Suprelorin, chemische Kastration Erfahrungsbericht

  • Ich merke schon seit Jahren, dass es im Februar, März bis in den April eine Läufigkeitswelle gibt. Das merke ich nicht nur konkret bei den Hündinnen im Freundes- und Kundenkreis, es folgt auch zeitversetzt die Welle der Welpenkäufer passend dazu.

  • Hier genauso. Meine eigenen Hündinnen werden auch immer Richtung Frühjahr läufig und im Verein die Hündinnen ebenso.
    Im Herbst kommt dann nochmal eine kleinere Welle. So ab September.
    Hier ist die Welle übrigens schon durch. Durch die milden Winter geht es hier im Januar schon los mit läufig werden und im März und April nimmt es schon wieder ab.

    Mein aussierüde hat bis 3,5 Jahren gebraucht bis sich seine Hormone eingependelt haben. Ich habe aber immer weiter mit ihm gearbeitet. Seine Hormone habe ich nie genommen und als Ausrede benutzt, warum jetzt etwas nicht ging. Ich habe trotzdem immer weiter gemacht und mich trotz Hormonen durchgesetzt.
    Ein Sitz, blieb ein Sitz, ob die Hündin gegenüber läufig war, steht oder ihn anflirtet. Ich habe Gehorsamkeit eingefordert. Ja, der Hund konnte das evtl. nur 10 min leisten und danach waren er und ich völlig fertig, ich nass geschwitzt. Aber es hat sich gelohnt. Er ist jetzt 11 Jahre alt, intakt, gehorsam und kontrollierbar.

    Nach diesen kurzen Einheiten oder gassigängen mit läufigen Hündinnen hatte er auch manchmal Durchfall (stressbedingt). Aber er hat es gelernt, gelernt damit umzugehen, gelernt stehtage von Läufigkeit zu unterscheiden, gelernt bei sich und mir zu bleiben.

    Der Border ist erst 2 Jahre alt, der ist im Moment völlig easy mit läufigen Hündinnen. Aber da kommt ja wahrscheinlich noch was an Hormonen.

    Lg

  • Das stimmt, im Oktober hatten wir hier auch eine ganz kurze Phase, wo Hundi am Rad drehte. Nicht annähernd so extrem wie jetzt, aber sie war definitiv da.

  • Ich möchte auch mal berichten.

    Mein 18 Monate altes Fraggle hat zunehmend gelitten, totale Rastlosigkeit, jaulen und wimmern, hat sich fast 1 Kilo runtergehungert. War im Dauerstress, auch ohne anwesende Hunde; waren Hündinnen auch nur auf dem gleichen Platz, war er wie von Sinnen, hatte alles einsatzbereit ausgefahren und rammelte die Luft. Wir selber konnten ihn auch nicht mehr anfassen, ohne dass er gleich anfing, zu hibbeln und gleichzeitig schaute er einen an, als wüsste er selber nicht, wie er das unterlassen soll. Er hatte zudem ständigen massiven gelben Ausfluss aus der Vorhaut.

    Überhaupt kein Problem hatte er mit Rüden oder irgendwelche Agressionen oder sonstiges.

    Nach (wirklich) langem Ringen haben wir uns in Absprache mit unserer Tierärztin dazu entschlossen, ihm den Chip implantieren zu lassen.

    Das ist jetzt gut 3 Wochen her.

    Die erste Woche passierte überhaupt nichts.

    In der zweiten Woche, hat er 2 Dinge gemacht, die ich überhaupt nicht von ihm kannte: er ging an einem Tag schon aus der Entfernung 3 fremde Hunde von sich aus an der Leine an, pöbelte, kläffte, knurrte, wandte sich und wollte dahin...das hab ich noch nie vorher bei ihm erlebt. (Er reagiert sonst nur bei 2 Hunden, die wir öfter treffen so, die ihn selbst so anblaffen. Diese versuchen wir natürlich, so wie es geht, zu vermeiden/umgehen.)

    An einem anderen Tag trafen wir im Vorbeigehen auf eine kastrierte Hündin, die er sehr interessant fand. Diese ging aber nach einigen Minuten weiter und nachdem sie wirklich schon großen(200m?mehr?) Vorsprung hatten, leinte ich ab und das Aas spurtete hinter der Hündin her und ich musste ihn sogar da abholen! Für einen Hund, der sich sonst nie mehr wie 30m von einem entfernt und auch kommt, wenn man ihn ruft...ich war ehrlich entsetzt (und hab mich geschämt).

