Dusty der Leo-Mix "bewacht" neuerdings seinen &amp

  • Hallo

    An sich bin ich ja sehr begeistert von meinem Hund, aber in der letzten Zeit fängt er an mir einige Probleme zu machen.

    Erstmal zum Hund:

    Er heißt Dusty, ist 1 Jahr alt und seit ca. 4 Monaten bei uns. Ist einer von 6 Welpen einer Rumänischen Straßenhündin und eines Straßenhundes. Die Hundemami kam aber trächtig hier in Dtl. an, also ist Dusty auch hier geboren und hat so keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht. Er ist in einer Tierschutzorga aufgewachsen, die ihre Hunde in Gruppen hält, wo sie viiiel Auslauf haben, aber auch komplett in der Pampa leben. Als er zu uns kam hatte er in seinem Leben noch nie eine wirkliche Straße, fahrende Autos, Fahrräder, Jogger, wohl auch kaum Kinder, etc. gesehen. War aber dank seines eigentlich sehr ausgeglichenen Wesens absolut kein Problem. Er hat sich trotz Großstadt sofort wohl gefühlt bei uns.

    Dusty ist wohl ein Schäferhund-Herdenschutzhund/Hofhund-???-Mix. Wahrscheinlich Schäferhund-Leonberger-???-Mix. Selbst die Tierärztin hat mir den Herdenschutzhund/Hofhund-Einschlag bestätigt.

    Ich wohne hier zusammen mit meinem Freund, Hund Perriz (9 Jahre - Hund meines Freundes) und Kater Feki (1 Jahr) in einer großen 2-Raumwohnung im Prenzlauer Berg.

    Nun häufen sich seit neusten folgende Vorfälle:

    - Wenn Besuch kommt (passiert oft) wird geknurrt (einmal schon geschnappt) und teilweise gebellt
    - Wenn Dusty bei mir liegt und Perriz zu mir möchte knurrt Dusty ihn an
    - Wenn Perriz oder Freki dem Tisch zu nah kommen knurrt Dusty rum (gut er hat damit unsere Katze nun schon super erzogen, aber eigentlich ist das nicht Dusty's Aufgabe)
    - Wenn ich in der Küche etwas mache passiert es auch oft das Dusty knurrt wenn Perriz dem Geschehen zu nah kommt
    - TEILWEISE: wenn ich draußen andere Hunde streichel kann es sein, dass Dusty diese mit Schnappen bzw. knurren verjagt (wenn ich meinem Hund nen Leckerlies, z.B. fürs Kommen gebe und es sitze 2 Hunde daneben, dann hat er noch nie was gesagt)

    Besuch: Er knurrt teilweise auch Leute an die öfters kommen, bevorzugt Männer, aber ich denke das liegt auch daran das die Mädels ihn hier alle immer knuddeln.

    Rudelkonstellation: Ich würde sagen das Dusty nun langsam wirklich Rudelchef unter den Hunden geworden ist. Perriz hat keine Führungsqualitäten (selbst mein alter Hund hatte mit 14 Jahren auch die Chefposition gegenüber Perriz) und Perriz strebt auch gar nicht daran Rudelchef zu sein. Klar war er das Anfangs als Dusty noch jünger war, aber ich denke das ist gerade sehr im Wandel. Inwiefern die Katze hier eine Rolle spielt, keine Ahnung. Ich habe das Gefühl das Dusty ihn eindeutig als niedriger einstuft.

    Ich habe mir natürlich auch schon Gedanken gemacht. Da er eigentlich so gut wie nie knurrt wenn ich nicht da bin (also mein Freund die Besucher reinlässt), denke ich mal das ich das Problem bin. Ich bin die hauptsächliche Bezugsperson. Also ich gehe mit ihm Gassi, ich trainiere ihn etc. Also ich denke mal er hat aufgrund des Leo-Gens einen schon recht großen Schutztrieb und er wird mich wohl nicht wirklich als Rudelführer ansehen. Denk ich mir jetzt mal so.

    Diese Jan Fennell Sachen (ignorieren beim Heimkommen bis sie ruhig sind liegen, Futtergeste) machen wir eigentlich schon immer, aber sind da wohl auch ab und zu unvorsichtigerweise etwas nachlässig.

    Im Moment hat er ein Halsband um und eine Hausleine. Wenn Besucher kommen (wissen ja meist schon vorher wer kommt) dann wird er entweder im Wohnzimmer angebunden oder an der Leine mit zur Tür genommen. Wenn er dort knurrt schmeiss ich ihn in die Küche. Und hole ihn dann 10 Min. später an der Leine raus wenn er ruhig war. Danach ist meistens alles ok.

