Würde uns der Hund verteidigen?

  • Vegas: Klar, so sehe ich es schon allerdings muss man einfach der Wahrheit ins Auge sehen, dass man meist ohne Hund unterwegs ist, wenn was ist.


    Ich musste früher als ich noch keinen Führerschein hatte oft alleine Abends heimlaufen und konnte/wollte meinen Hund sicher nicht in ein verauchtes Eiscafe zum Beispiel mitnehmen...da passiert sowas eher auf dem Heimweg!!!


    Wie ich es schon erzählte, es gibt auch ausgebildete Schutzhunde die im Ernstfall wegrennen könnten...meiner würde es eher nicht tun, dass schließe ich aus den damaligen Vorfall.


    Gruß
    Kleine

  • Ob ein Hund seinen Menschen verteidigt liegt an der persönlichen Veranlagung und der Beziehung zum Halter bzw. dessen Emotion im Einzelfall. Als Beispiel mein Leithund, Harley. Eine EX von mir ging früh morgens mit ihm spazieren als ihr ein Mann entgegenkam und auf ihre Straßenseite wechselte. Sie, sonst immer ein großes Maul hatte echten Bammel. Harle hatte einen Kamm vom Nacken bis zum Schwanz, knurrte extrem böse und zeigte das ganze Gebiss. Meine letzte Verflossene war mit dem ganzen Rudel im Park unterwegs und kam an einer Gruppe Randalierer vorbei. Sie hatte keine Angst. Da sie querschnitsgelähmt ist, konnte sie die Hunde nicht an der Leine führen und ließ alle frei laufen. Harley sorgte für ordnung und sorgte dafür, das sich keiner Hunde mehr als ca. 20 Meter entfernte, zeigte aber sonst keinerlei Emotion. Als ich einige Tage in Holland war, hatten wir hier einen Einbrecher. Rein präventiv ließ Gaby unser Rudel (ich nenne sie die "Pretorianer" nach der Leibgarde Cäsars) frei. Gaby hatte keine Angst. Harley hat es nicht interessiert, er rannte mit zwei weiteren Hunden nach hinten zum spielen. Jacky (Malamute- Berna Sennen Mix) blieb bei Gaby und machte einen riesen Aufstand, drohte aber nicht ernsthaft. Jacky macht allerdings immer Theater, auch wenn einer der Hunde nicht so will wie sie. Jacky hat die Position eines Helferhundes. Das heißt, sie setzt den vermeintlichen Willen des Leittieres kompromisslos durch.
    Mich würden meine Hunde grundsätzlich nicht verteidigen. Das ist eine Frage der Rollenverteilung. Ich kläre die Konflikte mit Menschen, die Hunde die mit anderen Hunden. In der Großstadt hatte ich etliche Konflikte, meist wegen der Hunde, von denen einige nahezu in Gewalt eskaliert wären. Meine Hunde hat das nie interessiert.
    Ich bin aber davon überzeugt, das von einem Angreifer nicht viel übrig blieb, sollten ich oder Frauchen bei einer Auseinandersetzung zu Boden gehen.


    Stark abhängig ist das Verhalten des Hundes aber auch von seiner Rasse, oder besser gesagt, seiner Prägung. Ein ausgebildeter Jagdhund oder Hütehund würde kaum eingreifen, da er darauf geprägt ist "nicht" zu verletzen/beschädigen. Ein, seiner bestimmung entsprechend geprägter Herdenschutzhund würde sehr früh eingreifen, wäre aber auch kaum zu stoppen. Ein auf den Menschen geprägter Gebrauchshund wie ein Malinois oder DSH bleibt in der Waage. Er würde angreifen/verteidigen, bliebe aber rückrufbar.
    Ausschlaggebend ist aber die Prägung des Hundes, aber auch die Prägung der Zuchtlinie. Auch hier ein Fallbeispiel: Ein Mann kaufte sich einen DSH Rüden beim Züchter (Leistungszucht). Welpenkurse, Begleithundeprüfung, Schutzhundeausbildung, das ganze Programm. Alles mit größtem Lob und Auszeichnungen. Bei der Abschlussprüfung zur Schutzhundeausbildung, letzte Übung, wechselte der Hund plötzlich die Richtung, sprang über den Zaun und fiel einen farbigen Zuschauer an. Der Hund war nicht mehr kontrollierbar. Er wurde danach eingeschläfert. Der Mann wandte sich an den Züchter und erzählte ihm die Geschichte. Der nickte nur depremiert. Nicht so schwere, aber dennoch sehr gefährliche Vorfälle mit Verletzten gab es mit jedem Hund aus dem Wurf.
    Der Züchter war zum decken der Hündin in Südafrika gewesen um den Genpool aufzuwerten. Der Zuchtrüde stammte aus einer Linie die Früher für die südafrikanischen Grenzkontrolltruppen gezüchtet wurde. Damals machten sich die Grenztruppen noch einen Spaß daraus, illegale dunkelhäutige Einwanderer und Flüchtlinge von den Hunden zerfleischen zu lassen.


