wir brauchen dringend Hilfe, Jemand ähnliche Erfahrungen ?

  • Hallo liebe Regina,

    ich kann Dich gut verstehen und könnte mit dir heulen.

    Wir haben das Ganze vor Ostern mit unserem Hund durchgemacht und ich weiss, wie es einem dann geht. Man fragt sich, wann der richtige Zeitpunkt ist, möchte ihn so lange wie möglich behalten, aber nicht quälen und weiss doch, dass der Zeitpunkt unausweichlich kommt. Das lastet wie ein Berg auf einem.

    Es ist uns so schwer gefallen, aber man merkt doch, wenn es garnicht mehr geht. Wenn die Schmerzen stärker werden und der Hund leidet, dann darf man nicht an sich denken sondern muss dem Hund weiteres Leiden ersparen, so hart es ist.

    Sehr oft denke ich an die schönen Zeiten zurück, die wir miteinander hatten, gemeinsame Urlaube und Spaziergänge, Spiele im Garten. Ich gehe oft die Wege, die ich mit ihm gegangen bin und denke dann an ihn, das hilft mir. Oft schaue ich mir Fotos an und erinnere mich an die Zeit, wo er noch flott laufen konnte und sich unbändig freute, wenn er mit mir unterwegs war.

    Er hatte schon mit 4 Jahren Krebs am Vorderbein, wurde operiert und Gott sei Dank trotzdem 12 1/4 Jahre alt. Er hat uns soviel Schönes gegeben, was man in Erinnerung behalten muss, damit man den Verlust verkraften kann.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die schwere Zeit. Dein Hund zeigt Dir wenn er nicht mehr kann.

    LG, Hilde

  • hallo...

    auch meine Hündin ist leider an Lymphdrüsenkrebs gestorben... es war auch erst nicht klar, was genau sie hat... bin von TA zu TA gerannt mit ihr... auch ihre Werte (Blut, Röntgen) waren erst super, eine Biopsie des Tumors ergab allerdings dann die niederschmetternde Diagnose, dass es schwer bösartig ist.. sie hatte es auch am Bein, am Vorderbein, das dadurch anschwoll und sie hatte verschiedenste Gnubbel an der "Achsel"... bis zuletzt habe ich gehofft dass sie es überleben kann, aber eine Chemotherapie oder eine Amputation wäre nicht in Frage gekommen... sie war ja auch schon 14 Jahre alt... es hätte nichts gebracht, der Verlauf war so schnell...
    Ich würde diese Zeit als die Schlimmste in meinem Leben bezeichnen.
    Auch ich habe mich erst gefragt, wie es sein wird, ob ich merke, wenn sie nicht mehr kann und ich hatte große Angst sie eventuell zu früh "gehen zu lassen", eine schreckliche Vorstellung.... nie wollte ich in die Situation kommen, darüber entscheiden zu müssen und ich habe mich innerlich dagegen gesträubt...
    Bis zur letzten Nacht.... die Nacht in der sie mir umfiel, schwankte und ich sie, wenn sie stehen wollte, stützen mußte, sie voller Lymphflüssigkeit lief und nur noch schwer atmete, da habe ich gewußt, dass nun der Zeitpunkt gekommen ist.
    Ich danke heute noch einer Bekannten, die TA ist und auch Tierkommunikation betreibt, dass sie mir versichert hatte, sie würde vorbeikommen, wenn es nicht mehr geht. Nach dieser Nacht habe ich sie angerufen.. mein schwerstes Telefonat....
    Was soll ich sagen... ich habe mein Bestes gegeben... mein Hund konnte in meinen Armen, bei uns zuhaus, ganz in Ruhe sterben, ich habe sie nicht allein gelassen und bin auch den letzten Weg mit ihr gegangen. Niemals hätte ich das in einer Praxis "machen lassen", es war ein sehr intimer, so naher Moment und zugleich so erschütternd und schrecklich, man kann das gar nicht in Worte fassen, ich hätte mich an anderen Orten einfach nicht so darauf einlassen können, was da passiert und hätte mich nicht richtig verabschieden können.

