
Ich bin total verwirrt,Erziehungsmethoden
-
shenja -
25. Juni 2009 um 09:08
-
-
Das war ein Beispiel....
Was soll man denn dann machen ? Kaffee holen und warten bis der Herr gedenkt ein zu steigen ?Also nochmal, einige kennen mich und meine Hunde hier, waren auch schon mehrfach mit uns spazieren und wissen, das ich/wir unsere Hunde bestimmt nicht brutal erziehen.
Aber einige hier haben auch schon die aggressionen von Bobby mitbekommen....
Und ich denke mal, das wir, wenn es mal vorkommt, ihn bestimmt nicht zusammen treten oder sonstiges.
Aber zeige mir einen der sich von seinen eigenen (30 Kilo Soka) angreifen lässt, oder der Hund greift jemand anderes an, der seinen Hund dann nicht körperlich seine Schranken weist ! - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Schau mal hier: Ich bin total verwirrt,Erziehungsmethoden*
Dort wird jeder fündig!-
-
Nochmal, das hat doch nichts mit brutal erziehen zu tun.
Meine Maus ist wirklich sehr tüchtig für ihr Alter und kann schon sehr sehr viel. Aber NUR für Leckerlie, sollte ich keines dabei haben kann ich Purzelbäume machen und sie bleibt nur sitzen. Soviel zur positiven Motivation. Aber das ist ja auch in Ordnung, ich habe immer etwas eingesteckt und so funktioniert das ganz gut. Ich kann sie frei laufen lassen, sie geht brav Fuss, sie bleibt brav alleine zu Hause... Es hat bis jetzt mit der Erziehung (was aber auch sehr viel Arbeit war) gut funktioniert.
Aber sie hat definitiv ihren eigenen Willen, das soll ja auch so sein.
Wovon ich spreche, das ist ja auch keine Agression mir gegenüber, es ist einfach nur eine rotzfreche Spielaufforderung. Zuerst sitzt sie vor mir und bellt mich lauthals an, dann springt sie mehrmals an mir hoch und beisst mich wo sie mich gerade erwischt.
Auf den Platz schicken funktioniert leider nicht wenn wir zb gerade im Einkaufszentrum sind oder spazieren. Sie macht das nämlich vorwiegend wenn wir unterwegs sind und sie zb im Kaffehaus eine halbe Stunde gelegen ist und wir dann rausgehen, würde sie eben gerne spielen.
Am Nacken neheme ich sie einfach damit ich sie von mir runterbringe.
Ich kann sie nicht wegschubsen, da sie erst operiert wurde und noch Schonzeit hat und sollte nicht so auf die Vorderbeine fallen. Was die ganze Sache noch schwieriger macht.
Ich habe sie ignoriert, natürlich hört sie dann auf aber eben erst nach 3-4 Mal was 1. für mich schmerzhaft ist und 2. unangenehm im Einkaufszentrum. Und beim nächsten Mal ist dasselbe wieder.Und sorry, aber wenn sie mir so weh tut ist das schlichtweg inakzeptabel und da werde ich wohl mein Missfallen zum Ausdruck bringen können, was spricht dagegen? Wenn ein strenges Nein/AUS nicht ausreicht, was soll ich machen?
LG
Tanja -
Hallo Shenja,
ich denke einfach, dass das Problem ist, dass jeder hier andere Maßstäbe hat. Sowohl was "gehorchen" angeht, als auch wo "Gewalt" anfängt.
Letzendlich findet die Methode 1 ihre Grenze bei
- selbstbelohnendem Verhalten (z.B. jagen, scheiss fressen, abhauen)
und wenn
- die Motivation des "Fehlverhaltens" höher ist, als die Motivation bei Dir (z.B. weglaufen zu fremden Hund: Spiel mit anderem Hund ist toller als Spiel mit Dir)
- Du nicht in der Lage bist, den Hund positiv zu bestärken (z.B. Leckerli sind aus, Hund hat nicht den will-to-please, um Dir zuliebe zu folgen).Ich würde immer einen Mix aus beidem anwenden. Beim Lernen neuer Lektionen (Sitz, Platz, Bleib usw.) immer Methode 1, da der Hund das recht aht, Fehler zu machen und engagiert mitarbeiten soll. Bei Alltagsdingen (z.B. Leute anbellen, anspringen, jagen, nicht herankommen, andere Hunde anranzen), da würde ich die Methode 2 anwenden.
