Gefühle nach dem Hundekauf.

  • Hallo,


    also ich finds auch mutig dass Du das gepostet hast.


    Dafür ein dickes :gut: (Daumenhoch)


    Und dann möchte ich gerne noch was
    (klugscheisserisches) ;-) dazu sagen.


    Das was Du da gerade mitmachst - ist ganz normal.
    Vielen geht es so, die eine ganz wichtige Entscheidung getroffen
    haben (Heirat, Autokauf, Hauskauf...etc)


    Man nennt dieses "Phänomen" kognitive Dissonanz. (nichts ansteckendes ;-), keine Angst )
    ganz kurz und vereinfacht : eine als unbequem empfundene psychische Spannung.
    Innerlich wägt man ab zwischen den Nachteilen der getroffenen Entscheidung und den Vorteilen wenn man die Entscheidung nicht getroffen hätte.


    :gruebel: hm, ist das verständlich ?
    Ist schon ne Weile her, daß ich das gelernt habe


    Das ist das, was Du gerade erlebst.


    Nun mußt Du schauen, dass daraus eine Konsonanz wird.


    Das heißt Du guckst einfach, daß ihr viele positive gemeinsame
    Erfahrungen macht in der nächsten Zeit, damit sich das Gefühl einstellt
    dass Deine Entscheidung richtig war.


    Ich wünsche Dir viel
    Erfolg beim Erreichen Deiner Konsonanz ;-)


    Schöne Grüße
    von
    Christine

  • Neeee, :D


    der Haken an der Sache ist,
    daß man das nicht schon vorher abbauen kann,
    d.h. Du wirst bei jeder Eheschließung eine neue
    kognitive Dissonanz haben.
    (ausser Du triffst einen Millionär :D )


    Konsonante Grüße
    von
    Christine
    :blume:

  • Ohhh Mann! Dann muss ich ja ein paar Mal heiraten...vielleicht macht Übung auch hier den Meister?! :lol:
    Das mit dem Millionär wäre auch net schlecht

  • Hi,
    ich hab meinen Snoop ja jetzt seit etwa drei Monaten und hatte diese kognitive Dissonanz :freude: ziemlich ausgeprägt.
    Da er ja nicht mal geplant war und wir eigentlich nur eine Zwischenstation für den armen Kerl sein sollten, war es wahrscheinlich noch etwas schlimmer.
    Ich hab nächtelang bis 3 Uhr wachgelegen und mir Gedanken gemacht, ob es richtig ist, ihn zu behalten.
    Dauernd hab ich mir gewünscht, dass es wieder normal wird, und ich mir nicht 24 Stunden am Tag Sorgen wegen dem Hund machen muss.


    Und unsere Schwierigkeiten wurden immer schlimmer, der Hund hat mich ignoriert, dauernd andere Hunde und Pferde (wir wohnen am Reitplatz) angebellt und Kinder angeknurrt....


    Ich hatte schon mit schlechtem Gewissen eine Weitervermittlung in die Wege geleitet, als es auf einmal KLICK gemacht hat.
    Die Entscheidung stand, Snoop bleibt.


    Und er hat das gespürt, da bin ich sicher. Ab dem Tag lief alles auf einmal besser und Snoop hat sich in dem Maße auf mich eingelassen, wie ich mich auf ihn eingelassen habe und wurde cooler und sicherer. Und ich war auf einmal wichtig für ihn.


    Es ist immer noch ein neues Gefühl, aber mittlerweile wird es normal und richtig, dass er bei uns ist und ich würde ihn nicht mehr hergeben!!!
    Meinen Schatz :love:


    Liebe Grüße
    Christine

  • @ snoop


    Da sieht man mal wieder, was die Hunde in/an uns alles erkennen können...


    Ich denke auch, dass gerade die Hunde, deren "Vertrauen" schon einmal mißbraucht wurde, besonders mißtrauisch sind. Ist vielleicht so ne Art Selbstschutz, kennt man vielleicht selbst von einer beendeten Beziehung, "jetzt habe ich erstmal die Schnauze voll, will erstmal keine neue Beziehung" oder so. Kann ja sein, dass man den Hunden erstmal beweisen muss, dass man ein "guter" Mensch ist.

