jagdhund als "anfängerhund"

  • wow, da war ich mal ein paar tage weg, komme zurück und entdecke die vielen tollen antworten!


    (es folgt der ewig längste beitrag)


    ihr habt mir mit euren schilderungen sehr geholfen und mut gemacht. ih bin nämlich durchaus bereit viel zeit für die hundeerziehung einzuplanen....
    irgendwo stelle ich mir dann aber auch die frage, ob denn der hund da überhaupt "lust" drauf hat. ich will ihn ja nicht komplett verbiegen irgendwie.... :???:
    bei der rassen-auswahl (wenn man das bei straßenköter mischlingen so nennen kann) kommt es mir zum glück nicht so aufs äußere an, hab auch montag in der buchhandlung in einem rassenverzeichnis buch original gelesen "der breton ist zwar nicht gerade der hübscheste aber ein treuer begleiter"
    dabei find ich die total klasse...naja über geschmack lässt sich eben nicht streiten!


    irgendjemand fragte, was ich denn mit dem hund vorhabe, bzw. was ich denn so machen möchte und wer ich bin. deshalb hier mal eine kurze zusammenfassung:


    steckbrief frauchen:


    -20 jahre
    -noch nicht studentin, kunst. (ab diesem oder nächsten wintersemester)
    -ist gerne draußen, gerne viel am stück, rennen ist nich so oft und viel drin, weil ich meine knie schonen muss. also agility wäre auch für mich sehr anstengend ;)
    -stadtrandgebiet wohnung mit garten, anschluss zu feld und wald+hundesee
    -positiv, gut gelaunt, chaotisch, eigen, direkt, frech - manchmal vorlaut, teils aufegedreht, dann wieder ruhig. lachen ist vorraussetzung, ich bin fast immer am spaß haben, und sei es über mich selbst! bewegung ja(spazieren,fahrrad,natur, sport nein(joggen,wandern,muckibude). eher der hippie-typ mit leichten buddha zügen, sprich größtenteils gutmütig und geduldig. konsequent aber undiszipliniert was mich selbst angeht und im kopf ist meistens die autobahn ziemlich voll. hasst fernseher, mags aber kuschelig mit tee. ein bisschen wirr bin ich auch. ich mags gesund und ausgewogen und bin irgendwie ein einzelgänger, der aber unbedingt gesellschaft braucht.
    ein bisschen wie ein bordercollie :lol: ... ich muss eben ausgelastet werden
    -ich arbeite derzeit in einem kleinen restaurant als minijob



    so... steckbrief meines traumhundes:


    entweder ein älterer welpe, oder auch gerne bis zu 4 jahre (auch wegen versicherung) wenn schon ein bisschen "gesittet", und zu mir passend


    -aufmerksam
    -loyal
    -frauchen "fixiert"
    -lernbegierig
    -intelligent
    -fit, also auch bereit für lange spaziergänge und viel kopf-spielchen
    -gerne auch verspielt, bzw. einen an der klatsche habend. (wie ich eben)
    -nicht son kläffer. mal bellen wenn was is ja. ansonsten soll dann schon ruhe im karton sein
    -ruhe ist ein guter punkt: kein 24 std clown/hummeln im arsch haber
    -unabhängig im gewissen grade. so ganz und gar anhänglich und please to will wäre mir glaube ich zu anstrengend
    -ein wenig zwischen den zeilen lesen können. ich bin bedacht auf eine sehr enge bindung. er kann sein eigenes ding durchziehen wie er will, aber soll dabei eben empfindsam für mich und meine zeichen sein. "bedacht" trifft es vllt ganz gut




    zum oberflächlichen:


    -so 40-55 cm schulterhöhe ist meine ideal-vorstellung (wegen wohnsituation) größer find ich nicht schlimm, bin selbst recht groß. nur kleiner find ich auf den ersten,zweiten,dritten blick immer irgendwie zu klein
    -eher der schlankere, weniger kastige hund, sagen wir mal 45 cm + 16 kg zB


    ansonsten: is mir wurscht. der hund kann von mir aus 7 beine und 3 augen haben, wenn ich mich in ihn verguckt hab, und er mich um die pfote wickeln kann und der charakter stimmt ist alles prima!


    was habe ich mit ihm vor:


    wichtig sind mir wie gesagt, eine gute bindung und eine gewisse eigenständigkeit, trotzdem die aufmerksamkeit zu mir. daran werde ich zum beispiel viel arbeiten. viel interagieren, zusammen erleben, und versuchen mein bestes zu geben, dem hund vermitteln zu können was ich von ihm will. vertrauen ist bei mir ob mensch ob tier eben unter den top 3 eigenschaften.
    agility jetzt eher weniger. generell bin ich nicht so der vereinsmensch. hundeschule/trainer wenns sein muss gerne. ich sträube mich auch nicht vor clicker oder schleppleinen training. aber ich möchte meinen hund weitestgehend selbst erziehen.
    an bewegung: lange ausläufe, schwimmen und spiele (suchspiele, tricks, kopfspiele, gehorsam auch auf distanz)
    hund müsste das alleine sein lernen, also sollte möglichst nicht schlimme verlustängste haben.
    ich will auch ohne leine spazieren gehen können. allein schon weil ich denke, dass sich der hund dann seine auslastung selbst portionieren kann. wenn er rumpesen will, während ich am wegrand laufe, soll er das auch tun können, und eben ohne totes tier im mund zurück.
    dafür hart zu trainieren ist für mich aber kein problem. es sollte aber in nicht allzu ferner zukunft erreichbar sein.



