Hündin ausgebüxt! Wie verhalte ich mich richtig?

  • Hallo!


    Unsere Heidi ist heute abend beim Gassi gehen ausgebüxt.


    Abends lassen wir sie manchmal frei laufen, bisher ist nichts passiert, sie hat ja auch so ein Leuchtehalsband, so dass wir sie eigentlich sehen, wenn sie im Gebüsch rumkraucht und wir haben sie normalerweise auch im Blickfeld, nur heute waren wir einen Moment unachtsam und -schwupps- weg war sie um die Ecke.
    Tja, da standen wir nun eine dreiviertel Stunde, riefen sie wie doof und haben im Wechsel dort gewartet wo wir sie verloren haben, während der andere sie suchte.


    Dann irgendwann haben wir sie auch weiter weg gefunden. Sie kam ganz fröhlich aus dem Gebüsch gehopst als sei nix gewesen.
    (Beim Leuchtehalsband hat sich in der Zeit noch das Leuchteding herausgelöst, so dass wir sie auch gar nicht mehr sehen konnten)
    Mein Freund war stinkesauer und meckerte sie erstmal aus, nahm sie sofort an die kurze Leine und ab gings nach Hause.


    Ich frage mich nun, wie man sich am besten in solchen Situationen verhält. Man sagt ja, man darf nicht mit dem Hund meckern, sondern soll sich freuen, dass er wiedergekommen ist, damit er das Wiederkomen nicht mit einem schlechten Erlebnis verbindet, aber andererseits find ich soll man sie auch nicht dafür bestätigen, dass sie so lange weg war.


    Wir sind übrigens schön fleißig im Schleppleinentraining, da macht sie es auch relativ gut, läuft meist nie weiter als die 5m der SL, und geht auch sonst ganz ordentlich, nur sobald sie weiß, da ist keinerlei Leinenbegrenzung macht sie sich aus dem Staub, da hilft dann gar nichts mehr.


    Ich hab manchmal das Gefühl, sie wird nie freilaufen können...


    Grüße!


    Melanie

  • Hallo Melanie


    Wenn dein Hund so clever ist und mitbekommt wenn sie an der 5 meter Schlepp ist, dann mach doch mal eine ganz dünne längere Schlepp dran, damit der Radius von ihr größer ist. Wenn sie dann im Gebüsch verschwindet habt ihr sie an der Leine und sie merkt Frauchens Arm ist ja noch länger geworden. :wink:
    Wenn sie wegläuft sollte man loben, wenn man aber so sauer ist, daß man es nicht über sich bringt zu loben dann bitte zumindest nicht schimpfen.


    Viele Grüße Yvonne

  • Hallo Melanie,


    das mit dem weglaufen kenne ich auch. Unsere 3-jährige Hündin ist immer zu unseren Nachbarn gelaufen, die im Garten Katzenfutter stehen haben.
    Das war zeitweise so heftig, jedes Mal, wenn die Haustür aufging, war sie weg und rufen und versuchen sie zu holen half nichts.
    Wenn sie kam, konnte ich nicht mit ihr schimpfen, aber loben wollte ich sie auch nicht. Hab mir dann angewöhnt, sie ohne ein Wort zu holen und in ein Zimmer allein zu tun. Dort habe ich sie mind. eine halbe Stunde gelassen. Das hat bei uns geholfen, auch verfliegt der eigene Ärger in der Zeit.


    Liebe Grüße Beate

  • Hallo Melanie,


    du schreibst sie hat ein Lechthalsband um, also geh ich davon aus das es schon dunkel gestern war!


    Ich würde sie nicht abends im Dunkeln alleine und frei laufen lassen. Tagsüber kannst du schon eher reagieren und die siehst deinen Hund ja doch eher. :wink:


    Geht doch mal mit ihr im Wald spazieren. Versteckt euch hinter Bäumen sobald du merkst ihr habt nicht mehr die volle Aufmerksamkeit.
    Wir haben bei Sky einmal gepfiffen und wenn sie nicht kam, waren wir schwupps hinter einem Baum verschwunden und sie hat sie richtig erschrocken, da sie gemerkt hat sie darf uns nicht aus den Augen lassen, da wir ja doch schon mal verschwinden können.


