wenn man mal nicht ausweicht!!!

  • Hallo,


    muss mir grad mal meinen Frust von der Seele schreiben.
    Ich bin eine Hundehalterin, die immer sehr vorsichtig ist und ihre Hunde bei uneinsehbaren Wegen oder bei Hundebegegnungen an die Leine nimmt. Meine Freundin sagt immer, ich sei zu vorsichtig.
    Hier zwei Beispiele, wo ich nicht fahrlässig, aber nicht so vorsichtig wie sonst reagiert habe. Das ist das Resultat:


    Nun gut, ich bin heute morgen mit Ronja und Filou spazieren gegangen. Ich war alleine unterwegs. Auf dem Damm angekommen machte ich Ronja los und Filou an die Schleppleine.
    Nach ca 200m hörte ich wildes Hundegebell und sah in der Ferne einige Menschen, die mir entgegen kamen. Ich bin dann auf einen Weg ausgewichen, der direkt neben dem Damm entlangläuft. Überlegte noch ob ich umdrehen und einen anderen Weg laufen sollte, aber entschied mich dagegen, denn ich bin ja immer zu vorsichtig?!


    Beide Hunde habe ich an die kurzen Leinen gemacht. Es kamen an die 5 Hund angestürmt unter diesen war ein Hund, den ich von der Junghundegruppe her kannte. Dieser ging damals schon jeden Hund an, sprich er ist aufgeritten und mit zunehmendem Alter wurde er auch rabiater.


    Die HHs waren oben am Damm und riefen ihre Hunde, nur die HH mit dem "bekannten Hund" machte erst gar keine Anstalten. Ich ging mit beiden Hunden rückwärts und sagte ganz ruhig zu meinen beiden: zurück!
    Sie blieben an meiner Seite und liefen rückwärts. Der andere Rüde ging ohne drohen oder zögern direkt auf Filou los. Ich konnte splitten und schickte den anderen Hund mit "Ab" weg. Dieser überlegte kurz und schnappte nochmals nach, als er dann wieder wieder ansetzen wollte machte ich einen schnellen Schritt auf ihn zu, verlagerte mein Körpergewicht nach vorne und knurrte ihm nochmals ein "Ab" entgegen.


    Meine Hunde waren so beeindruckt, dass sie hinter mir blieben, obwohl Ronja bei dem zweiten Angriff auf Filou schon nach vorne schoss.
    Der Hund entschied sich abzuhauen, mein Fuß war auch schon in der Luft, denn ich hätte getreten wenn er nicht gegangen wäre.
    Irgendwann reicht es mir.


    Die HH kam dann und entschuldigte sich mit den Worten:"Wir sind halt in der Meute unterwegs..."
    Worauf ich dann echt geflippt bin, denn das kann ja wohl nicht angehen. Es ist dann wohl ok, wenn 5 Hunde auf einen anderen losgehen wollen, denn da kann man ja nichts machen, man ist ja in der Meute unterwegs.


    Diese HH habe ich schon öfter getroffen und sie sagte mir damals auch immer, dass ihr Hund aggressiv sei wenn er an der Leine ist und ob sie ihn ableinen könne, da sie ihn nicht halten könne...
    Ich konnte mir nicht verkneifen ihr zu sagen, dass der Hund wohl nicht nur an der Leine agressiv ist...
    Filou hatte zum Glück nur einen kleinen Kratzer, aber nichts schlimmes.


    Fall zwei, wo ich "nicht" vorsichtig war:


    Vor zwei Wochen, auch Sonntags, ich auch wieder alleine unterwegs in einem Naturschutzgebiet. Dort herrscht Leinenzwang!!!!
    Der Weg war nicht einsehbar, es regnete in Strömen und ich hatte die Hunde an der Flexi.
    Es ist ein S-förmiger Weg und die Hunde waren voraus mitten in diesem Weg. Ich hörte eine männliche Stimme, die irgendetwas rief. Ich schon: "Sorry, Ronja, Filou hier!"(wie gesagt, sie waren ja an der Flexi) Beide Hund kamen sofort an meine Seite. Ich lief nichts ahnend in den Weg rein und um die Biegung kommt eine unangeleinte, ohne Halsband, hoch aggressive Boxerdame...
    Sie fixierte sofort Ronjas Hals (wirklich, den Hals), ich ging wieder mit beiden Hunden rückwärts und murmelte ruhig: Zurück!
    Beide Hunde gingen mit, die Boxerhündin kam näher, hinten rief immer nur eine Frauenstimme, die ich bisher noch nicht gehört hatte: "Hat sie schon gebissen, lässt sie wieder los!" Der Mann rief nur ständig den Namen des Hundes, traute sich aber nicht die Hündin anzufassen, sondern blieb immer zwei Meter hinter ihr.
    Die Boxerhündin sprang auf Ronja, ich zog Ronja unter ihr hervor an der Flexi, Filou sprang auch nach vorne und wollte seine Hündin schützen. Ich zerrte Ronja an der Flexi immer wieder von der beissenden Hündin weg und schrie dann auch den Mann an er solle seine Hündin anleinen...


