Was versteht man unter Bindung?

  • Weil Alina gerade Katzen erwähnt:


    Mein Kater lebt zwar bei mir, bin mir aber sicher das wir keine Bindung haben. In Notfällen flüchtet er überall hin, nur nicht zu mir :roll: .


    Letztes WE war ich bei meiner Tochter in Hamburg. Ihre Katze ist Freigängerin, kommt zwar schmusen ist aber trotz allem doch sehr "selbständig".


    Barry kennt sie aber den Kleinen fand sie ätzend. Als wir hereinkamen (Balkontür war zu damit sie nicht gleich abhaut) schoß sie erst einmal auf das Fensterbrett. Dort konnte meine Tochter sie auf den Arm nehmen und Fleyer blieb auch, trotz der Hunde, dort. Auch in den nächsten Tagen ließ sie sich immer wieder von meiner Tochter beruhigen solange sie bei ihr war.


    Fleyer hat, für mich jedenfalls, eine enge Bindung zu meiner Tochter. Und das ist nicht abhängig von Futter, Kommandos (bei einer Katze :lachtot: ) oder irgend welchen Hilfsmitteln.


    So kann (und sollte es) auch bei Hunden aussehen. Dazu brauch es aber Geduld, Zeit und so wenig Hilfsmittel wie möglich (bis auf Leine am besten gar nichts).

  • HuHu,


    für mich bedeutet Bindung auch das meine
    Hunde immer schauen wo ich bin und mir
    folgen wenn ich weitergehe.
    Da kann mein Känguruh :D noch so tolle
    Spielkameraden haben,wenn ich gehe folgt sie mir -
    ohne Kommando.


    LG Gaby und die 12 Pfoten.

  • Wir haben ja zwei Hunde mit völlig unterschiedlichem Background. Unsere Trudei war anfangs sehr mißtrauisch und ängstlich, Lotte wußte Menschen zu lesen und zu manipulieren. Wenn man heute - nach einem halben Jahr - beide Hunde miteinander vergleicht, würde man nach obfektiven Maßstäben sagen, Lotte sei die mit der bessere Bindung. Doch das stimmt nur bedingt. Lotte hat eine bessere Bindung an Menschen. Allerdings würde sie innerhalb von 2 - 3 Wochen zju jedem die Bindung aufbauen, die sie zu uns hat.


    Trudi vertraut uns - nach ihren Maßstäben - immens. Sie weiß, dass sie zu uns gehört.l Und zwar nur zu uns. Dieses Vertrauen läßt sich nicht erkaufen, es ist gewachses. Und das bindet uns aneinander.

  • Zitat

    ... Als wir hereinkamen (Balkontür war zu damit sie nicht gleich abhaut) schoß sie erst einmal auf das Fensterbrett. Dort konnte meine Tochter sie auf den Arm nehmen und Fleyer blieb auch, trotz der Hunde, dort. Auch in den nächsten Tagen ließ sie sich immer wieder von meiner Tochter beruhigen solange sie bei ihr war.


    ...


    Auch wenn Chip jetzt keine Katze ist.... :D
    Aber genau das tut er auch.
    wenn es ihm zu prenzlig wird, er sich bedrängt fühlt,
    kommt er zu mir
    und sucht Schutz (setzt sích zwischen meine Beine).


    Nein, für mich bedeutet dies nicht, das er ein Schisser ist.


    Vielmehr zeigt es mir, dass mein Youngster weiß, wer im Ernstfall für die Regelung zuständig ist.
    Ich kann nicht leugnen, dass mich dies mit einem gewissen Stolz belegt ;)
    Und es bestätigt irgendwie, dass ich weitestgehend alles richtig gemacht
    und meinem Hundekind auf seinem Weg gezeigt habe, dass er sich auf mich verlassen kann.


    Wenn das echte Bindung gepaart mit Vertrauen im eigentlichen Sinne ist,
    haben wir das große Los gezogen.

