Suprelorin, chemische Kastration Erfahrungsbericht

  • Es gibt halt auch beides auf einmal:

    (eher) unsichere Hunde, die trotzdem auch kleine Prollos sind

    Mein Herr Spitz wäre zB ein solches Exemplar |)

    Begünstigt sich dann natürlich auch irgendwo gegenseitig, aber er wäre auch ohne eine gewisse Unsicherheit (wobei das bei ihm jetzt auch nicht super extrem ist) immer noch ein Proll, die alte ArschgeigexD:herzen1:

    Grundsätzlich ist es aber oft eh besser mal jemand anderen drauf gucken zu lassen, weil man selbst mit gewisser Erfahrung gerne mal den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht bzw auch oft einfach zu nah dran ist. :nicken:

  • Es ist erstmal wichtig genau zu differenzieren, was den Hund wirklich unsicher macht, wo er nicht unsicher ist und wo er ggf einfach gelernt hat, mit gewissen Körpersignalen dafür zu sorgen, dass wir denken "Oh mein armer Hase ist unsicher, dann machen wir mal ganz schnell so, dass er sich damit nicht mehr auseinandersetzen muss".

    Das ist auch nicht bös vom Hund, sondern schlau.

    Im Zweifel sieht das jemand in allen Nuancen, der Ahnung hat. Hunde, die mit bestimmten Umweltreizen oder Menschen Probleme haben, können bezogen auf Hund sehr sichere Hunde sein.

  • Ich habe erst heute wieder mit einer langjährigen, sehr erfahrenen Verhaltenstieräztin gesprochen, dass sie selbst in ihrer gesamten Laufbahn keinen einzigen Rüden hatte, der nach der Kastration ängstlicher oder unsicherer würde, als er vorher war.

    Btw SamsonsMama bei euch stand doch auch eine SD Problematik im Raum, oder?

    Da soll der Chip auch eher kontraproduktiv sein.

  • Ich habe erst heute wieder mit einer langjährigen, sehr erfahrenen Verhaltenstieräztin gesprochen, dass sie selbst in ihrer gesamten Laufbahn keinen einzigen Rüden hatte, der nach der Kastration ängstlicher oder unsicherer würde, als er vorher war.

    Btw SamsonsMama bei euch stand doch auch eine SD Problematik im Raum, oder?

    Da soll der Chip auch eher kontraproduktiv sein.

    Das ist doch super für die Hunde, die ihr da unter gekommen sind.

    Aber das ist ja nur ein subjektiver Eindruck - die Biochemie und die Hormon-Abläufe dahinter sind ja erforscht. Natürlich muss das nicht passieren - die Wahrscheinlichkeit aber nicht gering, dass es so ist.

    Tatsächlich gibts in meinem Bekanntenkreis zwei Hunde, wo es so war, dass die Besitzer sich nacher sehnlichst gewünscht hätten, den Hund nicht kastriert haben zu lassen. Es war für den Hund schlimmer und für sie mehr Arbeit. Aber natürlich hatte der Hund trotzdem ein schönes Leben - es wäre nur "andersrum" einfacher gewesen, der erzieherische Anteil.

  • So kenne ich es auch von einem Rüden.

    Vorher schon recht unsicher. War nach der Kastration schlimmer geworden, wurde sogar zum neuen "Punchingball" für andere Hunde. War dann für den Hund selbst nicht so schön gewesen.


    Möglich ist es schon, daß auch der Grundcharakter vom Hund, und wie weit sein Wesen sich festigen konnte, bevor er kastriert wurde, eine (große) Rolle spielen kann!

    Sollte der Hund zu sehr übersensibel rüber kommen, würde ich auch erst einmal die Schilddrüse checken lassen wollen. Wenn es da schon, ähm, "falsch eingestellt" ist, kann es eine kleine Erklärung für das Verhalten sein.

    Das könnte man dann noch behandeln, und schauen, ob es besser wird.

    Kastration, und bestimmt auch der Chip, wäre da eher kontraproduktiv, weil dieser Vorgang zu einer SDU führen könnte.


    EDIT: ich glaube, im Buch von der Niepel gibt es eine Statistik über die Verhaltensveränderungen beim Hund.

    Da kommt es allerdings auch immer auf den Blickwinkel der Menschen an, worauf sie ihr Augenmerk hauptsächlich gehabt hatten, als sie sich zur Kastration bei ihrem Hund entschlossen hatten.

  • Bei uns lagen auch erniedrigte SD Werte vor.

    Es wird angenommen, dass es vom Stress durch die Läufigkeiten und seine Hormone kam.

    Es kann also auch andersherum sein, niedrige Werte die durch den Chip besser werden.

    Wenn der Verdacht besteht sollte man testen wenn der Chip stabil ist.

  • Möchte ich auch überhaupt nicht abstreiten Hummel Ich hab das Thema ja nicht umsonst mit ihr besprochen. Mein Schluss daraus ist nur, dass es vielleicht nicht soo oft vorkommt, wie das Internet suggeriert.

    Ich denke es hängt einfach von vielen anderen Faktoren mit ab. Nämlich, was der Hund bisher gelernt hat und wie eng oder nicht eng er vom Mensch geführt wird. Verhalten wird ja auch gelernt - und wenn ich es den Hund ausleben lassen, wirds weiter gefestigt. Wenn die Erziehung schon die richtigen Bahnen vorgibt, da kann dann dieselbe auch einiges auffangen.