Dabei ist dann aber die Frage, wo Gewalt anfängt und welchen Einsatz von Strafe jeder bringen will und musst. Wenn der Hund wegrennen will, ich sag halt/steh, er horcht nicht und ich ihn am Fell noch packen kann, ist das dann Gewalt? Schlimmer als am Nackenfell halten (nicht schütteln!), schlimmer als Anbrüllen, schlimmer als was nachwerfen/erschrecken.....? Ich denk, jeder weiss, was sein Hund verbindet und versteht. Wenn Andrea HB in der Autosituation den Hund stundenlang ignoriert, glaubst Du der versteht das? Ich wag zu behaupten, er versteht nicht einmal, dass er dann "den Arsch voll bekommen hat". Verstanden hätte er wohl, wenn der Mann von Andrea HB reflexartig innerhalb weniger Hundertstelsekunden mit der Hand, nach der Geschnappt wurde, ihm eine auf die Schnauze gegeben hätte.... Politisch unkorrekt (zerreisst mich), aber ich denke für den Hund wäre dann verständlich, dass das Schnappen ein no go war. Und Hunde sind Alles, aber nciht nachtragend. Der Hund lebt im und für den Augenblick. da mit Ignorieren und eingeschnappt sein erziehen zu wollen, halte ich für daneben. Genauso mit "Erschrecken" zu arbeiten, sei es mit Discscheiben werfen, Rasseldose klappern, Leine werfen, Wasserpistole abschießen,... das finde ich grausam, da der Hund nie weiss, wann das Geräusch kommt und eventuell bei Geräuschempfindlichkeit gar nicht mehr entspannen und runterkommen kann.
Ich strafe sehr sehr sehr sehr selten, aber wenn, dann situationsbedingt und dann darf der Hund auch wissen, dass das von mir kommt. Meist kommt dann der Blick ala "ok, einen Versuch war es wert" und dann ist wieder gut. Dadurch bekommt weder das Vertrauen einen Knacks noch trägt einer dem anderen was nach.
Heuchlerisch finde ich dann eher die Fraktion, die angeblich nur mit Methode 1 arbeite, zur Absicherung dann die Schlepp dranhat und dann auf die Schlepp tritt... nein, ich würde nie einen Leinenruck geben, aber drauftreten, wenn der Hund losrennt, das ist ok. Daß das vorne als Leinenruck ankommt, kann ich doch Nichts für.... und Zwang, igittibäh vor solchen Leuten, politisch unkorrekt und unnötig, aber wenn er nicht herkommt, wird er hergezuppelt, hergeruckelt, die Leine wird eingeholt, die Leine wird aufgewickelt...ach ja, bleibt die Frage, warum wird an der Schleppleine gezuppelt, wenn der Hund das nicht spürt? -
Onyxvl:
ein sehr guter Beitrag, der Hund hat aber nicht nach meinen Mann geschnappt sondern angegriffen, gebissen....
Ein Schnappen kann man ausweichen, nein sagen und ihn dann ignorieren
aber ein Angriff....
Ist ja auch egal, wir wollen hier nicht über die Erziehung von Problemhunden reden (Bobby ist 3x im TH wieder abgegeben worden und beim 4. mal sollte er eingeschläfert werden vom 4. Besitzer, im TH war er auch "Problemhund")
Sondern über "normale" Hunde....
So wie Dana, der Hund meiner Mom und wahrscheinlich 75% aller Hunde hier.
Da finde ich Deinen Beitrag gut ! -
onyxvl
super beitrag.
Nun eine Frage dazu, nehmen wir mal an der Hund hat was gefunden ( ich weiß nicht was ). Herrchen ruft ihn her, er ignoriert und rennt weg. Was würdest du machen bzw. wie würdest du das Verhalten strafen?! Da es ja ein absolutes NoGo sein sollte -
-
Mal ehrlich?
Starte mal eine Umfrage, wessen Hund auf die Distanz, wenn er schon was Leckres im Maul hat, das auslässt und nicht
- davonrennt, um es behalten zu dürfen oder
- schnell runterschluckt.Ergo, es wundert mich nicht, wenn der Hund so reagiert.
Rufe ich in dieser Situation, bringt das absolut gar Nichts, außer einen Gesichtsverlust für mich, weil ich das Kommando nicht durchsetzen konnte oder vielleicht sogar eine Gefahr für den Hund, weil er runterschlingt oder davonläuft.
Deshalb kann ich mich in dieser Situation vielleicht über mich selbst ärgern, aber nicht über den Hund. Strafe wird er nie damit verknüpfen, dass er was aufgenommen hat.