  • Ich habe meinen Hund nun auch schon seit 8 Monaten.Aber manchmal frage ich mich immernoch,ob das überhaupt der richtige Hund für mich ist.Was heißt immernoch?Eigentlich habe ich mir diese Frage am Anfang gar nicht gestellt.Da habe ich mir nur gedacht:"O.k.,er bellt an der Leine andere Hunde an und jagt Pferde,Katzen,Eichhörnchen etc.,aber bekommst du mit Erziehung schon hin!" und:"Du hast ihn genommen,jetzt bleibt er bei dir,basta!Wer weiß,was sonst aus ihm wird!"


    Ganz so leicht war`s und ist es dann doch nicht.Seine ursprünglichen Probleme haben sich zwar etwas abgebaut, z.B. läuft er nicht mehr weg,um etwas zu jagen oder das Hunde-anbellen ist schon deutlich besser geworden und er kann alle möglichen Kommandos wirklich schon recht gut (dafür habe ich noch einige andere,mehr oder weniger störende Macken entdeckt).Ich wurde sogar schon öfter gefragt,in welche Hundeschule wir gehen,weil der Hund so unglaublich folgsam wäre.


    Aber ich blicke trotzdem noch neidisch auf Leute,die völlig entspannte Spaziergänge mit ihrem Hund machen können,deren Hunde zusammen auf einer Wiese spielen,oder die mit ihrem Hund einen Hundesport betreiben können.Das sind Momente in denen ich mich frage,warum ich diesen Hund behalten habe und mir stattdessen nicht einen weniger problematischen Hund geholt habe.Natürlich erteile ich mir in solchen Momenten sofort eine mentale Ohrfeige!


    Ich kann mit meinem Hund zwar (noch) nicht all die Sachen machen,die ich gerne mit einem Hund gemacht hätte,aber ich habe durch ihn auch jede Menge dazu gelernt.Mehr als ich es mit einem "normalen" Hund wohl jemals getan hätte.


    Wenn das kleine Monster dann aber so niedlich angeschleimt kommt und seinen Dickschädel an mir reibt, oder wenn er mit Kauknochen im Maul grunzend auf dem Rücken liegt und ich ihm die Plautze kraulen muß ,dann könnte ich ihn abknutschen.In so kleinen Alltagsmomenten wie diesen und noch in vielen mehr bin ich mir absolut sicher,daß das genau mein Hund ist!



    Liebe Grüße,
    Christiane

  • Kenn ich!!


    Ich wollte z.B. nie einen Jagdhund, auf keinen Fall einen Rüden und vor allem keinen Terrier... (Muss ich noch erwähnen, dass Snoop ein jagender Terrier-Mix Rüde ist?)


    Meine Vorstellung war ein Hund, der entspannt ohne Leine neben mir läuft, still unterm Tisch liegt, wenn ich im Biergarten sitze und nachts Ruhe gibt.


    Snoop geht nur mit Leine (wir wohnen halt nun mal draussen in der Natur, wo die Hasen in unserem Garten spielen...) und zog anfangs auch noch, bellte bei jeder Gelegenheit nach anderen Hunden und tappte nachts durchs Haus... Alle ist mittlerweile besser geworden.


    Aber dass ich jetzt damit klar komme liegt zum einen daran, dass ich von all den tollen Hunden, die mir ein Vorbild waren, die Macken erzählt bekommen habe:
    Der Superbrave von einer Bekannten kann unter Menschen trotz super Erziehung in der Superhundeschule nur mit Halti geführt werden.
    Die brave verträgliche anhängliche Hündin einer Freundin jagt alles was sich bewegt und war schon öfter mal ein paar Stunden verschollen
    und die kleine brave Hündin meiner Schwägerin kläfft auf der Straße jeden Hund an. Toll.


    Dann hab ich gelesen: MACH NIE DEN FEHLER, DEINEN HUND MIT EINEM ANDEREN ZU VERGLEICHEN! Seit ich das nicht mehr mache, gehts uns beiden viel besser.


