Verhältnis Mensch - Hund

  • Hallo Zusammen,

    ich muss hier mal meine Gedanken loswerden.

    Häufig lese ich hier, dass Hund und Halter Seelenverwandte sind, ich lese über die Bindung zwischen Hund und Mensch und Vertrauen. Dass der Hund sich am Mensch orientiert und auf ihn achtet.

    Ich kann das von mir und meinem Hund (noch) nicht behaupten. Und das macht mich nachdenklich, wenn nicht sogar traurig.

    Man macht und tut, geht zur Hundeschule, hat einen extra Trainer, beschäftigt sich viel mit dem Hund und der Hundeerziehung und doch beschleicht einen das Gefühl, dass der Hund seine eigenen Wege geht und ihm eigentlich egal ist, wer mit ihm draußen ist.

    Manchmal ist man verzweifelt und denkt, man passt einfach nicht zusammen. Klar, eine Beziehung muss sich entwickeln. Aber...

    Mich würde daher interessieren, wann sich bei euch gezeigt hat, dass ihr und euer Hund zusammengehört.

    LG.

  • Hallo, Dein Gefühl kann ich gut nachvollziehen!!
    Bei Dusty war es genauso!! Sie hat es überhaupt nicht interessiert, ob ich da war oder nicht. Sie war extrem selbstständig und das noch über Jahre hinweg.
    Unsere Beziehung ist leider erst gewachsen, nachdem sie nur noch an der Leine laufen durfte, da sie leider ein großer Jäger ist.
    Da hat sich dann eine Beziehung zwischen uns entwickelt.
    Allerdings hat das wirklich Jahre in Anspruch genommen. Heutzutage, sie ist jetzt 9 Jahre jung, schaut sie nach mir, wartet auf mich, orientiert sich an mir. Aber das hat leider sehr lange gedauert.
    Bei Bibo war es genau andersrum, sie hat sich von Anfang an, an mir orientiert und ist sehr auf mich geprägt gewesen.
    Aber was soll´s, lieb haben wir sie doch so oder so =)

  • Also, wenn ich bei meinem Bobby diese Verbindung an seinem Verhalten draußen festmachen würde, dann hätten wir gar keine... Spitztypisch ist er draußen ein Eigenbrödler. So einen "schleimigen" Gehorsam wie die BCs hat der gar nicht. Auch Knuddeln findet er nicht so wirklich toll. Zuhause liegt er meist in seinem Körbchen. Konaktliegen mag er nicht, weder mit anderen Hunden, noch mit mir.

    Trotzdem sehe ich eine besonders enge Beziehung zwischen uns beiden. Er ist immer da, wenn es nötig ist. Er merkt als erster, wie es mir geht. Es sind so feine Signale, die man als Außenstehender schnell übersieht. Er zeigt seine Zuneigung auf eine ganz andere Art als die Mädels. Und lässt sich schwer auf Menschen ein. Aber auf mich, hat er sich eingelassen...

    Schwer zu beschreiben, stell ich grad fest... :???:

  • Hallo,
    ja, eine Beziehung muss sich entwickeln. Du schreibst, dass Du das von Dir und Deinem Hund (noch) nicht behaupten kannst.
    Wie lange seid Ihr denn schon ein "Paar", wie alt ist Hundi, welche Rasse?
    Das dürfte auch eine Rolle spielen.

    Ich denke auch, dass es Hunde gibt, die aufgrund ihres Charakters - oder Selbstbewusstseins vielleicht - eine enge Bindung zu ihrem Menschen garnicht so sehr aufbauen.

    LG Francisca

  • Huhu,

    ich kann Dein Gefühl auch nachvollziehen - habe selbst aber das komplette gegenteil von dem Du schreibst.
    Mein Hund ist total fixiert auf mich und geht in meiner Anwesenheit mit niemanden Fremden mit - sie sträubt sich mit allem was sie hat, erst wenn ich aus ihrem Sichtfeld verschwinde orientiert sie sich langsam an einer anderen person, mich aber fortwährend suchend ...
    Achtet bei Spaziergängen immer auf mich, dreht sich um, läuft nicht zu weit vor/bleibt zurück.
    Wir haben eine sehr enge Bindung.

    Ich kenne auch so Hundehalter wie Dich!
    Deren Hunde sind sowas von souverän, selbstbewusst, ja fast schon autark, dass man sie irgendwo aussetzen könnte und sie würden sich alleine "durchschlagen". Sicher ein verdammt ungutes Gefühl!
    Aber Du machst schon sehr viel, um die Bindung zu fördern, Hundeschule, sicher habt Ihr Eure Schmuseeinheiten ...
    Intensiviere das oder nimm Deinen Hund in Zukunft wirklich IMMER an die leine, dass sie lernt mehr auf Dich zu achten und zeig ihr dann wie toll Du das findest mit gaaaaaanz viel Lob/Spiel/Leckerli ... was sie halt toll findet!

    Falsch machst Du im Grunde nix!
    Du hast wohl einfach nicht DEN sich auf eine Person fixierenden Hund ....

    LG
    Kerstin

  • Zitat

    Also, wenn ich bei meinem Bobby diese Verbindung an seinem Verhalten draußen festmachen würde, dann hätten wir gar keine... Spitztypisch ist er draußen ein Eigenbrödler. So einen "schleimigen" Gehorsam wie die BCs hat der gar nicht. Auch Knuddeln findet er nicht so wirklich toll. Zuhause liegt er meist in seinem Körbchen. Konaktliegen mag er nicht, weder mit anderen Hunden, noch mit mir.

