MDR1 Defekt, wer kennt sich damit aus?

  • Hi,


    Zitat


    @SuB
    danke für die Antwort, ich weiß, wenn man schon was sieht, ist es wahrscheinlich schon sehr "fortgeschritten", war aber auch nur gestern so, heut sah ich nix.... es waren wohl auch keine Würmer, eher ihre Larven... ich seh auch nix aus seinem Popo "rauslaufen" (habe gelesen dass die Larven wohl auch rauskrabbeln) und seinen Hintern an Gras abgewischt hat er auch nicht, auch nimmt er nicht ab oder sieht schäbig aus, ich denke, soooo stark ist der Befall zum Glück nicht.
    kann ihm die Kur erst Samstag geben, weil ich dann erst frei habe..


    Hmm, es gibt soooo viele Arten von Würmern mit einer unterschiedlichen Anzahl von Larvenstadien. Manche Arten von Würmern werden mehrere Meter lang, andere nur ein paar mm. Anhand der Beschreibung lässt sich das überhaupt nicht beurteilen, welche Art von Wurm und welches Stadium du da gesehen hast.
    Auf den Befall lässt sich daraus auch leider kaum schließen. Dass du überhaupt einen Wurm gesehen hast, ist eher ein Zeichen für sehr starken Befall, kann aber auch Zufall sein.


    Wenn du dich sicherer fühlst damit, warte ruhig bis Samstag.


    Zitat

    ich habe eine Tablette hier: mit 12.5 mg Milbemycin Oxime und 125 mg Praziquantel... in der Liste steht 0,5 bis 2 mg/kg ist ungefährlich, ist also okay dosiert, oder?
    24 x 0,5 = 12
    da kann ich doch mit 12,5 mg nix verkehrt machen??
    Oder soll ich ihm lieber Samstag eine Hälfte und in 14 Tagen dann die andere Hälfte geben? nee oder?


    Ja, die Dosierung ist okay. Bei 24 kg macht es auch wenig Sinn, die Tablette irgendwie zu teilen. Hättest du einen Hund mit 12 kg (okay, unwahrscheinlich bei nem Collie ;) ) dann wäre es sehr sinnvoll, nur die halbe Tablette zu geben.


    Du solltest aber unbedingt die ganze Tablette geben. Wenn die Dosierung zu niedrig ist, hat das im schlimmsten Fall überhaupt keinen Effekt.


    Zitat

    Habe auch grad noch was interessantes im Netz gefunden:
    eine nicht chemische Wurmbehandlung, mit Kürbiskernen und Rizinusöl und dann ein homöopathisches Mittel.... das werd ich auf jeden Fall auch mal versuchen, aber dann wohl eher prophylaktisch, Samstag geb ich ihm erstmal das Milbemax...


    Bei solchen Methoden scheiden sich die Geister obs hilft oder nicht. Von dieser Variante habe ich persönlich jetzt noch gar nichts gehört. Aber es wird wahrscheinlich nicht schaden, wenn es sich "nur" um Kürbiskerne und Rhizinusöl handelt.


    Mit anderen pflanzlichen Entwurmungsmitteln sollte man aber beim MDR1-Hund ganz unbedingt vorsichtig sein!
    Auch pflanzliche Medikamente enthalten häufig den Wirkstoff, der auch im chemischen Präparat zu finden ist.
    Ein Beispiel das jetzt allerdings nichts mit Entwurmung zu tun hat ist die Weidenrinde, die natürlicherweise Salicylsäure enthält und deshalb als Schmerzmittel eingesetzt wird. Für Aspirin wurde dann Acetylsalicylsäure künstlich hergestellt, ein chemisch sehr ähnlicher Stoff.
    Auch mit dem pflanzlichen Mittel kann der Hund also einen Wirkstoff aufnehmen, nur ist er im pflanzlichen Mittel häufig nicht so genau dosiert. Deshalb können pflanzliche Stoffe im Prinzip die gleiche Wirkung (wenn nicht sogar, durch Überdosierung ein viel stärkere/schlimmere Wirkung) entfalten.


    Beim MDR1-Hund würde ich deshalb keine pflanzlichen Entwurmungsmittel (wie etwa vom Tierheilpraktiker) einsetzen, wenn nicht 100% sicher ist, dass keine schädlichen Wirkstoffe enthalten sind! Das kann gefährlich werden!


    Bei Kürbiskernen usw. sehe ich allerdings keine Gefahr ;)


    lg,
    SuB

  • huhu :smile:


    okay, dann am Samstag die ganze Tablette.. fühl mich mittlerweile auch gut damit!


    um nochmal kurz auf die homöopathischen Mittel zu kommen, die Gabe erfolgt in Globulis, die haben ja ne minimale Dosierung...
    es ist Calcium Carbonicum C 200 oder Natrium muriaticum C200, also Austernschale und Kochsalz, nix pflanzliches also... (was mich verwundert is allerdings die hohe C Potenz)
    sie wirken wohl "wurmabweisend".....
    naja, aber ich hab leider nur "gefährliches Halbwissen" was die Homöopathie angeht, daher mach ich mal lieber keine Experimente.... werd mich da mal bei einem THP beraten lassen...


    liebe Grüße...

