Kann ein Hund lieben?
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Ich hab ja immer mal wieder Pflegehunde hier...es gab noch keinen Hund, der sich nicht spätestens am zweiten Tag völlig in unseren Alltag integriert hätte und angefangen hätte eine Bindung zu uns aufzubauen...bisher hatte ich noch bei keinem Hund das Gefühl, dass er sein Zuhause oder seine Besitzer vermisst...Als wir damals Darko bekamen war er "schon" 5 jahre alt, seine Besitzerin hatte eine Hundehaarallergie bekommen und konnte ihn nicht behalten. Er hat sie vermisst und es hat Monate gedauert, bis es besser wurde. War er im Haus lag er im Flur und hat die ganze Zeit auf die Haustür gestarrt, war er draußen im Garten, lag er die ganze Zeit auf dem Weg und hat das Gartentor angestarrt. Meine Hündin hatte immer Knotakt gesucht, wir haben versucht ihn zum Spielen oder Kuscheln zu animieren aber das war ihm alles egal, er hat immer nur gewartet.
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...nach kurzer Eingewöhnungszeit würden sie sich auch bei anderen Menschen wohlfühlen (solange ihre Bedürfnisse erfüllt werden) und dort eine neue, feste Bindung eingehen!
Das mag aus menschlicher Perspektive ernüchternd sein ...Das ist nicht mehr und nicht weniger ernüchternd als die wechselnden Beziehungen zwischen Menschen - oder
?Ich denke, wenn man die "Menschenliebe" einmal ganz analytisch und ohne Beachtung der eigenen romantischen Vorstellungen mit der "Hundeliebe" vergleicht, muss man ganz einfach zu dem Schluss kommen, dass Hunde selbstverständlich lieben können!
Eine weitere Buchempfehlung (natürlich): "Liebst Du mich auch?" von Patricia B. McConnell.
Liebe Grüße
Wauzihund -
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Sie empfinden mit Sicherheit Zuneigung und Vertrauen...aber das ist austauschbar und nicht bedingungslos an meine Person geknüpft.
Aber wie erklärt es sich dann das ein Hund der innerhalb einer Familie mit mehreren Personen lebt - die ihn alle lieben und gut zu ihm sind - dort meist doch einen Lieblingsmenschen hat an dem er am meisten hängt?
Das genau dieser Lieblingsmensch der ist der vermisst wird, auch wenn alle andern Bezugspersonen da sind?Und das derjenige nicht zwangsläufig der ist der die meiste Zeit mit dem Hund verbringt, ihn füttert, mit ihm arbeitet ect?
LG
Tina -
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Als wir damals Darko bekamen war er "schon" 5 jahre alt, seine Besitzerin hatte eine Hundehaarallergie bekommen und konnte ihn nicht behalten. Er hat sie vermisst und es hat Monate gedauert, bis es besser wurde. War er im Haus lag er im Flur und hat die ganze Zeit auf die Haustür gestarrt, war er draußen im Garten, lag er die ganze Zeit auf dem Weg und hat das Gartentor angestarrt. Meine Hündin hatte immer Knotakt gesucht, wir haben versucht ihn zum Spielen oder Kuscheln zu animieren aber das war ihm alles egal, er hat immer nur gewartet.
Das sind Hunde, die bewußt oder unbewußt emotional abhängig gemacht werden! Normal ist das nicht! Wie hätten Hunde bzw. Wölfe sonst überleben können...Rudel sind doch keine statische Einheit, sondern dauerhaften Veränderungen unterworfen: Tiere wandern ab oder zu, Welpen werden geboren, die Mortalität durch Krankheiten, Hungersnöte, Jagdunfälle etc. ist ziemlich hoch...
Damit kann doch nur ein Tier umgehen, dass möglichst flexibel ist und in der Lage ist möglichst schnell neue Bindungen einzugehen.
Klar gibt es da auch rassespezifische Unterschiede, aber im Grunde sind Hunde doch höchst egoistische Opportunisten, denen es erstmal um den eigenen Vorteil geht...
Ich find das auch gar nicht schlimm...bedenklicher finde ich da schon, wenn man als Besitzer anfängt menschliche Gefühle in seine Hunde hinein zu interpretieren!@ Tabina: Ich will doch gar nicht bestreiten, dass Hunde individuelle Beziehungen eingehen, dass sie sowohl Sympathien als auch Antipathien entwickeln...es fällt mir nur schwer das mit Liebe gleichzusetzen...
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@ Tabina: Ich will doch gar nicht bestreiten, dass Hunde individuelle Beziehungen eingehen, dass sie sowohl Sympathien als auch Antipathien entwickeln...es fällt mir nur schwer das mit Liebe gleichzusetzen...Okay, gehen wir mal davon aus das es nicht Liebe ist.
Aber was ist es dann?
Was bewegt den Hund seine Sympathie unterschiedlich zu verteilen? -
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Sleipnir: Also was er direkt gefühlt hat, kann ich schlecht sagen, obs Liebe war oder was auch immer, aber das war nun mal unsere Beobachtung damals gewesen. Auch später hat er, sobald er ihre Stimme gehört hat (sie kam ihn ja ab und zu besuchen), sofort Luftsprünge gemacht und war wie ausgewechselt. Auch als er sich schon bei uns eingewöhnt hatte und so richtig aufgetaut war. Zu ihr (besser gesagt zu ihr und ihrem Mann) hat er immer eine sehr innige Bindung gehabt und obwohl er ja dann noch 10 Jahre bei uns war, war die Bindung zu uns nie so stark gewesen