    Im Wohnzimmer angebunden macht er meist noch mehr Spektakel und es dauert länger bis er sich beruhigt hat. Auch dann warte ich noch 10 Min und dann darf er "Hallo" sagen gehen.

    Natürlich haben wir Besuch die Ahnung von Hunden haben und welche die eben Angst bzw. keine Ahnung haben. Manche gehen dann gleich rückwärts wieder ausm Zimmer (Hund meint dann: ja ich habs geschafft ihn zu vertreiben), andere ignorieren ihn brav und gut ist. Viele haben ein Problem mit ignorieren auch wenn wir es jedesmal sagen. Wenn dann ein Hund da rumknurrt und Zähne flescht, ist ignorieren sehr schwer.

    Habt ihr noch gute Tipps für mich, wie ich meine Rudelführerposition besser durchsetze und wie ich mich in den oben beschriebenen Situationen verhalten soll?

    Würde mich echt freuen

    Edit: Kann ein Mod bitte mal meinen Titel berichtigen. Irgendwie sollt der etwas anders heißen

    Dusty der Leo-Mix "bewacht" neuerdings seinen "Hof"

    Wenn zu lang: Dusty der Leo-Mix "bewacht" seinen "Hof"

    Danke

  • Hi!

    Also das klingt für mich schon ein wenig danach, dass er Dir bzw. euch Beiden nicht zutraut, dass ihr euch um "Probleme" kümmert.
    Meine Hunde werden schon im Ansatz von solchem Verhalten unterbunden, natürlich nicht, wenn z.B. Milo schon fertig ist mit dem Schweineohr und er sich dann Gustls schnappen will, aber ich dulde keinerlei "Erziehungsmaßnahmen". Das ist MEIN Job. Und ich entscheide, wer hier was darf, wer rein darf, wer ins Bett darf, wann ich wen füttere...
    Was tust Du genau, wenn Dusty knurrt, wenn Besuch da ist? Kennt er den Befehl "aus", "lass es" oder soetwas, also eben einen Befehl, dass er sofort mit dem aufzuhören hat, was er da tut? Wie reagiert Perriz auf Besuch?
    Ich arbeite z.B. mit Body Blocks, das ist eine Methode von Patricia McConnell (gut nachzulesen in "Einmal Meutechef und zurück"). Dort ist es sehr eingängig beschrieben...

    LG

  • Hi,

    in meinen steckt auch viel Leonberger drin, und ich arbeite sehr gut mit Calming Signals. Außerdem ist dein Dusty gerade im schönsten Rüpelalter, der Pubertät. Da wird gern mal der dicke Max gemacht.

    Wenn einer von meinen in dem Alter geknurrt hat, reichte in der Regel ein direkter Blick und ein lauteres "EY" von mir, dann war Ruhe.

    Normalerweise orientieren sich diese Hunde an dir. Hast du Angst, wenn er jemanden anknurrt? Er könnte das als Angst von dir gegenüber dem Besucher werten. Vielleicht reagiert er deshalb so. Also immer locker bleiben.

    Das Anbinden in der Wohnung würde ich lassen. Dadurch peitscht sich ein solcher Hund nur noch mehr auf, diese Erfahrung hast du ja selbst gemacht. Wenn es klingelt, lass ihn hinter dir, so dass du zwischen ihm und der Tür stehst. Beobachte mal, wie er reagiert, wenn du jemanden überschwänglich begrüßt (nicht um den Hals fallen, aber freudig anzwitschern: "Hallooooo...das ist aber schön, daß du vorbei kommst). Wenn er sich an dir orientiert, weiß er so "aha, der ist willkommen, alles in Ordnung".

    Wenn tatsächlich Herdenschutzhund oder Leo drinsteckt, ist ihm ein Schutztrieb angeboren. Verstärkt sicher dadurch, daß du weiblich bist. Ich hab die Erfahrung gemacht, daß diese Hunde nach beschützenswert oder "der-kann-sich-selbst-helfen" einteilen. Am schützenswertesten sind Kinder, dann Frauen und Männer können das notfalls allein.

    Auch ist die Zurückhaltung gegenüber Fremden nicht zu vergessen. Machen meine auch.

    Auf jeden Fall solltest du ihn ermahnen, wenn er Perriz oder Freki anknurrt. Im Notfall mit Nachdruck, sonst hat er bald das Ruder in der Hand. Aber wie gesagt, alles verbal oder mit den von PrincessFuture erwähnten Body Blocks. Und wie gesagt, auf Calming Signals reagieren diese Hunde sehr gut, erst recht, wenn sie länger als 12 Wochen bei der Mama waren. Und vor allem das Timing ist wichtig.

    LG
    BZ

  • PrincessFuture

    Ja an dem "Nein" arbeiten wir, aber ich würde so ein "Lass das" für genau solche Dinge auch gerne aufbauen. Wobei ich mir da noch nicht ganz über das "Wie" sicher bin.