  • Ich merke es bei den Tierheimhunden ganz extrem
    Da gibt es Hunde, die zwar ganz irre doll Menschen lieben - mich inklusive :roll: - , aber sich bei Gassigängen keinen Deut an mir orientieren. Da macht man diechleppleine dran und der Hund trabt weiter ohne sich einmal umzuschauen bis die 10 m ausgenutzt sind und es nicht mehr weiter geht. Dann stehen sie da und warten bis es weiter geht , ruft man sie allerdings lieb, kommen sie angerast und freun sich ein Bein ab, verteilen Küsschen etc.
    Sobald man weiter geht, haben sie nicht unbedingt das Interesse an mir verloren, aber sie rennen weiter ohne sich auch nur einmal umzudrehen.
    Ruft man sie, kommen sie angerast... verlangt man Kommandos ab, gehorchen sie, aber geht es weiter orientieren sie sich von selbst aus nicht an mir.
    Meiner meinung nach sind das die Hunde, die als Welpen nur an kurzer Leine waren und nicht gelernt haben ihrem Besitzer zu folgen, da ihr Besitzer ja ihnen gefolgt ist.
    Es gibt Hunde, die werden dies ihr ganzes Leben lang nicht mehr ändern, da kann man den Grundgehorsam höchstens so optimieren, sodass sie sich auf Kommando umschauen und warten. Nur dauerndes Rufen und achten, dass der Hund nicht zu weit vorläuft, nervt auch auf die Dauer.
    Bei einigen Hunden ist es allerdings noch im Rahmen des Möglichen, dass sie durch viel Bindungsaufbauarbeit (verstecken und suchen lassen / Richtrungswechsel/ Blickkontakt belohnen...) lernen sich wieder am Herrchen/Frauchen zu orientieren.


    Bindung ist für mich eine Art "unsichtbares Band" zwischen Halter und Hund, dass ab einem bestimmten Punkt nicht mehr weiter dehnbar ist.


    Und das bewirkt, dass der Hund sich am Besitzer orientiert. Mit Vertrauen oder Gehorsam würde ich es nicht gleichsetzen.
    Jagende Hunde sind auch noch was anderes. Da muss die Bindung und der Gehorsam stimmen. Allein die Bindung hält keinen Hund vom jagen ab, auch wenn sie noch so gut ist.


    LG jana

  • Zitat

    ....
    Meiner meinung nach sind das die Hunde, die als Welpen nur an kurzer Leine waren und nicht gelernt haben ihrem Besitzer zu folgen, da ihr Besitzer ja ihnen gefolgt ist....


    Oder aber Hunde, die sich endlich mal darüber freuen Freilauf zu haben :D


    Ayu war 4 Monate im TH und hat sich Anfangs auch kaum nach mir umgedreht, da sie von sovielen Eindrücken überrumpelt war. 10m Entfernung finde ich recht wenig. Mein Hund ist manchmal 50-100m von mir weg und orientiert sich trotzdem an mir.

  • Zitat

    Für mich ist eine echte Bindung etwas was lange braucht um zu entstehen und hat nichts damit zu tun ob der Hund an einem klebt oder Kommandos befolgt.


    Ein Hund der sich für seine Wichtigkeiten interessiert, dabei aber seinen HH nicht "im Regen" stehen lässt und ihm ohne Hilfsmittel (Leine, Leckerli usw.) folgt hat für mich eine gute Bindung. Dabei muss das "folgen" nicht an einer Zeit fest gemacht werden. Ein Hund, der eine gute Bindung hat, wird seine "Arbeit" erledigen und dann schnellstens seiner Gemeinschaft folgen.


    :bussi:


    Gehorsam hat für mich nichts mit Bindung zu tun, wenn ich eine gute Bindung zu meinem Hund habe, braucht es keine Kommandos damit er mir folgt. Es ist dieses "unsichtbare Band" das Cörki beschrieben hat und das ist alles, aber kein Gehorsam (in meinen Augen).



    OT: Angelika, ich hoffe wir 2 treffen uns mal bei Anita (bei einem ihrer Seminare oder so). Mit Dir würde ich mich wirklich mal gerne unterhalten :^^:

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