    Was ich eigentlich sagen will ist, dass man, wenn man einen guten Kontakt mit seinem Hund hat, genau weiß, wann der Moment gekommen ist. Wenn das Leid überwiegt und man weiß, jede Sekunde könnte der Hund sich im Todeskampf und voller Schmerzen winden und man ihm das einfach nicht antun kann. Auch wenn man sich gegen die Vorstellung wehrt seinen besten Freund "umbringen" zu lassen", "zu erlösen", wie immer man es nennen will, man weiß im entscheidenen Moment, was, wann, wie, zu tun ist. So war jedenfalls meine Erfahrung, es war alles klar und richtig, zwar unendlich traurig, aber eindeutig! Das kann nach 8 Wochen Unwissenheit, Hoffen und Leid auch eine Erlösung sein.

    Ich habe mich zwischendurch so sehr verunsichern lassen und wenn ich gewußt hätte, wie der Verlauf sein wird, hätte ich die letzte Zeit noch mehr genossen, es ausgekostet und mich vorbereitet... so bin ich eigentlich eher den Ereignissen hinterhergelaufen und konnte nur noch reagieren. Trotzdem habe ich das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben und ich denke darauf kommt es letztendlich an, das Gefühl alles gegeben zu haben... Krebs ist einfach eine ziemlich aussichtslose Sache und sehr vernichtend.

    Der Threadstarterin wünsche ich ganz viel Kraft und ihrem Hund natürlich auch!!!!!!!!!!!

  • Hallo Regina!

    Es tut mir unglaublich leid, dass ihr solch eine Diagnose bekommen habt... er ist doch noch so jung :sad2:

    Ich kann nur sagen, wie ich mich entschieden habe und ich würde es immer wieder so machen, auch wenn es die schwerste Zeit meines Lebens war:
    https://www.dogforum.de/ftopic56329-380.html

    Abschied nehmen tut verdammt weh, aber niemals möchte ich die letzten Tage mit meiner Cimba missen. Ich habe mich dafür entschieden, sie vor dem großen Leiden zu erlösen. Es gab keine Hoffung, es wäre nur noch bergab gegangen. Bei solch einer schweren Krankheit ist jeder Tag, der unnötig hinausgezögert wird, nur für uns, für unsere Seele. Der Hund lebt im hier und jetzt und denkt nicht darüber nach was morgen sein wird.
    Genießt die letzte Zeit mit ihm, lasst ihn nochmal richtig leben und verwöhnt ihn in vollen Zügen! aber wartet nicht bis es gar nicht mehr geht, der Schmerz wird dadurch für Euch nur größer :sad2:

    Ich wünsche Euch noch ganz ganz tolle Momente mit Eurem Schatz und ganz viel Kraft!

    Mitfühlende Grüße, Tina

  • Liebe Regina,
    ihr macht das ganz toll!
    Wäre ich ein Hund, hätte ich euch gerne als mein Frauchen u Herrchen.

    Ich schicke euch Zuversicht und Schröder ein wohliges Ohrkraulen.

  • Tut mir sehr leid für Dich und Schröder.

    Mach ihm die letzte Zeit so angenehm wie möglich, er merkt das und weiss es zu schätzen. Wünsche Euch viel Kraft für den weiteren Weg

  • Regina,
    genau das wollte ich dir noch sagen.

    Mach es dem Hund so schön wie nur irgend möglich. Lass ihn Dinge tun, die er sonst nicht gedurft hätte, gib ihm alle Leckerchen, die er mag und sei ganz lieb zu ihm.

    Ich bin mit unserem Hund an seinem letzten Nachmittag nochmal in den Wald gefahren, habe ihm Zeit gelassen, zu schnüffeln, langsam den Weg abzulaufen, habe ihn nochmal ein Bad in einem schlammigen Graben nehmen lassen, was er so liebte, dann waren wir nochmal an einem Bach, wo er sich lang ins Wasser gelegt hat und es sichtbar genoss.