    Beim ersten Mal hab ich auch "Nein" gesagt, hat er aber nicht drauf reagiert, was zeigt das des "Nein" noch nicht wirklich funktioniert. Ansonsten schmeisse ich ihn entweder kommentarlos in die Küche (wenn er mit zur Tür gekommen ist) oder wenn er im Wohnzimmer ist und da knurrt ignorier ich ihn einfach. Meist beruhigt er sich dann auch.

    Wie gesagt ich habe mir des jetzt nen paar Tage angeschaut und da ich nicht wusste ob des so richtig ist was ich mache, wollt ich lieber nachfragen. ;) Hatte das Problem mit meinem alten Hund eher nicht. Der war Angstaggressiv und hat auch geknurrt wenn Besuch kam ... aber kaum hat der gemerkt das ich normal mit dem Menschen rede, war alles suppi.

    Perriz - "ganz böser Kampfhund" (Pittbull-Dogo-Argentino-Rottweiler-Bullterrier-Mix) liebt alle Menschen, und freut sich entweder wie nen Schnitzel über Besuch oder wenns eher uninteressant ist, bleibt er einfach liegen und schaut max. Nur hat ihn das Bellen heute von Dusty dazu animiert mit zu bellen... *grrr* Rudeldynamik eben... ;)

    @BöseZüchterin

    Finds gut das jemand schreibt der einen ähnlichen Mix hat. Manchmal meinen die Menschen das es diesen Schutztrieb nicht gibt und man eben nur ein Rangordnungsproblem hat. Das haben wir vielleicht wirklich, aber ich denke das seine Gene da eben auch mitspielen.

    Oh ja ..Rüpelalter... ich hatte es befürchtet... ;)

    Angst nicht unbedingt, aber man ist eben doch etwas nervös. Und das merken Hunde. Ich muss an mir arbeiten... ;)

    Ja Calming Signals sagt mir auch was. Habe dazu das Video + Buch. Wie würdest du sowas in einer solchen Situation einsetzen?

    Könnt ihr mir noch etwas zu den Body Blocks sagen? Werd mal schauen ob ich mir das Buch zulege ... *zu meinem Konto blinzel*

    Ich versuche morgen mal deine Tipps anzuwenden. Kann ja erstmal ein Besuchsopfer nutzen, der mit sowas kein Problem hat.

  • Ich nochmal :smile:

    Ich benutze z.B. ganz andere Kommandos, als andere. Ich sage nicht "Aus" oder "Nein", wenn es ernst wird, weil das A und das Ei zu weich klingt (finde ich). Diese Kommandos benutze ich nur, wenn sie mir etwas geben sollen, oder etwas nicht schlimm ist. Wenn ich es ernst meine, dann kommt ein "SCHLUSS", das kann man viel knalliger rüberbringen, finde ich, notfalls mit einem "geknurrten" U. Klingt blöd, wenn man es beschreibt, funktioniert aber bei mir wunderbar. Und ich bremse damit nicht nur einen Lumpi aus ;)

    Wenn einer meiner Dicken (besonders gern im Rüpelalter) einen Besucher anknurrt, und auf mein Kommando nicht reagiert, nehme ich dem Hund gegenüber eine bedrohliche Haltung ein. Ich sehe ihn also direkt an, baue mich auf und beuge mich über ihn. Das ist also eigentlich das Gegenteil eines Calming Signals. Dabei wird das Kommando wiederholt. Auch dränge ich ihn mit meinem Körper vom Besucher weg. Dies geschieht ohne Körperkontakt, weil mir der Hund ausweicht. Ist wie Cutting beim Westernreiten :D Wenn sich der Hund dann auf mich konzentriert, gehe ich wieder zur Tür und begrüße den Besuch. Bis jetzt hat es immer geklappt.

    Bei meinen ist allerdings kein Schäferhund mit drin, vielleicht verhält sich Dusty anders. Probier es aus.

    Die CS setze ich ein, wenn ein Hund eher ängstlich ist. Deiner scheint aber nicht ängstlich zu sein. Im Buch und Video wird, wenn ich mich richtig erinnere, auch darauf eingegangen. Wenn du gerade bei Büchern bist, guck doch mal, ob du das Buch "die alten Hirtenhunde" von Gudrun Beckmann findest. Da wird auch viel erklärt. U.a. wie man Besucher empfängt.

    Ich würde den Hund auch nicht aussperren, wenn du zur Tür gehst. Erstens verbindet er so den Besuch/Ankunft mit dem Weggesperrt werden, zweitens sehen sich diese Hunde als Assistenten von Herrchen/Frauchen (siehe o.g.Buch) und drittens willst du ja auf lange Sicht den Hund daran gewöhnen, dabei zu sein.

