Wo hört Erziehung auf und fängt Gewalt an?

  • Wenn ich ganz ehrlich bin, hätte ich mir von meiner Mum lieber ne Ohrfeige eingefangen und danach wäre alles gut gewesen, als das sie mich ewig ignoriert hat, und selbst mit heulen bitten und betteln (obwohl ich im Recht war) kam ich nicht durch.


    So handhabe ich das auch mit meinen Hunden. Wenn meine Hunde scheiße bauen oder in ernst Situationen nicht gehorchen, dann kanns schon vorkommen das ich sie auch mal packe und zurückziehe wo auch immer ich sie erwische und das ich sie ins Platz lege und auch mal anschreie, oder es fliegt was oder sie laufen gegen den Stock (ich schlag sie nicht, sie dürfen einfach nicht an mir vorbei). Aber danach ist alles wieder gut sie werden dann gestreichelt und gelobt wenn sie etwas gut machen.


    Und es hat meinen Hunden nicht geschadet, sie arbeiten viel zu freudig am Vieh, so das man sie eher ausbremsen muss.


  • Wir sind keine Hunde. Und das Alphatier ist in den seltensten Fällen das "stärkste". Normalerweise ist es das sicherste und erfahrenste Tier.
    Ich halte nicht allzu viel davon, unsere Erziehung der Hunde mit denen untereinander zu vergleichen. WIR können denken und andere Möglichkeiten finden (auch wenn es oft schwer ist, wie ich schon oft genug selbst fesstellen mußte).
    Und "schnellstmöglich" würde ich durch "bestmöglich" ersetzen. Auch wenn ich früher öfter zur "schnellen" Methode gegriffen habe (weil mir auch mal einfach der Kragen geplatzt ist). Jetzt weiß ich es besser, und meine Hunde danken es mir.

  • Kann man einen Hund nur mit Blicken erziehen?


    Das ist höchste präzision und das i-tüpfelchen in der erziehung...



    Muss ich des Hundes Leben lang Leckerlis bei mir haben ,um ihn zu erziehen?
    natürlich nicht. ich geb manchmal tagelang gar keine.


    Darf ich einen Hund auch körperlich bestrafen, wenn er wirklich richtig Bockmist baut?


    na, eher nicht. man sollte es vermeiden. ich bin da aber auch nicht fehlerfrei. meine hündin hat heute ein hamburgerbrötchen gefunden und einfach VERSCHLUCKT, damit sie es ja gefressen hat. ich hatte die hand schon oben *grrr* gottseidank bin ich von natur aus ein mensch, der sich ganz gut beherrschen kann.


    Muss ich jedesmal einen Hundetrainer bemühen, sobald es Erziehungsprobleme gibt?
    überhaupt nicht! im austausch mit anderen kriegt mal vieles ganz gut allein hin.


    In wie weit spielt das Vorleben oder der Charakter eines Hundes eine Rolle?
    ich denk,dass kommt darauf an, wie alt der hund ist. ist er noch jung, kann man vieles schnell ummodeln.


    Ist eine spontane Reaktion meiner Seite auf das Verhalten des Hundes gestattet?
    wie meinst du das? spontan ist doch immer gut, besser als zu spät, nicht? :)
    Muß ich wirklich immer vorausschauend reagieren?
    ich würds versuchen
    Darf ich einem Hund meinen Willen aufdrängen?
    natürlich, du bist ja der chef. will ich nicht, dass mein hund oben erwähntes hamburgerbrötchen frißt, hund will das aber, ich verhinder es, hab ich ihm meinen willen aufgedrängt.
    Ist Gehorsam das oberste Ziel und wenn ja, wie setzte ich das durch?
    zumindest ein gewisser grundgehorsam. wie durchsetzen? indem man nichts tut, außer ein souveräner chef zu sein.
    Ist die Hundeschule das Maß aller Dinge?
    das kann ich nicht beurteilen, bei uns gibt es leider keine kompetente hundeschule. ich könnt mir aber durchaus vorstellen, gerne dahin zu gehen, wenn es eine gäbe.

  • Zitat

    Wenn ich ganz ehrlich bin, hätte ich mir von meiner Mum lieber ne Ohrfeige eingefangen und danach wäre alles gut gewesen, als das sie mich ewig ignoriert hat, und selbst mit heulen bitten und betteln (obwohl ich im Recht war) kam ich nicht durch.


