Verhältnis Mensch - Hund

  • Als ich anfangs Deinen Text gelesen habe, habe ich gedacht: "Okay, das geht mir ähnlich." Dein letzter Post zeigt aber größere Probleme, die ich Gott sei Dank nicht habe.

    Meggie achtet draußen auch recht wenig auf mich, was aber daran liegt, dass ich auf sie achte. Da sie leider vieles von der Straße frisst, bleibt mir leider nichts anderes übrig. Auch kann ich sie nicht einfach stehen lassen und weiter gehen, denn wenn dann ein Hase vorbei kommt, ist sie weg.

    Also müssen wir anders an die Sache herangehen. Wir machen viel Unterordnung und ich möchte demnächst mit THS (Turnierhundesport) anfangen. Wir machen einfach viel zusammen, was Spaß macht und es wird langsam besser.

    Nachdenklich macht mich das, was du zuletzt schreibst. Was gibt es denn genau für Probleme, wenn du Besuch hast und wie gerät er mit deinem Mann zusammen? Das hört sich nicht so schön an.

  • Ob DSH oder Mali das Zauberwort heißt für mich Konsequenz und einen "dickeren" Kopf als der Hund. Da geht es nur mit klaren Regeln und Vorgaben, sonst haben sie ganz schnell die "Hosen" an.
    Gerade mit Basco (Ost-DSH aus alter Polizeihundezucht, 19 Monate ) habe ich jetzt wieder einen Vertreter der ganz schnell die Schwächen und Inkonsequenz seines Gegenüber zu seinen Vorteilen ausnutzt.
    Der leider verstorbene Bruder von Quanto war auch von dem Kaliber und es gab immense Schwierigkeiten zwischen ihm und meinem Freund.
    Meine bessere Hälfte hat natürlich aus seinen Fehlern nicht gelernt und die Probleme jetzt auch langsam wieder auftreten.
    Nicht das jetzt jemand denkt meine Hunde müssen leiden - sie kennen kein Stachelhalsband oder ähnliches, gebrüllt wird auch nicht.
    Die Kommunikation läuft zu 90% über Sichtkontakt und Handzeichen.

  • Ich bekam meinen Hund aus Italien und die ersten beiden Jahre waren nicht toll. Sie war ein echtes Monster. Sie erledigte vieles sebständig.

    Erst durch die Begleithundearbeit wurde unser Verhältnis besser. Ich merkte, was mein Hund braucht, nämlich viel geistuge Ersatzarbeit. So begannen wir zum Agility das Obedience. So wch alles langsam zusammen, wir spielten uns ein.

    Heute sind wir ein absolutes Team. Wir haben schwere Zeiten erlebt, wo ich dachte, mein Hund müsste eingeschläfert werden. Heute denke ich, dass uns ihre schweren Operationen (bandscheibe) mehr zusammengeschweiß haben als alles andere. Wir mussten uns vertrauen, uns festhalten, alle zusammenhalten. Heute sind wir total eingespielt. Egal wer in der Familie, alles hat seinen Platz, seine Rolle. Hund weiß was er tun muss, weil er es gelernt hat. Dieses ich sag meinem Hund, was er zu tun hat, hat Wunder bewirkt. Und dieses Vertrauen, dass Hund es auch verstanden hat.

    Ich versteh mich nicht als Rudelführer, sondern als ein Teampartner. Wir, die ganze Familie sind ein Team, auch der Hund, und er weiß das. Er gehört dazu, er kennt unsere Tagesabläufe und geht mit uns durch dick und dünn.

    Ich kann nur sagen, die ersten beiden Jahre waren schwierig, mit drei wurde es besser, mit vier klasse, mit fünf genial und mit sechs ist man wie ein eingeschweißtes Ehepaar. Wichtig ist, dass man interessanter ist, als alles andere auf der Welt. Bei mir gibts Futter, bei mir wird gespielt. Ich bin toll. Dann braucht der Hund den Rest nicht mehr sehr.

  • Zitat

    Also, wenn ich bei meinem Bobby diese Verbindung an seinem Verhalten draußen festmachen würde, dann hätten wir gar keine... Spitztypisch ist er draußen ein Eigenbrödler. So einen "schleimigen" Gehorsam wie die BCs hat der gar nicht. Auch Knuddeln findet er nicht so wirklich toll. Zuhause liegt er meist in seinem Körbchen. Konaktliegen mag er nicht, weder mit anderen Hunden, noch mit mir.

