Alter Hund aus Tierschutz????

  • Wie schon geschrieben: Bei mir soll es dann eher anders rum sein: Zu meinen jungen Jungs soll ne alte Hündin dazu kommen...


    Da ich mit Tod recht gut umgehen kann, mache ich mir da keine Gedanken darum, daß sie evtl. dann bald von mir gehen würde, wenn ich mich an sie gewöhnt hätte.. Klar, nimmt einen dies mit, aber das wäre nicht der Punkt, der mich davon abhalten würde...


    Ich hätte eher Angst, ob meine zwei Jungs als Platzhirsche nen Hund, der älter ist als sie, aber evtl. nicht so fit und groß, daß er sie ordentlich zurecht weisen könnte, akzeptieren könnten... Ich würde ja auch nicht wollen, daß es Streß für die Beteiligten wird. Aber bei ner Hündin könnte ich mir schon gut vorstellen, daß das klappen könnte... Da ich ja eh immer viel mit den Jungs unterwegs bin, käme es auf ne alte Dame mehr dann wohl eher auch nicht an. Zur Not würde sich sicher auch gerne meine Mutter, die über mir wohnt (mit meinem Vater) darum kümmern, wenn ich mit den Jungs unterwegs bin...


    Weiterhin bin ich an allen Erfahrungen, auch allgemein zum Thema alter Hund/Hündin interessiert.. Also, ruhig weiter....

  • Hallo!


    Als es damals die Arbeitszeiten noch zugelassen haben und wir kein Kind hatten, haben wir oft alte Hunde übernommen, die ganz klar nur eine sehr begrenzte Restzeit hatten. Diese Hunde ohne Vermittlungschancen sind so in ruhiger Atmosphäre mit Familienanschluss gegangen und nicht im TH gestorben.
    Solche Hunde schränken sehr ein. Man muss doppelt und dreifach gehen, weil der kranke Oldie nicht einfach mitgehen kann. Man kann nicht lange wegbleiben, weil man diesen Hund nicht einfach mitnehmen kann. Man mutiert zu Altenpfleger und Apotheker, lernt viele Medikamente und Inkontinenzprodukte kennen, kocht unmögliche Dinge, damit der Hund noch mit Freude frisst. Irgendwie lebt man ständig in Anspannung, weil man den Hund weder zu früh gehen lassen noch zu lange halten möchte.
    Trotzdem ist es schön. Diese alten Tiere haben soviel "Weisheit" und Würde. Sie nehmen vieles dankbar an und und geben sich so vertrauensvoll in die eigenen Hände. Es ist schwer, es ist traurig, es ist belastend und es ist wunderschön und einzigartig.
    Und dann gibt es noch die Ausnahmen: Wir haben ein sehr krankes "Gerippe" aus einem TH übernommen. Es war ein 10jähriger Riesenschnauzer. Er war schwierig, wehrhaft und sehr krank. Er hat uns Nerven gekostet und uns unsere Grenzen aufgezeigt. Er lebte weitere 8 Jahre bei uns. Nie wieder möchte ich so einen Hund. Und trotzdem vermisse ich ihn heute noch und möchte keine Minute mit diesem kämpferischen, misstrauischen, einzigartigen und wundervollen Hund missen! Er hat uns einige Narben hinterlassen, wir tragen sie dankbar. Sie verlassen uns nie und erinnern uns immer an diesen ganz besonderen Partner.


