Hallo,
muss mir grad mal meinen Frust von der Seele schreiben.
Ich bin eine Hundehalterin, die immer sehr vorsichtig ist und ihre Hunde bei uneinsehbaren Wegen oder bei Hundebegegnungen an die Leine nimmt. Meine Freundin sagt immer, ich sei zu vorsichtig.
Hier zwei Beispiele, wo ich nicht fahrlässig, aber nicht so vorsichtig wie sonst reagiert habe. Das ist das Resultat:
Nun gut, ich bin heute morgen mit Ronja und Filou spazieren gegangen. Ich war alleine unterwegs. Auf dem Damm angekommen machte ich Ronja los und Filou an die Schleppleine.
Nach ca 200m hörte ich wildes Hundegebell und sah in der Ferne einige Menschen, die mir entgegen kamen. Ich bin dann auf einen Weg ausgewichen, der direkt neben dem Damm entlangläuft. Überlegte noch ob ich umdrehen und einen anderen Weg laufen sollte, aber entschied mich dagegen, denn ich bin ja immer zu vorsichtig?!
Beide Hunde habe ich an die kurzen Leinen gemacht. Es kamen an die 5 Hund angestürmt unter diesen war ein Hund, den ich von der Junghundegruppe her kannte. Dieser ging damals schon jeden Hund an, sprich er ist aufgeritten und mit zunehmendem Alter wurde er auch rabiater.
Die HHs waren oben am Damm und riefen ihre Hunde, nur die HH mit dem "bekannten Hund" machte erst gar keine Anstalten. Ich ging mit beiden Hunden rückwärts und sagte ganz ruhig zu meinen beiden: zurück!
Sie blieben an meiner Seite und liefen rückwärts. Der andere Rüde ging ohne drohen oder zögern direkt auf Filou los. Ich konnte splitten und schickte den anderen Hund mit "Ab" weg. Dieser überlegte kurz und schnappte nochmals nach, als er dann wieder wieder ansetzen wollte machte ich einen schnellen Schritt auf ihn zu, verlagerte mein Körpergewicht nach vorne und knurrte ihm nochmals ein "Ab" entgegen.
Meine Hunde waren so beeindruckt, dass sie hinter mir blieben, obwohl Ronja bei dem zweiten Angriff auf Filou schon nach vorne schoss.
Der Hund entschied sich abzuhauen, mein Fuß war auch schon in der Luft, denn ich hätte getreten wenn er nicht gegangen wäre.
Irgendwann reicht es mir.
Die HH kam dann und entschuldigte sich mit den Worten:"Wir sind halt in der Meute unterwegs..."
Worauf ich dann echt geflippt bin, denn das kann ja wohl nicht angehen. Es ist dann wohl ok, wenn 5 Hunde auf einen anderen losgehen wollen, denn da kann man ja nichts machen, man ist ja in der Meute unterwegs.
Diese HH habe ich schon öfter getroffen und sie sagte mir damals auch immer, dass ihr Hund aggressiv sei wenn er an der Leine ist und ob sie ihn ableinen könne, da sie ihn nicht halten könne...
Ich konnte mir nicht verkneifen ihr zu sagen, dass der Hund wohl nicht nur an der Leine agressiv ist...
Filou hatte zum Glück nur einen kleinen Kratzer, aber nichts schlimmes.
Fall zwei, wo ich "nicht" vorsichtig war:
Vor zwei Wochen, auch Sonntags, ich auch wieder alleine unterwegs in einem Naturschutzgebiet. Dort herrscht Leinenzwang!!!!
Der Weg war nicht einsehbar, es regnete in Strömen und ich hatte die Hunde an der Flexi.
Es ist ein S-förmiger Weg und die Hunde waren voraus mitten in diesem Weg. Ich hörte eine männliche Stimme, die irgendetwas rief. Ich schon: "Sorry, Ronja, Filou hier!"(wie gesagt, sie waren ja an der Flexi) Beide Hund kamen sofort an meine Seite. Ich lief nichts ahnend in den Weg rein und um die Biegung kommt eine unangeleinte, ohne Halsband, hoch aggressive Boxerdame...
Sie fixierte sofort Ronjas Hals (wirklich, den Hals), ich ging wieder mit beiden Hunden rückwärts und murmelte ruhig: Zurück!
Beide Hunde gingen mit, die Boxerhündin kam näher, hinten rief immer nur eine Frauenstimme, die ich bisher noch nicht gehört hatte: "Hat sie schon gebissen, lässt sie wieder los!" Der Mann rief nur ständig den Namen des Hundes, traute sich aber nicht die Hündin anzufassen, sondern blieb immer zwei Meter hinter ihr.
Die Boxerhündin sprang auf Ronja, ich zog Ronja unter ihr hervor an der Flexi, Filou sprang auch nach vorne und wollte seine Hündin schützen. Ich zerrte Ronja an der Flexi immer wieder von der beissenden Hündin weg und schrie dann auch den Mann an er solle seine Hündin anleinen...
Er schaute nur hilflos und versuchte einen zaghafen Leinenwurf um den Kopf der Hündin, der daneben ging. "Ich kann sie jetzt nicht anfassen, sonst beisst sie mich auch!!!"
Ich bin dermaßen geflippt, dass ich der Hündin an den Kiefer trat als sie wieder auf Ronja sprang. Dadurch flog sie dem Besitzer quasi vor die Füsse!
Dieser atmete tief durch, entschuldigte sich und ging des Weges.
Ich war mit den Nerven am Ende. Die Frau kam mit Stöckelschuhen um die Ecke und würdigte mich keines Blickes.
Ist das denn noch normal????
Können HHs denn keine Rücksicht nehmen auf andere, vor allem wenn sie wissen, dass ihre Hunde aggressiv sind?
Klar kann immer mal was passieren und ich bin auch nicht die, die gleich rumbrüllt oder um sich schlägt, aber irgendwann ist auch mal gut.
Ich achte immer auf meine Hunde nehme sie lieber einmal zu viel an die Leine als einmal zu wenig.
Ich kann doch nicht immer andere Wege gehen um die anderen HHs nicht in Situationen zu bringen wo sie ihre Hunde anleinen sollen wenn sie sie nicht unter Kontrolle haben. Ich habe meine beiden ja unter Kontrolle.
Leider wird mich dieses Geschehen wieder um einiges zurückwerfen, da Filou vor einigen Wochen noch Hunde angepöbelt hat wenn er an der Leine war. Er hatte Angst, da er in Spanien von vielen Hunden als Welpe gebissen und gemobbt wurde, nachdem man ihn in einer Kiste mit seinem Bruder gefunden hatte und in den Welpenzwinger der Orga steckte. Wir hatten das so toll im Griff, ich kam an jedem Hund vorbei.
Mal sehen wie es bei der nächsten Begegnung abläuft.
Danke für das Lesen des Romans und einen schönen Sonntag Euch noch
Steffi