    Trotzdem sehe ich eine besonders enge Beziehung zwischen uns beiden. Er ist immer da, wenn es nötig ist. Er merkt als erster, wie es mir geht. Es sind so feine Signale, die man als Außenstehender schnell übersieht. Er zeigt seine Zuneigung auf eine ganz andere Art als die Mädels. Und lässt sich schwer auf Menschen ein. Aber auf mich, hat er sich eingelassen...

    Schwer zu beschreiben, stell ich grad fest... :???:


    Das hast Du sogar sehr gut beschrieben...

    Vieles davon erlebe ich ähnlich mit meiner Bonny.


    Ich musste sie erst "lesen" lernen um sie besser zu verstehen und
    ihre Signale zu erkennen.

    :smile:

  • Hallo,
    die Bindung zwischen Mensch und Hund braucht Zeit, sie muss wachsen und das geht nicht von jetzt auf gleich, es sei denn, Du hast einen Hund wie unser Atti. Er himmelte uns vom ersten Tag an, obwohl er bereits 1 Jahr alt war als er zu uns kam. Er trauerte keinen Tag seinen "alten" Hundehaltern nach und war direkt unser Hund. Das bestätigt das, was Corinna über ihre BC-Hündin sagt. So sind halt viele Hütehunde.

    Dago allerdings, ebenfalls ein Hütehundmix, ist sehr selbständig und es macht manchmal den Eindruck, ihm sei es vollkommen egal, ob wir da sind oder nicht. Das stimmt allerdings nicht und man sieht es, wenn man den Hund besser kennt.
    er hat halt eine andere Art zu zeigen, wie sehr er uns liebt.


    Zitat

    Ich habe Horror vor dem nächsten Besuch, weil es für mich totalen Stress bedeutet. Ich freue mich schon auf den einwöchigen Skiurlaub meines Mannes (heul), weil ich dann eine Woche nicht darauf achten muss, dass Sirius und mein Mann "aneinander" geraten.

    Und wenn ich an den Sommer denke und an unser nicht eingezäuntes Grundstück und die Rehe in unmittelbarer Nähe, dann wird mir ganz schlecht.

    )

    Was sind das für Probleme?
    Kann es sein, dass Du Dich selbst etwas unter Druck setzt?
    Ich will Dir nicht zu nahe treten. Verstehe es nicht falsch

  • Zitat

    Hallo,
    die Bindung zwischen Mensch und Hund braucht Zeit, sie muss wachsen und das geht nicht von jetzt auf gleich, es sei denn, Du hast einen Hund wie unser Atti. Er himmelte uns vom ersten Tag an, obwohl er bereits 1 Jahr alt war als er zu uns kam. Er trauerte keinen Tag seinen "alten" Hundehaltern nach und war direkt unser Hund. Das bestätigt das, was Corinna über ihre BC-Hündin sagt. So sind halt viele Hütehunde.

    Dago allerdings, ebenfalls ein Hütehundmix, ist sehr selbständig und es macht manchmal den Eindruck, ihm sei es vollkommen egal, ob wir da sind oder nicht. Das stimmt allerdings nicht und man sieht es, wenn man den Hund besser kennt.
    er hat halt eine andere Art zu zeigen, wie sehr er uns liebt.


    Was sind das für Probleme?
    Kann es sein, dass Du Dich selbst etwas unter Druck setzt?
    Ich will Dir nicht zu nahe treten. Verstehe es nicht falsch

    Hallo.
    Habe heute morgen mit einer Freundin gesprochen, die mir schon sagte, ich habe halt zu hohe Ansprüche. Das mag sein, aber ich möchte nur einen Hund, den ich irgendwann einmal überall mit hinnehmen kann.

    Zu den "Problemen":
    Er springt halt den Besuch an und meint immer wieder, die Begrüßungssituation selbst in die Hand nehmen zu müssen. Es ist zwar nicht mehr fordernd und eingrenzend wie am Beginn sondern eher mit angelegten Ohren und unterwürfig, aber es bleibt das Anspringen. Klar, ich bin total angespannt und setze mich unter Druck. Weil auch viele denken, meine Güte, die kommt ja gar nicht weiter. Und dann mit ihren Tipps kommen...

    Mit meinem Mann führt er immer wieder Konkurrenzkämpfe aus. Er zuppelt und zerrt dann an ihm rum. Ich hatte dazu schon einmal in einem anderen Thread geschrieben. Ich kann ihn dann nicht runterholen - er ist dann extrem aufgeregt.