    Noch ein Wort an die, die erwarten das Ihr Hund sie verteidigt. Wenn Euer Hund einen Menschen erheblich verletzt, landet er in den meisten Bundesländern im günstigsten Fall im TH. Oft aber auch im Jenseits. Kauft euch lieber Tränengas, Pfefferspray, ein Tanto oder, wenn er es lieber garantiert legal und relativ harmlos mag, eine kleine Sprühdose ordinäres Haarspray.

  • HI!


    Wakan:
    Eben so seh ich es auch!
    Mein Hund darf einfach nicht von selber angreifen!
    Klar, wenn ich am Boden lieg, aber sonst ist es meine Sache!


    Ich weiß, das es eine Katastrophe ist, wenn er jemand vermeindlich Unschuldigen beißt und deswegen sehe ich es so!


    Kleine

  • Zitat

    Der Zuchtrüde stammte aus einer Linie die Früher für die südafrikanischen Grenzkontrolltruppen gezüchtet wurde. Damals machten sich die Grenztruppen noch einen Spaß daraus, illegale dunkelhäutige Einwanderer und Flüchtlinge von den Hunden zerfleischen zu lassen.


    Wie jetzt, die haben es in den Genen, dunkelhäutige Menschen anzugreifen?

  • Sicherlich ist es von der Situation und von der Bindung abhängig.


    Unser Hund (Cane corso Mischling) geht dazwischen, wenn meine Frau und ich uns ein bisschen aus Spass ärgern und es für ihn nach Ärger ausssieht. Nicht bösartig, denn er kann sich für keinen entscheiden.


    Denke aber, wenn dies draussen passieren würde, bei meiner Frau oder mir, dass er dann reinginge, und auch entsprechend reagieren wird.
    Er ist sehr empfindlich auf zugriff zum Halsband von fremden Personen, würde das auch keinem Raten weiss nicht, was mit dem Arm passieren würde, wenn er ihn zu fassen kriegt.



    Allein aber wegen des Aussehens und der Grösse machen die meisten Leute schon einen Bogen um diesen "Schmusehund".


    Ich würde keinen Hund fördern, auf Angriff zu gehen, aber auch nicht auf Angst oder passivität.


    Ein beispiel kam mal im TV:


    Da wurden die Hunde auf Menschen gehetzt und die Hunde gingen auf die Menschen los solange sie wegrannten.
    Rannten die Menschen dann aber auf sie zu, kniffen sie den Schwanz ein und rannten selber weg. Hunde sind individuelle Wesen und können in jeder Situation anders reagieren.


    mfg Martin

  • Zitat

    Wie jetzt, die haben es in den Genen, dunkelhäutige Menschen anzugreifen?


    Nein, in den Genen haben sie nur das Standardverhalten. Also Angriffsverhalten, Jagdverhalten unsw.
    Ich denke es ist einbe Art von kollektivem Gedächtnis mit einer, wie auch immer gearteten Weitergabe von Verhaltensweisen, Hemmungen etc.
    Warum haben unterschiedliche Hundearten, unterschiedliche Beißverhalten? Warum jagd eine Rasse, die nächste hütet, die andere verteidigt, obwogl immer der Jadtrieb zugrunde liegt? Warum sind Staffordshire Terrier oder Bullterrier so menschenfreundlich?
    Das es an den Genen liegt, halte ich für ausgeschlossen. Wo sollte das Gen herkommen?

  • Diese Frage habe ich mir jetzt auch gestellt.


    Geben nicht Elterntiere gewissen Charaktereigenschaften mit den Genen mit?


    Bei Menschen ist es doch auch so, oder irre ich mich jetzt völlig. Finde da einige Eigenschaften bei mir die sehr nach meinem Vater kommen und mein Vater hatte keinen Einfluss auf meine Erziehung (da nicht vorhanden).


    Das ist ja sehr interessant, bitte Wakan, klär uns mal auf.


    Viele Grüße Tanja

  • Das ein Hund mit Schutztrieb nicht einfach ist, kann ich gut bestätigen!


    Mia geht im Dunkeln auf jeden los, der mich nur anspricht, und verbellt denjenigen- ich dachte erst, das sei Unsicherheit, aber meine Trainerin hat sich die Sache angeguckt und meinte dass sie mich beschützen will.
    Im Hellen ist es fast dasselbe, bis auf dass sie die Leute dann näher an mich ranlässt- aber verbellen tut ssie sie trotzdem. Ausser wenn ich sage "Sitz" wenn jemand auf mich zu kommt, dann weiß sie dass es okay ist. Allerdings sieht man leider nicht immer, wenn jemand kommt, und deshalb muss ich immer höllisch aufpassen. Bei Kindern macht sie das zum Glück nicht!

  • Also ich würde niemanden raten mir im Beisein meiner beiden Hunde einen Schubs mit einer Angriffsgeste zu verpassen.
    Meine beiden haben SchH III und so wünsche ich jedem Angreifer viel Spaß aber auch jedem friedlichen Mitbürger denn meine beiden freuen sich über jede Streicheleinheit .... wie gesagt... alles zu seiner Zeit...

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