Gefühle nach dem Hundekauf.

  • Hallo.


    Ich weiß gar nicht wie ich am besten anfangen soll... Ich wünsche mir schon seit rund 10 Jahren einen Hund. Bis jetzt hatte es jedoch immer wegen irgendwelchen Sachen nicht geklappt oder haben nicht gepasst, sodass ich mir den Wunsch nicht erfüllen konnte. Jetzt da ich in einer Wohnung in der Hunde erlaubt sind wohne und ich ihn mit zur Arbeit nehmen kann, konnte ich mir endlich meinen langen Traum erfüllen. Gesagt getan habe ich mir 2 Tage nach dem Umzug meinen Baiko geholt. Seine Familie musste ihn abgeben, weil der Sohn eine Allergie entwickelt hatte.


    Nun aber zu meiner eigentlichen Frage: Ich habe immer gedacht, dass ich wenn ich ihn mal habe die ganze Zeit nur noch mit einem Grinsen durch die Gegend laufe und total Happy bin. Das war am ersten Tag auch so, aber seit 4 Tagen frage ich mich immer ob es richtig war, ob ich alles richtig mache und wie es wohl laufen wird. Baiko ist an sich total unkompliziert (schläft durch, kann allein bleiben), aber die Vorbesitzer haben ihn nichts weiter beigebracht. Noch nichtmal Sitz kann er und das obwohl er schon 3 Jahre alt ist. Naja, ich bin irgendwie ein wenig deprimiert... ich bin mit ihm einfach noch nicht so vertraut wie mit den Hunden in meiner Umgebung, mit denen ich schon lange Gassi gehe. Ich wusste auch vorher das es anstrengend wird und habe mir das alles auch eigentlihc anstrengender vorgestellt. Das einzige was ich einfach so seltsam finde ist, dass ich mich nicht so freuen kann, wie ich es erwartet hätte.


    Hatte das einer von euch auch? Das ihr euch endlich den Traum erfüllt habt und dann ein wenig auf dem Schlauch standet? Wann hat sich das gelegt, oder besser gefragt, wie lang hat es gedauert, bis ihr euch mit eurem neuem Familienmitglied richtig verbunden gefühlt habt?


    Gruß Sigma

  • Hey, Du mußt Dich doch erstmal an Deinen neuen Mitbewohner gewöhnen. Die Bindung zu einem Hund kommt nicht von jetzt auf gleich, das braucht seine Zeit.


    Warte mal ab, wenn Du etwas mit ihm arbeitest und siehst, wie Dein Hund auf Dich reagiert, Dich anschaut und Dir vertraut, dann wirst Du diese Gedanken schnell in die Ecke stellen.


    Wir haben vor 2 Monaten einen Zweithund bekommen. Ich gehe mit ihm zur Hundeschule und merke, wie die Bindung zu diesem Hund täglich intensiver wird. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl kommt schneller als Du denkst. Also, etwas Geduld.


    Liebe Grüsse


    Nele :)

  • Huhu!


    Ich weiß nicht, ob ich es richtig verstanden habe... Dein Problem oder vielmehr deine Bedenken sind, dass Baiko schon 3 ist und du das Gefühl hast, er "prägt" sich nicht mehr auf dich und lernt nichts mehr, weil er schon so "alt" ist?
    Ich kann dir versichern, dass JEDER Hund in JEDEM Alter lernt und sich auf dich einstellt und mit dir zu einem Team wird, wenn du dich darum bemühst! Nichts gelernt ist immer besser als falsches gelernt...! Du kannst mit Baiko alles machen, was du möchtest. Er ist 3 Jahre alt. Das ist doch sehr jung, wenn du bedenkst, dass er vielleicht 15 oder noch älter wird und ständig lernen kann! Stell dir vor, was ihr in den nächsten 10 Jahren alles erleben werdet gemeinsam...
    Such dir doch eine Hundeschule, die mit positiver Verstärkung arbeitet und vielleicht mit Geschirr und Clicker!? Vielleicht würde euch beiden das den Einstieg erleichtern und euch helfen euch besser zu verstehen! Baiko scheint ja eigentlich ein wirklich netter unkomplizierter Hund zu sein! Lass ihm trotzdem ein bisschen Zeit, sich einzugewöhnen. ;)


    LG murmel

  • Das kenn ich... hatte ich bei Hoover genauso. Es kommen die ganze Zweifel hoch - kann ich mich genug kümmern? War es die richtige Entscheidung?


    Das Gefühl vergeht aber innerhalb kürzester Zeit, spätestens, wenn Ihr die ersten Erfolge habt!



    lg
    schnupp

  • Hallo.


    murmel: Nein das meinte ich nicht. Ich weiß, dass ein 3 Jahre alter Hund noch viel lernen kann, deswegen hab ich ihn mir ja auch ausgesucht! ;) Ich meinte es eher wie schnuppchen es verstanden hat.


    Ich bin einfach ein wenig verunsichert, ob meine Entscheidung richtig war... Jetzt wo er so ruhig unter meinem Schreibtisch liegt bin ich mir schon wieder ein wenig sicherer. :)


    Ich wollte einfach nur mal so in die Runde fragen, ob es anderen auch so ergangen ist und wie lange sie gebraucht haben, um ein richtiges Team zu werden.


