Erfahrungen mit Berner Sennenhunden

  • Hallo!
    Da wir nach langem Überlegen und vielem Hin und Her beim Thema welche Rasse zu uns passt sind wir nun beim Berner Sennenhund gelandet. :roll:
    Welche Erfahrungen habt ihr mit Berner Sennenhunden? =)
    LG

  • ich hatte mal eine hündin, sie war unglaublich lieb, sehr dickköpfig, sehr verfressen, ein typischer bernersennenhund. bernersennenhunde haben leider ein sehr großes krebsrisiko- auch meine hündin ist daran gestorben, mit 7 jahren schon. ich kann euch "das große bernersennenhundebuch" empfehlen, das ist zwar nicht ganz billig, aber sehr, sehr schön und treffend geschrieben, außerdem mit tollen fotos untermalt- da las ich übrigens auch noch dinge, bei denen der "aha"-effekt im nachhinein eintrat.

  • Hi Luna,


    wir hatten drei Berner, alles Hündinnen.


    Zunächst mal, der Berner ist ein recht grosser, kräftiger Hund. Deshalb sollte man sich von vornherein darüber im Klaren sein, dass so ein Hund eine konsequente Erziehung braucht. Wenn das Berner Welpi mal kein Welpi mehr ist, dann hat man da nen ganz gewaltigen Brocken von Hund. Ganz klarer Fall, rein körperlich ist ein ausgewachsener Berner einem Menschen grundsätzlich überlegen. Selbst wenn Mensch 1,90 gross ist und 100 kg wiegt.


    Grundsätzlich sind Berner körperlich und geistig "Spätentwickler". Also eher mit 3-4 Jahren erst ausgewachsen und geistig "reif".
    Junge Berner sind häufig richtige Temperamentsbolzen. Das wird gern mal unterschätzt. Aber ich kenne inzwischen eine ganze Reihe junger Berner, die Temperament ohne Ende haben. Mir gefallen sie so besser als diese phlegmatischen, verfetteten Hunde, die man nur zu häufig sieht. Aber 45 kg temperamentvolles Muskelpaket ist natürlich nicht ganz so einfach zu "bändigen".


    Unsere Berner waren alles Hunde, die gern auch beschäftigt worden sind. Kopfmässig meine ich jetzt. Spazierengehen natürlich auch. Längere Strecken versteht sich. Nicht einmal um den Block.


    Vielfach werden Berner als ach so tolle Familienhunde etc. angepriesen. Das KANN sein, muss aber nicht zwangsläufig. Während meiner Studienzeit habe ich in einigen Tierarztpraxen genug Stories zum Thema "Berner Sennenhund" mitbekommen. In der einen Praxis, in der ich Praktikum machte, erzählte ich einmal so nebenbei, dass wir Berner haben. Kommentar "oh je, lass das bloss niemanden sonst hier hören, die meisten hier kriegen die Krise, wenn sie nur Berner Sennenhund hören". Grund war, wie sich herausstellte, dass gerade die Berner häufig zu den Hunden gehörten, die massive Probleme in der Praxis machten. Aggressiv, bissig, unerzogen, nicht händelbar. Selbst unser eigener TA, der unsere Hunde ja kannte, meinte einmal nach Jahren "wenn ich bei euch auf den Hof gefahren bin, hatte ich immer ein mulmiges Gefühl wenn die Berner im Hof waren".
    Dir muss eines klar sein. Berner gehören zu den Lagerhunden. Soll heissen, sie durchaus auch als Wach- und Schutzhunde gezüchtet worden. Das ist etwas, was vielen Leuten nicht klar ist. Und womit sie nicht umgehen können, wenn Hund dann auf einmal Schutztrieb zeigt. Wohlgemerkt, ich rede hier nicht von Ausbildung oder so. Sondern von dem was Hund charaktermässig zeigt.


