Würde uns der Hund verteidigen?

  • Hallo zusammen,


    eine Frage, die ich mir seit einiger Zeit stelle ist die oben angegebene.


    In der Weihnachtswoche währe ich beinahe in eine brenzlige Situation geraten. Ich war wieder alleine am Waldrand spazieren und hatte dort eine unheimliche Begegnung mit ein paar Jugendlichen, die wie die Wilden die Feldwege mit einem alten Auto entlangführen. Es war schon dunkel und sie sahen mich mit der Taschenlampe Gassi gehen. Dann kreisten sie uns ein und ich ließ den Hund neben mir absitzen. Irgendwie hat ihnen der Anblick meines damas einjährigen Borders wohl Angst eingejagt, denn wer ihn nicht kennt, könnte ihn fast für einen kleinen Wolf halten... :shock:


    Sie blieben kurz stehen und drehten dann wieder ab. Eine Woche später ging ich wieder dort spazieren und sah ein Gartengrundstück aufgebrochen und ein Marterl (Gedenkstein) war umgeworfen und zerschlagen worden...


    Ich dachte immer, Hunde würden ihr Herrchen od. Frauchen "automatisch" verteidigen, so wie ich früher dachte, Hunden wäre die Fähigkeit zum Bei-Fuß-gehen, Sitz- und Platzmachen "angeboren"...... :angel:


    Welch ein Irrtum, wie ich heute weiß...!


    Das Thema hat mich damals schon beschäftigt und ich hab mal einen Nachbarn gebeten, mich in Gegenwart des Hundes zu schubsen..... Das hat den Hund auch irritiert und er begann, an MEINEM Bein :gruebel: aufzureiten.
    Danach hatte ich erstmal keine Fragen mehr oder doppelt so viele wie vorher?


    Irgendwie kann ich mir heute nur schwer vorstellen, daß er die Situation richtig einschätzen würde und mir ggf. zur Hilfe käme...
    Sind das dann alles nur Geschichten, von den Hunden, die angeblich ihr Herrchen oder Frauchen in brenzligen Situationen veteidigt haben oder tun das nur Hunde mit deiner speziellen Ausbildung?


    Meiner scheint auf jeden Fall ein :schaf: zu sein....



    Liebe Grüße!

  • HI!


    Naja, denke ich kommt immer auf den Hund an!


    Also meiner greift sofort ein und verbellt!
    Ein Mann ist mal aus dem Gebüsch gesprungen (wollte abkürzen) und er schoß auf ihn zu und verbellte ihn!


    Das hatte er zwar schon mit der Schutzhundausbildung angefangen, aber erst kurz, ich denke er hätte es auch so gemacht!


    Hab aber mich gerade gestern auf dem Platz mit dem Chef unterhalten und der meinte das selbst die besten Hund bei einem Überfall im Wald mal wegrennen können...hat er mal ausprobiert mit nem Überfall von dems Herrchen bescheid wußte!
    Der Hund hatte die Ausbildung, aber halt nur auf dem "Hundeplatz" und ist so draussen Unsicher geworden... :ka:


    Gruß
    Kleine

  • Hallo Kleine86,


    kann das auch was mit der Rasse zu tun haben?


    Vielleicht sind Borders nicht so auf Verteidigung "gezüchtet", wie z.B. der klassische Schäferhund....?


    Wir haben auch einen Schäferhundeverein am Ort. Die machen wohl nur Schutzhundetraining. Lassen aber auch keine anderen Rassen zu...


    LG

  • Kurz und knapp: Nein! Warum sollte dein Hund dich verteidigen? DU BIST DER CHEF!! :tanz: Auf dich kann und sollte sich dein Hund immer verlassen können. Das zeichnet ja einen souveränen Hundeführer aus. Das mit dem Aufreiten, weiß ich nicht. Normalerweise Dominanzgeste oder vielleicht Unsicherheit?



    LG Conny

  • Hallo riowauzi


    Floydie ist ein halber BC und halber Appenzeller.
    Wir haben auch mal im Zuge eines Hunde-Postenlaufes als letzten Posten einen 'Überfall' gehabt.
    Da stand ein Auto am Waldrand und eine Frau davor. Ich dachte, dass ich alle Posten schon passiert hätte und war auf dem Weg zurück zur Hundeschule. Die Frau fragte mich nach dem Weg und ich wollte gerade anfangen es ihr zu erklären, als sie meinte, sie hätte Angst vor Hunden und ob ich meinen Hund bitte anbinden könnte.
    Ich bin in dieser Beziehung etwas naiv und band Floyd freudestrahlend an einem Baum an.
    Daraufhin sprang ein Mann aus dem Gebüsch und attackierte mich mit einer mit Kieselsteinen gefüllten 10 l -Lenorflasche. Ich war völlig überrascht aber wusste sofort, was los war.
    Floyd stand währenddessen heftig wedelnd und bellend am Baum und wollte auch 'mitspielen'. Keine Anstalten, mich zu verteidigen :D


    Ich möchte gar nicht, dass mein Hund denkt, er müsste mich evtl. verteidigen. Das würde meiner Einstellung von Mensch-Hund-Beziehung widersprechen. Im Notfall würde ich meine Hunde verteidigen, aber nicht umgekehrt. Ich hab mal Tae-Kwon-Do gemacht und finde das viel effektiver, als einen Hund dadurch in Gefahr zu bringen, indem ich mich hinter ihm verstecke.


    Natürlich gibt es Hunde, die so veranlagt sind, dass sie einen natürlichen Schutztrieb haben. Die würden aber auch nicht in mein Leben passen.