    Er schaute nur hilflos und versuchte einen zaghafen Leinenwurf um den Kopf der Hündin, der daneben ging. "Ich kann sie jetzt nicht anfassen, sonst beisst sie mich auch!!!"
    Ich bin dermaßen geflippt, dass ich der Hündin an den Kiefer trat als sie wieder auf Ronja sprang. Dadurch flog sie dem Besitzer quasi vor die Füsse!
    Dieser atmete tief durch, entschuldigte sich und ging des Weges.
    Ich war mit den Nerven am Ende. Die Frau kam mit Stöckelschuhen um die Ecke und würdigte mich keines Blickes.


    Ist das denn noch normal????
    Können HHs denn keine Rücksicht nehmen auf andere, vor allem wenn sie wissen, dass ihre Hunde aggressiv sind?
    Klar kann immer mal was passieren und ich bin auch nicht die, die gleich rumbrüllt oder um sich schlägt, aber irgendwann ist auch mal gut.


    Ich achte immer auf meine Hunde nehme sie lieber einmal zu viel an die Leine als einmal zu wenig.
    Ich kann doch nicht immer andere Wege gehen um die anderen HHs nicht in Situationen zu bringen wo sie ihre Hunde anleinen sollen wenn sie sie nicht unter Kontrolle haben. Ich habe meine beiden ja unter Kontrolle.


    Leider wird mich dieses Geschehen wieder um einiges zurückwerfen, da Filou vor einigen Wochen noch Hunde angepöbelt hat wenn er an der Leine war. Er hatte Angst, da er in Spanien von vielen Hunden als Welpe gebissen und gemobbt wurde, nachdem man ihn in einer Kiste mit seinem Bruder gefunden hatte und in den Welpenzwinger der Orga steckte. Wir hatten das so toll im Griff, ich kam an jedem Hund vorbei.
    Mal sehen wie es bei der nächsten Begegnung abläuft.


    Danke für das Lesen des Romans und einen schönen Sonntag Euch noch



    Steffi

  • Ich kann mich schwer dazu äußern da ich bekennender "Meuteleufer" bin. Ich kenne solche Situationen aus der anderen Sicht und bin ehrlich gesagt immer schwer genervt, wenn Hundehalter ihre Hunde bei jeder möglichen Gruppenbegegnung sofort anleinen und jeglicher Rauferei aus dem Weg gehen wollen und somit oft die Situation noch kritischer machen als sie frei laufend gewesen wäre.

  • Hallo Steffi,


    also mir geht es ähnlich. Wir weichen auch, so weit es eben geht, aus.
    Denn mein Hund ist anderen Vierbeinern eben nicht wohlgesonnen.
    Ich kämpfe auch jedes Mal mit einem Frusthals wenn mir ein unangeleinter, unerzogener und tauber Hund entgegenkommt. Und ich sehe rot wenn dann vom HH der Ruf kommt "Der tut nix der will nur spielen". Ich schreie dann immer zurück "Aber meiner schon". Dann werden alle hektisch aber der Hund hört trotzdem nicht, und der HH zischt einem dann beim vorbeigehen noch nette Sachen nach.
    Ich hab diese und ähnliche Situation schon so oft hinter mir, dass es für mich einfach nervenschonender ist, wenn ich ausweiche.
    Mittlerweile erwarte ich von anderen HH nichts mehr, da die meisten die mir bisher begegnet sind, einfach ignorant anderen gegenüber sind, und ihren Hund als Engel sehen.
    Ich weiche weiter aus und gut ist, obwohl es mich trotzdem aufregt immer der "Klügere" zu sein.
    Aber solange es so dumme HH (mit noch unerzogeneren Hunden) gibt, bin ich gerne vorsichtig, und kann den Spaziergang so auch genießen.


    LG
    Zuckermaus

  • Mann, das ist ja echt scheiße gelaufen.


    Zitat

    Ich kenne solche Situationen aus der anderen Sicht und bin ehrlich gesagt immer schwer genervt, wenn Hundehalter ihre Hunde bei jeder möglichen Gruppenbegegnung sofort anleinen und jeglicher Rauferei aus dem Weg gehen wollen und somit oft die Situation noch kritischer machen als sie frei laufend gewesen wäre.


    Hunde können durchaus lernen, dass man auch in der Gruppe andere nicht anpöbeln muss. Erfodert halt vom Besitzer, dass man auf seinen Hund achtet, und nicht voll konzentriert mit seinen Mit-Gassigängern quatscht.


    Und auch, wenn man in der Gruppe unterwegs ist, kann man doch seinen Hund einfach ranrufen, wenn ein oder mehrere angeleinte Hunde kommen. Ranrufen, an den anderen Hunden vorbeigehen, wieder laufenlassen. Wer sagt denn, dass es eine direkte Hundebegegnung geben muss, nur weil man nicht alleine unterwegs ist?