    Wichtig ist, daß du in jeder Situation souverän bleibst. Das macht einen "Rudelführer" aus. Also immer locker bleiben. Und sobald auch nur ein Anflug eines Knurrens kommt, sofort ein "Schluss".

    Ach, und den angeborenen Schutzinstinkt gibt es sehr wohl. Wenn ich im Sommer mit den Hunden nachts durch die Felder gehe (wenn es tagsüber zu heiss ist), sind die Hunde nie weiter als maximal 10 Meter von mir entfernt. Wenn mein Mann dabei ist, gehen sie auch mal weiter gucken und ich muß sie teilweise rufen. Nach dem Motto "naja, der Typ kann ja auch mal aufpassen". Dieses Verhalten haben wir den Hunden nicht beigebracht. Auch reagieren meine Hunde vorsichtiger auf Männer, weil sie diese eher als Bedrohung wahrnehmen.

    LG
    BZ

    P.S.: ich züchte keine Mixe :D

  • Mich würde mal interessieren, was - zum Beispiel - passiert, wenn du nicht da bist und dein Freund empfängt mit den Hunden den Besuch. Wie verhält sich der Hund dann?

    Das angesprochene Büchlein kostet übrigens keine 10 Euro.

  • Wenn mein Freund da ist und es kommt Besuch hat er ein einziges Mal kurz gegrummelt. Ansonsten hat er da noch nie geknurrt. Habe ich auch in meinem Anfangsthread geschrieben, weshalb ich ja auch der Meinung bin, dass ich der Schlüsselreiz bin.

    @BöseZüchterin

    Vielen vielen Dank für deine ausführlichen Tipps!!!

  • Hallo Esi on Tour!
    Ich habe auch einen Schäferhund Leonbergermischling. Mara ist im Haus bewachen auch ein typischer Leonberger. Sie hat auch die Marotte alle anzubellen, aber wenn sie dann beim Besuch ist, wird dieser fröhlich und freundlich begrüßt. Ab und zu bellt sie dann zwischendrin noch mal so nach dem Motto: "Ey, du weißt aber schon, dass das aber eigentlich alles meinen Leuten und mir gehört, aber ich mag dich trotzdem" und lässt sich problemlos von den Leuten anfassen. Also bei Mara ist es fast immer wirklich nur Show. Bei einem Typ ist es aber anders, sie lässt sich zwar schon streicheln, aber hört die erste Zeit fast nie auf ihn anzubellen. Dieser Typ ist jedenfalls nen ziemlicher Psychopat, weshalb mir das Verhalten auch eigentlich recht ist. Denn so weiß ich wenigstens, dass sie mich vor gefährlichen Leuten beschützen würde. Dieser Typ hat auch schon mehreren Leuten Schläge angedroht... Ich mag ihn auch nicht besonders, aber er ist halt bis vor kurzem ein Freund meines Freundes gewesen...
    Also ich denke, dass ein Leon(mix) hauptsächlich seine Menschen verteidigen will und sehe das nicht unbedingt als Erziehungsproblem an. Denn Mara hört sehr gut und gerade ich bin ihre Bezugsperson und auch strenger als mein Freund.

  • Ich habe nix gegen bewachen, aber bei mir hört das auf wenn mein Hund knurrend und zähne fletschend vor den Leuten steht und nach den einen schon geschnappt hat (einer der eh Angst vor Hunden hat). Dusty sieht ja teils aus wie nen Wolf mit Schlappohren, wenn der Lefzen zieht dann sieht des aus wie beim Wolf --> Falten auf der Nase. Und alle Haare die stehen können, werden aufgestellt. Nene ... also sowas möchte ich auf keinen Fall durchgehen lassen. Diese Beschreibung stimmt zwar nicht immer, manchmal belässt er es bei "nur" knurren. Das ist immer etwas davon abhängig wer kommt.

  • Ja stimmt, das Verhalten fände ich auch zuviel. Wollte ja auch nur mal berichten, wie Mara sich so verhält. Finde halt immer wieder erstaunlich, wie einige Hunde so gut unterscheiden können, ob der Mensch da total toll ist oder eben nicht ganz so super!!
    Ich denke aber auch, dass Mara sehr viel ernsthafter auf nicht so nette Leute reagieren würde, wenn sie nicht sehr genau die Grenzen kennen würde. Denn wenn ich sie in Korb schicke, hat sie da auch zu bleiben. Ist halt schwierig mit einigen Rassen oder mit Mischlingen daraus im Haus. Da sie ja nunmal hauptsächlich fürs Bewachen gezüchtet wurden.
    Wünsche dir viel Erfolg beim Training!!
    Liebe Grüße

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