Neue Regeln an der Leine aufbauen

  • hallo
    Ich mach mal hiermit einen neuen Thread auf, damit ich den von Fräuleinwolle nicht zuspamme ;)

    Wir haben Caron erfolgreich beigebracht, an der Leine zu ziehen, zu machen was er will und nicht auf uns zu achten :ironie:

    Das soll sich ab sofort ändern! Ich hab hier bereits einen wertvollen Tip bekommen, wie ich Caron's Aufmerksamkeit bekomme, um danach am Leine laufen zu arbeiten.

    Seit gestern laufe ich nun also "Chaos". Zuerst lief ich ca. 10min. lang total im zickzack hin und her, im Kreis, links, recht etc. Das hatte zur Folge dass ich den Hund stellenweise wegschubsen musste, manchmal zog ich ihn hinter mir her etc.
    Caron war natürlich erstmal komplett verwirrt und lies sich manchmal gut zurückfallen, wohl aus Unsicherheit? Auf jeden Fall hat er angefangen mehr auf mich zu achten. Da habe ich angefangen das "Chaos" zu reduzieren und nur noch überraschend die Richtung zu wechseln oder "durch" ihn hindurch zu gehen wenn er an der Leine ziehen wollte.

    Gestern Abend und heute Morgen ist mir nun folgendes aufgefallen:
    Immer wenn ich gegen ihn die Richtung wechsle, er also weichen muss, zeigt er ein Beschw. Signal (in diesem Fall kurzes Lecken). Gehen wir dann weiter gähnt er. Das spielt sich jedes Mal so ab.

    Ich verstehe dass diese neue Situation für ihn verwirrend, unberechenbar und total neu ist. Ich möchte dieses "Chaoslaufen" auch nur ganz kurz machen und sofort dazu übergehen, korrektes laufen zu belohnen. In der Hoffnung dass er es dann nicht mehr für "beruhigungs-würdig" findet.

    WANN beginne ich nun mit belohnen? Denn das falsche Timing hatten wir schon. Er kam zurück, holte sich die Belohnung und sauste wieder nach vorne. Daher jetzt der neue Aufbau.

    Mein Ziel ist, locker an der Leine egal wie lang sie ist. Also auch an der Schleppe.

    So ihr erfahrenen Hundedopteusen, könnt ihr mir helfen? :D

  • Ich hatte gerade erst letzte Woche mit Connor ne Einzestunde und leif auch das erste mal "Chaos".

    Belohnt wurde noch in dieser Stunde.

    Er hatte nach einigen Minuten gerafft was ich will, lief aufmerksam neben mir und schaute mich immer wieder an. IdR hab ich einfach die Klappe gehalten, nicht mit ihm gesprochen, ihn nicht angeschaut.

    Wenn er richtig schön gelaufen ist gabs ein "feeeeini" - und direkt wieder Ruhe.


    Leckerlies gibts gar keine mehr (jedenfalls nicht fürs Leinelaufen) - wir haben das während der Stunde ausprobiert, er wollte sie gar nicht, war total auf mich bzw. Trainer fixiert, lies die Leckerlies sogar liegen. Also wird draußen das Leinelaufen nur noch mit Stimme motiviert.


    Viel Spaß und Geduld weiterhin :)

  • also ich will das ja auch mit meinem welpen versuchen, aber wenn ihr chaos läuft, und er schaut ja nicht, und zieht, zieht ihr dann einfach an der leine in die richtung die ihr wollt? sonst bring ich ihn ja nicht dazu in meine richtung zu laufen.. wenn ich stehenbleibe sobald er zieht, setzt er sich einfach irgendwann hin und wartet.. aber kommt nicht zu mir zurück.. muss ich ihn dann rufen?

  • ich habs vor einiger Zeit auch angefangen und zwar so, dass der Hund mich nicht mehr überholen darf. Da bin ich auch ziemlich streng. Ich bin der Meinung, dass er es viel besser versteht als wenn ich verlange, dass er nciht zieht, aber trotzdem vorweg laufen darf. Er muss nun also überwiegend auf meiner linken Seite neben mir hergehen (oder hinter mir), aber nicht mehr vor mir, nur wenn ich es erlaube. Es gibt ein Kommando dafür "bei mir", dieses habe ich mit dem Clicker aufgebaut. Häufiges Stehenbleiben oder Richtungswechsel soll seine Aufmerksamkeit noch mehr auf mich lenken. Bleibe ich stehen und er ist vor mir, mache ich ein Geräusch, das ihn animiert, sich bei mir links einzuordnen (kann man auch mit nem Handzeichen zusätzlcih verdeutlichen). Blickkontakt und sauberes Laufen wird geclickert oder gelobt. Rennt er wieder vor, wird korrigiert (Geräusch machen oder "Hey! Zu mir"). So klappt es deutlich besser als wenn ich ihn immer wieder auffordere, nicht zu ziehen, aber troitzdem vorlaufen zu lassen.

    Das hört sich zwar streng an, ist aber einleuchtend für ihn. An der Schlepe hab ichs auch so gemacht, aber da darf dann der Abstand etwas größer sein. Auch bekommt er immer wieder Schnüffel-/Pieselpausen.