    Anschließend sind wir heim, weil der TA kommen wollte. Ich habe seinen Kopf gehalten und ihn gestreichelt, als der TA ihm die Spritze gab. Ich werde den Moment nie im Leben vergessen, als er dann den Kopf senkte und sofort einschlief. Er ist auf einer Wiese ausserhalb unseres Dorfes, die ich besitze, begraben. Ich weiss, dass er nun keine Schmerzen mehr hat und nicht mehr leiden muss.

    Ich wünsche dir viel Kraft,
    Hilde

  • :sad2: :ops: Vielen lieben Dank ich bin ganz gerührt vor so viel Anteilnahme und Beispielen, die mir sicherlich sehr helfen werden die letzten Wege zu gehen. Außerdem habe ich anhand Eurer Beispiele gesehen, daß "wir nicht allein mit dem Leid" sind. Ich habe echt schon gedacht, warum ausgerechnet wir, aber das ist ja gar nicht so und manchmal muß ich das meinem Ego echt vor Augen halten !!

    Ich schreibe hier immer von mir - aber auch mein Mann ist emotional daran sehr beteiligt und es ist schon eine Gratwanderung. Mein erwachsener Sohn war heut morgen hier und auch er nahm sich sichtlich zusammen. Er steht "standby" wenns so weit ist. Wir sind also wirklich nicht allein. Dafür kann ich wirklich dankbar sein.

    Wenn doch nur meine Heulerei mal aufhören würde, heulen kann ich noch genug :headbash:

    Vielen Dank auch für die vielen Streicheleinheiten für meinen Schröder, sicherlich schickt er Euch ganz ganz viele Pfötchen ;)

  • ach Hilde, wenn ich Deine Zeilen lese, kommen ganz viele Erinnerungen an meinen ersten Hund hoch... schöne, aber eben auch sehr traurige an die letzten Stunden... Ich glaube, das Gefühl kennen viele hier. Und so manchem werden bei den Erinnerungen wieder die Tränen in die Augen steigen. Bei uns ist das jetzt schon sechs Jahre her. Und trotzdem kann ich ein Lied seitdem nicht mehr ertragen, wenn es im Radio spielt. Es lief, als der Tierarzt bei uns zuhause die Spritze setzte... "Und wenn ein Lied Deine Lippen verlässt..."

    Ich werde die ganze Szenerie nie vergessen, auch wenn wir dort schon seit ein paar Jahren nicht mehr wohnen... Es war eine Etagenwohnung. Ich musste dem Doc meinen toten Hund mitgeben...

    LG Beate

  • an BeateZ:

    Es hilft einem sehr, wenn man einen Ort hat, wo man das geliebte Tier beerdigen kann. Leider ist das in einer Stadt nicht der Fall, nur wenn dort ein Tierfriedhof ist.

    Ich hatte ja lange Zeit, Abschied zu nehmen, weil Barney schon seit 2 Jahren mehr oder weniger krank war. Er hatte ausser den Altersproblemen wie Treppensteigen, schlecht Laufen, Blasenprobleme, auch noch einen zuletzt faustgroßen Tumor im rechten Hinterschenkel, der ihm sehr zu schaffen machte. OP war aus Altersgründen nicht mehr möglich, aber er war sehr tapfer und beklagte sich fast nie. Wir haben ihm Schmerztabletten gegeben, wenn er abends Probleme hatte. Das ging auch eine Weile recht gut, aber zuletzt hatte er dauernd Schmerzen.
    Dann konnten wir es nicht mehr mit ansehen, wie er litt und haben schweren Herzens den Termin gemacht.

    Uns fehlt er sehr, ich denke jeden Tag an ihn und vermisse ihn sehr. Er war einfach ein toller Hund und wir haben eine wunderbare Zeit mit ihm verbracht, die uns unvergesslich bleibt.

    Liebe Grüße, Hilde

  • Hallo Regina,

    wollte mich doch mal erkundigen, wie´s Schröder geht... Verträgt er das Kortison einigermaßen? Und wie verträgt er die Hitze?

    Liebe Grüße von Beate, Socke & Hilde

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