Allgemein: Auch für Menschen bedeutet Liebe ja eigentlich nichts anderes als die Erfüllung von Bedürfnissen/Sehnsüchten o.Ä., das ist ja auch schon "ernüchternd". Rein von der Definition her...
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@ Sleipnir
.....ist doch nicht anders wie bei uns.....Liebe kommt, Liebe geht
Ich trauere meinen verlorenen Liebsten auch nicht lange hinterher
Andere Mütter haben auch schöne Söhne ( ....oder Bockwürste, wie auch immer)
Dann sind es eben egoistische Emotionen, aber es sind welche!
Und Liebe???? Davon haben doch sogar viele Menschen keine Ahnung.... -
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@ Sleipnir
.....ist doch nicht anders wie bei uns.....Liebe kommt, Liebe geht
Ich trauere meinen verlorenen Liebsten auch nicht lange hinterher
Andere Mütter haben auch schöne Söhne ( ....oder Bockwürste, wie auch immer)
Dann sind es eben egoistische Emotionen, aber es sind welche!
Und Liebe???? Davon haben doch sogar viele Menschen keine Ahnung....das is gut

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Ich bin mir sicher, dass Hunde Emotionen haben.
Einem sozialen Lebewesen jegliche Emotion abzusprechen wäre geradezu widersinnig. Emotionen sind die Basis für vielfältige Verhaltensweisen, wie könnte ein Tier zB ohne Angst überleben? Wut, Angst, Freude, Glück, Vertrauen - all das sind Emotionen, die Voraussetzung für ein erfolgreiches Überleben sind.Ich glaube sogar, dass unsere Hunde viel stärker von ihren Emotionen geprägt werden, als wir Menschen, die zum abstrakten, vernünftigen Denken fähig sind.
Aber ob sie wirklich lieben, so wie wir es tun?
Sicherlich empfinden Hunde Zuneigung, Sympathien und Antipathien gibt es durchaus wie auch bei uns (welcher Hund hat nicht seinen Lieblingsfeind oder seinen besten Spielkumpan?).
Und ohne gegenseitiges Vertrauen würde wohl keine Mensch-Hund-Beziehung funktionieren.
Doch Liebe ist schon ein wenig "mehr".Selbstverständlich ist es ein ganz natürliches Bedürfnis, dass wir uns wünschen, dass unsere Liebe zu unseren Hunden von diesen ebenso erwidert wird. Es ist ebenso natürlich, dass wir bei der Interpretation der Verhaltensweisen unserer Hunde und deren Beweggründen zu "menschlichen" Erklärungen greifen. Wie sonst sollten wir dies auch in Worte fassen?
Auch bin ich der Überzeugung, dass Mensch und Hund, beide sehr soziale Lebewesen, viele Parallelen aufweisen, und sich somit auch bestimmte Gefühle teilen.
Jedoch ist gerade Liebe eine sehr spezifische Emotion, die sich meiner Meinung nach nicht ohne weiteres auf verschiedene Arten übertragen lässt.Ich denke, wie Björn, dass die meisten Hunde sehr anpassungsfähig sind und ihren "alten" Besitzern nicht lange nachtrauern würden, wenn sie entsprechend in ein neues Zuhause integriert werden.
