Habt ihr euch die Hundeanschaffung gut überlegt?

  • Zitat

    Ach Marion, eine sehr schöne Geschichte - hab echt ne Gänsehaut bekommen =)

    sonja, wenn ich noch schreiben würde, wie wir sie dazu gebracht haben irgend etwas zu fressen, dann......

    dieses tier hat bis an ihr lebensende kein hundefutter gefressen. wir hatten auf der heimfahrt an der straße einen riesigen korb melonen gekauft. die hat sie zwischen die pfoten genommen und ausgehöhlt.

    damals gab es nicht zu jeder jahreszeit melonen zu kaufen. wir saßen recht bald auf dem trockenen. es war sehr schwer, wir haben ihr alles angeboten. sie fraß nicht. wir hatten zwei katzen. denen schaute sie beim fressen zu. eines tages stand sie am katzenfutter.
    wir haben dann versucht, ihr hundefutter im katzennapf zu geben - aussichtslos. dann klaute sie mir eine zucchini und verspeiste sie. große freude, hund hatte einen melonenersatz. es ging butterbrot, katzenfutter und zucchini :D im laufe der zeit fraß sie auch getrockneten pansen - aber nur die glatten stücke. unser futterladen holte für uns immer die riesigen säcke in den laden und wir wühlten da die glatten stücke raus.
    danach stanken wir genauso wie der pansen. ein traum.

    sie war ein toller hund, sie hat sich uns ausgesucht und wir waren lange sehr glücklich zusammen. ich denke noch heute fast jeden tag mit liebe an sie, obwohl sie schon über 20 jahre nicht mehr bei uns ist.

    übrigens, sie hat alles, was weiß war am strand geklaut, weil die urlauber in weißen servietten ihre essensreste liegen hatten. wenn wir essen waren, bekam sie die knochen in der serviette, das war das größte für sie. sie hat auch ein gebratenes geflügelgerippe gefressen (ich weiß, aber sie war anders) :D

    gruß marion

  • Aber da kann man doch mal sehen das ein Hund auch überleben kann wenn er "anderes Futter" bekommt ;)

    Davon ab überlege ich wie ein und wie Boomer überleben kann .. .was der alles frisst :roll:

  • Ich bin der Meinung, dass man überhaupt nicht wirklich planen kann, was alles in den nächsten 10-15 Jahren auf einen zukommt. ;)

    Wichtiger ist meiner Meinung nach, dass man vor der Anschaffung des Hundes sich bewusst macht, dass man die Verantwortung für ein Lebewesen übernimmt, das nicht nur in Bezug auf Futter, Gassi und die sonstigen lebensnotwedigen Grundbedürfnisse, sondern auch emotional von uns abhängig ist.

    Es ist letztlich eher eine Sache der persönlichen, inneren Einstellung denn der "äußerlichen" Planung, nämlich dass man bereit ist, die übernommene Verantwortung auch wirklich wahrzunehmen, auch wenn dies manchmal Aufwand und Einschränkung bedeutet.

    Dennoch bin ich der Überzeugung, dass in gewissen Fällen eine Abgabe genau die Erfüllung dieser Verantwortung darstellen kann. Bis zum bitteren Ende, um jeden Preis, das ist sicherlich nicht das Ideal einer Hundehaltung, und bedeutet für beide Parteien nur unnötiges Leid.

    LG, Caro

  • Zitat

    Dennoch bin ich der Überzeugung, dass in gewissen Fällen eine Abgabe genau die Erfüllung dieser Verantwortung darstellen kann. Bis zum bitteren Ende, um jeden Preis, das ist sicherlich nicht das Ideal einer Hundehaltung, und bedeutet für beide Parteien nur unnötiges Leid.

    LG, Caro


    Da stimme ich dir ohne Einschränkungen zu. :)

    Aber die Anzeige, die ich im Eingangspost angesprochen habe, nervt mich dennoch. Der Hund ist 5 Monate alt und muss weg, weil in 2 Monaten das Kind kommt. Da muss man doch vorher dran denken *grummel*

  • Oh, eure Geschichten sind sooo schön!

    Ich bin mit Hunden aufgewachsen, mir war immer klar, dass ich nie ohne Hund sein würde.
    Als ich von zuhause auszog, hatte ich insgesamt 2 Jahre keinen Hund, die Umstände (FSJ mit Schichtdienst, Australienaufenthalt, Umzug nach Berlin) liessen es nicht zu.
    Aber ich würde es nie wieder missen wollen, auch wenn die Hunde, die jetzt hier bei mir leben, alle nicht "geplant" hier gelandet sind. Ich liebe sie sehr, sie sind ein großer Teil meines Lebens und ich verzichte gern und ohne Probleme auf Flugreisen und Co.
    Ich bin ja auch dabei, mich in einem Bereich selbstständig zu machen bzw. bin in Ausbildung dafür, der mich "für immer" an Hunde bindet. Und das ist gut so!

