Sind Hunde noch Hunde ?

  • mir total aus der seele gesprochen
    wenn ich hier so manches lese, dreht sich mir der magen um,was aus den armen hunden so wird
    bei allen verständniss für tierliebe
    hund sollte hund bleiben dürfen egal welche rasse

  • Zitat

    Dem Jagdtrieb, der territorialen Ader und ganz peinlich, dem Sexualtrieb !

    Gegen ersteres kämpfen viele ein hundelebenlang an, zweiteres versucht man irgendwie zu vermeiden und letzteres ... ja, das ist für viele das größte Problem.

    Zitat

    Und ja, ich hab nirgendwo geschrieben, daß ein Hund seine Triebe in jeder Hinsicht ausleben soll, man sollte sie nur akzeptieren !

    Wie müßte "Hund ist immer noch echter Hund" denn konkret aussehen?

  • Zitat

    wie wahr, wie wahr ... leider erlaubt es die gesellschaft nicht, den hund hund sein zu lassen.

    Ganz so ist es ja nun Gott sei dank nicht.

    Ich glaube viele Denkblockaden und Vorurteile und eine falsche Erwartungshaltung bei vielen Eigentümern führen zusätzlich schleichend zu dem Phänomen, welches Staffy sehr zutreffend beschrieben hat.

    Ich versuche das ganze durch intensives VPG zumindewst zu entschärfen.

    Ich habe was davon, weil sportlicher Wettbewerb nunmal Spaß macht und meine Hunde haben was davon, weil sie 3 mal wöchentlich (im Sommer auch häufiger) mal richtig die Sau rauslassen können.

    Faszinierend finde ich es allerdings, daß mit einem unserer Hunde mit dem meine Frau auch Agility macht, in der Mittwochsübungsstunde beim Agility kaum was zu bewegen ist, wenn er hört, daß auf dem Nachbarplatz (also 50 meter entfernt auf der anderen Straßenseite) Schutzdienst geübt wird und er nur dort rüberzieht....

    Vieles spricht für die Überlegungen von Staffy.

  • Gut geschrieben!
    Im Grunde wissen wir doch Alle, worum es so geht. Aber:
    Ich denke, bei den Hunden regelt nicht das Angebot und die Nachfrage den Preis, sondern die Nachfrage und der Preis das Angebot. Ansonsten sind wohl Extremzüchtungen kaum zu erklären. Und wenn ich von HH erfahre, was die für ihre Wuffel hingeblättert haben, wird mir schlecht ...
    Wenn wir die Rassen betrachten, geht doch jede irgendwie auf ein Arbeitstier zurück. Sei es jetzt als Wach-, Schlittenhund oder ähnliches.
    Traurig finde ich nur, obwohl das "Angebot(Sorry, weiß nicht wie ich das sonst nennen soll" nun wirklich ausreichend ist, angereichert durch nochmehr entzückende Mischlinge, gibt es immer wieder HH die sich einen noch exotischeren Hund wünschen.
    Das Leid dieser Tiere ist vorprogammiert.

  • :gut: einfach gut geschreiben

    und leider nur all zu wahr ....

    Ich denke wir wissen Alle , dass es eben leider nicht " zurück zum Ursprung " heißen kann ,

    Aber man sollte doch immer im Hinterkopf behalten , dass man sich einen Hund angeschafft hat und nicht ein Kind , einen Kumpel oder sogar einen Partnerersatz ... :headbash:

    Die Gesellschafft lässt nun mal leider nicht alles zu und ich bin mir sicher mit vielen komm unsere Hunde klar und sind auch weitestgehend glücklich ,
    aber was manche "Modehunde" ertragen müssen , ist einfach krässlich ....


    LG Anett

  • Zitat


    Nach der Kastration, um wenigstens die eine, unangenehme Seite des Hundes zu entfernen, dem Einsatz von diversen Hilfsmitteln zur Kontrolle an der Leine, unendlichen Wochenendseminaren und Hundekursen zum Antijagdtraing, bis hin zur vorschnellen Verabreichung von Psychopharmaka frag ich mich, wie wird die Hundehaltung in Zukunft aussehen ?

    Das ist mir alles zu sehr über einen Kamm geschoren. Sicher hast Du Recht, aber eben nur trifft es einige Leute und einige nicht.
    Ähnliche Threads gab es, unter wie sehr sie vermenschlicht werden u.s.w.

    Ich habe auch 2 "neutralisierte" Labbies, und Nein, ich finde weder mich noch meine Hunde hier wieder. Ich tue eben alles menschenmögliche, damit meine Hunde noch Hunde sein können, eben so weit es unser Zusammenleben hergibt.
    Ich mache Sport mit ihnen, der ihren Trieben folgt und der ihnen Spass macht, ich könnte manchmal auf dieses Gerenne verzichten.
    Zu diesem Kastrakram sage ich nun wirklich nichts mehr, das habe ich schon zu oft getan und es läuft immer wieder auf das Gleiche hinaus.

