Hund richtig festhalten bei Leinenpöblern

  • Hallo,


    wir sind stets mit Paula am Üben was die Leinenpöblerei angeht, aber hin und wieder gibts doch mal wieder Rückschläge.


    Vor allem eben auf Engen Wegen bringts sies fertig an der Leine hervor zu breschen, anfangs vor mir, das habe ich inzwischen im Griff und kann ich halten, aber dann fängt sie an hinter mir vorzuhetzen, was dann hin und wieder schon mal schwer ist zu halten.


    Die Leine ist schon auf 1-1,5 m gekürzt in solchen Situationen, aber sie schaffts immer wieder loszubreschen. Das ist von Hund zu Hund unterschiedlich, mal mit Bellen, mal aus heiterem Himmel.


    Auch vor sie stellen ist nicht so effektiv, bin einfach nicht in der Lage sie direkt von Anfang an zu halten und sie hat dann quasi "Erfolg" beim Vorschießen.


    (gleich die Anmerkung das sie natürlich nicht zum anderen Hund hin kommt aber die Leine ist dann eben voll auf Spannung). Aber für das Ablernen der Pöbelei ist das sicherlich nicht förderlich, daher wollte ich mal wissen wie ihr eure Hunde in so Situationen festhaltet.


    Sollte ich sie ggf. sogar am Halsband festhalten?

  • Das K9 Geschirr haben wir ja - ich persönlich nutz das nicht so gern beim normalen Spaziergang.


    Freundin hingegen geht nur damit raus =)

  • Abgesehen vom Geschirr lasse ich bei schweren Hunden die Leine immer hinten um mich rum laufen. Dann kann ich (wenn der Hund links von mir ist) mit der Linken Hand direkt auf den Hund einwirken (Leckerchen geben, in Halsband oder Geschirr greifen,...) und mit der rechten Hand die Leine halten. Der schlimmste Schwung wird sanft von meinem Hintern abgefangen.


    Ich habe aber auch schon von Menschen gehört, die sich bei dieser Aktion schlimm lang gemacht haben. Also vielleicht vorher testen...

  • Hey boo!


    Wir hatten (und haben manchmal immer noch) das gleiche Problem, haben aber für uns eine super Methode Dank unsere guten Hundetrainers gefunden.


    Wir gehen das ganze über die Team/Chefstellung an.


    Sobald ein Hund auftaucht und sei es noch soweit weg, stelle ich mich vor Sienna, die den Hund i.d.R. auch schon entdeckt hat. Nun gehen Hunde ja meist nicht direkt "drauf", sondern spitzen erstmal die Ohren, sondieren die Lage etc.


    Also ich stelle mich vor Sienna, Leine ist ziemlich kurz (wesentlich kürzer als einen Meter und leicht gespannt, meine Hände sind dabei an meiner Brust. Mir wurde das so erklärt, dass der Hund meine Hände in meiner Körpernähe so deutet, dass die Kontrolle bei mir ist, ich Ruhe also ziemlich und fuchtel nicht weit rum, es gibt gar keinen großen Spielraum)


    Inzwischen setzt sich mein Hund hin, sobald ich mich vor ihn stelle, egal ob ein Hund kommt oder nicht.


    Danach warte ich 5 Sekunden, igoniere hierbei den Hund un korrigiere, sobald sie sich hinstellt. (Das ganze nennt man Chefstellung)


    Dann stelle ich mich in die Teamstellung - links neben dem Hund stehe ich so, dass meine Füße eine Linie mit den Hundepfoten bilden, ignoriere auch hier wieder 5 Sekunden.


    Nach weiteren 5 Sekunden fange ich an, langsam und ganz ruhig(!) auf Sienna einzureden. Theoretisch könnte ich ihr was von Sonderangeboten beim Aldi erzählen ;) Ich sag immer sowas wie "schau mal, ist doch alles OK, musst dich nicht aufregen" und lobe oft mit "fein" "feine Sienna, prima machst du das". Voraussetzung ist natürlich, dass dein Hund weiss, dass "fein" ein Lob ist ;)


    Parallel dazuu fange ich an, Siennas Brust mit der flachen Hand ganz ruhig zu streicheln. Nicht wuscheln, nicht schnell. Einfach nur mit der flachen linken(!) Hand am Hundekopf vorbei die Brust kraulen. Links daher, weil du dich dann nich so stark über den Hund beugen musst.


