verlernt hat offensichtlich zu warnen (knurren, abschnappen). Seine Drohgebärden waren erstarren und harter Blick, man konnte die Situation nicht mit Weggehen auflösen, er ist sofort nach vorne gegangen und hat zugebissen, mehrmals, bis man sich irgendwo raufgeflüchtet hat.


    Im nachinein denke ich auch, dass er ein med. Problem zusätzlich hatte (neben den vielen anderen der Inzucht, traumatischen Erlebnissen, Unterforderung, falsche Handhabung und Erziehung.....)


    Zitat


    Ja , also das mit dem Futter machen wir auch so, dass wenn er schon was frißt wir auch noch irgendwelche Leckerbissen zu werfen. Das machen wir auch wenn er auf seiner Decke liegt und z.B. etwas leckeres kaut.


    Super :gut:


    Zitat


    Also das mit dem Kaffee - da lief gar nichts besonderes , er kam in die Küche, (da steht auch sein Wasser , er hat ja kein Küchenverbot oder so, das Wasser hat er immer frei zugänglich) , und er hat einfach so ohne Vorwarnung oder ohne Grund in die Hand gebissen. Man hat in nicht angefaßt oder ähnliches.... eben wie gesagt ohne die geringsten Vorzeichen. Eben das ist ja das schwierige. Ich glaub er spinnt doch einfach wirklich ein bißchen.
    Grüßle


    Naja anfassen muss ja auch nicht der Auslöser sein, es könnte die Bewegung (vielleicht über seinen Kopf, nahe bei ihm) der Auslöser sein.


    Und auch wenn ein Hund nicht mehr offentsichtlich warnt (knurren, Zähne zeigen), warnt er doch auch wenn es schwer zu lesen ist: harter Blick, hervortreten der Augen, erstarren, steifer Körper, Piloerektion (Haare stellen sich auf). Ggf vorher Stresssignale: Maullecken, unruhiger Blick usw.



    Und weil er (für uns) so schwache Signale vorher aussendet würde ich gerade Situationen in denen er schon mal gebissen hat, gar nicht mehr aufkommen lassen (weil sie auch gefährlich sind): Neben mir sitzen, wenn Essen im Spiel ist, nicht mehr über ihn drüber fassen/greifen, ihn nicht mehr im Weg dösen lassen, wo ich vorbei muss und ihn "stören könnte"..usw


    Ich möchte euch nichts unterstellen, aber ihr sollte mal Schlussfolgern, ob ihr ihn irgendwann für knurren und andere Drohsignale bestraft habt, das erklärt in vielen Fällen, warum der Hund ohne offentsichtliche Vorzeichen angreift.


    Bei manchen Hunden ist es aber auch die zu schnelle Unterschreitung der Individualdistanz, so das der Hund keine Möglichkeit zur Flucht oder zum Warnen mehr sieht.


    Arbeitet unbedingt mit der Trainerin weiter, Kopf hoch!


    Wenn ihr begleitende Literatur braucht (solltet ihr unbedingt kaufen) kann ich euch diese empfehlen:



    Das ist sehr gut, aber auch sehr schwierig zu lesen!




    (Hier ist der Theoretische Hintergrund und die Problemsuche top (gerade im med. Bereich!), aber die Trainingsvorschläge sind zum Teil fragwürdig!!!




    (Kenn ich persönlich nicht, aber es könnte für euch hilfreich sein).

  • Zitat


    (Kenn ich persönlich nicht, aber es könnte für euch hilfreich sein).


    Das habe ich mir auch gerade bestellt. Ich bin mal gespannt wie es ist.
    Die TÄ hat uns ja zu einem Maulkorb geraten, den sie immer tragen soll, damit ihre Beißattacken ins Leere laufen und sie keinen Erfolg hat.
    Aber ich bin damit noch nicht soooo glücklich, würde es gerne auf anderem Wege probieren. Aber zu einer Hausleine würde ich auch tendieren, doch wenn bei euch die Attacken auch so aus heiterem Himmel kommen, nutzt die Hausleine auch relativ wenig, da wenn man reagiert, ja alles schon passiert ist.

  • Zitat

    Das habe ich mir auch gerade bestellt. Ich bin mal gespannt wie es ist.
    Die TÄ hat uns ja zu einem Maulkorb geraten, den sie immer tragen soll, damit ihre Beißattacken ins Leere laufen und sie keinen Erfolg hat.
    Aber ich bin damit noch nicht soooo glücklich, würde es gerne auf anderem Wege probieren. Aber zu einer Hausleine würde ich auch tendieren, doch wenn bei euch die Attacken auch so aus heiterem Himmel kommen, nutzt die Hausleine auch relativ wenig, da wenn man reagiert, ja alles schon passiert ist.