Für ihn ist das Aufnehmen von solch Leckereien das normalste der Welt. Stell Dir vor, Du sitzt beim Mittagessen, ein Mensch brüllt Dich in einer fremden Sprache an und scheuert Dir eine. Kriegst Du da den Zusammenhang? Das erwartet ihr aber von euren Hunden. Du hättest vielleicht dann eine Chance zu begreifen, wenn er ein Wort verwendet und Dir dann Deinen Teller wegnimmt, den Mund aufmacht und das Essen rausholt. Aha, es hat mit dem essen zu tun! Aber ist er futterneidisch? Will er Dich warnen? Das wüsstest Du noch nicht. Das könntest Du Dir nur aus seinem weiteren Verhalten und aus Erfahrungen erschließen. Wenn er es Dir nach Prüfung wiedergibt, spricht viel dafür, dass er nicht futterneidisch ist. Genauso wenn er anderes Essen mit Dir teilt. Genauso wenn er Dich anbrüllt, Du draufbeisst und es eklig schmeckt... Das meinte ich mit verstehen/verknüpfen.
Also, in der Situation habe ich keine Chance, dass der Hund etwas lernt dabei. Was ich tun kann, ist das Kommando aus/pfui zu üben, indem ich -wenn ich bei ihm bin an der kurzen Leine- das Kommando auch umsetze und dann auch Alles aus ihm wieder raushole bei dem Kommando. Üben kann ich das, indem ich dort gehe, wo die Verlockung groß ist (z.B. Reitstall in der Nähe...) oder indem ich präpariertes Futter (Senf, Meerrettich und anderes scharfes Zeug) auslege und dann dort Gassi gehe. Es muss nur immer die erfahrung gegeben sein, wenn ich das aufnehme, wird es eklig. Andererseits werde ich dann immer positives verhalten loben, also lässt der Hund aus, bekommt er (wenn ich das mit Futter übe) das was er rauslässt wieder oder ein Leckerchen in besserer Qualität als das, was ich aus ihm rausgeholt habe. wenn ich was scharfes ausgelegt habe, kommt immer der Warnruf "aus/pfui/nein" wenn er rangeht. Nimmt er es auf, selbstbestrafendes Verhalten, wenn nicht, loben und supertolles Leckerli und bester Hund der Welt....
Klappt das an der kurzen Leine, dann kann ich das an der langen Leine oder auch ohne üben, aber immer nur dann, wenn ich eine Chance habe, also bevor der Hund das Objekt der Begierde im Maul hat und festgestellt hat, dass es superlecker ist. Also schon im Ansatz, wenn er ranwill muss ein nein/aus/pfui kommen, zu Anfang sollte man den Hund dann auch nur soweit weglassen, dass man ihn nach dem nein auch erwischt, wenn er nicht ablässt.
Letztendlich ist "herkommen" immer positiv. egal was vorher war, ignorieren, runterschlucken, wegrennen... wenn ich rufe und er kommt, dann lob ich. Anders, wenn ich ihn nicht gerufen habe, und ihn im Wegrennen erwisch (dann festhalten egal wo ich ihn erwische und schimpfen) oder ihn an irgendwas schnüffelnd am Wegrand wegpflücke (dann fass ich auch mal am Nackenfell, zieh ihn da weg und es kommt ein pfui weiter in entsprechendem Tonfall und ein Lob, wenn er dann weitergeht). Bleibt die Nase dann weiterhin unten am Boden, kann es auch mal sein, dass ich eine Hand im Nackenfell habe und mit der zweiten die Schnauze habe, die Blickrichtung dann zu mir lenke (Kopf zu mir drehe) und dass dann ein nein/pfui kommt, das dann auch beim hund ankommt, eben weil er aus diesem Schnüffelkanal draußen ist. dann lass ich ihn kurz laufen (paar Meter) bevor er dann wieder die Nase vergräbt, kommt dann ein Abruf, wird toll bestätigt und dann geht es ein Weilchen an die Leine, bis ich den Eindruck habe, der Hund ist wieder ansprechbar.
-
schön hast du es erklärt.
danke für die ausführlichkeit -
Hallo
Ich für meinen Teil bin der Meinung das die Erziehung eines Hundes durchaus damit zutun hat wie ich den Hund in der Familie itegriere .(Bett schlafen ,Sofa Platz ,Guten morgen Ritual mit allen aus der Familie usw.)
Ich glaube sagen zu können das mein Hund sehr genau weiß wo sein Platz in der Familie ist .
Wie man das macht muss jeder für sich entscheiden .
Meiner darf in der Familie sehr viel trotzdem hat er seine no go Regeln.
Meine Erziehung bestätigt sich dadurch das Bekannte und Fremde immer wieder sagen was ich für einen tollen Hund habe .
Auch sein Verhalten zeigt mir das er ein Rund um zufriedener Hund ist .
Im Moment liegt meiner oben im Schlafzimmer auf der Tagesdecke im Ehebett und das ist vollkommen ok .Liebe Grüße
Katja mit Tyson (heute ein halbes Jahr alt ) -
Zitat
Das war ein Beispiel....
Was soll man denn dann machen ? Kaffee holen und warten bis der Herr gedenkt ein zu steigen ?Ja ... eigentlich sollte man warten.