    Ich würde die Wahrscheinlichkeit immer bei 50:50 einstufen - das ist mir persönlich zu großes Risiko bei unsicheren Hunden. Bei Selbstbewussten Kandidaten, die auch schon mindestens mal 2,5-3 Jahre alt werden durften, da würde ich zB keine Sorgen haben. Da ist einfach auch zu viel Lebenserfahrung schon mit im Spiel, was vieles auffängt.

  • Ich gebe jetzt wie gesagt nur das wieder, was sie mir aus ihrem Arbeitsalltag berichtet hat (mein einziger bisher kastrierter Rüde war absolut wesensfest und 5 bei der Kastration, der hat sich 0 geändert).

    Aber natürlich werden auch nur Leute zu einem Verhaltenstierazt gehen, die nicht die schnelle bequeme Lösung suchen, sondern sich vermutlich eher reinhängen in das Problem. Und dann kommt dein erster Absatz zum Tragen.

  • Es ist erstmal wichtig genau zu differenzieren, was den Hund wirklich unsicher macht, wo er nicht unsicher ist und wo er ggf einfach gelernt hat, mit gewissen Körpersignalen dafür zu sorgen, dass wir denken "Oh mein armer Hase ist unsicher, dann machen wir mal ganz schnell so, dass er sich damit nicht mehr auseinandersetzen muss".

    Das ist auch nicht bös vom Hund, sondern schlau.

    Im Zweifel sieht das jemand in allen Nuancen, der Ahnung hat. Hunde, die mit bestimmten Umweltreizen oder Menschen Probleme haben, können bezogen auf Hund sehr sichere Hunde sein.

    ich habe ja seit einiger Zeit eine neue Hundetrainerin und die hat mir schon angedeutet, das der junge Mann wohl gar nicht so unsicher ist wie er gerne tut.... und ja, Samson ist sehr schlau. Er lernt unheimlich schnell und er weiß vor allem ganz genau, wann sich welches Verhalten für ihn lohnt. Saftsack :D

    Im Januar haben wir den nächsten Termin zur Einzelstunde, da werden wir weiter sehen. Ich muss zugeben, das ich ihn auch mittlerweile deutlich besser lesen kann wie früher.

    Ich habe erst heute wieder mit einer langjährigen, sehr erfahrenen Verhaltenstieräztin gesprochen, dass sie selbst in ihrer gesamten Laufbahn keinen einzigen Rüden hatte, der nach der Kastration ängstlicher oder unsicherer würde, als er vorher war.

    Btw SamsonsMama bei euch stand doch auch eine SD Problematik im Raum, oder?

    Da soll der Chip auch eher kontraproduktiv sein.

    ja, wir waren da zum Test. Aber die Expertin hat es verneint. Er hat Stress und die hat die Werte "durcheinander gewirbelt". Er kriegt derzeit CBD Tropfen und Tryptophan und wir ernähren proteinreduziert. Das hat schon viel geholfen.


    Bei uns lagen auch erniedrigte SD Werte vor.

    Es wird angenommen, dass es vom Stress durch die Läufigkeiten und seine Hormone kam.

    Es kann also auch andersherum sein, niedrige Werte die durch den Chip besser werden.

    Wenn der Verdacht besteht sollte man testen wenn der Chip stabil ist.

    so ist der Plan, wenn wir uns denn für den Chip entscheiden.


    Möchte ich auch überhaupt nicht abstreiten Hummel Ich hab das Thema ja nicht umsonst mit ihr besprochen. Mein Schluss daraus ist nur, dass es vielleicht nicht soo oft vorkommt, wie das Internet suggeriert.

    Ich denke es hängt einfach von vielen anderen Faktoren mit ab. Nämlich, was der Hund bisher gelernt hat und wie eng oder nicht eng er vom Mensch geführt wird. Verhalten wird ja auch gelernt - und wenn ich es den Hund ausleben lassen, wirds weiter gefestigt. Wenn die Erziehung schon die richtigen Bahnen vorgibt, da kann dann dieselbe auch einiges auffangen.

    Ich würde die Wahrscheinlichkeit immer bei 50:50 einstufen - das ist mir persönlich zu großes Risiko bei unsicheren Hunden. Bei Selbstbewussten Kandidaten, die auch schon mindestens mal 2,5-3 Jahre alt werden durften, da würde ich zB keine Sorgen haben. Da ist einfach auch zu viel Lebenserfahrung schon mit im Spiel, was vieles auffängt.

    die besagte Trainerin hat mir ordentlich den Kopf gewaschen und seit ich Samson sehr viel enger respektive besser und selbstbewusster führe, haben sich einige Unsicherheiten "in Luft aufgelöst". Er ist ein wunderbares Beispiel von "stress durch Zuviel Verantwortung". Die nehme ich ihm ab. Seither ist es besser.

    In Summe: natürlich trainieren wir erstmal weiter und sehen, was sich ändert oder verbessert, bevor wir uns für den Chip entscheiden. Wir sind es ihm schuldig, eine solche Entscheidung nicht übers Knie zu brechen.

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