    Da kommst du auch hin und es wird ja auch immer besser. Und du sagst ja selbst: du weisst, dass das DEIN Hund ist!!! Das ist ja wohl die Hauptsache.


    Viel Spaß noch euch beiden
    LG
    Christine

  • Wie lange dauert es, bis Du mit Deinem Hund ein Team wirst?


    Ich sage mal: das dauert mehr als 6 Monate!!!


    Als ich meine jetztige Hündin bekam, war mein erster (heimlicher) Gedanke: Ach du Schreck! Wie werde ich dieses "Teil" bloß wieder los? Das ist jetzt 5 Jahre her und sie ist der weltbeste Hund!
    Ich hatte mindestens 6 Monate Zweifel, ob das überhaupt jemals "mein" Hund werden würde.
    Das dauert einfach, alle Lebenssituationen kennenzulernen, zu wissen, welchen "Bremsweg" der Hund hat, seine Sympathiebekundungen richtig zu verstehen, seine Eigenarten lieben zu lernen, seine Ängste zu spüren und ausräumen zu können, mit einer kurzen Kopfbewegung einen Richtungswechsel ankündigen können, mit einem einzigen Blick eine Situation "freizugeben" oder eben nicht, anders ausgedrückt: sich ohne Worte zu verstehen und miteinander zu verschmelzen... Dieser Zauber, der aus zwei Lebenwesen eine Einheit macht...
    Bei uns hat das ca. 2 Jahre gedauert und jetzt ist "das Teil" mein absoluter Traumhund :freude:


    Seit 5 Monaten habe ich einen zweiten Hund, einen supersüßen Rüden und ich weiß, daß er für immer bei mir bleiben wird und absolut zu mir gehört - aber dieses "Team-Gefühl" haben wir noch lange nicht! Aber ich weiß, daß es ganz sicher kommen wird :ja:


    Irgendein Zufall hat Dich zu diesem Hund geführt und es wird ganz, ganz sicher auch Dein Hund "werden" (er ist es ja schon, denn er hat außer Dir niemanden auf dieser Welt!), aber dazu gehört Zeit und die Bereitschaft, Dich auch voll und ganz darauf einzulassen :wink:
    Die Zweifel, die Du jetzt hast, hatte ich bei all meinen Hunden (3 eigene und 2 Pflegehunde) und sie sind alle verschwunden!


    Mensch/Hund-Beziehungen halten anscheinend länger als Mensch/Mensch-Beziehungen und vielleicht ist das der Grund, daß es ein bißchen länger dauert, bis die Liebe ewig währt :flower:

  • Hi


    Ich finde es toll, dass du ehrlich deine Gefühle und Zweifel schilderst :gut:


    Ich gebe (inzwischen) gern zu, dass es mir bei meinem Zweithund nicht anders ging.
    Dabei hatten wir vorher lange überlegt, ob Zweithund oder nicht, welche Rasse, etc.
    Als dann die Entscheidung stand und wir auf unsere Kleine warteten (die Welpen waren noch gar nicht auf der Welt, wir mussten also fast 12 Wochen warten, bis wir unsere Dicke holen konnten) war ich total happy und hab mich riesig gefreut.
    Aber als das Würmchen dann da war, war ich auch mehrmals kurz davor sie wieder abzugeben. Ich hatte das Gefühl, dass ich zu dem Zwerg gar keine Beziehung hatte.
    Bei meinem Ersthund wusste ich von dem Moment an, als ich ihn gesehen hatte, dass es MEIN Hund war. Da hat die Beziehung von der ersten Sekunde an gestimmt. Bei Kasha war es nicht so und deshalb hatte ich Zweifel, ob sie der richtige Hund für mich wäre.
    Die Welpenschule hat mir dann aber sehr geholfen und wir sind langsam aber sicher ein Team geworden.
    Das hat zwar etwas Zeit gebraucht aber heute liebe ich meine Maus heiß und innig und möchte sie auf keinen Fall mehr missen.


    liebe Grüße
    Steffi

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