    Ein Maulkorb ist eigentlich nichts schlimmes, der Hund muss nur gut daran gewöhnt werden (ähnlich wie Leine und Halsband/Geschirr), wichtig dabei ist natürlich auch deine Einstellung dazu ;)


    Hast du dir mal einen Windhundmaulkorb angesehen?
    Die sind sehr leicht, der Hund wird nicht extrem eingeschränkt (er kann hecheln, trinken und Leckerlies aufnehmen), die Gewöhnung klappt gut und die Sicherheit, dass der Hund nicht beißen kann ist hoch!


    Ich würde euch auch zu einem Maulkorb raten, genau für den oben geannten Grund.


    Unser Hund war ein Dackel und mit der Hausleine gut zu kontrollieren, bei einem größeren Hund der angreift ist es nicht so wirkungsvoll (eher um ihn von der Coch zu bugsieren o.ä.).


    Der Dackel war aber auch nicht dumm, nach ein paar Wochen ist er unter den Tisch gerannt, hat in die Leine gebissen und die zu sich gezogen und dich "angegrinst" :hust:


    Darab sieht man, dass er eigentlich in jagdliche Hände gehört hätte, er war extrem intelligent, war aber bei uns nicht ausgelastet.

  • Zitat


    (Kenn ich persönlich nicht, aber es könnte für euch hilfreich sein).



    Genau an DAS Buch musste ich bei diesem Thread auch denken.
    Ich wusste nur nicht, wie es auf deutsch heisst.


    Dort steht - ziemlich am Anfang - etwas über Kontrollverhalten drin,
    das genau auf diesen Fall zutrifft.


    Ich les das heute noch mal nach und melde mich dann hier wieder,
    mal sehen, ob ich das übersetzt bekomme....


    Grüsse
    Chrissi


    EDIT:
    Also... bei mir im Buch ist es auf Seite 47 und unter der Überschrift
    'Aggressivität gegen Menschen aufgrund von Kontrollkomplex'
    Dort wird ziemlich genau das beschrieben, was mit Eurem Hund los ist.


    Es gibt aber auch noch pathophysiologische oder neurologische Gründe für so eine Aggressivität,
    die oft mit dem Kontrollkomplex verwechselt werden.


    Ich fände es daher ziemlich wichtig, dass Ihr Euch mit einem Tierarzt in verbindung setzt,
    der auch was von Psychologie und Neurologie versteht.


    LG
    Chrissi


  • Also hast du das Buch?!


    Und?

  • Ich hab das Buch, trau mich aber nicht zu zitieren.
    Weiss nicht, ob man das darf.


    Der TS kann es sich aber doch kaufen,
    oder - meinem Ratschlag folgend - zum TA gehen.


    LG
    Chrissi

  • Ein genaues Schilddrüsenprofil wäre wichtig. Leider kann das kaum ein TA. Die normale Schilddrüsen-Untersuchung bringt wenig.
    Auch noch denkbar wäre eine cerebrale Allergie aufgrund von Getreidefütterung.

  • Zitat

    Ich hab das Buch, trau mich aber nicht zu zitieren.
    Weiss nicht, ob man das darf.


    Der TS kann es sich aber doch kaufen,
    oder - meinem Ratschlag folgend - zum TA gehen.


    LG
    Chrissi


    Zum TA auf jeden Fall und einem prof. Trainer noch dazu. Aber es ist für die meißten HH besser noch eine begleitende Lektüre zu dem Problem zu haben und ich glaub die passt ganz gut oder?

  • Hallo alle zusammen,
    wollte mich jetzt doch mal wieder melden und berichten.
    Leider hat sich trotz Training und Tierheilpraktiker und Tierarzt nichts am Verhalten unseres Hundes geändert.
    Das Ergebnis ist jetzt wohl doch, dass es sich bei ihm um eine idiopathische Aggression handelt. und die läßt sich offensichtlich auch gar nicht behandeln. Somit entwickelt er sich zu einer "tickenden Zeitbombe" sagt der Tierarzt, da er halt je älter und größer er jetzt wird, jemand dann doch richtig übel verletzen könnte.
    Wir sind sehr traurig.
    Grüße :( :

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