  • Juhu,
    ach ich kann dich verstehen!! Meiner macht an der leine oft doof rum, das macht mir keinen Spaß und bin daher meist damit beschäftigt anderen aus dem Weg zu gehen, bevor mich so ne begegnung wieder um wochen zurück wirft!
    meist kommt dazu nur unverständnis, das find ich echt schade!
    Wobei es für dich ja noch dümmer ist, da du deine beiden ja im Griff hast, und so eine Situation macht so vieles kaputt ich verstehe gar nicht wie andere menschen so blind durch die gegend wackeln können! Ist es denn zu viel verlangt sich an Regeln, wie in deinem Fall Leinenzwang, zu halten, und darauf zu reagieren, was das gegenüber sendet.
    ach ich werds wohl nicht verstehen! Ganz besoders dann nicht, wenn die hund aggressiv sind, und nicht mehr den unterschied zwischen hund und mensch erkennen. da tut mir der hund auch leid...!
    Denke man ist wie man ist, mehr oder weniger vorsichtig und da kann man nicht viel dran ändern! aber ein bissi dran arbeiten....;-)
    ich war irgendwann soweit, dass ich meinen immer angeleint habe sobald ich irgendwas am horizont gesehen habe, egal ob tier oder traktor, irgendwann hats mir keinen spaß mehr gemacht, hab dann angefangen immer später anzuleinen, inzwischen sind zumindest autos, traktoren, radler, etc. kein problem mehr, und hunde die wir kennen auch nicht. aber bei fremden hunden bin ich nach wie vor vorsichtig.
    wünsche euch einen schönen abend!

  • Lina, sicher, das mache ich auch. Wenn einer seine Hunde anleint hole ich meine zu mir. Und ich bin mir dessen auch bewusst, dass viele HH für die soziale Inkompetenz ihres Hundes nichts können, weil eventuell aus dem Tierheim schon so übernommen oder sonst etwas. Aber wie oft begegne ich Personen die ihre eigene völlig übertriebene Unsicherheit auf den Hund übertragen und somit wirklich alles dramatisch verschlimmern- unnötigerweiße! Und ja, da bin ich manchmal wirklich genervt...

  • Zitat

    Aber wie oft begegne ich Personen die ihre eigene völlig übertriebene Unsicherheit auf den Hund übertragen und somit wirklich alles dramatisch verschlimmern- unnötigerweiße! Und ja, da bin ich manchmal wirklich genervt...


    Mag ja sein, das manche Menschen ihre übertriebene Unsicherheit auf ihre Hunde übertragen. Und? Ist doch ihr Problem. Und kein Grund, genervt zu reagieren, oder sich aufzuregen.

  • es ist aber auch echt schwierig aus solchen unsicherheiten raus zu kommen, oft ist es einem ja klar das es im grunde unsinnig ist. aber das sind abläufe die kommen manchmal ja automatisch, da kann man noch so positiv denken irgendwie ist dann doch noch der wurm drin. da sind die bzw. ist man dann selbst wohl auch genervt ;-)
    hängt ja auch von der tagesform ab... mich nervst z.b. am meisten wenn wir schlecht drauf sind (oder ich?!) und uns dann ne nette begegnung abhanden kommt, weil wie gesagt an der leine doof, sobald er da ist , alles gut, aber komm da erstmal hin mit nem "doofen" an der leine ;-)
    Ein Teufelskreis!
    grüßle

  • Hallo,


    ich gehöre nicht der Fraktion an die ihre Hunde ständig und immer an der Leine haben.
    Allerdings hat Ronja derzeit Schmerzen in der Hüfte und ist eh zickiger wenn dann ein Hund blöd an sie dran kommt. Das muss ich und sie, sowie der andere Hund nicht haben.


    Filou kommt aus Spanien und wurde dort einen Tag lang wie gesagt gemobbt und gebissen, bis ihn abends jemand aus der ORGA da rausholte.


    Einen Tag lang musste er das erdulden und ich habe lange gebraucht, bis er verstanden hat, dass Hunde ihm nichts tun und er nicht pöbeln braucht.
    Die anderen Probleme die er hat, lass ich jetzt mal außen vor. Denn diese spielen hier in dieser Situation keine Rolle.


    Wir gehen auch auf den Hundeplatz, ich arbeite selbst mit Hunden. Dort rennt er auch frei mit den anderen, wohlgemerkt ausgesuchten und souveränen, Hunden. Ich habe auch nichts dagegen wenn man vorher kurz spricht und dann die Hunde rennen lässt.
    Auch kann ich eine normale Rauferei von einem Beschädigungskampf unterscheiden.


    Leider können viele kein Verständnis aufbringen und es scheint sie auch nicht zu interessieren welche Beweggründe der andere HH, der seinen Hund an der Leine hat, hat.


    Liebe Grüße


    Steffi

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