  • Zitat

    Du solltest aber unbedingt die ganze Tablette geben. Wenn die Dosierung zu niedrig ist, hat das im schlimmsten Fall überhaupt keinen Effekt.


    Es geht noch schimmer ;) Die Würmer können Resistenzen entwickeln.


    Zitat

    Auf den Befall lässt sich daraus auch leider kaum schließen. Dass du überhaupt einen Wurm gesehen hast, ist eher ein Zeichen für sehr starken Befall, kann aber auch Zufall sein.


    Nur eine Ergänzung. Normal werden abgestorbene Würmer verdaut, daher findet man im Kot in der Regel keine Würmer, sondern nur Eier, die allerdings zyklisch ausgeschieden werden und nur unter dem Mikroskop sichtbar sind. Wie SuB schon sagt, ein erwachsener Wurm im Kot deutet auf starken Wurmbefall hin.

  • Hi,


    Wegen Homöopathika brauchst du dir keine Sorgen machen! Da sind die Wirkstoffe ja nur noch als "Idee" vorhanden, tatsächlich findet man in homöopathischen Medikamenten keine Moleküle des Stoffes mehr. Da droht keine Gefahr :smile:
    Das mit den hohen Potenzen ist auch unproblematisch. Es kann halt bei Homöopathie zur sog. Erstverschlimmerung kommen und es gibt Menschen und Tiere, die bei hohen Potenzen bestimmte Symptome entwickeln, je nach Mittel unterschiedlich. Das ist aber völlig ungefährlich. Als ich ein Kind war, hat meine Oma mir mal ne hohe Potenz von was verabreicht und ich hab daraufhin ne Nagelbettentzündung entwickelt. Das wäre so eine Reaktion, wenn die Potenz zu hoch ist. Ist allerdings sehr selten und nur wenn der Mensch/das Tier sehr empfindlich reagiert.
    In Bezug auf MDR1 kann da aber nichts passieren!


    Bei allen alternativen Wurmbehandlungen solltest du allerdings nach der Behandlung eine Kotprobe abgeben, ob die Behandlung auch erfolgreich war. Bei Würmern hilft leider meist nur die Chemie-Keule...


    lg,
    SuB

  • Also ich hab einen Sheltie und da ich schon die lustigsten Storys über Untersuchungsergebnisse gehört habe und mich auf nichts mehr verlasse, bekommt meine nur Medikamente, die sie auch als -/- Hund bekommen dürfte.




    Übrigens wird im November im VDH die Verpaarung von Hunden untersagt, bei denen -/- Welpen fallen könnten :gut: Zumindest habe ich das so mitbekommen.


    Das wird scheinbar für die Collies richtig übel, wegen des Genpools.

  • Zitat


    Übrigens wird im November im VDH die Verpaarung von Hunden untersagt, bei denen -/- Welpen fallen könnten :gut: Zumindest habe ich das so mitbekommen.


    Das wird scheinbar für die Collies richtig übel, wegen des Genpools.


    Zum Glück ist dieser Beschluss wieder aufgehoben worden :) Weiter oben wird zwar geschrieben, dass der Genpool bei Kurzhaarcollies viel kleiner sei, aber die Schlussfolgerung daraus, auf die man erstmal kommen könnte, dass der Genpool der Langhaarigen diese Einschränung ohne weiteres verkraftet hätte, ist meines Wissens falsch. Richtig ist, dass es für die Collies "richtig übel" geworden wäre.


    Für alle -/- UND +/- Hündinnen wären dann nur +/+-Rüden in Frage gekommen. Zum einen gibt es davon nun nicht sooo viele, zum anderen sind eben auch noch eine ganze Reihe anderer Kriterien wichtig: einmal die gesundheitlichen (HD, DOK, also vererbbare Augenerkrankungen usw.), aber für eine sinnvolle Zucht auch die züchterischen Aspekte, also Linienwahl, passende Charaktere, von rein optischen Punkten ganz zu schweigen.


    Innerhalb kürzester Zeit würden in den Ahnentafeln extrem gehäuft die gleichen Deckrüden auftauchen; eine weitere Verpaarung würde dann häufig in einer Sackgasse enden. Durch diese krasse Einschränkung des Genpools würden automatisch Mängel wieder begünstigt, die man über lange Zeit per Zucht (erfolgreich) bekämpft hat, also eben gerade HD usw. Und meiner Meinung nach hat ein HD- oder CEA-betroffener Hund deutlich größere Nachteile als einer mit -/-.


    Meine persönliche Meinung ist die, dass der MDR1-Defekt langfristig in der Zucht beachtet werden muss, das aber nicht in einem Hau-Ruck-Verfahren über wenigste Generationen erreicht werden darf.


    Übrigens bin ich keine Züchterin ;), habe mich aber vor dem Kauf unserer Colliehündin und auch danach intensiv mit der Sache beschäftigt und mit vielen Züchtern und Tierärzten gesprochen.