    Ein späteres Tschüß läßt deinen Hund sofort Kehrt machen.


    Aber ob sie nicht die Dunkelheit für sich ausnutzen würde bezweifle ich, diese Gelegenheit hätte sie sich in dem Alter auch zunutzen gemacht.


    Zum anderen den Hund auszuschimpfen wenn er nu wirklich erst nach einer halben Stunde zu euch kommt ist nicht richtig. So kommt sie irgendwann gar nicht mehr zu euch. Schluckt euren Ärger runter und lobt sie wenn sie endlich zu euch kommt.
    Ich weiß ist schwer, aber ihr tut euch keinen Gefallen, wenn ihr sie ausschimpft. :wink:

  • Ich schließe mich Yini an.


    Wichtig!


    Du (Hundehalter überhaupt) haftest im Schadensfall für das Verhalten Deines Hundes. Anders ausgedrückt: Kommt jemand zu Schaden weil Dein Hund sich wie ein Hund verhält, musst Du dafür haften. Es ist dabei völlig unerheblich, ob die geschädigte Person den Schaden selbst herbeigeführt hat oder nicht. Beispiel: Jemand trifft auf Deinen Hund, erschrickt und schlägt aus Panik (oder auch absichtlich) auf Deinen Hund ein. Der beißt aus Angst, haut ab und verursacht dadurch noch einen Verkehrsunfall. Solche Schäden können leicht in die Millionen Euro gehen.
    Die Haftpflichtversicherung könnte die Schadensbegleichung verweigern, in dem sie Dier Fahrlässigkeit vorwirft (in dem von Dir beschriebenen Fall sogar berechtigt).


    Besser Du lässt sie nur noch in gesichertem Gelände von der Leine bis sie es kann.


    Gruß
    Wakan

  • Morgen,
    ja nicht böse sein!!
    Sonst meint sie wenn ich komm dann gibts eh nur Schimpfe/hier bin ich eh nicht willkommen!!


    Ich hätt auch gesagt dünne, längere Schlepp!!
    Meiner is auch so klug der merkt das! ,-)
    jetzt hat er ne 20m schlepp (dünn) und die stört ihn nicht und ich kann ihn immer halten wenn er weg will!


    Ich nehm die Schlepp auch auf wenn ich ihn abruf, wenn er nicht kommt gibts nen kleinen "aufmerksamkeitsruck" ich weiß is nicht so gut aber so lässt er sich von andren dingen abhalten!!! ,-)))


    Wir haben auch ein Leuchthalsband!! :D

  • Ich würde meinen Hund niemals im dunkeln lose laufen lassen. Du siehst doch nicht was 20 m weiter ist und mit Einbruch der Dämmerung beginnt die aktive Zeit für jegliches Wild. Daß sie da viel interessierter und aktiver ist, sollte klar sein. Wenn es wirklich dunkel ist kannst du deinen Hund doch gar nicht erkennen, du siehst ihre Körperhaltung nicht, wo sie hinschaut und vor allem, wie sie auf dein Rufen reagiert.


    Wenn sie wegläuft ist das definitiv deine Schuld. Zum einen setzt du sie in der Dämmerung Reizen aus, denen ein Hund nur schwer widerstehen kann (Training unter Aklenkung Teil V). Andererseits hast du mit ihr den Sinn und Zweck des „Hier“ Kommandos nicht verständlich genug trainiert. – Sei also froh, wenn sie überhaupt zu dir zurück kommt !!


    Für Hunde gilt nur das Hier und Jetzt. Weißt du, warum sie weggelaufen ist ? War irgendeine Ablenkung da, oder hast du beim 3. Rufen schon sehr verärgert geklungen (das übliche: Elender Köter, komm sofort hierhin, ....) und sie ist dir lieber aus dem Weg gegangen. Zwischen gehen und kommen lag eine lange Zeit. Während du nur gewartet hast hat Hundi vermutlich 1000 Sachen erlebt. Irgendwann kommt sie zurück und würde sich, wenn sie denn entsprechend begrüßt würde, freuen dich wieder zu haben. Reagierst du wütend, versteht sie die Welt nicht mehr, denn in den letzten 10 sec war die einzige Aktion von ihr auf dich zuzulaufen und was war daran verkehrt ? Ein Hund versteht das nicht !


