Schleppleine und Flexi im Wechsel?

  • Hallo!


    In zwei Wochen zieht endlich unser Hund bei uns ein. Im Moment ist er noch auf Pflegestelle. Da er noch ziemlich jung ist (ca. 1,5 Jahre) und noch nicht so gut erzogen ist (kommt aus Griechenland), möchte ich mit ihm Schleppleinentraining machen.


    Hab schon total viel hier im Forum gelesen und mir auch ein Buch bestellt.


    Ein Satz, den ich gelesen habe, war: während des Trainigs (das sich ja wohl über mehrere Monate erstrecken kann bzw. wird) soll der Hund immer an der Schleppleine laufen.


    Nun sind mein Mann und ich nicht die einzigen, die mit Hundi spazieren gehen. Meine Eltern kümmern sich mittags um ihn, wenn wir in der Arbeit sind. Sie würden dann eher die Flexi-Leine nehmen.


    Spricht hier etwas dagegen?


    Oder wenn wir mit der Schleppleine gehen, dann muss ich auch erst an einer Straße vorbei, bis ich in der Wiese bin. Für dieses Stück muss ich auch eine kurze Leine nehmen.


    Oder war damit gemeint, dass man den Hund während der Trainingsphase nicht frei laufen lassen darf?


    Und noch eine Frage: wenn ich das abrufen des Hundes (oder auch ein anderes Kommando übe) und er es mal nicht befolgt, wie verhält man sich dann?
    So lange nicht locker lassen, bis er es befolgt? Oder ihn erst ignorieren und kurz darauf noch mal versuchen?


    Danke schon mal für eure Antworten. Alles andere werde ich hoffentlich im Buch finden und in der HS lernen.


    LG
    Andrea

  • Zitat


    Oder war damit gemeint, dass man den Hund während der Trainingsphase nicht frei laufen lassen darf?


    Genau.


    Der Hund soll/muss ja auch lernen, an einer kurzen Leine zu laufen. Die Schleppleinenpflicht heißt nur, dass der Hund während dem eigentlichen Freilauf NIE von der Schleppe darf. Wenn er nämlich einmal den Erfolg hatte und abhauen kann oder jagen geht, dann ist das ein riesen Schritt zurück.



    Zum Abrufen des Hundes muss er erst einmal das Kommando kennen. Ich benutze dafür ein einfaches HIER. Fang damit am Besten in der Wohnung an. Immer wenn der Hund eh zu dir kommt, sag HIER und lob ihn, sobald er bei dir ist. Wenn er es in der Wohnung beherscht, dann kannst du es draußen probieren.
    Wenn er das HIER kennt und draußen nicht kommt, hol ihn ab. Du hast ja die Schleppe in der Hand, so kann er nicht abhauen. Führ ihn dann zwei Minuten an kurzer Leine und lass ihn dann wieder die komplette Schleppe.
    Wichtig ist gaaaanz viel loben. Mein Hund fährt total auf frische Hühnerherzen ab. Als super Belohnung find ich sie optimal.

  • Hallo Andrea,


    wir haben mit unserer Polly eine Junghundausbildung gemacht und dazu gehörte auch das Schleppleinentraining. Das Training ist sehr effektiv, wenn man konsequent bleibt, das heißt der Hund ist IMMER entweder an der "normalen" Leine oder eben an der Schleppleine. Es ist auch gut kleine kurze Leinenphasen dazwischen einzubauen, zum Beispiel wenn eine Straße überquert werden muss. Von der Flexi halte ich nicht ganz so viel, weil der Hund daran lernt, dass er an der Leine "ziehen" kann und wir wollen doch eigentlich, dass er locker an der Leine geht, oder?
    Ich habe mit dem Schleppleinentraining sehr positive Erfahrungen gemacht und falls du noch mehr darüber wissen möchtest, erzähl ich dir gerne etwas mehr über unsere persönlichen Erfahrungen!
    Viele Grüße,
    Nadine mit Polly

  • Hallo.
    Gerade, wenn der HUnd neu bei euch ist, bietet dir die Schleppleine Sicherheit und dem HUnd einen gewissen Freilauf.
    Mind. solange Hundi noch nicht genau weiß, was ihr letztendlich von ihm wollt bzw. ihr gelernt habt ihn wenigstens einigermaßen eizuschätzen.


    Der Sinn einer Schleppleine ist im Prinzip, dass der Hund nicht dauerhaft das Gefühl hat "angeleint" zu sein.
    Eine Flexi vermittelt ihm dieses Gefühl nicht.
    Daher würde ich für den "normalen" Spaziergang ums Eck auch die Verwendung der nromalen Leine empfehlen.