    so... anhand von meinen anforderungen, komme ich schon oft bei jagdhunden raus. bin aber für alles offen, und auch gerne auf direkte spezifische tips und links für hunde aus heimen/pflegestellen/unfallwürfen

  • Ich würde die nächsten TH abklappern, mir ein passendes Exemplar suchen (ein gutes TH berät entsprechend), vielleicht schon einen, der grad erwachsen ist und mit dem ein paar Mal spazieren gehen, die Ausflüge ausdehnen, ... einfacher kannst nicht feststellen, ob er zu dir paßt und die TH freuen sich immer über Gassigänger.


    Vergiß aber nicht, daß so ein Hundchen ganz schön teuer werden kann, eine kleine OP kostet gerne ein paar 100 EUR.


    Gruß, staffy

  • Zitat

    Ich würde die nächsten TH abklappern, mir ein passendes Exemplar suchen (ein gutes TH berät entsprechend), vielleicht schon einen, der grad erwachsen ist und mit dem ein paar Mal spazieren gehen, die Ausflüge ausdehnen, ... einfacher kannst nicht feststellen, ob er zu dir paßt und die TH freuen sich immer über Gassigänger.


    Vergiß aber nicht, daß so ein Hundchen ganz schön teuer werden kann, eine kleine OP kostet gerne ein paar 100 EUR.


    Gruß, staffy


    dat war mir schon klar,näääh? :)


    bei uns im tierheim gibts nur grad nix. auch die umliegenden nicht (außerdem bei uns auch teilweise patzig und unfreundlich wie sau, und teils auch nicht sonderlich berühmt für ihren umgang mit hunden)


    bin auch bereit ein gutes stück zu ner pflegestelle zu fahren, die sind mir irgendwie am sympathischsten. da weiss man ja auch wirklcih was man hat, weil der hund in einem "normalen" umfeld ist.
    bis jetzt hat mich jeder tierheimhund gnadenlos geliebt. weil aufmerksam eben spärlich gesät ist, drum find ich das DAS nicht die einfachste option ist.


    hier gings jetz auch mehr um das jagdhund ding. hatte eben sehr oft gelesen dass ein jagdhund nix für anfänger ist und wollte meinungen erkunden und eigene erfahrungen hören.


    habe auch nicht so eine rassekenntnis... als ich da in dem buch geblättert hab bin ich fast umgekippt als ich was von "stabijhoun" usw gelesen hab.
    ich dachte kurz, ich wär in der kinderabteilung gelandet und hätte ausversehen ein pokemon buch gegriffen, weil mir der name wirklich NICHTS gesagt hatte. :hust:

  • Zitat

    hier gings jetz auch mehr um das jagdhund ding. hatte eben sehr oft gelesen dass ein jagdhund nix für anfänger ist und wollte meinungen erkunden und eigene erfahrungen hören.


    Ich denke die Quintessenz der Beiträge ist, daß man sich keinen Profi holen sollte und ansonsten von Hund zu Hund abwägen muß.


    Wenn du dir darüber im Klaren bist, was auf dich zukommt, dann kann auch ein Jagdhund(mix) zu dir passen. Würd ich dann aber individuell entscheiden.


    Es gibt bestimmt schnuckelige Bretonen, die sich wenig für WIld interessieren und welche (siehe Foto oben :D), die jede Gelegenheit nutzen würden, wenn sie dürften.


    Gruß, staffy

  • Zitat

    Waaaaaassssss :shocked: - wer schreibt denn sowas!!!!!???????


    ich war auch entsetzt!


    __
    jetzt nochmal was anderes:


    ich glaub ich lese einfach mal ein buch über jagdhunde... hab bis jetzt zwar nur "jagdhunde gehören zu jägern" oder "wie jage ich mit meinem hund" bücher gefunden, aber es gibt bestimmt eins!


    ansonsten muss ich meine erfahrungen eben wo anders (bei euch) zusammenkratzen. perslönlich kenne ich eben leider nur meine tante die mal einen beagle hatte.... ganz schlimmes beispiel.... absolut keine hundemenschen, und der kleine war total unterfordert und war dann auch ganz schnell mal weg.



    was sagt ihr denn zu meiner anforderuns-liste und meinen eigenen zügen?
    was fällt euch dazu ein qua hund, qua "welpe oder älterer", qua rasse bzw. unterkategorie der hunde?


    es gibt ja wirklich jede rasse irgendwo im tierheim, irgendwo toll, weil man so eben seine moral und seine wunschvorstellung miteinander vereinbaren kann, aber auch schlimm irgendwie wieviele hunde auf herrchen warten... hachjaa

  • Eine Freundin von mir hat eine DeutschDrahthaarHündin. Reinrassig vom Züchter, der auch Jäger ist. Es war nicht ihre Traumrasse, absolut nicht, aber diese Hündin paßt wie Faust aufs Auge zu ihr.
    Sie ist TÄ und bekam den Hund, weil er ei Problem mit der Schulter hatte geschenkt.