    Leider ist die Lebenserwartung recht niedrig. Wobei wir uns da bei unseren nicht beklagen dürfen. Unsere älteste Hündin starb mit knapp 14 Jahren. Sucht euch auf jeden Fall eine Linie aus, die alte Hunde hervorbringt.

  • Ich hatte noch nie Berner, kenne aber einige im Bekanntenkreis.
    sind im Grunde sehr nette und angenehme Hunde, die aber auch ihren Willen haben und bei inkonsequenter Haltung auch schwierig werden können.
    In Bezug auf die Gesundheit würde ich mich mit einem TA unterhalten. Gerade bei Rassehunden haben die TA Erfahrungsberichte, welche Krankheiten bei welchen Rassen vermehrt auftreten, so dass man im Vorfeld bei der Auswahl des Züchters schon Hinterfragen kann.
    Bei Bernern weiß ich z.b. dass sie sehr oft Probleme mit den Gelenken und Knochen haben und aktuell habe ich von einer Krebsart gehört, die wohl oft bei Bernern auftreten soll - leider weiß ich den Namen nicht.


    Ist so wie bei Riesenschnauzern der Zehenkrebs.
    Beim Boxer und Westi das Problem mit Epuliden etc.


    Ich bin der Meinung, dass man diesen Vorteil bei der Wahl seines Hundes nutzen sollte, wenn man sich einen Rassehund zulegen möchte.
    Bei einem Mischling bzw. Tierschutzhund, nimmt man eh die Wundertüte und freut sich, wenn alles gut geht. :D

  • Ich hab einen Berner und ein Bekannter von mir hat selber auch 3 Berner.


    Meiner Meinung nach super Familienhunde.
    Tolles Wesen und sind (meiner Meinung nach) in der Erziehung auch nicht sehr schwierig. Was aber nicht heißt dass man sie nicht erziehen muss.


    Ein gewisses Maß an Erziehung braucht jeder Hund. Berner lernen gerne (meiner zumindest :D )


    Du musst bedenken dass du mit so einem großen Hund keine riesen Radtouren machen kannst ;)



    Was magst noch wissen? :D

  • Hallo
    Ich hatte 2 Berner Rüden. Sie waren 65cm SH und beide 50 Kilo schwer.
    Berner haben gern eine Aufgabe. Sie sind und waren Arbeitshunde. Unsere lagen oft im Garten und haben Haus und Grundstück bewacht. Es kam nichts und niemand unbemerkt an ihnen vorbei. Sie haben lautstark gemeldet.
    Die Erziehung muß konsequent sein, aber trotzdem liebevoll, sonst kommt der Sturkopf durch. Für sportliche Leute ist der Berner aber nicht so das richtige. Aber man kann wunderbar mit ihnen wandern, stundenlang, das macht ihnen Freude, wenn es nicht grad in der warmen Jahreszeit ist. Sie meiden Wärme, durch ihr dichtes Fell. Die Fellpflege ist aufwendig.
    Ich habe mit meinen die BH-Prüfung abgelegt, da waren sie mit Eifer dabei.
    Anderen Hunden gegenüber sind sie meistens dominant und fremden Menschen gegenüber am Anfang sehr zurückhaltent, schon mißtrauisch. Kinder lieben sie abgöttisch.
    Die Berner sind krankheitsmäßig oft von Nierenerkrankungen, HD, ED, und in letzter Zeit sehr oft von Krebs betroffen. Gerade die Krebserkrankungen vom Berner werden zur Zeit in Uni-Kliniken untersucht, da sie bei dieser Rasse überdurchschnittlich oft vorkommen. Es sind etliche Krebsformen beim Berner bekannt, soviel wie bei keiner anderen Rasse.
    Ein Rüde von mir ist an Lungenkrebs verstorben

  • Mag sein, dass es an den Besitzern lag, aber die Berner die ich kenn haben alle miteinander "was an der Waffel".
    Sie fallen andere Hunde bzw auch Menschen an und als kinderlieb empfand ich sie auch nicht.
    Aber wie gesagt, es wird wohl so sein, dass es an den Besitzern lag denn ich hab mir ja auch die restlichen Beiträge durchgelesen und da werden sie ja auch vollkommen anders beschrieben.