    Neben allem täglichen Training nimm sie abends an die SL. Ein vernünftiges SL Training bedeutet, daß der Hund lediglich abgesichert ist, nicht, daß er ewig am Ende der Leine hängt, bzw. „nur“ wegen dem nicht-weg-können hört. Ich rufe meinen Hund VOR Ende der Leine zurück oder bremse ihn mit warte, bleib, langsam, .. aus. Reagiert der Hund nicht, erinnere ich ihn mit einer leichten Bewegung der Leine an mich. Wenn sie etwas sieht wo sie hin will, bleib stehen, ruf sie zurück, lobe (dezent, nicht übertrieben) für jeden Schritt in deine Richtung, aber bestehe darauf, daß sie bis zu dir kommt. Dann gibt’s ein richtiges Lob und ihr könnt gemeinsam zu der interessanten Stelle gehen und nachschauen (sowas verbindet !).


    Frag dich immer, warum macht mein Hund das, ab welchem Punkt haben wir uns mißverstanden. Hunde sind IMMER direkt und ehrlich, drücken jederzeit ihre wahre Stimmung aus und wer seinen Hund kennt, kann seine Reaktion vorhersehen. Und bedenke, einem Hund gegenüber kannst du dich nicht verstellen. Der hört dir nicht zu, sondern liest dich. Bevor du versuchst freundlich zu sein, aber das Gegenteil ausstrahlst, nimm ihn lieber kommentarlos an die Leine und geh weiter.


    Und um Gottes Willen den Hund zuhause nicht wegsperren !!!! Wie um alles in der Welt soll er das verstehen ? Sperr mal ein 2-jähriges Kind zuhause in den Keller, weil es vor Stunden beim Einkaufen etwas aus dem Regal gerissen hat ...

  • Hallo staffy,


    wir sperren den Hund auf keinen Fall in den Keller . Sondern tun sie in die Küche und machen die Tür zu. Bei uns haben wir keine hundefreundliche Nachbarschaft. Jacky wurde schon mit Eimer und Steinen von Nachbarn verjagt. Wenn ich sie lobe, habe ich das Gefühl,sie meint, fürs weglaufen noch belohnt zu werden . In der Hundeschule hat man uns beigebracht nicht zu schimpfen, tu ich ja auch nicht.


    Aber am Anfang hatte ich es mit Leckerlie und loben probiert, wenn sie wiederkam und sie büxte so oft sie konnte aus. Jetzt ist es schon seltener geworden. Wie soll ich sonst reagieren?


    Liebe Grüße Beate

  • Wenn der Hund nicht auf Ruf kommt und irgendwann meint jetzt könnte er mal kommen, bestätigt man ihn nicht in seinem Verhalten, wenn man ihn dann lobt? Bin mir da sehr unsicher. Klar, soll er gelobt werden. Aber ich möchte ihn ja nicht fürs "kommen wenn es ihm passt" loben. Zur Zeit lasse ich ihn nach dem Kommen sitz machen und dann gibts Lob. Wäre es doch besser ihn gleich, ohne Sitz machen, zu loben?


    LG
    Mija

  • Hallo Mija,


    wenn der Hund kommt, sollte er auf jeden Fall gelobt werden. Lässt du ihn erst absitzen, denkt er, er wird für's Sitz gelobt.


    Ich mache es so, wenn er kommt, lobe ich ihn verbal, lasse ihn absitzen und er bekommt sein Leckerchen. Ob das im Sinne einer Hundeschule ist , weiß ich nicht, aber es funktioniert.


    Am Freitag werde ich mal in der Hundeschule nachhören.


    Gruß


    Nele

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!