    Viele Grüße,
    Christiane

  • Zitat


    Für alle -/- UND +/- Hündinnen wären dann nur +/+-Rüden in Frage gekommen. Zum einen gibt es davon nun nicht sooo viele, zum anderen sind eben auch noch eine ganze Reihe anderer Kriterien wichtig: einmal die gesundheitlichen (HD, DOK, also vererbbare Augenerkrankungen usw.), aber für eine sinnvolle Zucht auch die züchterischen Aspekte, also Linienwahl, passende Charaktere, von rein optischen Punkten ganz zu schweigen.


    Natürlich gibt es weitere Punkte, die bei der Zucht Beachtung finden müssen (schrieb ich ja auch schon).

    Zitat


    Innerhalb kürzester Zeit würden in den Ahnentafeln extrem gehäuft die gleichen Deckrüden auftauchen; eine weitere Verpaarung würde dann häufig in einer Sackgasse enden. Durch diese krasse Einschränkung des Genpools würden automatisch Mängel wieder begünstigt, die man über lange Zeit per Zucht (erfolgreich) bekämpft hat, also eben gerade HD usw. Und meiner Meinung nach hat ein HD- oder CEA-betroffener Hund deutlich größere Nachteile als einer mit -/-.


    Aber das sehe ich nicht so. Für mein Empfinden spielen viele Colliezüchter den MDR 1 Defekt viel zu sehr herunter, verharmlosen. Das kann man nicht machen, wenn man betroffene Hunde kennt. Desweiteren möchte ich für mich und meinen potentiellen Hund auch kein "wir suchen uns den geringeren Defekt aus" (möchten Sie den Welpen mit HD oder lieber den mit (-/-)?). Langsam und vernünftig das Problem in den Griff bekommen, ja. Dann eben auf Kosten der Welpenzahl, fallen halt nicht 2000 Colliewelpen im Jahr sondern nur 1000. Langhaarige Collies sind derzeit günstiger als kurzhaarige. Dann steigt der Preis.
    Natürlich kann ich mir vorstellen, dass Züchter da ganz andere Ansichten haben und die Zucht nicht einfacher wird. Das ist Leben. Ein Züchter, der mir als potentiellem Welpenkäufer, z.B. gar nicht erst verraten möchte, was die Elterntiere für MDR-1-Ergebnisse haben, der fällt gnadenlos durch. Leider wird er genug andere Käufer finden.

  • Ich möchte nochmals auf die Ursprungsfrage zurückkommen:


    Ich habe auch 2 Collie-Rüden, einer +/- und einer -/-. Ich habe mich natürlich auch mit dem MDR1-Defekt beschäftigt. Ich bin aber der Meinung, dass die Hysterie, die von manchen Menschen in vielen Foren regelrecht betrieben wird, doch etwas zu weit geht.


    Klar passe auch ich auf, welches Medikament meinen Hunden gegeben wird. Aber das täte ich auch, wenn ich 2 +/+-Hunde hätte. Ich kann eh nicht verstehen, dass viele Leute nicht wissen, was der TA ihrem Hund spritzt oder verabreicht. Da frage ich doch nach.


    Bei mir ist der TA über den Gen-Defekt informiert und ich spreche ihn auch bei jedem Besuch wieder an, falls es vergessen sein sollte.


    Impfungen haben wir bislang immer problemlos überstanden, ich impfe aber auch nach dem neuen Impfschema, d.h. alle 3 Jahre. Wurmkuren haben wir mit Drontal immer gut hinter uns gebracht. Zwischenzeitlich lasse ich den Kot meiner Hunde auf Würmer untersuchen. So brauchten wir die letzten 3 Jahre keine Entwurmung mehr. Gegen Zecken hatten wir Preventic, das auch keine Probleme bereitete. Hier kann man aber auch sehr gut mit pflanzlichen Mitteln arbeiten, die bei uns leider nichts brachten, da wir mitten in B-W im Zeckenhochgebiet wohnen.


    Auch mit Antibiotika haben wir schon Erfahrungen gemacht. Unsere TA haben sich zuvor eingehend mit den Beipackzetteln beschäftigt und so haben wir bereits Behandlungen gegen Bindehautentzündungen, Magen-Darm-Virus und vor ein paar Wochen den Zwingerhusten sehr gut überstanden.


    Wichtig ist, dass das Antibiotika erst einmal "getestet" wird, d.h. eine Dosis (Tablette) wird verabreicht und der Hund danach genau beobachtet. Sollte er irgendwelche Veränderungen aufweisen, sofort zum TA. Zum Glück hatten wir bislang noch keine Probleme damit.


    Ferner versuche ich, meine Hunde gesund zu ernähren und das Immunsystem stabil zu halten. Dadurch halten wir uns schon einmal viele Erkrankungen vom Hals.


    Alles in allem leben wir bislang sehr gut mit dem Defekt, der übrigens keine Erkrankung ist, wovon viele Leute ausgehen. Meine Jungs sind beide pumperlgesund, wurde uns erst vor einigen Tagen von der TA bestätigt.


    Alles in allem: Behaltet den Defekt im Hinterkopf, macht Euch aber deswegen nicht verrückt. Für mich gibt es schlimmeres im Leben, dazu würde ehrlich gesagt auch HD gehören. :smile:

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