    Wenn Sienna anstalten macht, aufzustehen oder zu rüpeln, wird sie wieder mit einem Störgeräusch (bei uns ein Zischlaut, SCHHH) ins Sitz korrigiert.


    Das mussten wir vllt. 8-10 mal machen und inzwischen klappt es bei 90% aller Hundebegegnungen. Sienna rüpelt fast gar nicht mehr, weil sie weiss, dass ich die Situation im Griff habe.


    Danach wird bei uns aufgelöst mit einem "bei mir" und wir gehen weiter. (Wir gehen immer links rum weg, weil ich somit die Kontrolle über den Weg habe, ich dränge ja den Hund quasi zur Seite. Ginge ich rechtsrum weg, hätte der Hund die Kontrolle über den Weg). Ich hoffe, du versthst, wie ich das meine. ;) Manchmal schicke ich Sienna auch bewusst zu dem anderen Hund hin. Ich weiss ja inzwischen, bei wem was klappt und bei wem nicht.


    Klingt kompliziert, mir wurde es auch vom Trainer gezeigt. Aber vielleicht hilft es dir ja ein wenig :) Wo kommst du denn her? Im kölner Raum kann ich dir definitiv die Hundeschule bonzza ans Herz legen. (google einfach mal ;))


    Bei uns ist der Hund bei Übungssequenzen am Halsband.


    Liebe Grüße und viel Erfolg beim Üben,
    Kathi

  • Hallo,
    ich habe auch so einen Kandidaten - wenn er nach vorne nicht vorbei kommt, versucht ers hinter mir.
    Und auch an der kurzen Leine < 2 m. Ich sehe nicht warum ich ihn dabei am Geschirr packen sollte, bei 15 kg Hund nicht nötig.


    Gehst du weiter beim festhalten oder bleibst du stehen?


    Das ist nach meiner Erfahrung eigentlich der springende Punkt: den Hund in eine Alternativrichtung in Bewegung halten weg vom Pöbelauslöser. Idealerweise bevor die Pöbelei abgeht ...

  • Also eine Freundin hat die Tage so ein Halsband mit Griff von K9 bekommen. Damit kann sie ihren Ridgeback super halten, wenn er loslegt, ist stabil und es sieht noch klasse aus :gut:


    War auch nicht so teuer.

  • besser für den hund wäre in solchen fällen ein geschirr!! wenn keins mit griff, dann den hund so kurz wie möglich halten. weiß ja nicht wie groß sie ist - ich alte dann meist den haken der leine mit fest oder wickel die leine kurz über dem haken einmal um meine hand. je länger die leine, desto schwieriger ist es den hund zu halten und außerdem hat sich ja so keine chance voll reinzupreschen. muss du halt rechtzeitig reagieren und sie ranholen. vielleicht hilfts die auch die leine einmal hinter dir rumzuwickeln kurz unter deinem hintern. :D aber nicht dass sie dich dann umreißt ...

  • Je kürzer die Leine, desto besser kannst du sie halten. Ist quasi wie so eine Art Hebelwirkung.


    Ich würde dir auch raten sie zusätzlich am Halsband zu halten. Dazu sind Halsbänder oder Geschirre mit Griff wirklich besser geeignet. Dann hat dein Hund in dem Moment nicht mehr so viel Bewegungsfreiheit.


    Versuche zusätzlich deinen Hund genauer zu beobachten! Ich glaube nicht, dass sie aus heiterem Himmel nach vorne springt. Achte auf Ihre Körpersprache. Meist gibt es sschon kleine Signale die ihr Verhalten ankündigen.

  • Hallo.
    Hört sich jetzt doof an, aber ich würde als Erstes versuchen, diesen Situationen aus dem Weg zu gehen. Sonst hast du immer einen in der Leine stehenden Hund.


    Ich weiß, es ist schwierig. Ich drehe notfalls um oder stapfe mitten aufs Feld weil ich keine Lernsituation für meinen Hund schaffen will. Nur wenn die Distanz große genug ist, kann ich an anderen Hunden vorbeigehen und meinen Hund auf mich konzentrieren. Du wirst sehen, mit der Zeit brauchst du immer weniger Abstand.


    LG.

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