    LG

  • @rotti-frauchen
    deine Geschichte ist wirklich sehr bewegend. Wie du es geschildert hast: es scheint so natürlich, so selbstverständlich gewesen zu sein, wie sich eure Hündin euch anschloss. Und es hat so etwas Ursprüngliches: der "wilde" Hund, der sich der "Nomadenfamilie" anschließt :D
    Eine wunderschöne Geschichte, auf die sich, wie man sich denken kann, eine wunderschöne Beziehung/Bindung aufbauen lies ... :gut:

    Als unser Wayne zu uns kam, es war irgendwie komisch. Weniger geplant - denn eigentlich passte er objektiv gesehen gar nicht in mein Leben (mitten im Studium, Studentenwohnung mitten in der Innenstadt, Praxissemester vor der Tür) -, denn vielmehr erhofft, ein jahrelang gehegter Traum, so dass ich es, als er schließlich einzog, irgendwie gar nicht richtig realisieren konnte. Freuen war jedoch etwas anderes, erst Recht von Vorfreude konnte keine Rede sein - die Angst, es könnte schief gehen, man könnte sich total verrennen, war so groß.
    Im Endeffekt kann ich drüber lachen, denn eigentlich ist es so viel einfacher, als ich mir das vorgestellt hatte: die Hundehaltung.
    Aber wahrscheinlich hatten wir auch riesiges Glück. Im Tierheim sagte man uns, er wäre schon dreimal wieder zurückgegeben worden, er hätte wahnsinnige Verlustängste, wäre ein Kontrollfreak und würde beißen, wenn man ihn allein lässt. Ich habe gezweifelt. Wir waren die totalen Hundeanfänger ... aber jahrelange Gassigänger, und kannten Wayne schon ein paar Wochen, fast 3 Monate, ehe wir ihn holten. Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen, er schien mir immer so lieb und entspannt. Irgendwann besuchte ich ihn täglich im Tierheim, verbrachte in den Semesterferien den ganzen Tag mit ihm - wir waren täglich fast 6 Stunden am Stück zusammen unterwegs, dann brachte ich ihn immer wieder zurück in seinen Zwinger. Ich glaubte, es ist der falsche Zeitpunkt für einen Hund - es geht einfach nicht. Es brach mir jedes Mal das Herz, mittlerweile kannte er unser Auto und zog jedes Mal an der Leine in dessen Richtung, wenn wir ihn zurückbrachten. Irgendwie hatten wir uns ineinander verliebt. :D
    Schließlich wurde ich ein bisschen überredet von meinem Freund, quasi zu unserem Glück gezwungen. Also kündigten wir kurzerhand unsere Wohnung in der Innenstadt und zogen aufs Land, wir machten unser Leben hundegerecht: schusterten unser Studium/Praxissemester so hin, dass es ging. Und er zog ein. Er krempelte unser Leben komplett um, und es machte Spaß, von ihm umgekrempelt zu werden. Und er war so unkompliziert. Er machte es uns so einfach. Von Beißen übrigens keine Spur, null. Ich weiß nicht, wie solche Geschichten zustande kamen, er ist ein Lamm (so sieht er auch aus :lol: ).
    Heute weiß ich: es war der absolut perfekte Zeitpunkt. Besser hätte er nicht sein können. Es war überhaupt eine der besten Entscheidungen meines Lebens, hinter der ich stehe wie sonst selten hinter etwas.

    Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt. Aber egal, was sie bringt, ich weiß, dass es jemanden gibt, der mich immer begleiten wird, egal, was auch kommt. Der Hund ist meine einzige wirkliche Konstante. Und wie Madame Dalmatiner schon schrieb: Was nicht passt, wird passend gemacht.

  • @ Livvy, es sollte so sein. der Wayne war für euch bestimmt. ;)

    gruß marion

  • Zitat

    Was nicht passt, wird passend gemacht.

    Yup...ich bin damals (vor rund 16 Jahren) einfach mal zum Schnuppern in ein TH gefahren um mir eine franzoesische Bulldogge anzugucken die inseriert wurde......und kam mit einem zerlumpten Pitbull mit Einschussloechern und angetackerter Kopfhaut wieder nach Hause......hatte nichts, aber auch absolut gar nichts huendisches Zuhause also hielten wir erst mal bei Walmart und bei Petsmart an um uns mit Koerbchen, Leine, Halsband, Fressen etc, pp einzudecken und dann gings nach Hause.

    Zu meiner Mitbewoehnerin die Hunde absolut nicht mochte...... :D


    3 Wochen spaeter war die Mitbewohnerin eine Hundeliebhaberin und Jackson lebte bei mir bis er vor 2 Jahren ueber die Regenbogenbruecke ging....und dort wartet er nun bis Frauchen kommt :liebhab:

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