    Es dauert auch ne ganze Weile, bis es sitzt. Wir arbeiten immer noch dran. Das Gehen ist aber schon viel entspannter geworden und wir kommen auch besser an anderen Hunden/Menschen vorbei.

    Gruß und viel Erfolg
    jennja

  • Bei uns läuft es jetzt auch so wie bei jennja.
    Lucy läuft neben mir, aber wir sind noch dabei, jeden Blickkontakt zu clickern. :D
    Wenn sie etwas vorläuft passiert es immer öfter, dass sie stehen bleibt und wartet, bis ich ran bin. Das gibt ein extra dickes Lob. Ansonsten ruf ich nur leise ihren Namen und sie kommt zurück und ordnet sich wieder links neben mir ein.

    Ich denke auch, dass es für den Hund unheimlich schwer ist einzuschätzen, wie weit darf ich denn nun vor ohne die Leine zu straffen.

  • Warum darf man am Anfang nicht belohnen? Ich würde sofort belohnen, wenn der Hund das richtige Verhalten zeigt. Z.B. du läufst "durch" den Hund, daraufhin liegt seine Konzentration bei dir (er ist ja gezwungen, dich wahrzunehmen, vielleicht macht er auch ein paar Schritte neben dir her?!): genau das würde ich schon belohnen. wie soll der Hund sonst verstehen, worum es eigentlich geht? So ist es doch nur Stress für ihn, wenn er nicht versteht, wie er es besser machen kann?!

  • Zitat

    Warum darf man am Anfang nicht belohnen? Ich würde sofort belohnen, wenn der Hund das richtige Verhalten zeigt.!

    Genauso haben wir es gemacht.
    Direktes Lob, wenn der Hund aufmerksam war.

  • Wir haben ja auch dieses spezielle Zerr-Problem. Beim ZHS freut man sich drüber, im Alltag eher nicht.

    Mein Problem ist, dass wir in ner Großstadt leben. Er sollte schnüffeln und sein Geschäft machen können. Im Moment ist nicht dran zu denken ihn dafür mal von der Leine zu machen. Deshalb kommt "Fuß" laufen für mich nicht in Frage. Und auch hinter mir gehen finde ich dann kontraproduktiv, da sehe ich nicht wenn er mal schnüffelt oder pieselt. Und das darf er ja. Deshalb darf er schon vorne laufen.

    Wir suchen auch noch den richtigen Weg...

  • ich lobe ihn andauernd (verbal) wenn er richtig läuft... aber das mit den leckerli klappt nicht so recht, ich hab das gefühl er holt sich dann sein leckerli kurz ab und zerrt wieder an der leine..
    ich habe das gefühl dass er überhaupt nicht checkt wofür genau er jetzt dieses leckerli erhalten hat. deshalb bin ich einfach zum lobenden leisen singsang übergegangen wenn er richtig geht, und wenn er wieder zieht oder mir vor die füsse laufen will, dann raune ich unzufrieden. manchmal hilfts, manchmal nicht.. bin ich damit auf einem guten weg? was meint ihr?
    ps. er versucht immer und immer wieder mir vor die füsse zu laufen und plötzlich rechts von mir zu gehen. Ich habe aber gelesen dass man zu anfang immer die selbe seite nehmen müsste damit der hund das versteht... ist das so? und nur wenn ich ihn links habe, versucht er mir sozusagen "den weg abzuschneiden" und würde mir voll in die füsse laufen wenn ich die leine dann nicht von meinem körper weghalten würde.. hat das was zu bedeuten?

  • ich füge hier mal Fräuleinwolle's Antwort auf eine ähnliche Frage ein:

    Zitat


    (...)Ja, Chaoslaufen gibt es bei mir bei den Welpchen immer schon vom ersten Tag an. Deswegen hatte ich wohl noch nie das Leinenzieh-Problem (außer bei katze). Allerdings sollte beim Chaoslaufen normalerweise eher nicht belohnt werden. Da sollte es Belohnung genug sein, daß der Hund wenn er es richtig macht, eben nicht mehr genervt wird. Ich erkläre das mit dem Kreuz-und querlaufen den Leuten immer so: Wenn der Hund auf Dich aufpaßt, gehts ihm gut. Er hat im Radius der Leine seine Freiheit. Paßt er nicht auf mich auf, wird es blöd für ihn, er wird am Geschirr geschüttelt, es wird ihm auf die Füße getreten usw...
    Es ist also quasi die Belohnung, daß es ihm gut geht. Wofür er halt einfach nur selber sorgt. Ich würde (persönlich) erst mit Belohnung beim Leine-gehen arbeiten, wenn ihr kein Chaoslaufen mehr braucht, damit der Hund aufmerksam ist... Und dann würde ich dabei nur besonders schöne Angebote belohnen (bei jabba wäre so etwas: er sieht Vogel, prescht aber nicht vor, sondern sucht Blickkontakt, dann super Belohnung.)...

    Aber Du kennst Caron natürlich da besser und kannst da besser einschätzen, ob die Belohnung jetzt hilft, oder im Moment eher noch als Ablenkung fungieren würde... Weil wenn Du zu früh belohnst (nur beim Leinenspiel), dann ist der Hund bei Dir, wenn Du Lecker hast, und zieht wieder, wenn Du keines hast...

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