    LG
    das Scnauzermädel

  • Hallo Tanja,


    nachdem mein erster Text im Nirvana verschwunden ist, fang ich nochmal an: :???:
    Mein Noah stammt aus dem spanischen Tierschutz, habe ihn vor 2,5 Jahren übernommen, sollte damals 8-10 Jahre sein.
    Ein absoluter Schatz, nuuur lieb, verfolgt mich auf Schritt und Tritt( noch nicht mal aufs Klo gehe ich allein!!)
    Es war eine ganz bewusste Entscheidung, es heisst immer, dass schwarze, alte, etwas größere Hunde keine Vermittlungschance haben. - Nun, Noah hatte erst recht eine!!
    Nachdem er sich richtig eingelebt hatte, bekam Noah eine Gefährtin: Eine ca. 6jährige Griechin. 9 Monate waren die beiden zusammen, dann musste Theana eingeschläfert werden. #es kamen noch in Abständen 2 weitere Griechen, aber letztlich glaube ich, dass Noah Einzelhund bleiben will.
    2 schlimme Monate haben Noah und ich hinter uns: 1. Augen-OP misslang
    bei der 2. OP wurde das Auge entfernt.
    Laufen konnte er ztw. auch nur ganz schlecht: Spondylose und Arthrose,
    aber das haben wir wieder ganz gut hingekriegt. Im Moment ist er recht fit


    Laut TA ist er aber auch schon 14.


    Fazit: Ich würde es IMMER WIEDER tun.


    LG


    Karen

  • Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass alte Hunde sich sehr gut mit vernünftig sozialisierten jüngeren verstehen. Da ist es dann die Erfahrung, die den Rudelplatz sichert und nicht die körperliche Überlegenheit.
    Nur Junghunde, die alt noch mit überschäumendem Temperament und ungeschulten Manieren unterwegs sind, können etwas nervig werden. Das muss man dann den Alten u.U. etwas schützen.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Hallo


    ich hab ja auch ne Rentnerin hier, habe sie mit ca. 10 J. vom Tierschutz geholt, sie ist mein erster Hund, nun wird sie 13 J.
    Sie hatte schon eine Tumor entfernung und hat zwei zusammen gewachsene Wirbel,
    manchmal ist sie nicht ganz "dicht", wenn sie zu lange im Kalten liegt.
    Und hat altersbedingt öfter ein Wehwechen.
    Aber sonst ist sie noch recht fit und tobt auch schon mal mit meinem 3 J. Zweithund übers Feld.


    Sie zeigt ihm aber auch die Zähne, wenn sie keine Lust auf etwas hat und fühlt sich mit ihm sicher. :^^:


    Sie bringt viel Ruhe und Selbstsicherheit in mein Leben und oft hilft es einfach sie in dem Arm zunehmen und sich von ihrer Ruhe anstecken zulassen.
    Wie ein Fels in der Brandung.


    Ich denke ich würde wieder einen älteren Hund holen,
    wenn gewährleistet ist,
    das dieser nicht überfordert wäre mit meinem Jungen.
    Da kommt es auf den Charakter und die Fitness an, so zusagen.

  • Als ich meine jetzige Fluse adoptiert habe, war meine Alte etwa 10 jahre alt und hat mir enorm geholfen, die "Neue" (damals ein jahr alt) zu erziehen. Sie hat ihr viel an Sicherheit gegeben, die ich als Mensch nicht geben konnte. Meine Alte ist inzwischen gestorben und ich habe einen etwa acht jährigen Hund dazu genommen, der einfach ein kleiner Egoist ist und täglich Medikamente frisst bis zum umfallen. Die beiden sind aber einfach cool zusammen und kümmern sich da umeinader, wo der jeweils andere seine Schwächen hat.
    Letzte Woche hatte ich noch für ein paar Tage eine alte Dame
    http://www.protectora-apan.com…d_Animal=3168&Id_Idioma=3
    aus dem Tierheim mit nach Hause genommen, weil sie krank war. Für die anderen zwei war das völlig ok und die alte Dame hat eh meistens geschlafen. Nur für mich ist ein dritter Hund, und gerade ein pflegebedürftiger auf die Dauer zu viel (wie trägt man zwei Hunde gleichzeitig die Treppen rauf und runter??) und deshalb ist die Süße jetzt wieder im Heim.
    Das Schlimme ist, das ziemlich klar ist, das sie praktisch keine Vermittlungschancen mehr hat, selbst eine Pflegestelle zu finden dürfte kaum möglich sein. Und es ist hart zu sehen, wie so ein netter Hund erst abgeschoben wird um dann im Tierheim seinen Lebendsabend zu verbringen.
    Alte und junge Hunde zusammen zu halten ist für die Hunde prima, nur muß dir klar sein, das ein alter Hund im Zweifel ganz andere Ansprüche hat, als ein Junger. Dh eben an ewigen Spaziergängen vielleicht keinen Spaß mehr hat, oder sie gar nicht mehr durchhält. Dafür oft kurz vor die Tür muß. Das Freßverhalten kann im Alter seltsame Formen annehmen, und und und...
    Mit dem ersten Team habe ich es so gemanagt, das ich für die Alte einen Anhänger am Fahrrad hatte. Während die Neue laufen konnte, hat sie die Aussicht genossen. Und wenn wir angehalten haben, ist sie rumgelaufen.
    Mein jetziges Team handhabe ich so, das der Kleine in den Rucksack kommt, wenn es ihm zu viel wird.
    Ob die Hunde ein Team bilden oder nicht, und wenn ja, dann wie sich das gestaltet, ist glaub ich völlig individuell und hat wenig mit dem Alter zu tun. Wenn Du das Organisatorische hinbekommst und die Hunde klar kommen: Ja bitte, nimm einen Oldie!!!