    Nu ist sie auch super konsequent, Typ hart aber herzlich, und sie macht NULL Hundesport. Der Hund geht mit in die Praxis, hat viel Kontakt zu Artgenossen, läuft am Fahrrad und ansonsten geht man "nur" Gassi.


    Ich habe selten einen so gut erzogenen, ausgeglichenen DD gesehen, ein Traumhund, der perfekt hört, sich von allem abrufen läßt und überhaupt nicht den Eindruck eines arbeitslosen Profis macht.


    Anders geht auch ;-)

  • ich kann dir nur sagen du solltest auf das beste hoffen, aber auf den schlimmsten fall eingestellt sein :D


    das heisst im schlimmsten fall ist die einforderung der aufmerksamkeit des hundes draussen, gar nicht so einfach zu erreichen, da steckt viel arbeit dann dahinter, und trotzdem kann es im schimmsten fall sein, dass du bei wildkontakt oder auch nur einer wildspur luft wirst. weiss ich leider aus Erfahrung.


    jagdhunde sind sehr sensibel und stellen eine starke bindung zum besitzer her (die die ich kenne) allerdings haben sie wircklich wie vorher erwähnt eben zwei gesichter. ausserdem können sie einen sehr weiten arbeitsradius haben (Bsp. Setter uä.) dh. wenn frauchen denkt der hund ist abgehauen, hat der nicht das gefühl sich weit entfernt zu haben....


    ich weiss wie das ist wenn man das herz an jagdhunde vergibt, dann kann man sich keine anderen hunde mehr bei sich vorstellen... aber wie gesagt es ist dann nicht gleich entspanntes gassigehen drin.


    deine anforderungen sind ja eigentlich nicht schlecht, ich würde sie als zielsetzungen wie "was möchte ich mit meinem hund erreichen" ansehen. du wirst je nach dem wie dein hund und du als team ausfallen, alle, einige,aber vielleicht einige auch nicht erreichen können, damit muss man unter umständen auch leben können.


    ich rate dir unbedingt den ausgewählten hund persönlich kennenzulernen, und ihn beim gassi zu überprüfen, wie stark sein trieb ist. ich würde keinen hund über nur ein internetfoto holen, da hätt ich angst vor falschen angaben... das wäre mein rat an dich.


    ich bin selbst eine etwas chaotische und hibbelige person, habe durch den hund gelernt, dass dies hinderlich sein kann, aber wie gesagt das üben des rundumblicks verbessert die konzentration =) und ich muss üben ruhe zu bewahren, bzw. auszustrahlen, damit der hund das übernimmt (das klappt eigentlich meistens ganz gut ) also wie gesagt, eigenschaften von dir werden sich ändern, wenn du einen hund hast...


    ich wünsche dir viel glück bei deiner suche
    lg annia

  • Zitat


    ich glaub ich lese einfach mal ein buch über jagdhunde... hab bis jetzt zwar nur "jagdhunde gehören zu jägern" oder "wie jage ich mit meinem hund" bücher gefunden, aber es gibt bestimmt eins!


    Ob es schon eins gibt - glaube eher nicht. Aber im Mai erscheint "Jagdhund ohne Jagdschein" von Sabine Middelhaufe, das sich eigentlich genau an ein Zielpublikum wie du es darstellst richten sollte. Soll auch ein Kapitel über Eignung/Nichteignung haben und nicht nur alles aus "Juhu wie schön"-Optik beschreiben.


    Guck mal hier

  • hallo leezah
    Solange man weiss was man sich ins Haus holt, und dies bewusst tut... why not?
    Unsere Nachbarn haben zwei Epagneul Breton, sie halten sie als reine Familienhunde, Spaziergänge mit Kong, baden im See, faulenzen im Garten etc.
    Diese beiden Hunde sind sowas von zufrieden, auch ohne Jagd. ABER sie gehorchen! Und zwar pronto!


    Wir haben einen Golden Retriever aus 50% Arbeitslinie. Wir waren uns bewusst dass wir uns einen potentiellen Jäger holen, haben uns darauf eingestellt und arbeiten mit ihm dementsprechend. Etwas Mantrailing, Obedience, etwas Dummytraining etc. Er ist aber kein "Vollblutjäger", da er duch die Showlinie auch gemütliche Gene mitbekam :D


    Und am Ende ist die Rasse (fast) zweitrangig. Jedes "Unterhaltungsprogramm" muss auf den jeweiligen Hund abgestimmt werden. Die Individuen sind manchmal auch IN der Rasse so unterschiedlich.


    Allerdings würde ich mir persönlich jetzt keinen Superspezialisten ist Haus holen wenn ich weiss dass ich ihn nicht jagdlich führen will. Das wäre mir schlichtweg zu viel Arbeit...

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