    LG
    Chrissi

  • Hallo Riowautzi,


    also wenn das, was in meinem schlauen Buch steht, stimmt, dann ist das so: Du bist der Rudel- Führer, und nur Du entscheidest wie mit einer brenzlingen Situation umzugehen ist. Sei es nun die Situation zu ignorieren (was Ihr ja im Wald getan habt), sei es weglaufen oder sei es „kämpfen“. Der Hund wird Dir, egal für welche Strategie Du Dich entscheidest, beistehen und Deinem Beispiel folgen. Soviel zur Theorie.


    Erfahrungsgemäß denke ich aber, ein Herdenschutzhund hat einen höheren Schutzinstinkt in sich als ein z.b. Jagdhund. Schließlich wurden die Hunde ja jahrelang auf ihren „Job“ gezüchtet. Mein Rottweiler hat sich in Haus und Hof wie ein Wachhund benommen, sein Nachfolger ein Jagdhund nimmt diese Aufgabe zwar auch wahr, aber weit nicht so ausgeprägt wie der Rotti (Dafür hatte der ne Jagdphopie, „wie? rennen um das Zeig zu fangen, nee, das is mir zu blöd“). Allerdings kenne ich auch Rottweiler die nix mit Wachhund am Hut haben, Ausnahmen bestätigen wohl die Regel.


    Vergiß aber auch nicht, daß Dein Hund noch sehr jung und in vielen Dingen einfach unerfahren ist.


    LG, Tanja

  • O.K., ich denke, ich bin nun einigermaßen im Bilde...


    Mein Schnauzchen würde das wohl auch alles eher für ein Spiel halten. Ich wollte nur mal wissen, ob ich im "Ernstfall" alleine gegen die "Mafia" zu kämpfen hätte, oder auf die Mithilfe meines "Rudels" zählen könnte.


    Natürlich möchte ich weder meinen Wauz, noch mich oder irgend jemanden in Gefahr sehen!


    Gut ist aber trotzdem, zu wissen, daß es sich dabei wohl wieder um eine Annahme gehandelt hat, die ich nun getrost ins "Reich der Märchen" entlassen kann. Wobei es immer Ausnahmen gibt, gut.


    Dann besuch ich halt doch mal einen Kampfsportkurs oder ich gehe nicht mehr alleine auf zu einsamen Pfaden. ;D


    Danke euch!

  • Hi!


    Nicht das mich jemand falsch versteht, aber ich habe meinen Hund sicher nicht zur Verteidigung!


    Ich glaube es gibt auch ne Statistik, das allein die Anwesenheit eines Hundes solche Leute abschrecken!


    Klar, mein Schäferhund hat da nen sehr starken Schutztrieb (leider)!


    Der Test war aber übrigens au mit nem Schäferhund von dem her ist es AUCH Hund abhängig!


    Da mit dem nachbar muss ich aber auch sagen, dass er den sicher kannte, oder?
    Also wenn mein Freund mich kitzelt und ich schrei, greift mein Hund uns beide, teilweise eher mich spielend an!
    Wenn er ihn kennt ist er für ihn okay!



    Gruß
    Kleine + KJ


    P.S. Ein Hund mit nem starken Schutztrieb, kann auch echt stressig sein, da man jeden Menschen erst dass okay geben muss, bevor er ihn akzeptiert und DAS ist gefährlich...

  • Hallo Kleine86,


    nene, das kam auch nicht so rüber. Ich denke mal du bist mit erschrocken, als der Mann aus dem Gebüsch kam und in dem Moment warst du eben unsicher, Dein Hund hat’s gemerkt und die Führung übernommen bzw die Entscheidung gefällt und die war eben „Kampf“. Ein Hund mit weniger Schutztrieb wäre vielleicht geflüchtet.
    Das ist bei den Hunden wie bei den Menschen, der eine rennt lieber weg, der andre geht auf Konfrontation.


    Hunde mit hohem Schutztrieb sind nicht immer einfach zu handeln, ich weiß das auch, mein Rotti , Schmuser der er war, hatte auch einen hohen Schutztrieb. Wenn ich ihm die Entscheidung überlassen hätte, wäre es auch Kampf gewesen. Muß man wirklich höllisch auf sich und sein eigenes Verhalten aufpassen!

  • hallo zusammen,
    das ist BESTIMMT ein thema wo es sehr viele unterschiedliche meinungen zu gibt.


    Kurze Info: ich würde natürlich von meinem hund erwarten das wenn ich in einer situation komme die ICH nicht mehr alleine lösen kann ( überfall + angriff usw. ) das mein hund mich verteidigt.


    ich bin mit vegas mal in einem park spazieren gegangen in dem auch ein friedhof ist. dort im park gehen sehr viele hundebesitzer spazieren.
    als ich dann zum eingang von diesem friedhof kam stand die polizei dort und hat keinen rein oder raus gelassen und warum ???
    es wurde dort in der mittagszeit eine frau vergew.... diese frau hatte einen mittelgroßen hund dabei der weg gelaufen ist.
    und jetzt ist es egal ob ICH der anfürer bin oder nicht, jetzt hätte ich von meinem tier erwartet das er mich beschützt auch wenn ich der rudelführer bin.


    da meine frau mit vegas auch raus geht ( ok aufgrund seiner imposanten
    erscheinung glaube ich nicht das jemand meine frau bedrängen würde )
    möchte ich auch das vegas meine familie im NOTFALL beschützt.


    was er auch macht ...


    zumindest sollte ein hund bellen und sich für andere menschen interessant machen " was ist denn da los ?? "
    ich glaube die frau vom friedhof wäre froh gewesen wenn ihr hund sie beschütz hätte.


    viele grüße
    michael & vegas

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