  • Hallo,


    Sesame ist ca. 10 Jahre alt und wir haben ihn vor 4 Jahren aus dem Tierheim geholt. Er ist wirklich ein Schatz. Man hat den Eindruck, als ob er zu schätzen weiss, eine Familie gefunden zu haben.


    Glücklicherweise ist er in top Form, allerdings merkt man, dass er mehr schläft, ruhiger geworden ist und auch spielen interessiert ihn nicht mehr. Spazieren gehen findet er super, allerdings keine Gewaltmärsche, sondern lieber mehrere kleinere Runden.


    Im Februar haben wir einen Welpen dazu genommen und was soll ich sagen... Es wurde ein Desaster! Sesame wurde dermassen von dem jungen Hund herumgeschuppst, das wir uns schliesslich im September von ihm getrennt haben. Seitdem ist Sesame wieder glücklicher Einzelhund und ist, wie ich finde, noch anhänglicher geworden.


    Ich würde auf jeden Fall wieder einen älteren Hund aus dem Tierschutz holen!

  • Ich habe mittlerweile meinen zweiten Senior hier:
    https://www.dogforum.de/ftopic64039.html


    Mein erster Senior war ein Bullterrier, der 'vergessen' 5 Jahre lang
    in einem Aussenzwinger sass.
    Ich hab ihn eingepackt, da war er 11 Jahre alt, und er war noch 3 Jahre hier.


    Er war ein seeehr freundlicher Hund zu allen und extremst lauffaul :D
    Das gab ab und zu Konflikte bei den Spaziergängen.
    Dickschädelig war er nämlich auch.


    Und er hatte chronische Nebenhöhlenentzündung.
    Meine Wände hier zuhause haben immer noch getrocknete Rotztropfen.


    Nachts musste ich im Winter alle zwei Stunden aufstehen und ihn
    wieder zudecken, wenn er sich umgedreht hatte.


    Aber er war ein Schatz und ein Goldstück.


    Jetzt wohnt die 13 jährige Omi hier und sie ist fit wie ein Turnschuh :D


    Wenn Deine beiden Hunde sozial verträglich, nicht extrem Futterneidisch
    sind und Du sie gut kontrollieren kannst, sehe ich kein Problem.


    Duran hat zuhause gerne seine Ruhe und ein Welpe wäre für ihn schrecklich.
    Omi mag auch gerne viel schlafen und so leben die beiden friedlich nebeneinander her.


    Ich würde und werde es immer wieder tun.


    LG
    Chrissi

  • Hallo, Tanja,


    ich finde es toll, daß Du einem älteren Hund ein Zuhause geben willst.