    Trotzdem sehe ich eine besonders enge Beziehung zwischen uns beiden. Er ist immer da, wenn es nötig ist. Er merkt als erster, wie es mir geht. Es sind so feine Signale, die man als Außenstehender schnell übersieht. Er zeigt seine Zuneigung auf eine ganz andere Art als die Mädels. Und lässt sich schwer auf Menschen ein. Aber auf mich, hat er sich eingelassen...

    Schwer zu beschreiben, stell ich grad fest... :???:

    kurzer ot:
    ich war gerade auf deiner homepage. tolle hundis hast du da! =) aber ist der bobby echt schon 19 jahre alt? da steht er ist 1990 geboren. wow, das ist ja mal ein stolzes alter für einen hund!

  • Zitat

    Hallo,
    ja, eine Beziehung muss sich entwickeln. Du schreibst, dass Du das von Dir und Deinem Hund (noch) nicht behaupten kannst.
    Wie lange seid Ihr denn schon ein "Paar", wie alt ist Hundi, welche Rasse?
    Das dürfte auch eine Rolle spielen.

    Ich denke auch, dass es Hunde gibt, die aufgrund ihres Charakters - oder Selbstbewusstseins vielleicht - eine enge Bindung zu ihrem Menschen garnicht so sehr aufbauen.

    LG Francisca

    Hallo.
    Sirius wohnt jetzt seit ca. 10 Monaten bei uns, er ist etwas über ein Jahr alt und ein DSH-Mali-Mix.

    Wahrscheinlich kommt jetzt grad die Pubertät hinzu d.h. er testet dauernd an. Manchmal ist es einfach nur zermübend. Und grad dann soll man ruhig und gelassen sein. Ich hab schon manches Mal gesagt: ich kann nicht mehr.

    Es gibt auch Tage, da geht es gut. Da macht es Spaß, da kommt man weiter. Aber die sind im Moment extrem selten.

    Deprimierte Grüße :-)

  • Zitat

    kurzer ot:
    ich war gerade auf deiner homepage. tolle hundis hast du da! =) aber ist der bobby echt schon 19 jahre alt? da steht er ist 1990 geboren. wow, das ist ja mal ein stolzes alter für einen hund!

    Ja, so ist es. Und er hat die erste Hälfte seines Lebens nicht bei mir verbracht...

    Mir ist grad aufgefallen, dass ich vielleicht noch schreiben sollte, dass ich auch einen Hund habe, mit dem ich schwer eine Beziehung aufbauen konnte. Das ist meine Teak. Sie himmelte mich von Anfang an, hatte nur Augen für mich - war total auf mich fixiert. Doch ich habe Jahre gebraucht ein gutes Gefühl in unserer Beziehung zu entwickeln...

    Viele Grüße
    Corinna

  • Ich habe den DSH die ich bis jetzt hatte immer vom ersten Tag an eine sehr starke Bindung an mich erlebt. Nicht das sie nicht selbstbewusst oder souverän waren, dieses für sie "Luft" hat mein Ex erlebt und bei meinem jetzigen Freund ist es teilweise nicht viel anders.
    Wenn er mit den Hunden raus muss da ich kochtechnisch gerade nicht kann wird nur im Eilzugstempo das Bein gehoben und schon steht die ganze Meute wieder vor der Haustür und wartet auf mich bzw. will zu mir.
    Wenn Herrchen das Haus verlässt rührt sich keiner, aber wehe ich muss weg.
    Mit Fremden mitgehen funktioniert nicht, die gehen ja gerade mal mit Ach und Krach mit Herrchen mit.
    Das Problem liegt meiner Meinung nach daran dass sie ihn teilweise nicht für voll nehmen - der Hund will was - Herrchen springt. Er orientiert sich an den Hunden, bei mir ist es umgedreht. Die Hunde haben sich an mir zu orientieren.
    Es gibt keine 24h Dauerbespaßung sondern festgelegte Ruhezeiten.
    Bei den anfallenden Arbeiten laufen sie auch teilweise einfach nur so mit.

  • Mir hat neulich eine Dame gesagt, der Schalter habe sich bei ihrem Hund im Alter von zwei Jahren umgelegt. Das Problem ist, manchmal ist man sooo frustriert, weil es einfach nicht weiter geht. Ich habe keine Lust, jeden Tag aufs Neue Kämpfe mit meinem Hund auszufechten. Ich habe Horror vor dem nächsten Besuch, weil es für mich totalen Stress bedeutet. Ich freue mich schon auf den einwöchigen Skiurlaub meines Mannes (heul), weil ich dann eine Woche nicht darauf achten muss, dass Sirius und mein Mann "aneinander" geraten.

    Und wenn ich an den Sommer denke und an unser nicht eingezäuntes Grundstück und die Rehe in unmittelbarer Nähe, dann wird mir ganz schlecht.

    Puh, Hundeerziehung ist echt gar nicht so einfach. Ihr merkt, hier sitzt grad jemand, der extrem viel Trost braucht.

    LG.

    Iris
    Das dachte ich von DSH bis jetzt auch. Aber der Malinoi scheint einiges durcheinander gebracht zu haben :-)

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