    Liebe Grüße
    Anna

  • Naja
    Ich kenne zwei sehr unerzogene, territoriale, leinenaggressive, Berner-Jungrüden, die ihre Besitzer 4 Std., am Tag an der Leine durch die Gegend ziehen und trotzdem nicht ausgelastet sind, da sie nicht abgemacht werden können , daneben aber auch einen ruhigen Bernerjunghund und eine ältere Bernerhündin, die ganz verspielte, verschmuste Bärchen sind, dafür aber auch eine Hundeschule besuchen, tägliche Sozialkontakte haben und ausgelastet werden..


    Man kann viel falsch machen, aber auch viel richtig ;) Eigentlich , wie bei jeder anderen Rasse auch, nur dass die Unterschiede da irgendwie extrem sind .. Ich habe noch nie einen mittelmäßig vernünftigen Berner getróffen, entweder es waren Lämmer oder Chaoten :D

  • Ich persönlich hatte bisher zwar nur zwei Berner-Mix (einmal Berner-Labbi und zur Zeit Berner-Collie), kenne aber 3 Berner Sennenhunde in der Gegend, die zwar nicht alle gut erzogen, aber durchweg liebe "Gemüthunde" sind. Näheres weiß ich allerdings nur von einer Hündin, die eine der besten Freundinnen von meiner Hündin Skadi ist.
    Sie ist nun ein Jahr alt, für ihr Alter gut erzogen und passt recht gut in das Raster, was hier schon für den Berner breschrieben wurde: Stur bis dickfellig, gemütlich aber kindskopfig albern, verfressen, lernwillig, abwartend, sensibel bis mistrauische (besonders Fremden Erwachsenen gegeüber), absolut kinderlieb und familienbezogen, verschmust, bewegungs- und schwimmfreudig (aber eher Ausdauer- als Leistungssportler), Wachtrieb vorhanden.
    Ich persönlich würde mich jederzeit wieder für einen Berner-Mix oder einen reinassigen Berner entscheiden - obwohl meine Labbi-Berner-Mix-Hündin schon früh an Krebs gestorben ist.
    Man muß aber eben wissen, dass man sich einen Herdenschutzhund ins Haus holt, der in seinen Genen einen deutlichen Hang zum eigenständigen Handeln und Entscheiden mitbringt. Daher brauchen diese Rassen (noch mehr als anderer) eine extrem konsequente und Erziehung und eine souveräne "Leitperson". Auch den Wach und/oder Schutztrieb muß man bedenken und ihn wegtrainiren zu wollen ist meist nicht möglich. Selbst meine Skadi (die ja nur ein halber Berner ist) hat ihn ausgeprägt - besonders in der Dämmerung. Körperliche und Geistige Auslastung sind (wie eigentlich bei allen Hunden) ein absolutes Muß.
    Alles in allem ist der Berner nicht unbedingt der Anfänger- bzw Familienhund, als welcher er so gerne betitelt wird - allerdings sicher eine gute Wahl für den verantwortungsbewussten, vorinformierten und belesenen Neuhundhalter. ;)


    Die gesundheitlichen Probleme sind allerdings auch nicht außer Acht zu lassen, aber da kann man mit einer guten Wahl des Züchters sicher einiges Unangenehmes vermeiden.
    Versuche eine Zuchliene zu wählen, die keine wirklichen Riesen hervorbringt, vor allem keine mit zu hohen Beinen, um das HD Risiko zu minimieren. Auch solltest du dich über das Krebsrisiko in der Linie kundig machen. aber 100% Sicherheit für die Gesundheit eines Hundes gibt es natürlich nie, egal welche Rasse oder welcher Mix. :smile:

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