    Ich tue was ich kann, und mache ich Fehler oder behandele ich sie nicht hundgerecht, dann, weil ich es besser nicht weiss.
    Und solche Sachen sollte man mal im Fernsehen bringen, da wird die breite Masse angesprochen. die Leute die sich in Foren tummeln, tun doch meist schon Ihr bestes um den Hunden gerecht zu werden.

    Ich kann meinem Hund kein Leben als Wolf bieten, er ist eben kein Wolf mehr und ich MUSS ihn meiner Umwelt anpassen, damit er nicht zum Wesenstest muss, nur weil er eine Katze gejagt hat.
    Genau deshalb muss ich ihm manchmal das Hundsein verbieten, weil es zu viele Unwissende gibt, die Du aber kaum hier finden wirst :smile:

    Ansonsten besteht ein Forum immer nur aus solchen Gedanken, die eigentlich überflüssig sind, wie, ist das schädlich ?, kann er mich anknurren,? mein Hund bellt u.s.w.

    Wir zerbrechen uns hier über ganz normale Dinge den Kopf, versuchen alles richtig zu machen, und selbst das geht doch schon über einen normalen Umgang mit Hund hinaus, oder nicht ?

  • Hi,
    kritische Gedanken zum Thema Hund finde ich immer gut und auch wichtig :gut:
    Viel zu schnell verfällt man dem "Mainstream", weils ja schon immer so war, und ich bin auch der Meinung, daß sich der Mensch viel häufiger fragen sollte, ob die Auswüchse von Hundeliebe in unserer Gesellschaft ( z.B. Fehl- und Qualzüchtungen oder Sinn und Unsinn von Rassestandards ) wirklich etwas mit artgerechter Tierliebe zu tun hat. Kritik ist selten erwünscht und schon gar nicht, wenn man sich in einzelnen Punkten wieder erkennt :roll:
    Ich arbeite schon eine Weile im Tierschutz und vielleicht hat sich dadurch meine Sichtweise in Bezug auf Tierliebe oder was man darunter versteht, verändert, denn daß der Hund des Menschen bester Freund ist, gehört ins Reich der Legenden!
    In einem anderen Thread habe ich mich einmal kritisch über das Wort "Gebrauchshund" und über den "alltäglichen" Mißbrauch im Umgang mit Hunden geäußert! Hab`gleich die rote Karte bekommen...viel zu allgemein....viel zu radikal!
    Naja, einen Denkanstoß war es wert ;) Ich freue mich aber, hier doch noch auf ein paar Gleichgesinnte zu treffen!

  • Ich möchte zwar nicht einfach ein Mit- und Nachzügler sein, aber ich finde auch, dass du den Nagel auf den Kopf getroffen hast.

    Allerdings finde ich mich auch teilwese wieder in deinem Text :ops:

    Ich weiß nicht, ob Hunde so wirklich noch Hunde sind.
    Zum Teil ist alles so widersprüchlich.

    Einerseits tendieren Menschen dazu, den Hund zu vermenschlichen, andererseits versuchen wir, es dem Hund so artgerecht wie nur möglich zu machen.
    Wir füttern ihn roh, lassen ihn nicht mehr auf billigen Knochen kauen, sondern nehmen die guten Brustbeinknochen u.ä.
    Lassen ihn am FLeisch zerren und nagen.
    Wir treiben Sport mit dem Hund, um ihm wenigstens in geringem Maße seine Trieberfüllung zu bieten.
    Fährtenarbeit, Apportieren etc.

    Ich glaube es ist dem Hund egal, ob er nun ein Glitzerstrasshalsband oder eine zerfledderte Schnur um den Hals trägt. Beides erfüllt seinen Zweck. Und das Glitzerhalsband erfüllt den Zweck, dass der Halter es schick findet :hust:
    Das empfinde ich nicht so tragisch.

    Ich weiß allerdings, dass der Hund schon immer ein guter Freund und Begleiter für die Menschen war. Allerdings haben sich die Zeiten so geändert und die Ansprüche sind in ganz andere Richtungen gegangen, dass der Hund und der Mensch keine Führer-Diener Beziehung mehr haben, sondern eine Partnerbeziehung. Seite an Seite. Obwohl ersteres auch mit Zweitem in Verbindung gesetzt werden kann.

    So doof das jetzt auch klingen mag: Ich finde, dass die Anforderungen an den Hund nie so hoch waren wie jetzt.
    Der Hund muss alles können und alles unterlassen. Der Hund ersetzt Kinder, der Hund ersetzt in manchen Fällen den Partner, der Hund spendet Trost und und und.

    Stellt sich hier doch eher die Frage: Wann ist ein Hund ein Hund :D
    Die Aufgaben haben sich geändert, die Ansprüche sind gestiegen.
    Kaum einer will einen Hund, der Leute verbellt oder Wild nachjagt.
    Aber der Hund hat aufgehört Hund zu sein, als der Mensch den Wolf mit Heim genommen hat.

    Irgendwie so mein ich das :???:
    Schweres Thema

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