Wer ist schuld, wenn der Hund massiv bedrängt wird?!

  • Hallo liebes Forum, habe mal eine theoretische Frage aufgrund einer Situation, in die ich und meine Freundin gestern abend geraten sind.
    Waren im Irish Pub mit unseren beiden Hunden, geht problemlos und wir sind dort öfter mal.
    Nun ist es so, dass der Hund meiner Freundin aus "zweiter Hand" kommt und wir keine Informationen zu seiner genauen Vorgeschichte haben, Husky-Sheltie Mix, 1,5 Jahre, sein Wesen ist sehr unterwürfig, unsicher und er fixiert sehr stark auf eine Person und "beschützt".
    Sporadisch kommt es vor, dass er Männer anbellt - meist Betrunkene, immer unterschiedlicher Typus, man also keine genaue Einschätzung geben, bei dem bestimmt oder der nicht.
    Ist aber jetzt auch schon besser geworden, aber gestern kam ein Betrunkener, der ihm sofort über den Kopf gestreichelt hat ( ohne zu fragen ) und sich über ihn gebeugt hat, trotz des Bellens und der Aufforderung, er möchte den Hund in Ruhe lassen, ist er immer näher auf ihn zu mit beiden ausgestreckten Armen von oben - der Hund wollte zurückweichen ging nicht, war eine Wand dahinter, nach deutlicher Warnung des Wirtes hat er abgelassen.
    Was passiert, wenn der Hund schnappt und eine Anzeige erfolgt?
    Was ist, wenn das Gegenüber dann behauptet, man hätte ihn nicht gebeten, abzulassen?
    Muss der Hund dann zum Wesenstest? Und was passiert in solch einem Test? Was genau wird mit den Hunden gemacht?
    Zählt in der rechtlichen Lage überhaupt, dass der Hund bedrängt worden ist?
    Vielen Dank für Antworten!

  • Zitat


    Was passiert, wenn der Hund schnappt und eine Anzeige erfolgt?

    Dann wird der Halter wohl dafuer haften muessen.

    Wieso schleift man einen unsicheren Hund ueberhaupt in eine Kneipe und setzt ihn solchen (fuer ihn) stressigen Situationen aus.

    :roll:

  • Ich weiss ja nicht, was ein Hund in einem Irish Pup soll - trinkt der gern Guinness ? :???:

    Alkoholisierte Menschen mögen meine Hunde auch nicht. Ich nehme sie zwar mal mit ins Restaurant, aber in eine Kneipe ? Ist doch klar, dass der Hund sich dort nicht wirklich wohl fühlt und unter Stress steht.

  • Oh, da musst du drei verschiedene Dinge unterscheiden.

    Einmal die Frage nach der Haftung:
    Hier haftest du erstmal grundsätzlich für alle Schäden, die aufgrund eines tiertypischen Verhaltens deines Hundes verursacht wurden. Allerdings kann auch hier den Geschädigten eine Mitschuld treffen, das muss aber individuell von Fall zu Fall beurteilt werden.

    Dann gibt es die Möglichkeit der Strafanzeige:
    Die ist jedoch immer gegen dich und nicht gegen den Hund gerichtet. Dieser Fall könnte eintreten, wenn dir schuldhaftes Verhalten vorzuwerfen ist.

    Und zuletzt die Möglichkeit der Anzeige beim Ordnungsamt:
    Diese ist völlig unabhängig von 1 und 2, wenn sicher auch die Entscheidung des Ordnungsamtes hierdurch beeinflusst wird. Anzeigen kann deine Hundehaltung jeder zu jederzeit beim Ordnungsamt. Ob das Ordnungsamt daraufhin Maßnahmen ergreift oder Auflagen erteilt und wenn ja welche, das liegt allein im Ermessen des Ordnungsamtes.

