Was haltet ihr von Fichtlmeier?

  • Im Grunde arbeitet (sollte zumindest) doch jeder so !


    Macht der Hund etwas falsch, dann sag ich ihm das. Je nach Situation und Hund reicht schon ein dezentes HE aus. Ist er auf dem richtigen Weg, folgt die sofortige Bestätigung mit einem Jawohl o.ä.


    Sicher kann man auch ewig drumrumreden, falsches Verhalten ignorieren, blablabla ... :roll: ... der direkte Weg der Kommunikation ist aber immer noch der Beste, weil verständlichste,


    Gruß, staffy

  • Jedem, der sich mal genauer mit dem Thema der aversiven Stimulation auseinandersetzen möchte, kann ich ein gutes Buch empfehlen.


    James O'Heare
    Das Aggressionsverhalten des Hundes.


    Darin wird sehr anschaulich darauf eingegangen, woher so manches Aggressionsverhalten unserer Hunde stammt, aber auch darauf, wie wir es gar nicht erst so weit kommen lassen müssen.


    Scheint jetzt für manchen ein wenig OT - aber letztlich ist es genau das, wo manche Trainingsmethode auf ganz wundersame Weise hinführt.


    BTW: Zwischen einem "Hey" und bspw. einem Leinenruck, besteht halt doch noch ein himmelweiter Unterschied, oder nicht, staffy?


    LG
    cazcarra

  • Ich habe nicht bei ihm trainiert, aber ihn mal auf einem Vortrag erlebt.
    Die Methode, mit der er arbeitet (wobei er nicht so richtig klar gesagt hat, wie denn das "nein" oder "negativ" dann jeweils geht) klappt wohl.
    Ob man mit aversiver Stimulation arbeiten möchte, ist die eine Frage, kann man sicherlich unterschiedlich sehen.
    Was mich davon abhalten würde, bei ihm zu trainieren, ist seine sehr cholerische Art. Er hat sicher einen ganz tollen Zugang zu Hunden, ich habe aber meine argen Zweifel, ob er auch so geschickt mit Menschen umgehen kann. Schon im Rahmen dieses Vortrages fand ich ihn sehr aufbrausend und laut, wenn er eine Frage dumm fand und er polarisiert extrem.
    Ich brauche einen Trainer, der Geduld mit mir hat und in Ruhe mit mir umgeht. Manchmal stehe ich halt, obwohl ich kapiert habe worum es geht in der Durchführung auf dem Schlauch und hätte z.B. keine Lust, mich dann anschreien zu lassen.

  • Zitat

    BTW: Zwischen einem "Hey" und bspw. einem Leinenruck, besteht halt doch noch ein himmelweiter Unterschied, oder nicht, staffy?


    sehe ich auch so. mich würde wirklich interessieren, wie sein "nein" bzw. "ja" in der praxis ausschaut. lern ja gern dazu :D
    gruß marion

  • Ich hab' seine DVD's gesehen und die Bücher zum Teil gelesen. (--> fehlt momentan einfach die Zeit zum fertig lesen :/ )
    Einige Ansätze finde ich sehr gut, manches würde ich anders machen.
    Er ist schon sehr auf die Ausbildung von Jagdhunden spezialisiert und ich finde, das spiegelt sich auch in seinen 'Erziehungsmethoden'. ;)

  • @ woody
    Tatsache ist, dass ich es nicht nur nicht schätze, von jemandem angeblasen zu werden, der mir was beibringen soll und dem ich dafür gutes Geld gebe. Kommt noch hinzu, dass meine Verunsicherung in so einem Moment und die Art und Weise, wie sich der Trainer da aufführt, sich auch auf meinen Hund auswirkt.


    Zudem gibt es genügend Zeugenaussagen von mir persönlich bekannten Menschen, die entweder an Trainings teilgenommen oder aber als Zaungast anwesend waren (was erlaubt ist), dass er sich nicht nur bei Menschen nicht im Griff hat. Jedenfalls sehe ich z. B. keinen tieferen Sinn darin, einem Welpen, der aufgrund des Auftritts dieses Herrn seinem Frauchen gegenüber erschreckt bellt, den Hut links und rechts durchs Gesicht zu hauen....


    LG
    cazcarra

  • Zitat

    Im Grunde arbeitet (sollte zumindest) doch jeder so !


    Macht der Hund etwas falsch, dann sag ich ihm das. Je nach Situation und Hund reicht schon ein dezentes HE aus. Ist er auf dem richtigen Weg, folgt die sofortige Bestätigung mit einem Jawohl o.ä.