    Und ich finde beides absolut unakzeptabel ;)

  • Zitat

    Denen wird so gut wie nie auf der Nase rumgetanzt weil die Fronten ganz klar abgegerenzt sind.....und gemassregelt wird zumeist lediglich verbal und/oder durch Koerperhaltung und Mimik.


    Ich denke, genauso ist es auch beim Menschen. Wenn der Hund seinen Platz akzeptiert hat, dann tanzt er einem auch nicht auf der Nase herum.


    meckmeck: Man sollte nicht den fehler begehen und Hunde- mit Kindererziehung vergleichen, denn die Kindererziehung hat einen entscheidenen Vorteil: Man kann einem Kind erklären was es falsch gemacht hat. Auch noch im Nachhinein und mit ruhiger Stimme und das Kind weiß trotzdem, dass es Mist gebaut hat. Versuch das mal bei nem Hund ;)

  • Zitat

    Ich denke, genauso ist es auch beim Menschen. Wenn der Hund seinen Platz akzeptiert hat, dann tanzt er einem auch nicht auf der Nase herum.


    Absolut :)

  • Ich habe auch unser Wohnzimmer extra umgestellt, damit jeder einen eigenen, gemütlichen Platz in irgendeiner Ecke hat. Ich hätte NIE gedacht, dass alleine die Platzwahl sooo wichtig ist! Das bekommt man dann erst von den Hunden gesagt :headbash:

  • @tagam


    ich kann meinem Hund aber viel erklären indem ich ihm in dem Moment in dem er das macht was er nicht soll, strafe und in dem Moment in dem er davon ablässt auch belohne.
    D.h. sie packt ein Lamm und schüttelt es, dann fliegt ihr was um die Ohren oder ich bin in der Nähe und packe sie kurz am Genick und dazu kommt ein lautes Pfui.
    Sobald sie ablässt, kommt ein: so ist fein, und sie wird "gestreichelt", oder ein kurzes Tätscheln an der Seite oder auf dem Kopf.

  • Zitat

    @tagam


    ich kann meinem Hund aber viel erklären indem ich ihm in dem Moment in dem er das macht was er nicht soll, strafe und in dem Moment in dem er davon ablässt auch belohne.
    D.h. sie packt ein Lamm und schüttelt es, dann fliegt ihr was um die Ohren oder ich bin in der Nähe und packe sie kurz am Genick und dazu kommt ein lautes Pfui.
    Sobald sie ablässt, kommt ein: so ist fein, und sie wird "gestreichelt", oder ein kurzes Tätscheln an der Seite oder auf dem Kopf.


    Meine Hunde bekaemen auch eine Massregelung die's in sich hat wenn sie ein Lamm (oder anderes Tier) schuetteln wuerden......meine Aussage bezog sich auf die Ohrfeige und das Ignorieren in deiner Kindheit.

  • Zitat

    @tagam


    ich kann meinem Hund aber viel erklären indem ich ihm in dem Moment in dem er das macht was er nicht soll, strafe und in dem Moment in dem er davon ablässt auch belohne.
    D.h. sie packt ein Lamm und schüttelt es, dann fliegt ihr was um die Ohren oder ich bin in der Nähe und packe sie kurz am Genick und dazu kommt ein lautes Pfui.
    Sobald sie ablässt, kommt ein: so ist fein, und sie wird "gestreichelt", oder ein kurzes Tätscheln an der Seite oder auf dem Kopf.


    Ich finde, das ist nicht die Definition von "erklären". Du zeigst lediglich eine Reaktion auf ein unerwünschtes Verhalten. Dein Hund versteht, dass du das nicht möchtest, aber warum versteht er nicht.
    Wenn ein Kind ein kleines Lamm ärgern würde, dann kann man sich mit dem Kind hinsetzen und ihm erklären, dass auch dieses Lebewesen Gefühle hat und man daher soetwas nicht tun sollte. Das ist für mich erklären.
    Bei einem Kind und einer guten Erklärung kann man dann auch davon ausgehen, dass es so etwas nicht nochmal tun wird, wenn es denn verstanden hat, warum.
    Bei einem Hund wäre ich mir da nicht so sicher. Meist braucht es ja viele Wiederholungen, bis der Hund generalisiert hat.

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