    Wir haben zwei Hundemädchen, die neun und sechs Jahre alt sind, und uns spukt auch schon seit geraumer Zeit der Dritthund im Kopf herum. Und das soll, wenn wir uns denn jemals entschließen können, uns auf das Abenteuer einzulassen, ein älterer bis alter Tierheimhund sein. Das hat mehrere Gründe. Zum einen traue ich es mir nicht zu, zusätzlich zu den schon vorhandenen Hunden noch einen Jungspund mit hohem Erziehungs- und Beschäftigungsbedarf zu händeln. Zum anderen ist unsere kleine Hündin, die Anfang des Jahres zehn wird, ein Sensibelchen und wäre mit einem jungen, herumwuselnden Etwas einfach überfordert. Und last not least möchten wir gern einen Hund aufnehmen, der es in der Vermittlung schwerer hat als andere und besonders dringend ein Zuhause braucht.


    Natürlich muß man damit rechnen, daß man einen alten Hund in absehbarer Zeit gehen lassen muß, und das ist sicher schmerzhaft. Aber ich finde es tröstlich zu wissen, daß man dem Tier noch eine schöne Zeit bereitet hat und daß dann ja auch ein Körbchen für den nächsten Senior frei wird. Und eine Garantie auf ein langes Hundeleben bekommt man auch mit keinem Welpen draufzu ;)
    Der Hund könnte allerdings auch größere Kosten verursachen, so daß ein kleines finanzielles Polster vorhanden sein sollte.


    Wir hatte bisher zwei alte Hunde. Einer davon war mit dreizehn Monaten aus dem Tierheim zu uns gekommen und war immer gesund und fit. So etwa mit zwölf bis dreizehn Jahren war er ein richtig alter Hund, wurde kotinkontinent, hatte Schwierigkeiten mit den Hinterbeinen und eine Herzinsuffizienz. Außerdem konnte er zum Schluß nur noch schlecht sehen und hören. Ein paar Monate nach seinem vierzehnten Geburtstag mußten wir ihn erlösen lassen.
    Diese letzte Zeit war weder für uns noch für den Hund einfach. Er wurde zusehends kümmerlicher, und wir mußten uns jeden Tag wieder fragen, ob es nicht besser wäre, ihn einschläfern zu lassen.


    Den anderen Senior, einen Weißen Schäferhund, haben wir von meiner Mutter übernommen, als er elf Jahre alt war. Ich kannte den Hund schon von Welpenbeinen an, hatte ihn aber schon lange nur noch hin und wieder gesehen. Er war noch sehr fit und bewegungsfreudig, und sein Alter merkte man ihm nicht an (jedenfalls wenn man nicht wußte, wie er als junger Hund gewesen war, nämlich ein kaum zu bändigendes Temperamentsbündel ;) ). Der Hund wurde mit zwölfeinhalb plötzlich so krank, daß wir ihn innerhalb einer Woche in den Hundehimmel entlassen mußten. Das war ein ziemlicher Schock, aber für uns und den Hund sicher angenehmer als der langsame Verfall des anderen Rüden.


    Ich würde jederzeit einen alten Hund adoptieren. Wenn man sich bewußt ist, daß die Zeit mit dem Tier begrenzt ist, lebt man sie viel intensiver. Und alt und krank wird jedes Lebewesen früher oder später, das gehört zum Leben dazu.


    Ich würde Dir aber vielleicht raten, keinen allzu alten und gebrechlichen Hund zu Deinen Jungs dazuzunehmen. Die beiden sind schließlich noch ziemlich jung und könnten so einen Senior vielleicht überfordern. Aber ich kenne Deine Hunde nicht. Wenn sie andere Hunde nicht pausenlos zum Toben auffordern und akzeptieren können, daß der Opa nunmal seine Ruhe haben will, könnte es auch gutgehen. Das kannst Du wahrscheinlich am besten beurteilen.


    Halte uns auf dem laufenden!


    LG Chipinili

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