Ob man daraus allerdings folgern kann, dass sie nicht zu Liebe fähig sind?

Auf jeden Fall ein überaus interessantes Thema!

LG, Caro
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Auf Fuerteventura habe ich mal einen Barbesitzer kennen gelernt, jeden Abend lag ein Hund bei ihm vor der Theke und hat furchtbar traurig geschaut. Bei jedem der rein kam hat er sehnsuchtsvoll Richtung Tür geschaut. Der Barmann hat erzählt, dass das Herrchen von dem Hund ein halbes Jahr zuvor surfen gegangen und nie wieder aus dem Wasser zurück kam. Der Hund saß seit dem jeden Tag am Strand wo das Herrchen zuletzt ins Wasser ging und lief jeden Abend in die Stammkneipe des Herrchens, wo er halt bis zu seinem verschwinden jeden Abend war, und hat sich an seinen Platz gelegt und gewartet. Mir hat es fast das Herz zerrissen, denn man konnte dem Hund seinen Schmerz und die Sehnsucht in den Augen ablesen.
Das ist Liebe, was anderes kann das nicht sein!
WAAAH! ich muss hier eine hausarbeit schreiben. das geht jetzt nicht mehr, weil ich heulen muss.

hunde können lieben. obwohl sie opportunisten sind. ob lotte mich liebt, das weiß ich nicht, die ist ne kleine drecksau und für die bin ich relativ austauschbar. aber toktok, meine alte hündin, da bin ich mir sicher. sie hätte mich für nichts und niemanden alleine gelassen. sie war schon sehr alt und taub und blind, war anfangs sehr schwierig und bissig. das blieb sie anderen menschen gegenüber auch. sie hatte irgendwann schlimme trennungsängste, war keine minute ruhig, wenn ich nicht da war. das war schlimm und hat mich sehr traurig gemacht. vor allem als ich ins krankenhaus musste, sie musste zu meiner mutter für diese zeit. sie hat immer auf einem pulli von mir geschlafen und auf mich gewartet. es hat mir das herz zerissen. sie mochte auch meine mutter irgendwann, aber sie hat die ganze zeit darauf gewartet, dass ich sie abholen komme. leider hatte sie einen schlaganfall, bevor ich wieder da war. sie war gelähmt, als ich kam und hatte bestimmt große angst. aber als ich da war hat sie sich gefreut und hat sich entspannt und ich hab gemerkt, dass es ihr in dem moment, als ich gekommen bin wieder besser ging, dass sie ruhiger wurde und weniger ängstlich war. und ich bin mir sicher, dass sie mich geliebt hat. ich lieb sie noch immer.
scheiße, jetzt kann ich nie wieder aufhören zu heulen.
wir hatten einfach eine unglaubliche bindung zueinander. die hatte weder ich zu einem anderen hund, noch sie zu einem anderen menschen.sorry für's rumgeheule. musste gerade mal raus.
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