  • Wenn ich Restaurant geschrieben hätte, hätte ich dann nettere Antworten gekriegt =) , er ist nicht ständig unter Streß und sehr menschenfreundlich, nur wie gesagt, da gibt es halt alle 2 Monate eine Ausnahme.
    Sicher können wir jetzt darüber diskutieren, ob man einen Hund mit ins Irish Pub nehmen sollte - ich kann es für mich verantworten, wenn ich meinen Hund alle zwei Wochen mal mitnehme und ich denke, er trägt keine Folgeschäden davon.
    Mich interessiert die rechtliche Lage, so eine ähnliche Situation hätte sich auch woanders zutragen können....

  • am anfang schreibst du, dass der hunde deiner freudin eher ängstlich ist und leute anbellt - und jetzt schreibst du, dass er sehr menschenfreundlich ist ?! :???:
    warum habt ihr den hund nicht aus dieser situation rausgenommen ?
    ich würde den mann eins pfeifen, wenn er nicht sofort von meinem hund ablässt :motz:

  • Hallo.
    Wie genau die rechtliche Lage in solch einem Fall ausfällt, vermag ich nicht zu sagen.
    Mutmaße aber mal, dass der Halter auf jeden Fall mit Konsequenzen zu rechnen hat, wenn ein (auch Besoffener mit Teilschuld) von Hund gebissen wird.
    Bürokratie pur.

    Allerdings frage ich mich, warum ihr nicht eingegriffen habt?
    Den Hund aus der Situation befreit habt?
    Fraglich ist, wie Hundi die Situation weggesteckt hat,
    und wie er beim nächsten Mal in einer Kneipe / dem Lokal reagiert....

    Wenn mich oder jemand in meiner Nähe (Mensch oder Tier) bedrängt wird, greife ich ein.
    Hab da so gar keine Hemmungen.

  • Hallihallo allerseits,

    ich bin die besagte Freundin mit dem Guiness-Monster.
    Die Diskussion rund um die Mitnahme eines Hundes in eine Kneipe erspar' ich mir jetzt mal, bisher wurde er immer wunderbar von gitarrespielenden Musikern in den Schlaf gelullert...
    Ich denke, so eine Situation kann sich überall ergeben, sei es abends an der Bushaltestelle...

    übrigens: Hallo Jammie! :winken:
    nunja, jedenfalls war es in dieser Situation recht schwierig auszuweichen, denn Ole stand ja, wie schon erwähnt an der Wand und ich habe mich schon zwischen die beiden gestellt, was den Kerl jedoch recht unbeeindruckt ließ.

    Die Frage, die sich mir stellt ist, wie sieht es aus, wenn man selbst alles menschenmögliche getan hat, der Hund mehrmals gedroht hat und derjenige sozusagen auf sein eigenes Risiko hin trotzdem alles missachtet?
    Mein Hund ist zwar in manchen Situationen unsicher, ist bisher aber nie durch aggressives Verhalten aufgefallen und selbst gestern hat er ja versucht auszuweichen und für seine Verhältnisse alles getan (gebellt, in die Luft geschnappt...)
    Da frage ich mich, ob es bei Hunde in solchen Fällen nicht auch eine Art "Notwehr" gibt?!

    @semper: hm, ich habe gerade gesehen, dass du 14 bist...ich denke, dass ich es selbst in meinem Alter nicht geschafft hätte, mir den Kerl vom Leib zu halten- zumindest nicht alleine....

  • Ich habe geschrieben, dass es Situationen gibt - wie beschrieben - in denen er so reagiert, dass sind dann ganz bestimmte Typen.
    In solchen Situationen ist er ängstlich - ich habe aber nicht geschrieben, dass er ständig unter Streß ist und Probleme mit Menschen hat, nein, ich würde sogar sagen, ich habe kaum einen Hund erlebt, der so menschenfixiert ist und gefallen will.
    Natürlich ist der erste richtige Schritt, den Hund aus der Situation nehmen, aber es kam total überraschend - der Kerl war nämlich am vorbeilaufen und hat sich dann plötzlich entschlossen, den Hund zu "streicheln", meine Freundin hat ihn zurückgenommen - da war aber eine Wand und der Kerl ist hinterher....und dann hat sich der Hund natürlich bedroht gefühlt.
    Manchmal gibt Situationen, die trotz alles Wissens, einfach mal voll daneben gehen.

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