    Sicher kann man auch ewig drumrumreden, falsches Verhalten ignorieren, blablabla ... ... der direkte Weg der Kommunikation ist aber immer noch der Beste, weil verständlichste,


    Ganz genau.
    Ich hab jetzt die eine Szene im Kopf, wo der Hund in der Handlung unterbrochen wird, in dem der HH die Leine in Richtung Hund wirft, um den Hund aufmerksam zu machen.


    Ich weiss, dass viele das ganz fürchterlich finden.... :D


    Ich kann mir auch gut vorstellen, dass viele mit seiner "Grobian" Art nichts anfangen können, ich finde ihn authentisch, auch, wenn ich nicht alles von ihm kenne.
    Das Buch "der Hund an der Leine" fand ich okay.

  • Ich habe beide Bücher gelesen und finde sie sehr gut - DVD steht auf dem Einkaufszettel. Für sein JA und NEIN gibt es natürlich keine Standardvorgaben, das hängt vom Hund und der Situation ab. Man stelle sich eine Skala vor, links aussen das heftigste aversive Nein, rechts aussen das ultimative Belohnungs-JA. In der Mitte die neutrale Grauzone, die dem Hund keinerlei Infos über sein Verhalten liefert. Wo und wie man jetzt seine JA und NEIN setzt, muss man selber entscheiden, aber es muss für den Hund ganz klar verständlich sein. Also keine Grauzone, aber fein darf es schon sein beim sensiblen Hund.


    Eigentlich möchte/sollte doch fast jeder so arbeiten - aber häufig hapert's auf der einen oder andern Seite. Und wenn man sich des Systems nicht bewusst ist, wird es sehr häufig an der Reaktionsgeschwindigkeit hapern. Wir Menschen sind leben nicht so intensiv im Hier und Jetzt und sind daher nachtragend, die blitzschnellen wiederholten Stimmungswechsel liegen uns nicht.....

  • Ich habe Milla nach "seiner Methode ausgebildet" bzw. bilde sie aus. (Wenn man das so nennen kann.) Ich mag seine Art mit Hunden umzugehen, ich finde verständlich was er erzählt. Viele "verurteilen" ihn weil er angeblich grob ist oder Starkzwang anwendet. Es kommt wohl darauf an wie man Starkzwang definiert. Er hat da mal ein gutes Beispiel gebracht. Der Hund läuft auf einen Stapel mit Feuerholz zu und versucht das unterste Stück rauszuziehen. Der Hund unterbricht sein Handeln trotz "Verbot" vom Halter nicht. Also fliegt eben eine Leine oder etwas derartiges. Was wäre denn die andere Konsequenz? Der Stapel Holz bricht zusammen und Hund erschreckt sich mindestens genauso und tut sich vielleicht noch weh...
    Ich habe Milla 3x verboten in den Elektrozaun der Pferdekoppel zu beissen. Dann hab ich sie gelassen...war bestimmt unangenehm. War das jetzt Starkzwang? Wahrscheinlich schon :ka: Ich hätte sie auch vom Zaun wegziehen können..dann wäre sie beim nächsten mal wieder drangegangen.


    Ich picke mir eh immer nur das heraus was für mich und meinen Hund sinnvoll erscheint. Milla müsste ich, wenn sie an der Leine zieht, nicht mit einem Stöckchen an den Popo stupsen, die würde mich auslachen. Und fester draufklatschen werde ich nicht. Also lass ich es.
    Es kommt einfach auf den Hund an. Keine Erziehungsmethoden passt hunderprozentig zu jedem.


    Ich habe ihn live noch nie erlebt und kann daher nicht beurteilen ob er wirklich Hunde "ohrfeigt". Ich habe aber schon gehört, dass es ihm Menschen gegenüberwohl etwas an Feingefühl mangelt. Das wäre wohl auch nichts für mich. Dann les ich lieber seine Bücher. "Der Hund an der Leine" fand ich gut. Die DVD (Weg des Vertrauens) na ja :) miese Qualität und nix wirklich neues aber ganz nett. "Der brauchbare Jagdhund im Feld" fand ich dagegen wieder sehr informativ.

  • Zitat

    BTW: Zwischen einem "Hey" und bspw. einem Leinenruck, besteht halt doch noch ein himmelweiter Unterschied, oder nicht, staffy?


    Abhängig von Hund, Halter, Situation, Befinden, ... JA !
    Der eine bricht beim HE schon zusammen, während den nächsten ein Leinenruck nicht interessiert. Ein guter Trainer passt sein NEIN an, aber ohne kommt keiner aus.


    Ich hab ihn persönlich kennengelernt und denke, er ist nur dann ein guter Trainer, wenn man wirklich bereit ist mitzuarbeiten und nicht allzu zart besaitet ist ;-)


    Die Grundsatzdiskussion über Anton F. hatten wir vor nicht allzu langer Zeit hier. Ich denke, die müssen wir nicht wiederholen ...


    Gruß, staffy

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