Erster Hund und nur Probleme - nervlich am Ende

  • Hallo ihr,


    ich bin neu hier und habe Probleme mit meinem Hund.
    Er ist 3 Jahre alt, Dalmatiner-Mix und aus dem Tierheim. Von einem Tierschutzverein wurde er vom Ausland mitgenommen und im Tierheim untergebracht. Ich zeigte mein Interesse, aber wurde schon etwas versucht zu überzeugen, obwohl ich anfangs Bedenken hatte. Beim ersten Kennenlernen meinte eine Frau vom Verein, dass sie es so schön fände, wenn ich ihn gleich mit auf Probe nach Hause nehme. Und so wurde aus Probe ein Abgabevertrag.


    Er ist wirklich ein liebenswerter Hund, gelehrig und ich habe ihn schon in mein Herz geschlossen. Allerdings gibt es einige Probleme mit ihm:
    - Er verträgt sich nicht mit Hunden. Egal, ob Hündin oder Rüde - alles wird angebellt und ich kann ihn kaum mehr halten. Ich kann nirgendwo wirklich entspannt mit ihm laufen.
    - Er zieht sehr an der Leine, so dass ich mir schon den Arm gezerrt habe und Schmerzen in der Schulter habe. Stehenbleiben oder Richtungswechsel bringen nur kurzfristig Erfolg
    -Er bellt fast die ganze Zeit, wenn ich 2-3 Stunden an der Uni bin, er bellt, wenn er kurz vor einem Geschäft warten muss. Ich habe mit ihm das Alleine bleiben geübt. Erst 3 Minuten, dann 5, usw. und trotzdem. Die Nachbarn haben sich schon beschwert. Ich fühle mich unfrei und abhängig, weil ich gar nichts mehr eigenständig machen kann.


    Ich gehe mit ihm regelmäßig in die Hundeschule. Mit meinen Nerven bin ich ziemlich am Ende. So viele Baustellen und Probleme. Meine Beziehung ist zu Ende, Freund ausgezogen, Geld ist knapp, Wohnungssuche mit Hund, Uni-Stress. Ich meckere ihn schneller an als sonst, weil ich einfach überfordert mit allem bin. Hinterher tut es mir wieder leid. Manchmal sitze ich einfach nur da und heule.


    Frage mich, ob ich nicht doch lieber einen Junghund oder Welpen mir holen hätte sollen und nicht einen schwierigen Hund mit einer ungewissen Vergangenheit und das auch noch als Anfänger. Ein Tier, das ich mir anschaffe, behalte ich auch - fühle mich aber im Moment nur noch überlastet und habe kaum mehr Freude an meinem neuen tierischen Begleiter. :( :

  • Puuuh, fühl dich ganz viel gedrückt. Zu den Erziehungssachen können dir die Experten was sagen. Aber generell: Phasen in denen einem alles zuviel wird können jedem passieren. Die passieren dir wenn Du einen Welpen/Junghund hast, wenn du Single bist oder nicht, wenn Du arbietest oder studierst- egal, manchmal überschlägt sich alles. Dazu kommt bei dir auch grade alles zusammen, du arme. :( :
    Fühl Dich gedrückt, du wirst das schaffen.

  • Zitat


    Frage mich, ob ich nicht doch lieber einen Junghund oder Welpen mir holen hätte sollen und nicht einen schwierigen Hund mit einer ungewissen Vergangenheit und das auch noch als Anfänger. Ein Tier, das ich mir anschaffe, behalte ich auch - fühle mich aber im Moment nur noch überlastet und habe kaum mehr Freude an meinem neuen tierischen Begleiter. :( :


    Glaub mir.... ein Welpe ist wahrlich nicht ohne und mit einem Junghund hast du auch ständig neue Baustellen und Probleme ... auch wir waren schon total fertig.


    Hast du denn auch freudige Momente mit dem Racker? Hat er eine gute Bindung zu dir? Wie sieht es aus mit dem Grundgehorsam?


    An deiner Stelle würde ich sparen und einen Hundetrainer ins Haus holen.


    Ansonsten glaub mir, es ist vielleicht grad superhart ... ich verstehe das echt, weil wir haben auch unsere Probleme mit ubnserem Junghund (hab mir grad nen Finger - durch eigene Doofheit - beim Schleppleinentraining gebrochen :D.... aber wenn du dran bleibst ... eine Baustelle nach der anderen angehst, dann wird das alles wieder ... und du wirst stolz auf dich und deinen Hund sein.


    Dadurch, dass auch in deinem Umfeld grad soviel los ist, strahlst du vielleicht auch eine gewisse Unruhe auf den Hund aus.


    Wie lange ist er jetzt bei dir?

  • Oh je, ich kann mir vorstellen, wie Du Dich fühlst.


    Sag mal, hast Du mal versucht, Deinen Hund mit anderen Hunden frei laufen zu lassen? Ist er nur an der Leine so pöbelig oder auch im Freilauf?


    (Solltest Du es noch nicht versucht haben aber es versuchen wollen, dann bitte nur gesichert, es soll ja niemand zu schaden kommen.)


    Mit dem alleinebleiben: Hast Du jemanden, bei dem Du Deinen Hund für einige Zeit lassen kannst, wenn Du in der Uni bist? Alleinebleiben ist eines der nervigsten Themen, läßt sich aber mit genug einsatz in den Griff kriegen.


    Mit der Leinenführigkeit, das dauert einfach eine Weile. Gib nicht auf, das kommt noch. Wichtig ist, dass Dein Hund körperlich ausgelastet ist. Dalmatiner wurden gezüchtet um Reiter und Kutschen zu begleiten. Vielleicht kannst Du mit ihm Fahrrad fahren.


    Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen.


    Hast Du mal mít dem Verein gesprochen, von dem Du Deinen Hund hast? Vielleicht kann von denen mal jemand vorbei schauen und sich Deinen Umgang mit Deinem Hund anzuschauen.

  • Nun ich würde mal bei jeder Baustelle klein anfangen.


    Das bellen beim Alleine sein in Mimischritten üben und dem Hund so die Möglichkeit geben, sich an die neue Situation zu gewöhnen.


    Bei Leine ziehen genauso weiter machen, wie du schon angefangen hast, da musst du einfach den längeren Atem haben und die richtige Position ausführlich loben und bestätigen.


    und zu dem Thema mit dem Bellen und zerren an der Leine kann ich dir nur das Büchlein "Alter Angeber" empfehlen.
    Suche den Punkt, wo dein Hund ruhig und entspannt ist, wenn er den anderen Hund sieht und bestätige diesen. Der Abstand wird sich mit der Zeit dann immer mehr verringern.


    Aber das alles braucht halt seine Zeit.

  • Du schreibst du bist überfordert mit der aktuellen Situation


    Code
    So viele Baustellen und Probleme. Meine Beziehung ist zu Ende, Freund ausgezogen, Geld ist knapp, Wohnungssuche mit Hund, Uni-Stress.


    Daran ist nicht der Hund schuld sondern du. Ganz ehrlich meine Meinung, du wirst im Moment und so wie es aus deinem Beitrag zu lesen ist auch in nächster Zukunft dem jetzigen Hund und auch keinem anderen Hund gerecht werden können - deshalb wende dich an die Organisation und bitte um Rücknahme des Hundes. Das ist für euch beide das Beste.
    Dann solltest du dich auf deine wesentlichen Aufgaben konzentrieren und versuchen dein Leben wieder in den Griff bekommen - Hilfestellung dazu holst du dir besser an anderer Stelle ;)

  • Ach ja, vielleicht kannst Du bei einigen Dingen eine Strichliste führen um Deine Fortschritte zu dokumentieren. (Z.B. Mittwoch: 5 Schritte ohne an der Leine zu ziehen Donnerstag: schon 7 Schritte; Freitag: schon 10 Schritte; Samstag: nur 8 Schritte - aber immernoch mehr als Mittwoch - ...)


    Das muß man sicherlich nicht tun, aber möglicher Weise tut es Dir gut, wenn Du die Erfolgserlebnisse so schwarz auf weiß vor Dir siehst.

  • Danke für die aufbauenden Worte. Ihr habt sicher recht. Phasen, in denen alles zu viel wird, können auch mit einem Welpen/Junghund passieren.


    Mein Wunsch war es mir einen Dalmatiner-Welpen oder Junghund zu holen. Bei ihm hat man mir die ganze Zeit immer wieder gesagt, dass er so leidet im Tierheim und die Welt nicht mehr versteht. Und als man mir bei meinem Besuch gleich eine Hundesicherung fürs Auto mitgegeben hat, fühlte ich mich schon etwas überrumpelt.


    Ich habe auch freudige Momente mit ihm, aber die sind in den verganenen Tagen immer weniger geworden. :( : Vom Grundgehorsam kann er bisher Platz und Sitz und Bleib, aber nicht bei Ablenkung. Die Bindung zu mir? Er kommt beim Schleppleinentraining meistens, wenn ich ihn rufe. Wenn er aber abgelenkt ist oder andere Menschen sieht, bin ich erst mal Luft. Ich glaube, er würde mit jedem mitgehen.



    Oh, ein gebrochener Finger Fantasmita ist wirklich nicht schön. Das hätte mir aber auch schon das ein oder andere Mal passieren können. Er hat einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb und wollte schon mehrmals einem Kaninchen, Vogel, usw. hinterherrennnen.


    Mein Hund ist jetzt 2,5 Monate bei mir. Wahrscheinlich strahle ich eine gewisse Unruhe auf ihn aus, weil ihm Moment so viel bei mir los ist. Ich bin nur noch gefrustet und genervt und genieße die Momente, in denen ich völlig alleine bin und mal meine Ruhe habe.

  • Zitat

    Du schreibst du bist überfordert mit der aktuellen Situation


    Code
    So viele Baustellen und Probleme. Meine Beziehung ist zu Ende, Freund ausgezogen, Geld ist knapp, Wohnungssuche mit Hund, Uni-Stress.


    Daran ist nicht der Hund schuld sondern du. Ganz ehrlich meine Meinung, du wirst im Moment und so wie es aus deinem Beitrag zu lesen ist auch in nächster Zukunft dem jetzigen Hund und auch keinem anderen Hund gerecht werden können - deshalb wende dich an die Organisation und bitte um Rücknahme des Hundes. Das ist für euch beide das Beste.
    Dann solltest du dich auf deine wesentlichen Aufgaben konzentrieren und versuchen dein Leben wieder in den Griff bekommen - Hilfestellung dazu holst du dir besser an anderer Stelle ;)


    Absolut zusimm

  • Ich befürchte auch, dass Du DEN Hund eigentlich nicht wolltest, vielleicht ist das das Problem. Immer schreibst Du, dass Du überrumpelt wurdest, dass Du ihn eigentlich nicht haben wolltest usw.


    Die Probleme mit einem Welpen/Junghund wären sicher ähnlich, jedoch würdest Du Dich vielleicht mehr drauf einlassen, weil es Dein Wunsch war, diesen Hund zu haben.


    Möchtest Du denn überhaupt noch weiter mit dem Hund arbeiten? Magst Du ihn? :???:

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