    Ich weiss nicht, ob diese Ereignisse Zufälle waren, oder ob das mit dem Chip zutun hat. Letzteres hat sich nicht wiederholt, ersteres nur wie gehabt bei den vorher schon bekannten Hunden.

    Jetzt in Woche 3/4 ändert sich was. Er ist insgesamt wieder viel entspannter, er frisst wieder mit Appetit! Er hat keinen Ausfluss mehr, fiept nicht mehr und wir können wieder kuscheln. dog-face-with-floating-hearts-around-headface

    Wir sind jetzt probeweise mit Hündinnen spazieren gewesen (dosiert, nicht gleichzeitig und auch nicht übertrieben lang). Er konnte mit ihnen auch längere Strecken laufen (mit und ohne Leine) und sogar spielen! Selbst nebeneinander sitzen geht (trainieren haben wir noch nicht probiert). So schön..., ich erlebe einen ganz anderen Hund und der scheinbar eine ganz andere Qualität vom gemeinsamen Auslauf mit anderen Hunden. Er hat bislang nichts an Aktivität eingebüßt und auch nicht das komplette Interesse an Hündinnen, aber es ist überhaupt kein Vergleich zu vorher.

    An unseren Tagesabläufen und Vorgehensweisen hat sich sonst nichts geändert, also kann es nur die einsetzende (positive) Wirkung vom Implantat sein.

    Körperlich ist es so, dass die Hoden etwas kleiner geworden sind, der Ausfluss ist weg (komplett weg, also wirklich ganz!) und er hat ca 400g wieder zugenommen. Ich meine, er haart ein bisschen mehr, kann aber auch Einbildung sein.


    Es ist so, dass wir versucht haben, das alles mit viel Erziehung und noch mehr Management in den Griff zu bekommen. Wir halten nicht viel von Kastration in jeglicher Form und wollten das unbedingt vermeiden. Wir haben uns diese Entscheidung sehr schwer gemacht und ich hab ganz ehrlich auch anfangs an der Richtigkeit derselben grosse Zweifel gehabt.

    Auch jetzt sind wir ja wahrscheinlich noch nicht an dem Punkt, dass sich die volle Wirkung des Chips entfaltet hat, und ich hoffe, dass sich da jetzt nicht noch etliche negative Auswirkungen zeigen. Ihr seht, ein Hauch Skepsis ist geblieben.

    Aber im.Moment sieht es so aus, als wäre es nicht das schlechteste gewesen, was man ihm hätte antun können.

  • Ich halte auch nichts davon in dem Alter irgendwas zu machen, weil man dem Hund ja eigentlich DEN Stress stellen soll, ABER wenn das wirklich so extrem heftig war bei ihm, dann kann ich es doch irgendwie nachvollziehen.

    Habt ihr den 6 Monate oder den 12 Monate Chip gegeben? Was wird wenn der ausläuft, lasst ihr kastrieren oder nicht?

  • Er ist insgesamt wieder viel entspannter, er frisst wieder mit Appetit! Er hat keinen Ausfluss mehr, fiept nicht mehr und wir können wieder kuscheln. dog-face-with-floating-hearts-around-headface

    Wir sind jetzt probeweise mit Hündinnen spazieren gewesen (dosiert, nicht gleichzeitig und auch nicht übertrieben lang). Er konnte mit ihnen auch längere Strecken laufen (mit und ohne Leine) und sogar spielen! Selbst nebeneinander sitzen geht (trainieren haben wir noch nicht probiert). So schön..., ich erlebe einen ganz anderen Hund und der scheinbar eine ganz andere Qualität vom gemeinsamen Auslauf mit anderen Hunden. Er hat bislang nichts an Aktivität eingebüßt und auch nicht das komplette Interesse an Hündinnen, aber es ist überhaupt kein Vergleich zu vorher.


    Genau denselben Effekt hatten wir auch nachdem wir Murphy wieder mehr gearbeitet haben :ka:

    Ich glaube nicht das Kastra in dem Alter eine Lösung gewesen wäre. Testosteron ist ein wichtiger Gegenspieler vom Stresshormon Cortisol der wäre grad in dem Alter sehr wichtig gewesen.

  • Ja, es war extrem heftig.

    Ich weiss, dass das hier nur die allerwenigsten nachvollziehen oder gar gutheißen können.

    Der Chip soll (mindestens) 6 Monate halten. Wie es weiter geht...wir sind uns da auch noch nicht sicher.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!