    Wie gerade jetzt, wo er versucht, seinen Schwanz zu fangen obwohl er einen Trichter umhat. Das sind so Momente, wo du nicht an deinen Hund rankommst und dir denkst: ich kann nicht mehr.

    LG.

  • Dein Hund ist noch jung. Das soll nicht heißen, man darf alles durchgehen lassen, aber die Erziehung ist noch nicht abgeschlossen.
    sei etwas entspannter ;)

    Das Begrüßungsproblem kannst Du lösen, indem Du dem Hund das Kommando "auf deine Decke" beibringst. Er muss dort liegen bleiben, bis Du ihm das Aufstehen erlaubst.
    Ich persönlich finde es ja nicht schlimm, wenn unsere Hunde mich zu Begrüßung anspringen, denn es ist ein hündisches Verhalten.
    doch jeder Besucher mag das nicht und deshalb gibt es bei uns das o.g. Kommando.

    Diese Gezupfe an Deinem Mann muss Dein Mann unterbinden, indem er es ignoriert. Dann wird der Hund jegliches Interesse an diesem Gezupfe und Gezerre verlieren.(denke ich)

  • Ich glaube auch das Du dich zu sehr unter Druck setzt, in dem Alter war Chiko teilweise auch nicht viel anders. Teilweise aufgedreht bis zum Anschlag.
    Da half nur Zwangsruhe bzw. bei Besuch hat es sich bewährt ihm vorher sein Lieblingsspielzeug zu geben. Vielleicht kannst Du ihn auch mit einem Spieli etwas ablenken.
    Bei den Konkurrenzkämpfen muß dein Mann das Machtwort sprechen und den Hund herunterfahren bzw. den Kampf beenden. Ich hatte ja schon was dazu geschrieben.
    Sieh es etwas ruhiger aber bleib konsequent, was auch dem Hund zugute kommt.
    Bei Chiko trat eine spürbare Temperamentsberuhigung auch erst mit ca. 3 Jahren ein, obwohl er meinen Freund heute noch nicht für voll nimmt.
    Zum uneingezäunten Garten und Wild kann ich nur sagen das wir auch erst seit 2 Jahren komplett eingezäunt haben und auch schonmal Wild auf der Wiese hinter dem Grundstück ist. Mir ist aber noch kein Hund verlorengegangen.

  • Nimm mal den Druck weg!! Bei Lee hat es z.B. lange gedauert, bis ich die Beziehung zu ihr hatte, wie sie jetzt ist. Ich hab mich allerdings auch extrem dagegen gesperrt, aber das ist ein anderes Thema.

    Dein Hund ist jung und um das zu bekommen, was du willst (bzw. ich denke, dass du das willst) braucht es Zeit. Nicht jeder Hund ist der Hund für jeden Menschen und jeder Hund/Mensch ist anders!

    Genieß die Zeit mit dem Rüpel und hab deinen Spaß mit ihm ;)

  • Zitat

    Ich glaube auch das Du dich zu sehr unter Druck setzt, in dem Alter war Chiko teilweise auch nicht viel anders. Teilweise aufgedreht bis zum Anschlag.
    Da half nur Zwangsruhe bzw. bei Besuch hat es sich bewährt ihm vorher sein Lieblingsspielzeug zu geben. Vielleicht kannst Du ihn auch mit einem Spieli etwas ablenken.
    Bei den Konkurrenzkämpfen muß dein Mann das Machtwort sprechen und den Hund herunterfahren bzw. den Kampf beenden. Ich hatte ja schon was dazu geschrieben.
    Sieh es etwas ruhiger aber bleib konsequent, was auch dem Hund zugute kommt.
    Bei Chiko trat eine spürbare Temperamentsberuhigung auch erst mit ca. 3 Jahren ein, obwohl er meinen Freund heute noch nicht für voll nimmt.
    Zum uneingezäunten Garten und Wild kann ich nur sagen das wir auch erst seit 2 Jahren komplett eingezäunt haben und auch schonmal Wild auf der Wiese hinter dem Grundstück ist. Mir ist aber noch kein Hund verlorengegangen.


    Danke euch.
    Es gibt halt so Tage - ihr wisst schon, man sollte besser im Bett bleiben.

    Zum Wild: da sind wir ja selber mit dabei und ich wünsche mir einfach, dass wir zumindest einen Teil des Grundstücks einzäunen.

    Wird schon.

    LG.

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