    Dies gilt ebenfalls bis zum Erreichen der Freilauffläche.
    Dort angekommen, würde ich auf die SL wechseln.


    Sofern ein Kommando nicht oder fehlerhaft ausgeführt wird, kannst du ein mmhh oder "falsch" - je nachdem, wie sensibel der HUnd ist - verwenden.
    Klappt etwas gar nicht, zwischendurch ein Kommando geben, welches er beherrscht.


    Allerdings würde ich das Tier erstmal ankommen lassen und ihn nicht gleich mit einer Kommandoflut überrollen.
    Klar, muß der HUnd hören und folgen, aber einiges klappt besser, wenn ihr euch mal ausgiebig beschnuffelt habt. :D


    Ich wünsche euch viel Spaß mit eurem neuen Mitbewohner.

  • Hallo Salamanca,


    als vor wenigen Wochen Zampa (eineinhalb Jahre, Jagdhundmix aus Italien, Wissensstand der eines Welpen, nämlich nix ;-)) bei uns einzog, bin ich anfangs auch mit der Flexi mit ihr gelaufen.


    Aber ich habe schnell festgestellt, dass das viel zu gefährlich ist. Sie war so unheimlich schreckhaft, weil sie ja nichts kannte, das war schlimm. Wir sind an einer Einfahrt vorbeigelaufen, wo grad ein Auto hielt. Kaum waren wir vorbei, schlug die Autotür zu. Zampa sprang aus dem Stand zwei Meter zur Seite, blieb gerade noch auf dem Gehweg. Solche Situationen hatte ich mit ihr viele. Da flatterte die Fahne, dort eine Plane. Dann klapperte das Ladegut auf dem vorbeifahrenden LKW usw.


    Wir sind dann schnell dazu übergegangen, auf Feld und Wiese (laufen wir überwiegend) die Schleppleine zu nehmen und an der Straße die normale Leine. Seit wir permanent die Schleppleine nehmen und die Flexi im Regal bleibt, hat sich das Laufen mit Zampa extrem verbessert, weil sie - ich hätte es nicht geglaubt - wirklich an der Schleppleine wesentlich weniger zieht.


    Hier üben wir nur an der Schleppleine. Kommt sie beim ersten Ruf, gibt es Käse oder Fleischwurst. Kommt sie nicht, ignorier ich das und versuche es kurz darauf (indem ich mich wirklich zum Kasper mache, so wie ich rufe und hüpfe :)) noch einmal. Und ich rufe nicht, wenn ich merke, dass sie einer Hasenspur oder so folgt, sondern derzeit nur, wenn sie nicht abgelenkt ist. Steigern kann ich das Stück für Stück.


    Viele Grüße


    schlaubi

  • Hallo!


    Danke für die Antworten!
    Prinzipiell finde ich die Flexi ja auch nicht soooo toll. Aber da ich ihn ja im Moment gar nicht ableinen kann, hat er an der Flexi wenigstens 8 Meter, die er ein bisschen schneller bzw. freier laufen kann. So hat es mir auch sein Pflegefrauchen gesagt.


    Solange wir an der Straße gehen, lass ich die Flexi ganz kurz und blockiert, also wie eine normale kurze Leine.
    Und wenn wir dann auf der Wiese sind, lass ich sie halt ausrollen.


    Als wir zusammen mit seinem Pflegefrauchen bei uns spazieren waren, hat sie ihn auch an der SL gehabt. Und da ist etwas blödes passiert. Wir wohnen am Wiesengrund, der sehr weitläufig ist und wo natürlich auch etliche andere Hundehalter spazieren gehen. Viele sind auch nicht angeleint. Und da kam eben ein riesengroßer schwarzer Schäferhund oder so ähnlich auf Momo zugeprescht und ist voll auf ihn drauf gesprungen ohne zu bremsen oder so. Es ging alles so schnell, ich hab nur geschaut, dass ich aus der Leine rauskomm, weil Momo sofort flüchten wollte und losgerannt ist. Meinen Mann hat die SL am Bein erwischt (war aber dann zum Glück doch nicht so schlimm).


    Auf jeden Fall hat Momo mit eingezogenem Schwanz richtige Angstschreier losgelassen und der andere Hund hat gar nicht gehört und sich nicht von seinem Besitzer abrufen lassen. Also er hat ihn nicht gebissen oder verletzt, aber Momo ist halt sehr erschrocken denk ich.


    Und da es dort so viele ungezogene Hunde gibt, die einfach auf uns zustürmen, hab ich eben bissl Angst, dass mit der SL was passiert. Also sich die Hunde zusammen da verheddern oder so.