    Der Auslöser war eigentlich, dass ich in den 4 Tagen schon viel mit ihm geschafft habe (nicht aus dem Auto hüpfen, ruhig an der Leine sein, auf das Futter warten und nicht drauf los stürmen....) und er heute einfach nur mist gemacht hat. Er hat nix mehr gemacht was wir in den paar Tagen vorher geübt haben und plötzlich ständig gebellt hat. Ich vermut einfach mal das er heute keinen Bock hatte oder mich mal testen wollte, ob es nicht doch so einfach für ihn sein wie bei seinen Vorbesitzern.


    Ich glaube ja auch das es die richtige Entscheidung war, aber wir müssen uns wohl beide noch aneinander gewöhnen.


    In einem Buch habe ich gelesen, dass es bis zu 6 Monate dauert, bis man ein richtiges Team geworden ist. Könnt ihr das bestätigen?


    Gruß
    Sigma

  • gg 6 Monate? Also Hoover ist jetzt bald wirklich MEIN Hund (TH hat so ne Art Eigentumsvorbehalt von einem Jahr). Und teilweise zweifel ich heute noch dran, weil wir immer wieder Aussetzer haben, die mich verzweifeln lassen.
    Dass sich Dein Hund heute so aufgeführt hat, hat vielleicht etwas mit der Art zu tun, wie Hunde lernen. Wenn ein eingeschlichenes Verhalten ausgeschlichen werden soll, wird es anfangs oft noch verstärkt gezeigt, um dann auszusterben. Also keine Panik ;-)


    Aber insofern kann ich Dich beruhigen: Kaum habt ihr eine Herausforderung hinter Euch, kommt sicher bald die nächste *ggg*


    Lass den Kopf nicht hängen - kuschel Dich zu Deinem Hund am Boden und erzähl ihm, was so in Dir vorgeht. Klingt bescheuert, ich weiß - aber mir hats immer geholfen...


    lg
    schnupp

  • Ganz ehrlich, ich find es sehr mutig, dass Du das gepostet hast! Wirklich.
    Und ja, ich denke, fast alle haben solche Gedanken. Ich miteingeschlossen...aber ich hoffe auch, dass sich das legt. Schließlich muss sich nicht nur der Hund, sonder auch der Mensch an die neue Situation gewöhnen und man muss ja doch eiige Hürden nehmen...
    Ich glaube aber, dass wir uns alle richitg entschieden haben...allein schon die Tatsache, dass man sich so viele Sorgen macht..ist ja eigentlich eher ein gutes Zeichen! :)

  • Wenn ich ehrlich bin, als ich mit 16 endlich meine Lady bekommen habe, war ich einfach nur happy. Ich habe mir auch, seitdem ich denken kann, einen Hund gewünscht, und fand es einfach nur toll, als sie dann endlich da war. Aber es ist durchaus möglich, dass meine Eltern vielleicht so gedacht haben wie du. Wissen tu ichs nicht, aber kann schon sein.


    Aber auch wenn ich mich einfach nur gefreut habe, kann ich deine Gedanken trotzdem irgendwie nachvollziehen. Man möchte ja schon alles richtig machen und versuchen es dem Tier so gut wie möglich zu machen. :)


    Liebe Grüße

  • Hi,


    wollte mal fragen, ob ich das richtig verstanden habe.


    Hast Du Deinen Hund jetzt seit 4 Tagen erst oder hast Du die Bedenken seit 4 Tagen? Im zweiten Fall, wie lange hast Du Dein Hundi denn schon?


    Ich kenne das Gefühl zum Glück nicht, bei meinem zweiten Hund, den ich aus dem Tierheim habe, hat es auch ewig gedauert, bis er Vertrauen zu mir hatte, er hat sich die erste Zeit auch zurückgezogen und es hatte für den Eindruck, als ob ich ihm sch....egal wäre. Das Verhalten hat mich aber nur noch mehr angespornt, dieses Verhalten von ihm zu ändern.


    Und er war damals auch schon 2,5 Jahre alt und kannte damals nur Pfötchengeben, sonst nix. Heute kann er alles, was ich ihm beigebracht habe und er will immer noch neue Sachen lernen.


    Also, mach Dir keine Sorgen, er hat ja ne völlig neue Umgebung und muss erstmal die Lage checken. Vielleicht versteht er es ja auch noch nicht so ganz, warum er jetzt nicht mehr bei der Familie ist und braucht noch nen Moment, um das zu realisieren.


    VIIIIEEEEELLL Geduld, nicht aufgeben, die Zweifel hauen schon wieder ab!

  • Ich kenne das auch. Am Schlimmsten waren die Zweifel in der Zeit, als ich auf Face gewartet habe (es hat 6 Wochen gedauert von dem Zeitpunkt an, an dem ich mich in ein Foto verliebt habe bis zu dem Zeitpunkt, als sie aus Irland hier eintraf). Ich schwankte bald stündlich zwischen wieder absagen und himmelhochjauchzend.


    Als sie hier war, hielt das Gefühl noch einige Zeit an. Ich war glücklich - keine Frage. Aber die Problemchen der ersten Zeit brachten mich eben doch immer mal wieder zum Grübeln. Wenn sie dann wieder ihre kleinen Aussetzer hatte und ihren Schatten quer durch die Wohnung hütete oder wenn sie aus Übersprungshandlungen heraus mir wieder ein Loch in einen Pulli riss oder wenn sie einfach nicht stubenrein werden wollte. Aber mit jedem kleinen Schritt voran wurde mir immer klarer, wie goldrichtig die Entscheidung war und merkwürdigerweise ging es auch andersrum. Sprich je sicherer ich mir wurde, daß das genau der Hund war, den ich wollte - umso einfach liess sich jedes Problem lösen.


    Das kommt auch bei dir noch! Da bin ich sicher.

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