Dadurch erlebt der Hund die Konsequenz, egal wie lange er jetzt da rummacht, er muss unweigerlich früher oder später in das Auto einsteigen.Und damit muss er sich auch Euch und Eurem Kommando unterordnen.
Durch Eure "Handgreiflichkeit" hatte er eine andere Option: den Gegenangriff.
Das Beispiel: unterwegs Fressen finden
Am Besten trainiert man von Welpenbeinen an ein superdolles Tauschgeschäft. Ganz egal was Hund unterwegs findet: das ist Bah!... und er bekommt natürlich stattdessen vom Frauchen oder Herrchen ein Lieblingsleckerlie (was wirklich richtig gutes!)
Am Anfang unterstützt man dieses Training noch mit der Schlepp, so das Hund an's Bah! eh nicht rankommt ... und trotzdem für's "freiwillige" Verzichten sein Superleckerli bekommt. -
Hach, ich will auch mitmachen
Am Einfachsten ist es ja immer man hat einen Hund von Klein auf. Da hätte man, theoretisch, alle Möglichkeiten ihm den Weg zu weisen, den jeder in seinem Alltag so hat.
Was mich an der Methode 1 stört:
es gibt dem Hund nicht wirklich die Möglichkeit zu verstehen. Denn Hunde können mit unserer Sicht der Dinge nicht wirklich etwas anfangen. Und anstatt, so wie Hunde es gewohnt sind, ersteinmal klar gemacht wird das Respekt auf beiden Seiten notwendig ist um in einer Gemeinschaft leben zu können, wird genau das Gegenteil vom Menschen durchgezogen:Frechheiten werden ignoriert (anspringen, schnappen, bedrängen usw.) und es gibt immer wieder ein Leckerli. Ja für was eigentlich? Natürlich ist es für die Tricks notwendig: Sitz, Fuß, Platz. Aber das sind eben nur Tricks und ne nette Beschäftigung. Nicht mehr und nicht weniger.
Gelernt für den Alltag hat er aber bis zu diesem Tage (Pubertät) noch nichts (was für den Hund wichtig ist). Er wird erwachsen und widmet sich dann Dingen die für ihn wichtig sind. Und die meisten Hunde machen das auch schon vorher. Das nennt sich dann sturer oder dominanter Hund.
Weiß man nicht mehr weiter gibt es Hilfsmittel in Massen. Damit Hund nicht zieht, damit er nicht bellt, damit er nicht anspringt usw..
Methode 2 ist dann das andere Extrem. Das kommt in der Form in seiner Welt auch nicht so vor und damit kann er auch nicht verstehen um was es wirklich geht (besonders wenn es das erzwingen von Tricks wie Fuß usw. betrifft).
ZitatNun eine Frage dazu, nehmen wir mal an der Hund hat was gefunden ( ich weiß nicht was ). Herrchen ruft ihn her, er ignoriert und rennt weg. Was würdest du machen bzw. wie würdest du das Verhalten strafen?! Da es ja ein absolutes NoGo sein sollte
Das es ein NoGo ist muss er ersteinmal lernen. onyxvl hat ja da schon so einiges geschrieben. Es ist für einen Hund nun einmal völlig normal: das was er findet ist seins. Und das wird auch gefressen. Das zu bestrafen endet fast immer damit das der Hund trotzdem aufnimmt und sich damit verdrückt bzw. gleich schluckt. Das weglaufen mit dem, was er aufgenomnen hat, hat man ihm also beigebracht.Es ist nicht wirklich gut sich nach Methoden zu richten. Sie kennenzulernen um vielleicht etwas nutzen zu können ist oft hilfreich.
Aber "die" Methode für jeden Hund und jede Situation gibt es nicht. Hund beobachten und Situationsbedingt angemessen handeln das bedeutet für mich den Hund respektvoll behandeln.
ZitatStarte mal eine Umfrage, wessen Hund auf die Distanz, wenn er schon was Leckres im Maul hat, das auslässt und nicht
- davonrennt, um es behalten zu dürfen oder
- schnell runterschluckt.
Ashkii hat gelernt mir alles zu bringen bzw. auszuspucken wenn ich es sage. Und er hat dabei eines gelernt: zu mir kommen ist nie mit etwas Negativem verbunden. Ohne Tausch, ohne Leckerli. Er respektiert es, darum läuft er weder weg noch schluckt er. Ich respektiere alledings auch das es Hundetypisch ist und ich, da Ashkii Futterhysterisch ist, dementsprechend agieren muss, damit das Aufnehmen irgendwann einmal Geschichte ist. - Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
Interessiert dich dieses Thema Hunde ? Dann schau doch mal hier *.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!