    Und wenn ein Hund auf uns zukommt und Momo den sieht, dann lässt er sich natürlich nicht abrufen.


    Ich habe mir jetzt auf jeden Fall das Buch "mit 10 Metern zum Erfolg" bestellt und möchte auch in der HS mehr über SL-Training lernen.


    baby-dog: mich würden deine Erfahrungen natürlich sehr interessieren!
    Ich will alles mögliche darüber lesen und lernen.


    Freue mich auf weitere Tipps und Antworten.


    LG
    Andrea

  • Das was euch mit der Schleppleine passiert ist, ist natürlich doof. In solchen Fällen sollte man die Leine am besten ganz fallen lassen. Man kann dann immer noch mit dem Fuss drauftreten. Ich habe auch gemerkt, dass es besser ist, wenn man mit dem Hund allein unterwegs ist, bzw wenn andere dabei sind, dann müssen die einfach Sicherheitsabstand halten. Ist einfach sicherer.


    Klar hat er an der Flexi 8 Meter, aber mit der Schleppleine kann er sogar 10 oder 15 Meter haben ;)


    Da du ja eher Angst vor den anderen Hunde hast, würde ich mir an deiner Stelle andere gassigehgebiete suchen. Denn mit der flexi kann es wirklich sehr schnell gehen, dass der hund lernt: Ah , wenn ich ziehe gehts vorwärts.


    Ich weiß, die SL kann furchtbar nerven, spätestens, wenn sie das erstmal durch Hundesche**e gezogen wurde und du noch mind. ne Stunde von Zuhause entfernt bist ;)


    Aber sie hilft einfach unglaublich. Und daher sollte man nicht aufgeben.


    Schlimm finde ich es immer, wenn ich Leute mit Hunden an der Flexi sehe und sie wollen ihren Hund zurückrufen und der Hund hört nicht und sie können den Hund aus einer Situation nicht zu sich heranziehen, weil sie sich an dem dünnen Schnürchen die Pfoten verbrennen würden, wenn der Hund wieder nach vorne zieht. Da hab ich schon einige ziemliche Verrenkungen machen sehen. Eine Frau hat sich sogar mal im Kreis gedreht um die Leine um sich herumzuwickeln, damit sie ihren Hund von der Straße wegkriegt :irre:

  • Ok, ich stimme dir zu. Stimmt schon, dass es mit der Flexi mehr nach dem Hund geht als nach mir.
    Aber wofür ist die dann gut? Oder ist das einfach eine überflüssige Leine, die man gar nicht braucht?


    Aber ich würde mich auf keinen fall trauen die SL fallen zu lassen.
    Denn Momo hat noch gar keinen richtigen Bezug zu uns und ich denke mal der würde einfach abhauen, wenn er vor etwas Angst hat.
    Und wenn man drauf steigt, dann rutscht die doch ganz leicht durch in der Wiese, oder?

  • Hallo Andrea,


    das was Euch mit der Schleppleine passiert ist, ist natürlich doof. Aber ich kann dich in sofern beruhigen, als dass ich dir sagen kann, dass man sich relativ schnell an das Gewusel mit der Schleppleine gewöhnt, das heißt, dass es bald keine so doofen Unfälle mehr gibt und falls doch hilfts Honig auf die offen Stelle zu schmieren :D wir haben damit nämlich auch Erfahrungen gemacht. Und außerdem würd ich dir auf jeden Fall (Leder-)Handschuhe empfehlen.
    Wir haben eine 30m Schleppleine, unsere Hundetrainerin hat uns erklärt, dass das in etwa der Raum ist, von dem der Hund sich vom Rudel entfernt bzw entfernen sollte. Ins letzte Drittel haben wir einen Knoten gemacht, damit wir wissen, dass die Leine bald zu Ende ist und wir bereit sind den Hund abzurufen. Wir haben dann eben die üblichen Kommandos eingeführt und wenn sie sie nicht ausgeführt hat, gab es einen leichten Zupfer an der Schleppleine, solange bis das Kommando ausgeführt wurde bzw bei einen ZU-MIR kann man den Hund an der Schleppleine zu sich ziehen.
    Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Polly sehr schnell mit der Schleppleine gelernt hat auch wenn sie jetzt, wenn sie ohne Schleppi unterwegs ist, trotzdem gerne noch ihre Grenzen testet, aber ich denke das ist normal und irgendwann nach paar Mal doof schauen, führt sie das Kommando doch aus :lachtot:
    Falls du noch mehr wissen möchtest einfach fragen :roll:


    Liebe Grüße,
    Nadine mit Polly

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